Forum Kunst und Literatur Literatur Von Äpfeln (winterlichen, weihnachtlichen und anderen, ästhetischen "Mala"

Literatur Von Äpfeln (winterlichen, weihnachtlichen und anderen, ästhetischen "Mala"

longtime
longtime
Mitglied

Von Äpfeln (winterlichen, weihnachtlichen und anderen, ästhetischen
geschrieben von longtime
WW - noch Doppel-W: Winterlich-weihnachtliches Natur-Gebild:

Hier vorab - als Vorspeis' - zweimal Gedichte von Äpfeln, beide für Kinder und natürlich „große Leut’“:

In meinem kleinen Apfel

In meinem kleinen Apfel,
da sieht es lustig aus.
Es sind darin fünf Stübchen
grad wie in einem Haus.

In jedem Stübchen wohnen,
zwei Kernchen schwarz und klein,
die liegen drin und träumen
vom lieben Sonnenschein.

Sie träumen auch noch weiter,
gar einen schönen Traum,
wie sie einst werden hängen
am schönen Weihnachtsbaum.


Es ist ein Volkslied, mit einer Melodie nach W. A. Mozart:

Nach Mozarts Melodie


Der wohl-bekannte, herrlich schmeckende
"Der Bratapfel"


Kinder, kommt und ratet,
was im Ofen bratet!
Hört, wie's knallt und zischt.
Bald wird er aufgetischt,
der Zipfel, der Zapfel, der Kipfel,
der Kapfel, der gelbrote Apfel.

Kinder, lauft schneller,
holt einen Teller,
holt eine Gabel!
Sperrt auf den Schnabel
für den Zipfel, den Zapfel,
den Kipfel, den Kapfel,
den goldbraunen Apfel!

Sie pusten und prusten,
sie gucken und schlucken,
sie schnalzen und schmecken,
sie lecken und schlecken
den Zipfel, den Zapfel,
den Kipfel, den Kapfel,
den knusprigen Apfel.

*
(Volksgut aus Bayern)

**

Weitere Apfel-Gedichte und Nachrichten im BLOG: s. TIPP!


--
longtime
lotte
lotte
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Re: Von Äpfeln (winterlichen, weihnachtlichen und anderen, ästhetischen
geschrieben von lotte
als Antwort auf longtime vom 04.01.2009, 18:05:47
Ich stell mir vor, dass man den echten, vollständigen Genuss- literarisch und sinnlich - unter Verzehren eines Bratapfels steigern kann.

unten ein prosaischer, aber im Sinne meiner Zusatzüberlegungen nicht gar zu übler Tipp.

lotte - lächelnd
adam
adam
Mitglied

Re: Von Äpfeln (winterlichen, weihnachtlichen und anderen, ästhetischen
geschrieben von adam
als Antwort auf lotte vom 04.01.2009, 18:24:56
Warum sagt mir dieser Thread was? Ich komm einfach nicht drauf!!

--

adam

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lotte
lotte
Mitglied

Re: Von Äpfeln (winterlichen, weihnachtlichen und anderen, ästhetischen
geschrieben von lotte
als Antwort auf adam vom 04.01.2009, 18:42:48

Gestehe es ehrlich, Adam: Du hast Déjà- vu - Erlebnisse ....


oder


Auch Bratäpfel sind Äpfel !


lotte * grinsend*
Re: Von Äpfeln (winterlichen, weihnachtlichen und anderen, ästhetischen
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf lotte vom 04.01.2009, 18:51:05

"Beiss' nicht gleich in jeden Apfel,

er könnte sauer sein,

denn auf rote Apfelbäckchen

fällt man(n) leicht herein".............*sing*



karin2
marlenchen
marlenchen
Mitglied

Re: Von Äpfeln (winterlichen, weihnachtlichen und anderen, ästhetischen
geschrieben von marlenchen
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 04.01.2009, 19:13:33
Hallöchen Longtime,ich kenne beide Gedichte(Lieder )von den Äpfeln,haben meine beiden Söhne im Kindergarten früher gelernt,aber ich komme noch nicht dahinter,was du uns zu verstehen geben willst,na vielleicht wissen es die anderen?
--
marlenchen

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inselfee
inselfee
Mitglied

Re: Von Äpfeln (winterlichen, weihnachtlichen und anderen, ästhetischen
geschrieben von inselfee
als Antwort auf adam vom 04.01.2009, 18:42:48
..... meinst wohl den Adamsapfel....lach!!

