Forum Kunst und Literatur Literatur Von Äpfeln (winterlichen, weihnachtlichen und anderen, ästhetischen "Mala"

Literatur Von Äpfeln (winterlichen, weihnachtlichen und anderen, ästhetischen "Mala"

Re: Von Äpfeln (winterlichen, weihnachtlichen und anderen, ästhetischen
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf enigma vom 06.01.2009, 10:00:29
Bei einem so offen vorgegebenen Thema kann doch jede/r einstellen, was er oder sie will.
Wie es ja auch bisher geschehen ist, mit assoziativen Anmutungen, eingestellten Fremdgedichten, Links (wie z.B. von Lotte), die etwas zum Thema anbieten, eigenen Gedichten usw.


Nix andres sag ich doch,
ist doch alles nur positves Wundern über die Ideen, auf die manche kommen,
also keine Aufregung,
je vielfältiger, desto besser,

longtime, bist Du mir gram ob meiner Anmerkung?
kann ich mir nicht vorstellen,
wer Wilsberg anschaut hat Humor

für eigene Satire fehlt mir die Fähigkeit,
aber einen eigenen Apfelbaum immerhin habe ich hier:




roseluise
enigma
enigma
Mitglied

Re: Von Äpfeln (winterlichen, weihnachtlichen und anderen, ästhetischen
geschrieben von enigma
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 06.01.2009, 10:05:37
Hallo Roseluise,

ja, so habe ich es auch gemeint, wie Du es aufgefasst hast.
Und nur noch einmal zusammengefasst.

Und Deinen Apfelbaum möchte ich ausdrücklich loben! )

Der Apfelbaum von Roseluise
stürzt mich in eine Schaffenskrise.
Gern würde ich ihn zwar besingen,
wie es dem Dichter mag gelingen,
das Blattwerk rühmen, fein verwoben -
und auch die guten Früchte loben.
Doch dazu fehlt mir das Talent.
So bring ich`s nun zu einem End`..... )

Jetzt aber endgültig tschüss.....

Gruß



--
enigma
Re: Von Äpfeln (winterlichen, weihnachtlichen und anderen, ästhetischen
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf enigma vom 06.01.2009, 10:39:14

Danke enigma für das hübsche Gedicht zu meinem Baum,
immer wenn ich versucht bin zu reimen, dann fällt mir Chr. Morgensterns Wiesel ein:

Zitat:
„Ein Wiesel saß auf einem Kiesel
inmitten Bachgeriesel.
Wisst ihr weshalb?
Das Mondkalb verriet es mir im Stillen:
das liebe Tier tat’s um des Reimes willen.“

also lass ich es lieber.

Was meine Äpfel betrifft,
auf dem Land gewachsen, ursprünglich und unverfälscht,
sie würden sich sicher samt Baum darüber wundern,
dass jemand sie erst besingen wollte,
anstatt einfach zuzugreifen und sie zu verspeisen.

roseluise

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lotte
lotte
Mitglied

Re: Von Äpfeln (winterlichen, weihnachtlichen und anderen, ästhetischen
geschrieben von lotte
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 06.01.2009, 10:49:47


anstatt einfach zuzugreifen und sie zu verspeisen.

roseluise


Was ich hiermit tue ... stellvertretend beiße ich in einem aus dem Bioobstgarten meiner Tochter ..


mmmmmm
enigma
enigma
Mitglied

Re: Von Äpfeln (winterlichen, weihnachtlichen und anderen, ästhetischen
geschrieben von enigma
als Antwort auf lotte vom 06.01.2009, 11:39:25
Roseluise,

ja, Dein Apfelbaum hätte sich wundern können, wenn ich ihn nur besungen hätte, statt begehrlich seine Früchte zu verspeisen.
Es ist mir zwar etwas peinlich, aber ich muss Dir ein Geständnis machen. Ich habe Deinen Baum und seine Früchte nicht nur besungen, sondern da ist viel mehr passiert:

Roseluise, ich muss gestehen,
als Du kurz mal weggesehen,
hab` ich mir ein Herz gefasst
und von einem dicken Ast
deines wunderbaren Baumes -
eingedenk des guten Schaumes -
einen Apfel frech geklaut
und mich kühn daran erbaut.

