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enigma
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Re: Internationale Musik&Folklore
geschrieben von enigma
als Antwort auf Der-Waldler vom 22.12.2010, 10:46:35
Gern geschehen, lieber Waldler - und bis bald.


Liebe Grüße von Enigma

DearTom
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Re: Internationale Musik&Folklore
geschrieben von DearTom
als Antwort auf enigma vom 22.12.2010, 11:09:29
... hello musiclovers

hi enigma, danke für die Vorstellung von Pippo Sambadiò, schön mal wieder einen (mir) bis dato Unbekannten aus dem italienischen Sprachraum zu hören. Dazu ein Multi-Instrumentalist, Journalist, Jurist und engagierter Aktivist, nachdem er die schreibende Zunft verlassen hat, wählte er die musikalische Ausdrucksform. Ja, d’accord, finde ihn auch auf Anhieb sympathisch. Habe mir mal einige Clips von ihm angesehen, ein sehr vielseitiger Interpret, lese gerade, dass er u.a. auch mit Inti-Illimani zusammengearbeitet hat, das sind doch jene Chilenen, die sich an der Musik Violeta Parra ausrichten, und wieder schließt sich ein Kreis.

Auf nach Brasilien, Elis Regina, was für eine ausdrucksstarke, vielseitige Künstlerin, und eine, die Musik gelebt hat, das „Timbre“ ihrer Stimme geht richtig rein. Ich frage mich das auch, wieso gerade diese grandiosen KünstlerInnen oft ein früher Tod ereilt, vielleicht ist es eine Mischung aus Sensibilität und intensiver Darbietung ihrer Musik, die viel Kraft kostet. Elis Regina ist auf jeden Fall auch eine für meine Sammlung ... prima Vorstellung!

Da ich ja gerne den Faden weiterspinne, bleibe ich im Land (Brasilien) und hole mal eine von mir sehr geschätzte Sängerin hervor, Marisa Monte. Ich habe sie mal live erleben dürfen –> eine tolle Show. Sie ist ebenfalls eine ungemein vielseitige und experimentierfreudige Künstlerin mit einer klassischen Ausbildung als Sängerin, ich würde sie als das musikalische Chamäleon des Música Popular Brasileira bezeichnen

hier mit Paulinho da Viola - Carinhoso

Bem Que Se Quis

Noch was Süßes zu Weihnachten?
Chocolate


sweet greetz, allen ein schönes Weihnachtsfest
Tom







enigma
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Re: Internationale Musik&Folklore
geschrieben von enigma
als Antwort auf enigma vom 22.12.2010, 11:09:29
Hallo STler& MusikfreundInnen,

zunächst wünsche ich allen eine gute Zeit zu Weihnachten und zum Jahreswechsel.

Tom, auf das Video von Richard& Mimi Fariña möchte ich noch kurz zurückkommen.
Da sieht man ein offenbar glückliches und gutaussehendes junges Paar, dem man sicher eine gute Zukunft vorausgesagt hätte, die sich ja leider nicht erfüllte, denn der 1937 geborene Richard ist, wie ich nachlesen konnte, bereits 1966 bei einem Motorradunfall tödlich verunglückt und Mimi starb ja auch relativ früh im Alter von 56 Jahren an der von Dir erwähnten schweren Krankheit.
Aber offenbar haben beide noch immer eine ziemlich große Anhängerschaft, denn ich habe eine Fanseite gefunden, die ich einstellen möchte, weil sie weitere interessante Informationen bietet.
Hier also Die Fariña Fan Site:


Heute möchte ich außerdem eine Australierin vorstellen, bei der ich auch das Aha-Erlebnis hatte, was heißen soll, dass ihre Stimme und die ganze Art ihrer Interpretation mich sofort angesprochen haben.
Sie heißt Liz Stringer. Wie bekannt sie in Europa ist, weiß ich nicht genau, aber sie hätte es jedenfalls verdient, sehr bekannt zu werden, finde ich.

Hier also Liz Stringer mit Like a roll of thunder

Stringer hat auch bei Myspace eine Seite, auf der weitere Informationen und die Möglichkeit, einige Titel anzuhören, geboten werden, hier:


Grüße von Enigma

PS
Hallo Tom, wieder (fast) eine Überschneidung?

Jedenfalls auch schöne Feiertage.
Enigma

Und Marisa Monte höre ich mir natürlich gleich an.
Also nochmal tschüss und bis dann...

