Literatur Zwetschgendatschikomplott Rita Falk
Dieser 2015 erschienene sechste Band aus der Eberhofer-Reihe von Rita Falk ist eine oft witzige Fort-setzung der Darstellung von Klischees um den unkonventionellen niederbayrischen Macho-Kommissar Franz Eberhofer. Zusammen mit dem befreundeten Privatdetektiv Rudi Birkenberger, der ebenfalls etliche Schrullen hat, schafft es Eberhofer trotz privater Probleme, den Mord an 3 asiatischen Prostituierten aufzu-klären. Er leidet an der Trennung von seiner immer noch geliebten Braut Susi, die nach der vom Bräutigam verschlafenen Hochzeit auf Distanz zu ihm gegangen ist. Ihre Schwangerschaft endet mit einem für Eber-hofer überraschenden Ergebnis. In Niederkaltenkirchen scheitert - nicht ohne Zutun Eberhofers - das um-strittene Projekt des Baus einesnicht nur für für Touristen attraktiven Hotels. Auf einer rationalen Ebene betrachtet kann man durchaus sagen, dass die Autorin einige in sozialer und psychologischer Hinsicht interessante Aspekte anspricht (z. B. Dorfleben,Partnerschaftsprobleme, Freund-schaft, Tourismus, Korruption ,Generationskonflikte, Drogen und Alkoholismus) und den Leser zum Nach-denken anregt. Die Kriminalfälle erscheinen dagegen eher als schmückendes Beiwerk, das nicht allzu aufregend ist. Viele Hauptfiguren werden trotz ihrer Schwächen von der Autorin mit viel Humor und Sympathie dargestellt . Dennoch bleibt anzumerken, dass der literarische Stil trotz mancher einprägsamer Metaphern sehr einfach ist und die Einbeziehung vieler Klischees auch massive Vorurteile fördern könnte. Die begeisterte Reaktion mancher ausländischer Rezensenten bestätigt diesen Eindruck. Das Leben in einem Dorf ist – trotz man-cher Realitätsbezüge- doch nicht ganz so, wie es Rita Falk schildert. Auch wenn der Leser kritisch bleiben sollte, ist das Buch insgesamt gesehen aber als humorvolle Unter-haltungslektüre zu empfehlen.