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enigma
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Re: Internationale Musik&Folklore
geschrieben von enigma
als Antwort auf DearTom vom 27.02.2011, 14:48:21
Hallo alle,

ja, zum Wochenende möchte ich gerne wieder SängerInnen oder MusikerInnen vorstellen, vorher aber, Dear Tom, noch kurz auf Deinen letzten Beitrag eingehen.

Über die Querelen im Zusammenhang mit dem Buch von Senait Mehari hatte ich ebenfalls gelesen, auch darüber, dass sie auch singt, mir aber - das wundert mich jetzt selbst - noch nie etwas von ihr angehört.
Also, ich finde auch, dass sie eine tolle Stimme hat; besonders gefällt mir das Video “Live in der Garage”, das nach meinem Empfinden mehr nach ihr selbst klingt; Emagine(Imagine) im Original ist m.E. so vollkommen, dass es nur sehr schwer zu covern ist. Aber das ist mein ganz persönlicher Eindruck.
Ja, Evan Dando, an ihn und seine ersten Versuche mit “The Lemonheads” erinnere ich mich auch noch.
Jetzt ist er von seinen Problemen offenbar weg gekommen, und in den beiden von Dir eingestellten Songs zeigt sich, dass seine Stimme - wie gehabt - sehr einfühlsam klingt. Ich wünsche ihm weiterhin viel Erfolg. Sowohl persönlich als auch musikalisch.
Danke, dass Du mal wieder an ihn erinnert hast.

Ja, Linda Perry hat zweifellos geniale Fähigkeiten. Sie hat sich ja auch richtig hochgekämpft.
Ich finde auch ihre Stimme ungewöhnlich, aber mehr Erfolg hatte sie wohl als Songschreiberin und Produzentin.
Aber das Video “Success” zeigt, wie gut sie auch stimmlich ist.
Vielleicht entspricht ihre Art der gesanglichen Darbietung nicht so dem Massengeschmack?


Heute möchte ich vorstellen zunächst Ryan Bingham, der sich ebenfalls so richtig bis zum Erfolg durchbeißen musste, der zunächst durch die Lande zog und sich sogar als Rodeo-Reiter Geld verdiente, bis er doch zur Musik kam.
Seine ersten beiden Alben brachte er noch mehr oder weniger selbst heraus, bevor es dann weiter aufwärts ging, zunächst mit dem Album “Dead Horses”, veröffentlicht durch Lonestar Music, dann weiter mit Lost Highway Records und seinem Album “Mescalito”.
Beeinflusst fühlt sich Bingham u.a. auch von Bob Dylan.
Aber er ist zu einer eigenständigen Figur geworden und seine Stimme, obwohl nicht im eigentlichen Sinne “schön”, gefällt mir ungemein. Dieser kleine raue Widerhaken gibt ihr m.E. den unverkennbaren Sound.
Über ihn und seine Band, die “Dead Horses” und die zunehmenden Erfolge, ist auch einiges nachzulesen hier:

Mir gefällt wieder sehr, dass Bingham nicht nur einem Genre zuzuordnen ist, sondern auch im Bereich Folk, Blues und Rock mitmischt bzw. die Genres vermischt.

Und nach der erneut langen Vorrede komme ich jetzt endlich zu seinem Song aus dem Film “Crazy Heart”, für den er den Award im letzten Jahr auch erhielt:

Hier also The Weary Kind.

Und eine Frau möchte ich heute auch wieder vorstellen, eine Frau, die mich begeistert hat, seit ich über ihren Erfolg gelesen habe.
Sie heißt Esperanza Spalding

Zuerst las ich über sie, dass sie trotz ihrer jungen Jahre (im Moment ist sie noch 26 Jahre jung) bereits ein Supertalent als Musikerin, Komponistin und Sängerin ist.

Belohnt wurde ihr Können 2011 mit der Verleihung des Grammy Awards als “beste neue Künstlerin”.
Aber von einem Wunderkind kann trotz ihrer hervorragenden Begabung nur zum Teil gesprochen werden, denn sie hat ihre Karriere auch kontinuierlich aufgebaut, d.h., zunächst war es die Mutter, die die Begabung ihrer Tochter gefördert hat.
Mit 5 Jahren begann sie mit dem Spiel der Violine und wurde Mitglied des lokalen Kammermusikvereins. Bereits im Alter von 15 Jahren wurde sie Konzertmeisterin, wechselte dann allerdings ihr Instrument (von der Violine zum Kontrabass).

Sie spielte dann nicht mehr nur klassische Musik, sondern wandte sich auch anderen Richtungen zu, vor allem zu einem späteren Zeitpunkt während ihres Studiums dem Jazz, und sie begann auch zu singen.

Nach ihrem Studium erhielt sie ein Stipendium der Boston Jazz Society und wurde im Anschluss daran im Alter von 20 Jahren die jüngste Professorin aller Zeiten in Berklee.