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DearTom
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Re: Internationale Musik&Folklore
geschrieben von DearTom
als Antwort auf enigma vom 24.12.2010, 13:57:38
... hallo nochmal

da wollte ich gerade noch mal was am Marisa-Monte-Post editieren, ging aber nicht mehr, weil die liebe Enigma schon dazwischen war

Also: hier nochmal zwei MM-Clips (die hatte ich vergessen, als Beleg für ihre Vielfältigkeit):
I Heard It Through The Grapevine

mit der Rock-Band Titãs

Enigma, danke dir nochmal für den Link, das ist jener wo ich meinte „Richard&Mimi-Homepage“ aber du hast natürlich recht, Fan-Page ist absolut richtig. Ja, das war damals eine Tragödie, der Unfall muss sich nicht weit von ihrem Haus im Carmel-Valley ereignet haben, eben an Mimis 21. Geburtstag und am Tag der Veröffentlichung von Richards neuem Roman.

Liz Stringer, Liz Stringer, wo ist sie mir nur schon mal begegnet, komme gerade nicht drauf. Anyway, sie gefällt mir ausgesprochen gut, hat Ausstrahlung. Sehr „erdiger“ Folk from Down under (und ich liebe den Aussie-Akzent). Da muss ich mich mal intensiver reinhören, mein erster Eindruck –> Kaufen manno, wird langsam teuer

Oki doki, folge dir wie ein Schatten (nach Australien). Eine Herzensangelegenheit von mir: from Western Australia, The Waifs, ich liebe diese Band, im übernächsten Jahr könnten sie ihr 20-jähriges Bühnenjubiläum feiern! Zur Originalbesetzung der Band gehören Josh Cunningham (Gitarre, vocals) und die Schwestern Vikki Thorn (Harmonika, Gitarre, vocals) und Donna Simpson (Gitarre, vocals).

Hier mit einem ihrer populärsten Songs: London Still

Zwei komplette Concert gibts bei moshcam (man kann sich dort aber auch die einzelnen Songs ansehen):
Metro Theatre, Sydney Feb. 2009
Enmore Theatre, Sydney, Feb. 2008

viel Spaß
Tom







enigma
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Re: Internationale Musik&Folklore
geschrieben von enigma
als Antwort auf DearTom vom 24.12.2010, 15:19:53
Frohes Fest für alle Stler!

Ja, lieber Tom, Marisa Monte hat auch mein Herz erobert Diese interessante Interpretin kannte ich bisher noch nicht, aber sie liegt haargenau auf meiner Wellenlänge, auch wieder mal von der Stimmlage her, denn überwiegend mag ich die dunkleren Frauenstimmen, auch manchmal die mit etwas “rauchigem” Touch; den ganz hohen Stimmlagen kann ich nur in Ausnahmefällen etwas abgewinnen.
Außerdem gefällt mir, dass die Dame auch mit Situationen “spielt”, entweder mit Wortspielen, wie wohl in “chocolate” als auch mit den Genres, die sie ganz offensichtlich auch gerne mal wechselt.
Etwas Íronie kommt dabei wohl auch ins Spiel. Auch das gefällt mir sehr gut, ist nicht so bieder.

Und bei den “Waifs” rennst Du bei mir auch offene Türen ein, denn die gefallen mir ebenfalls sehr.
Guck mal, was ich da am 8.12.2009 um 8.33 Uhr eingestellt hatte, hier:

Da hatte der “Bridal Train” volle Fahrt aufgenommen.


Hallo, lieber Waldler,

vielleicht hast Du Dich schon gewundert, überhaupt keine Rückmeldung zu der FS-Sendung über die diesjährigen Leverkusener Jazztage zu erhalten, auf die Du am 4.12.2010 so nett hingewiesen hattest.
Mein Video-Recorder war programmiert und ich hatte die Sendung mit Paco de Lucia auch aufgenommen, bin aber jetzt erst dazu gekommen, die Aufnahme auch anzusehen.
Ich fand sie einfach großartig, Paco de Lucia und seine Gitarre - er ist älter geworden, aber seine Mimik ist die gleiche geblieben, wieso auch eigentlich nicht?
Überhaupt, die ganze Show, mit Flamenco-Gesang, Flamenco-Tanz usw., das war schon ein Hochgenuss.

Allerdings hatte ich auch noch den zweiten Teil auf dem Recorder, und der hat mich mindestens ebenso fasziniert.
Denn der wurde von einem ebenso tollen Al DiMeola und Gruppe bestritten.
Und dieser Part beinhaltete u.a. einen wunderbaren Dialog zwischen DiMeola und dem Akkordeonisten (und Vokalisten) Fausto Beccalossi.
Also, diesen Dialog fand ich einfach umwerfend, samt Mimik der beiden Musiker beim gelungenen Zusammenspiel.
Aber die ganze Gruppe von Al DiMeola war einfach auch Spitze.