Und die Moral vom Apfelstehlen
will ich Dir auch nicht verhehlen:
Es schmeckte ganz köstlich die Diebesbeute -
ja, liebe Leute - und Schluss für heute!

Und auch Schluss mit der Reimerei, aber nicht, weil Morgenstern und Du dezent habt erkennen lassen, was Ihr von dieser Art von Reimerei haltet, sondern aus eigener Einsicht. )


Aber bitte keine Anzeige wegen des Diebstahls - das war ja nur Mundraub.....

Einen schönen Tag noch und Gruß

--
enigma
Re: Von Äpfeln (winterlichen, weihnachtlichen und anderen, ästhetischen
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf enigma vom 06.01.2009, 16:00:35
enigma, ich schmunzle,
nur zwei Bemerkungen dazu:

ad 1) mit der Morgensternschen Anspielung meinte ich nur, aber wirklich nur, meine eigenen nicht vollzogenen Reimversuche

ad 2) da dies mein Apfelbaum ist, hast Du nie nix zu befürchten

na, ein kleines p.s. noch:
geklautes Obst hat seit immerher am Besten geschmeckt,
das gilt auch für Zwetschgen beispielsweise und anderes

Gruß roseluise

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longtime
longtime
Mitglied

Re: Von Äpfeln (winterlichen, weihnachtlichen und anderen, ästhetischen
geschrieben von longtime
als Antwort auf enigma vom 06.01.2009, 16:00:35
Ja, wie enigma schrieb:

… von allen Äpfeln - in Realem (in ihren Strukturen, Verarbeitungen, Funktionen und Heil- und Rauschpotenzen) - und in Redensarten, in der Sprach- oder Religionsgeschichte, in Gedichten


So sind die weiblichen Paradiesäpfel(chen) immer noch intim-erotisches Details der Liebeszenerie:

Mhd. Heißt es:
„Dô sach er stân ir brüstelîn
alsam zwei pardîsepfelîn.“


LESSING (1, 48):
„Sein Glück für einen Apfel geben,
o Adam, welche Lüsternheit!
statt deiner hätt ich sollen leben,
so wär das Paradies noch heut.“


Gerd Kerkhoff:
Das Gärtchen

Dein Zungenblatt malt das Libretto
meiner Sehnsucht nach deinem Garten,
wo Mandelbäumchen sehnen weich
den Sprößling in ihr Himmelreich .
Die Kirsche fällt in ihre Blüte,
da Lebenssaft es dir vergüte.
Wenn so in Paradies gepflanzt,
ist´s Adams Apfel, der bald tanzt!


Else Lasker-Schüler:
URFRÜHLING


Sie trug eine Schlange als Gürtel
Und Paradiesäpfel auf dem Hut,
Und meine wilde Sehnsucht
Raste weiter in ihrem Blut.

Und das Ursonnenbangen,
Das Schwermüt'ge der Glut
Und die Blässe meiner Wangen
Standen auch ihr so gut.

Das war ein Spiel der Geschicke
Ein's ihrer Rätseldinge...
Wir senkten zitternd die Blicke
In die Märchen unserer Ringe.

Ich vergaß meines Blutes Eva
Über all' diesen Seelenklippen,
Und es brannte das Rot ihres Mundes,
Als hätte ich Knabenlippen.

Und das Abendröten glühte
Sich schlängelnd am Himmelssaume,
Und vom Erkenntnisbaume
Lächelte spottgut die Blüte.

*
(Aus „Styx“. 1912) – Interpretation der Anspielungen morgen im BLOG)

ELS: "Ich bin in Theben (Ägypten) geboren, wenn ich auch in Elberfeld zur Welt kam, im Rheinland. Ich ging zur Schule, wurde Robinson, lebte fünf Jahre im Morgenland, und seitdem vegetiere ich."

--
longtime
nasti
nasti
Mitglied

Re: Von Äpfeln (winterlichen, weihnachtlichen und anderen, ästhetischen
geschrieben von nasti
als Antwort auf longtime vom 06.01.2009, 17:15:32

Salomo:


Ich sprach: Ich will die Palme besteigen und ihre Zweige erfassen; dann werden deine Brüste mir sein wie Trauben des Weinstocks, und der Duft deiner Nase wie Äpfel

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