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Musik Afrika und die Welt weinen um "Mama Afrika" Miriam Makeba

angelottchen
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Afrika und die Welt weinen um Miriam Makeba
geschrieben von angelottchen
Auf einer Konzertreise nach Italien verstarb sie heute Nacht im Alter von 76 Jahren.
(Quelle: FOCUS)
Makeba sei während des Konzerts in Castel Volturno zugunsten des von der Mafia bedrohten Schriftstellers Roberto Saviano plötzlich unwohl geworden, berichtete die italienische Nachrichtenagentur Ansa am Montag. Obwohl sie sofort ins Krankenhaus gebracht wurde, sei sie kurz darauf an den Folgen des Herzinfarkts gestorben. Laut Ansa war sie zuvor eine halbe Stunde lang zusammen mit anderen Künstlern und Sängern aufgetreten.
(quote end)

Ihre Lieder waren nicht nur Ohrwürmer, von denen mindestens eines wohl jeder kennt - ihre Stimme erhob sie ihr Leben lang im Kampf gegen die Apartheid in Südafrika und zusammen mit vielen anderen Musikern für die Menschenrechte, nicht nur in Afrika.

(quelle: wikipedia)
Nachdem sie durch ihren Auftritt in dem Anti-Apartheid-Film Come Back Africa 1959 Aufsehen erregt hatte, kehrte sie nicht sofort in ihre Heimat zurück, woraufhin ihr die Rückreise verweigert wurde. Daraufhin half ihr Harry Belafonte bei der Einreise in die USA und bei ersten Auftritten in Los Angeles und New York. Damit begann ihre Weltkarriere.

1963 sprach sie erstmals vor der UNO und verlangte den Boykott des südafrikanischen Apartheid-Regimes. 1968 heiratete sie den Bürgerrechtler Stokely Carmichael.

Ihr größter internationaler musikalischer Erfolg war Pata Pata (1967). Dieses Lied schaffte es in die US-amerikanischen Charts. Zu ihren weiteren bekannten Liedern zählen Soweto Blues sowie eine Version von Mbube (The Lion Sleeps Tonight), die sie unter anderem auf der 45. Geburtstagsfeier John F. Kennedys im Madison Square Garden am 19. Mai 1962 sang.

Im Herbst 1974 trat sie mit James Brown, B.B. King, The Spinners und The Crusaders auf einem Großkonzert in Afrika auf. Es war Teil des Rahmenprogramms für den von Don King veranstalteten historischen Boxkampf (Rumble in the Jungle (dt.: „Der Kampf im Dschungel“) zwischen dem damaligen Schwergewichts-Weltmeister George Foreman und dem Ex-Weltmeister Muhammad Ali, der am 30. Oktober 1974 in Kinshasa (Zaire, heute: Demokratische Republik Kongo) stattfand.

Ihre in erster Ehe 1950 geborene, einzige Tochter Bongi Makeba starb 1985. 1986 sang sie ein Duett mit Paul Simon auf dessen Konzert. 1987 begleitete sie ihn auf dessen Graceland-Tour. Nach drei Jahrzehnten Exil in den USA und Guinea kehrte sie 1990, auf Bitte von Nelson Mandela, nach Südafrika zurück und lebte wieder in Johannesburg.

Am 26. September 2005 erklärte Miriam Makeba ihren Abschied von der Bühne. Eine letzte Welttournee führte sie noch durch die USA, Kuba, Brasilien, Venezuela, Skandinavien und Deutschland. Am 25. Mai 2006 gab Miriam Makeba auf dem 18. Africa Festival in Würzburg ihr letztes Konzert in Deutschland.
(quote end)

Miriam Makeba war nicht nur ein Weltstar - diese Powerfrau hat politisches Zeitgeschehen in ihrer Heimat Südafrika massgeblich beeinflusst und den Blick der Welt auf ihr Land geschärft. Möge sie in Frieden ruhen.

Ndiyavuya ukukwazi - es ist grossartig, dich gekannt zu haben. Afrikas Musik ist seit heute verwaist.


