Forum Kunst und Literatur Literatur V ö g e l als literarisches Thema

Literatur V ö g e l als literarisches Thema

longtime
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Mitglied

Re: V ö g e l als literarisches Thema
geschrieben von longtime
als Antwort auf rehse vom 19.12.2016, 07:21:09
Sorry - ich war einige, nein: etliche Tage „abgelenkt“?

Ich bdanke mich für die Beiträge. Ja, auch in Märchen sind viele Vögel aufzuspüren...

Ich möchte aber an einige Vogel erinnern und mit einem Beitrag fortsetzen:
Die Möwe – ich meine das schönste Möwengedicht:

Christian Morgenstern:
Möwenlied

Die Möwen sehen alle aus,
als ob sie Emma hießen.
Sie tragen einen weißen Flaus
und sind mit Schrot zu schießen.

Ich schieße keine Möwe tot,
ich laß sie lieber leben -
und füttre sie mit Roggenbrot
und rötlichen Zibeben.

O Mensch, du wirst nie nebenbei
der Möwe Flug erreichen.
Wofern du Emma heißest, sei
zufrieden, ihr zu gleichen.


Wer Schüler oder andere Kinder mit Hilfe von Wörterbüchern oder dem Internet die Worterkärungen finden lässt, kann einige Überraschungen buch-en.

„Flaus“ ist ein fast unbekanntes Wort geworden,
Wikpedia meint: Flaus steht für:Friese (Stoff), auch Coating, dickes flauschartiges wolliges Mischgewebe
Goethe benutzte es:. „Flaus“  flauschiger Mantel, Überzieher, als Gelehrtengewand  [Meph, Fausts Pelz ausschüttelnd:] Ich schüttle noch einmal den alten F. 151,1 Faust II 6606
... im Goethe-Wörterbuch
"Zibeben" ist ein noch fast bekanntes Wort...., leicht zu finden.
Das Grimmsche Wörterbuch kennt noch einige überraschende Wortbildungen mit 'Zibebe' (dort natürlich kleingeschrieben):
zibebe, f.
zibebenbrot, n.
zibebendavidlein, n.
zibebenhengst, m.
zibebenjüngling, m.

"Zibebe" ... im Grimmschen Wörterbuch

Freundliches Beispiel für die „Möwe Emma“ auf Youtube:

Herzlich ... wie im Vogelflug ... grüßt Longtime!
Re: V ö g e l als literarisches Thema
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf longtime vom 23.01.2017, 12:14:58
Hallo longtime,

den Pleitegeier hattest du ja schon eingangs genannt.
Man glaubt ja nicht, wieviele Wortzusammensetzungen es mit den verschiedenen Vögeln gibt ....

Schnapsdrossel, Spaßvogel, Unglücksrabe, Turteltauben, Krähenfüße, Dreckspatz, Nachteule, Schmutzfink, Schmierfink, Spinatwachtel, Hühnerauge, Hupfdohle, Drecksau ... sicher gibt es noch sehr viele mehr!
Morrison
Re: V ö g e l als literarisches Thema
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 23.01.2017, 17:16:15
Hallo longtime,

den Pleitegeier hattest du ja schon eingangs genannt.
Man glaubt ja nicht, wieviele Wortzusammensetzungen es mit den verschiedenen Vögeln gibt ....

Schnapsdrossel, Spaßvogel, Unglücksrabe, Turteltauben, Krähenfüße, Dreckspatz, Nachteule, Schmutzfink, Schmierfink, Spinatwachtel, Hühnerauge, Hupfdohle, Drecksau ... sicher gibt es noch sehr viele mehr!
Morrison


Hallo nochmal,
ich wollte den Beitrag schon früher heute bearbeiten, ging aber leider nicht!
Habe mich am Ende meines Textes vertan, bin aus der Vogelwelt geflogen ... und hatte weitere Wortzusammensetzungen, aber mit anderen Tieren, im Kopf, etwa wie Katzensprung, hundemüde etc. Sorry, schlechter Tag ....
Gute Nacht!
Morrison

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longtime
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Mitglied

Re: V ö g e l als literarisches Thema
geschrieben von longtime
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 23.01.2017, 22:06:52
Hallo, Morrison:

Danke für die vielen, meist lustigen Vogelnamen; das war mir als Funktion für Vögel noch nicht bekannt, zeigt aber die Beliebtheit von Tauben, auch für Konnotationen und neue bildliche Aussagen..


* *

Storm Theodor
Meeresstrand


Ans Haff nun fliegt die Möwe,
Und Dämmerung bricht herein;
Über die feuchten Watten
Spiegelt der Abendschein.

Graues Geflügel huschet
Neben dem Wasser her;
Wie Träume liegen die Inseln
Im Nebel auf dem Meer.

Ich höre des gärenden Schlammes
Geheimnisvollen Ton,
Einsames Vogelrufen -
So war es immer schon.

Noch einmal schauert leise
Und schweigt dann der Wind;
Vernehmlich werden die Stimmen,
Die über der Tiefe sind.
* *

Es geht hier nicht nur um Einzelheiten an der See, in der Landschafte, der Tierwelt - es ist auch eine Beschreibung des Gefühls: es war immer so, es ist meinen Welt, Heimat genannt – ich gehe konform mit den Tieren, die mein Land – für immer? - prägen. - Man findet kaum Angaben über Entstehungszeiten solcher Gedichte ...

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