Das Video von den Leverkusener Jazztagen habe ich zwar bei YouTube nicht gefunden, aber eines vom Jazzfestival Burghausen 2009.
Und da Ihr ja beide Akkordeon-Liebhaber seid, stelle ich dieses Video ein, hier:

Da könnt Ihr die musikalische Interaktion in der Gruppe beobachten.

Ich hoffe, es gefällt Euch.


Gruß von Enigma


PS
Übrigens bringt heute Abend um 22.00 Uhr Arte eine Sendung mit dem Titel “Jamie Cullum at the AVO-Session“ über den britischen Sänger, Songwriter und Pianisten, der auch die Grenzen zwischen den Genres vergessen lässt.


DearTom
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Re: Internationale Musik&Folklore
geschrieben von DearTom
als Antwort auf enigma vom 25.12.2010, 16:25:19
... hach, klasse Enigma, war ja irgendwie klar, dass der Waifs-Post von dir war. Und schön, dass dir Marisa Monte gefällt, und auch da bin ich 100% bei dir, was deine Einschätzung zu den weiblichen Gesangs-Stimmen betrifft.

Habe mal exklusiv für dich meinen Lieblingssong von den Waifs auf Youtube hochgeladen (den gab es m.E. bisher noch nirgends im world-wide-web), sozusagen als Xmas-present und Dankeschön für deinen tollen Musikgeschmack! Vom „Bridal“ zum „Crazy“ Train, mit einer sehr charmanten Band-Introduction von Donna:
The Waifs mit ihrem Crazy Train

Hey, und auch Danke für den TV-Tipp, ich werde mir das ansehen, thanx a lot.

Und natürlich auch für den brillanten Mediterranean Sundance, vom Feinsten!!!

weihnachtliche Grüße
Tom


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DearTom
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Re: Internationale Musik&Folklore
geschrieben von DearTom
als Antwort auf DearTom vom 25.12.2010, 19:48:30
... einen hänge ich noch an. Sie ist im letzten Jahr noch als „Opener“ für Jamie Cullum aufgetreten, die neue Queen des Rockabilly, aus Dublin, die zauberhafte Imelda May
Imelda May - Johnny Got A Boom Boom

Kein Linktipp, kein wikipedia, Imelda erklärt alles selbst (der nicht zu Wort kommende junge Mann neben ihr ist übrigens ihr Ehemann ...)
An Interview With Imelda May


Tom
enigma
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Re: Internationale Musik&Folklore
geschrieben von enigma
als Antwort auf DearTom vom 25.12.2010, 23:58:45
Hallo, DearTom,

danke für das fantasievolle Geschenk, das Du uns in Form des Hochladens von The Waifs mit ihrem fetzigen, eben “Crazy” Train beschert hast, eine super Idee.

Und danke auch für Imelda May, die auf mich sehr selbstbewusst und taff wirkt und mit guter Stimme gesegnet.

Ja, nun gestern zur Sendung mit Jamie Cullum:

Ich glaube, den muss man wirklich live erleben, denn das kann bei einer Studio-Aufnahme nicht rauskommen, wie er eine Bühnen-Show inszeniert.
Da springt er in einem Moment wie ein Irrwisch auf der Bühne herum und traktiert sein Klavier noch halb oder ganz im Stehen - und dann wieder haucht er ein paar Laute und fordert sein Publikum auf, es ihm gleich zu tun. Und das klappt auch, es haucht vielstimmig zurück.
Er hat schon eine unglaubliche Bühnenpräsenz und zieht alle Register.
Aber wahrscheinlich ist er auch besessen von Musik, ich meine, dass sich das in seiner ganzen Körpersprache ausdrückt.
Von verhalten bis ekstatisch hat er einfach alles drauf.

Und er ist ja auch noch ziemlich jung und wird sich bestimmt noch weiterentwickeln.

Ein Zusammenschnitt aus der AVO-Session 2010 in Basel ist bereits bei YouTube mit allerdings nur angespielten Titeln eingestellt, gibt aber einen kleinen Einblick, hier:

Aber ich habe alles aufgenommen und kann es mir wieder ansehen und -hören. *freu*.

Gruß von Enigma
DearTom
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Re: Internationale Musik&Folklore
geschrieben von DearTom
als Antwort auf enigma vom 26.12.2010, 09:46:02
... hallo am späten morgen

Ja nicht wahr Enigma, der Crazy Train nimmt auch gewaltig Fahrt auf

Bei Imelda May habe ich nur ein wenig Verständigungsprobleme mit ihrem irischen Akzent (und da glaubt man Englisch verstehen zu können).

