Musik Große Komponisten
Der Begriff „Nocturne“ ist den meisten Klassikfreunden insbesondere durch Chopin bekannt geworden, denn wer bringt schon diese Musikgattung mit John Field in Verbindung? Dieser war jedoch der erste Komponist, der Nocturnes schrieb und gilt somit als Erfinder dieser liedhaften ruhigen Charakterstücke.
1782 in Dublin geboren studierte er anfangs bei seinem Vater Klavier, später führte ihn sein Weg nach London, Paris und St. Petersburg, wo er sich bei namhaften Lehrern weiterbildete. Die letzten Jahre seines Lebens verbrachte er in Moskau, wo er 1837 starb.
Insgesamt hat John Field 18 Nocturnes komponiert, die Chopin, Mendelssohn-Bartholdy, Robert Schumann, Franz Liszt und Grieg beeinflusst haben. Daneben schrieb Field auch Klavierkonzerte, Kammermusik und einige Vokalwerke.
Die vorgestellten Nocturnes erinnern m.E. sehr an Chopin.
hier eine besondres schöne Aufnahme seines Titels "Triste" interpretiert von einer noch sehr jungen Gruppe
und wer kennt nicht sein Girl von Ipanema
von 1967 - Wave
Aguas de março
Manhã De Carnaval - Karnevalsmorgen - hier das Original, gesungen von Elizete Cardoso
Hector Berlioz wird m.E. zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt.
Ich selbst habe mich auch nur sehr wenig mit ihm befasst und ihn lediglich am Rande zur Kenntnis genommen, z.B. in Biographien seiner Zeitgenossen Wagner, Liszt, Schumann. Letzterer kritisierte in seiner „Neuen Zeitschrift für Musik“ die Symphonie fantastique sehr negativ und beschrieb sie mit den Worten: „Formschönheit ist nirgendwo anzutreffen“ und Wagner fand sie einfach nur langweilig. Kaum zu glauben, dass diese großartigen Komponisten Berlioz derart negativ beurteilt haben.
Wie vielen Komponisten erging es auch Berlioz, er wurde von seinen Zeitgenossen kaum verstanden und wurde erst viel später in Frankreich anerkannt und berühmt. Dennoch war er ein großes Vorbild der deutschen Romantiker wie Franz Liszt und Richard Strauss.
https://www.youtube.com/watch?v=vFpRHw6lxUs
Weil ich es gerade gehört habe:
Max Bruch - Schottische Fantasie
LG
Sam
Samuel de Lange
Der Komponist dieses Nocturnes ist nur wenigen musikliebenden Menschen bekannt und teilt somit das Schicksal vieler „namenloser“ Tondichter. De Lange wurde 1840 in Rotterdam geboren und starb am 07. Juli 1911 in Stuttgart. Sein Vater war Musiklehrer und Organist und gründete 1840 eine Pianofabrik (Rijken & Lange), die noch heute in Rotterdam existiert.
De Lange studierte Orgel bei Alexander Winterberger, der ein Schüler von Franz Liszt war. Weiterhin studierte er bei Karol von Mikuli, einem Schüler Chopins, das zu hörende Nocturne verrät in der Tat die Schule von Frederik Chopin.
Schon in frühen Jahren war er als Orgel- und Klaviervirtuose bekannt. Seine Wege führten ihn nach Basel, Paris, Köln, Den Haag und Stuttgart.
De Lange komponierte schwerpunktmäßig Kirchenmusik, hierbei wird insbesondere das Oratorium „Mose“ hervorgehoben. Sein Werk umfasst mehr als 800 Kompositionen (Streichquartette, Orgelmusik, Konzerte für Cello, Klavier und Violine, Klaviersonaten etc.), leider wurden bisher nur wenige seiner Schöpfungen aufgezeichnet.
Dass beim Klavierspiel die Nutzung des Pedals eine große Rolle spielt war De Lange bewusst, weshalb er ein Übungsbuch für das Pedalwerk herausgegeben hat.
Nicht nur deutsche Komponisten verstanden ihr Handwerk, auch z.B. englische Tondichter verdienen erwähnt und gehört zu werden. Mich berühren insbesondere die Werke von E. Elgar sehr.
Salut d'Amour
Edward Elgar
Dieses Werk entstand in der Zeit als Elgar die Absicht hatte sich mit Caroline Alice Roberts zu verheiraten und war als sog. Liebesgruss gedacht. Seine tiefen und innigen Gefühle für diese Frau kommen im Larghetto deutlich zum Ausdruck.
Das Werk wurde erst ein Jahr nach seiner Entstehung veröffentlicht, die Erstausgaben waren für Geige und Klavier, Klaviersolo, Cello und Klavier sowie für das kleine Orchester vorgesehen. Es wurden anfänglich nur wenige Kopien verkauft, bis der Verlag Schott & Co den Titel zu "Salut d’Amour " (Liebesgruss) als Untertitel geändert hat. Schott war ein deutscher Herausgeber und unterhielt Agenturen in Mainz, London, Paris und Brüssel.
Die erste öffentliche Aufführung fand am 11. November 1889 als Orchesterversion bei einem Kristallpalastkonzert statt.
Ist alles auf ewig verloren?
Diese Frage taucht immer dann bei mir verstärkt auf wenn ich lese dass namhafte Künstler gestorben sind, z.B. als ich neulich dieses Video mit Brigitte Engerer gesehen habe. Sie starb 2012 mit nur 59 Jahren an ihrer Krebserkrankung.
Wo sind sie, die uns mit so viel Schönem beschenkt haben? Ist ihr Wirken auf ewig verloren bzw. umsonst gewesen? Worin besteht der Sinn für ihr Schaffen wenn mit dem Tod alles vorbei ist und sie nie mehr etwas von ihren Fähigkeiten geben können?
Klassik-Puristen sollten die folgende Collage nicht ganz ernst nehmen
aber ich finde es ist "Klassik für Einsteiger" und wurde von einem
"Youtuber" genial zusammengeschnitten.
Und "grosse Komponisten" sind es allemal.
"Wie Waldi" - eine Collage aus Vivaldi's 4 Jahreszeiten
und Musik von 9 anderen Komponisten (u. a. Bach, Mozart, Paganini, Bruch, Monti, Morricone)
LG
Sam
Klavierquintett op. 84 Adagio
Sir Edward Elgar
Elgar war einerseits durch den Verlust einiger seiner engsten Freunde tief bekümmert, andererseits kam er mit der unabänderlichen Auflösung jener Gesellschaft, in der er aufgewachsen war und der er einige seiner größten beruflichen Erfolge verdankte, nicht zurecht.
Elgar komponierte sein Klavierquintett op. 84 als „seine Welt“ in Trümmern lag – materiell und auch geistig. Es war das Jahr 1919, er hatte den Glauben an die Menschheit verloren und konnte sich mit einer Welt der „neuen“ Kultur nicht anfreunden. 1920 zog sich Elgar nach dem Tod seiner Frau völlig zurück und schrieb nur noch einige Kleinigkeiten.
Das 1919 komponierte Quintett klingt wie eine wehmütige Abschiedsgeste im Sinne „Meine Zeit ist vorbei“. Unwillkürlich entsteht beim Hören vor dem geistigen Auge die friedliche, einsame Landschaft um Hereford, in der Elgar lebte.