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angelottchen
schorsch
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Re: Afrika und die Welt weinen um Miriam Makeba
geschrieben von schorsch
als Antwort auf angelottchen vom 10.11.2008, 09:35:39
Eigentlich würde es mich nicht verwundern zu vernehmen, dass die Mafia da ihre Hände im Spiel haben könnte....

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schorsch
enigma
enigma
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Re: Afrika und die Welt weinen um Miriam Makeba
geschrieben von enigma
als Antwort auf schorsch vom 10.11.2008, 10:55:47
...jedenfalls kann der Roberto Saviano sich leider nicht mehr bei ihr bedanken.

Schade, schade, dass es sie nicht mehr gibt.
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enigma

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Mitglied_bed8151
Mitglied_bed8151
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Re: Afrika und die Welt weinen um Miriam Makeba
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf enigma vom 10.11.2008, 12:51:33
Miriam Makeba: Pata Pata (TV Record Sao Paulo, Brazil, 1968) - Sivuca inklusive, eigentlich Akkordeonspieler, hier spielt er die Gitarre, auch schon tot.

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Wolfgang
Linta
Linta
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Re: Afrika und die Welt weinen um Miriam Makeba
geschrieben von Linta
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 10.11.2008, 12:55:34

Ich besitz solch schöne CD mit IHR und Harry Belafonte.

Leider kann ich sie hier nicht übertragen.....Schade.

ninna
Mitglied_bed8151
Mitglied_bed8151
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Re: Afrika und die Welt weinen um Miriam Makeba
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Linta vom 10.11.2008, 12:59:39
Eine huebsche Version von Pata Pata mit Daúde & Carlinhos Brown habe ich gefunden.

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Gruesse in die Runde... Wolfgang

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Re: Afrika und die Welt weinen um Miriam Makeba
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 10.11.2008, 12:55:34
Danke für den Linktipp.
Ich habe noch eine ganz alte Single-Schallplatte mit Pata Pata. Den Tanz habe ich mit Hunderten von Schülern und unzähligen Musiklehrern bei vielen Fortbildungsveranstaltungen einstudiert.
Die Tanzbeschreibung habe ich vor einiger Zeit auf Wunsch junger Musiklehrerkollegen auf meine Homepage gesetzt. Vielleicht hat jemand Lust, sie noch mal nachzutanzen ....
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Beate
enigma
enigma
Mitglied

Re: Afrika und die Welt weinen um Miriam Makeba
geschrieben von enigma
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 10.11.2008, 23:04:01
Hallo Dottoressa,

schade, dass der Tanz nur in der Gruppe geht, sonst würde ich nach der anschaulichen Anleitung auch noch üben.

Gruß
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enigma
Re: Afrika und die Welt weinen um Miriam Makeba
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf enigma vom 11.11.2008, 13:25:44
Hallo Enigma,

dann lade doch mal drei nette Menschen zu Dir ein und übe mit denen den Tanz ein. Bei (manchmal unegschickten bzw. tanzunwilligen) Herren empfiehlt es sich, zunächst zu prüfen, welches der rechte und welches der linke Fuß ist. So habe ich auch Jungen aller Altersstufen zum Tanzen gebracht.
Aber - Spaß beiseite - vor allem war es die mitreißende Musik, aber auch die einfache, immer wiederkehrende Bewegung, die die Leute dann letztendlich zum Tanzen animierten.

Viele Grüße
dottoressa
Mitglied_bed8151
Mitglied_bed8151
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Re: Afrika und die Welt weinen um Miriam Makeba
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 10.11.2008, 23:04:01
Eine gutgemachte informative Homepage hast Du, dottoressa. Als Bluesfan habe ich mir sofort Deinen Artikel 'Basin Street Blues': Musiklernen durch ein Jazz-Evergreen und seine Geschichten reingezogen. Klasse!

Ich verweise auf die ungewoehnliche Version von Kid Koala. Vielleicht kennst Du diese Version noch nicht.

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Gruss... Wolfgang

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