Tja, konnte leider das Jamie Cullum-Concert nur zu etwa einem Drittel verfolgen, so dass ich meine Kritik eigentlich nur unter Vorbehalt äußern kann. Also, seine ruhigeren Piano-Passagen haben mir ausgesprochen gut gefallen, sehr gefühlvoll umgesetzt. Andere Abschnitte waren für meinen Geschmack etwas zu sehr auf den Effekt ausgerichtet, zuviel Show, aber wie gesagt, das ist mein subjektiver und unvollständiger Eindruck. Aber wie du schon sagtest, er ist ja bereits in jungen Jahren ein recht kompletter Interpret, bin mir auch sicher, dass er seinen Stil weiterentwickeln wird.

Möchte heute mal Sophie Milman vorstellen, eine in der russischen Stadt Ufa geborene und heute in Toronto (Kanada) lebende, sehr begabte, junge Jazz-Sängerin. Da ihre Familie in den 90er Jahren nach Israel, und später nach Kanada auswanderte, beherrscht Sophie Milman Russisch, Hebräisch, Englisch und Französisch und setzt diese Sprachkenntnisse in ihren Songs ein. Ich habe ihren russischsprachigen Song Ochi Chernye ausgewählt

Hier noch eine Präsentation des Springsteen-Covers I’m On Fire

wikipedia

Hoffe, es gefällt euch
Tom







enigma
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Re: Internationale Musik&Folklore
geschrieben von enigma
als Antwort auf DearTom vom 26.12.2010, 18:29:00
Einen guten nachweihnachtlichen Alltag allen MusikfreundInnen,

Deartom, ja, da lacht das Herz wieder bei der weit herumgekommenen Sophie Milman.
Ihre Stimme und auch die Titel treffen wieder meinen Nerv.
Manchmal frage ich mich, wie das mit Leuten ist, die so herumgekommen sind und in den verschiedensten Ländern gelebt haben. Fühlen sie sich eigentlich überall zu Hause oder nirgendwo - oder ist dieser scheinbare Widerspruch eigentlich nicht so groß?
Jedenfalls hat Sophie in ihrer Vielsprachigkeit vom Aufenthalt in unterschiedlichen Ländern zumindest in diesem Punkt profitiert.
Sie gefällt mir insgesamt sehr.

Übrigens hast Du mich erwischt, denn von dem Interview mit Imelda May habe ich auch einiges nicht verstanden. Aber ich bin auch nicht mehr so in Übung.

Noch einmal kurz zu Jamie Cullum:
Ja, ich finde auch, dass er seine Showeffekte übertreibt; jedenfalls kann ich mir nicht vorstellen, dass er 10 oder 20 Jahre später noch aufs Klavier und wieder runter springt.
Andererseits gibt’s ja so Bewegungstypen. Wenn ich mir vorstelle, wie Mick Jagger noch in fortgeschrittenerem Alter über die Bühne gefegt ist.....
Und das Publikum scheint ja begeistert zu sein, auch bei Cullum.
Na, warten wir ab, wie Jamie sich weiter entwickelt.

Ich habe mich dabei ertappt, dass ich bei seinen Showeinlagen immer an den alten Spruch dachte, dass die Kraft aus der Ruhe kommt.

Und da ist mir - jetzt kommt die Überleitung - jemand eingefallen, dem das immer nachgesagt wird, dass er die Kraft der Ruhe hat und braucht. Es ist der tunesische Oud-Virtuose und Komponist Anouar Brahem.
Ein schönes Zitat von Ralf Dombrowski auf “Quantara” beschreibt das näher :

“Brahem liebt die Zurückgezogenheit, sie ist eine der Voraussetzungen seiner Kunst. Denn seine Musik braucht den langen Atem, um zu reifen. Sie widersteht den Einflüsterungen der sich beschleunigenden Gegenwart zugunsten einer inneren Stärke, die Kraft und Offenheit vermittelt....“
Den ganzen Artikel stelle ich mal ein, hier:

Brahem war u.a. auch mit Dave Hollands auf Tournee. Und auch mit Jan Garbarek und vielen anderen Musikern hat er zusammengearbeitet.

Ich möchte ein Stück aus seinem Album “Le Voyage de Sahar” einstellen, das er gemeinsam mit François Couturier (Klavier) und Jean-Louis Matinier (Akkordeon) eingespielt hat.
Hier das Trio in einer Live-Aufnahme, von der ich angetan bin: Das Anouar-Brahem-Trio in Tallinn/Estland


Gruß von Enigma

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