LG
inselfee
lotte
lotte
Mitglied

Re: Von Äpfeln (winterlichen, weihnachtlichen und anderen, ästhetischen
geschrieben von lotte
als Antwort auf inselfee vom 04.01.2009, 19:38:27


Äpfelchen der Freude

Ein braves Bauernmädchen lacht
ihren Äpfeln und Käufern zu.
Und wie sie so beißt,
ihre Ware preist,
muss ich lachen
und kann vergessen,
was ich sonst so habe gefressen.


als da waren Abfälle an den Tischen der hohen Herren, die manchmal meine Schmähungen gerne hörten - einer von ihnen bewahrte mich sogar vor dem Strick - Hier auf dem Markt, hier ist das Glück!

Villon


wundert Euch nicht über die " gefälschte " Unterschrift.
Als ich mich vor etlichen Jahren mit Villons Biographie und seinem Werk ( leider nur in verschiedenen deutschsprachigen Übersetzungen) auseinandersetzte, überkam mich unbändige Lust, sein " Leben - wenigstens poetisch/virtuell - nachzuleben.

PS: ich finde meine Gedicht weder lesenswert, noch ist es eine Buchbesprechung, es ist einfach nur etc *lach*
adam
adam
Mitglied

Re: Von Äpfeln (winterlichen, weihnachtlichen und anderen, ästhetischen
geschrieben von adam
als Antwort auf lotte vom 05.01.2009, 08:29:57
Warum so bescheiden? Dein Gedicht ist doch nett! Vielleicht hättest Du statt "gefressen" besser "ausgefressen" geschrieben, weil Du ja auch vom Strick schreibst. Das Problem beim Apfel ist, daß man sich auf ihn so manchen Reim machen kann, aber nur schwer einen passenden Reim findet.

--

adam
enigma
enigma
Mitglied

Re: Von Äpfeln (winterlichen, weihnachtlichen und anderen, ästhetischen
geschrieben von enigma
als Antwort auf longtime vom 04.01.2009, 18:05:47
Interessant die Ausführungen über das “ Buhlen ” von M.R.-R. um ein Gedicht von R. K. und schließlich die Antwort darauf, rezensiert von der “Vielleserin und Apfelesserin“.
Über die Einstellung von Kunze zur Rechtschreibreform hatte ich zwar schon gelesen, aber nicht in allen Details.
Danke also für die ausführlichen Informationen!

Und jetzt - ganz egoistisch - eine Nachfrage, ob jemand den vollen Wortlaut eines Gedichts von Ossip Mandelstam kennt?
Auf dieses Gedicht bin ich vor Jahren gestoßen. Mandelstam soll es während einer Affäre mit Olga Waksel für sie geschrieben haben.

Es beginnt: “Willst zur Nacht Du einen Apfel”...... und ist höchst wahrscheinlich von Ralph Dutli und nicht von Celan? (weiß ich eben nicht genau) übersetzt. Leider kenne ich es aber nur unvollständig.

Erwähnt ist es auch in einer Information des Ammann-Verlags zum Buch von Ralph Dutli “Mandelstam. Meine Zeit, mein Tier” , aber wohl auch nicht komplett - Linktipp!
Kennt jemand vielleicht den ganzen Text?


Und nun noch ein Beitrag zum Thema “Apfel” (oder Apfelbaum):

Am Apfelbaum

Als hier im stillen Tale
der Frühling weilte kaum,
stand ich zum letzten Male
an diesem Apfelbaum.
Es flochten Blütenflocken
erschöpft vom Wirbeltanz,
in ihren dunklen Locken
geschäftig sich zum Kranz.
Der Winter ist gekommen
und dahin nach altem Brauch,
und was er mir genommen,
erweckt kein Frühlingshauch.
Auch heut ichs von den Zweigen
wie Blüten fallen seh,
doch tanzt den stillen Reigen
in Flocken nur der Schnee.
Ich seh vom Haupt ihn tropfen
gleich Tränen niederwärts,
und lauter hör ich klopfen
mein tief bewegtes Herz.

Theodor Fontane




--
enigma

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