Mehr über sie und ihr Trio könnt Ihr bei Interesse über den eingestellten Link nachlesen.

Jedenfalls ging ihre künstlerische Entwicklung auch durch fleißige Arbeit steil nach oben.

Aber jetzt endlich zum Hören und Sehen von Esperanza:

Hier also ein Video von ihr vom Newport Jazz Festival 2008.

Und hier noch einmal mit Wild Is The Wind, einem Titel ihrer CD “Chamber Music Society”.


Beste Grüße und ein schönes Wochenende

wünscht Enigma







longtime
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Re: Internationale Musik&Folklore
geschrieben von longtime
als Antwort auf enigma vom 04.03.2011, 11:11:11
@ enigma:
"Und hier noch einmal mit Wild Is The Wind, einem Titel ihrer CD “Chamber Music Society”."

Danke, wunderschöne, sanfte Musik, besonders für strapazierte Ohren.

Dich grüßt
Antonius!

enigma
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Re: Internationale Musik&Folklore
geschrieben von enigma
als Antwort auf longtime vom 04.03.2011, 11:45:01
Hallo Longtime,

es freut mich sehr, dass Dir die Interpretin/der Song gefallen.

Wie jemand in dem ersten Kommentar zu dem Video geschrieben hat, erinnert die Musik mich ebenfalls sehr stark an Astor Piazzolla.

Der Titel wurde schon von einigen bekannten SängerInnen interpretiert, aber ich weiß immer noch nicht, ob er nun tatsächlich von Piazzolla komponiert wurde.
Da muss ich doch noch einmal nachforschen.

Wer es herausfindet oder weiß, kann es ja hier einstellen.

Ich grüße Dich auch herzlich.

Beste Grüße von Enigma

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enigma
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Re: Internationale Musik&Folklore
geschrieben von enigma
als Antwort auf enigma vom 04.03.2011, 12:27:35
Jetzt habe ich es gefunden, glaube ich jedenfalls.

Der Song wurde komponiert von Dimitri Tiomkin und getextet von Ned Washington - she. Linktipp!

Da steht es im vorletzten Absatz.
Und auch, wer ihn schon interpretiert hat, ist da angegeben.

Mehr über den Komponisten hier:

Mehr über den Texter: hier:

Erstaunlich, diese Ähnlichkeit mit der Musik von Piazzolla.

Gruß von Enigma

DearTom
DearTom
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Re: Internationale Musik&Folklore
geschrieben von DearTom
als Antwort auf enigma vom 04.03.2011, 13:22:00
hallo,

schön dass sich hier wieder etwas bewegt, und wieder mal Daumen hoch Enigma für deine Tipps und Hintergrund-Informationen.

The Weary Kind von Ryan Bingham ist natürlich Country-Rock/Blues “at it’s best”, es ist immer faszinierend, wenn sich die Lebensgeschichte in der Musik eines Künstlers widerspiegelt, Bingham sagt ja selbst, dass er sich bei der Produktion der Filmmusik nicht groß verstellen musste. Irgendwie muss man sich trotzdem Sorgen um seine Stimme machen, er ist ja noch relativ jung, wie mag er sich wohl in 20 Jahren anhören? Einen Namen aus dem „Umfeld“ Binghams möchte ich hier auch nochmal erwähnen, T-Bone Burnett, einer der fähigsten Studiomusiker und Produzenten, er hat wirklich ein Händchen für die Auswahl (und Entdeckungen) von Musikern mit denen er zusammenarbeitet, u.a. ja auch „Förderer“ und Produzent des Duos Alison Krauss/Robert Plant mit denen er hier zu sehen ist.

Auf Vimeo gibt es übrigens eine große Auswahl an Ryan Bingham-Videos

Ja, und mit Esperanza Spalding hast du ein ganz außergewöhnliches Talent vorgestellt, wobei „Talent“ in Bezug auf ihre bereits in jungen Jahren ausgereifte Spielweise eher eine Untertreibung ist, ihr perfektioniertes, teilweise virtuoses Können am Bass, der als Hinterlegung für ihre schwierigen Gesangstechniken eingesetzt wird, dann aber auch wieder im Vordergrund steht, sind richtig beeindruckend, zudem singt sie dazu ja noch in mehreren Sprachen, sie besitzt dazu ein ganz außergewöhnliches Rhythmusgefühl, schön dass sie den Jazz (Latin Jazz) für sich entdeckt hat. Professorin mit 20, das geht schon in Richtung hoch-begabt, sie wurde ja inzwischen, verdientermaßen, auch schon hoch-dekoriert!
Hier ist noch eine Darbietung von ihr, die es mir angetan hat, Ponta de Areia


Mit solch einem „Wunderkind“ kann ich heute nicht mithalten, im Gegenteil, ich möchte mal eine recht unbekannte Band aus Cornwall (UK) ins Licht rücken, deren Mitglieder sehen ihre Musik mehr oder weniger als Hobby an, die Sängerin Miranda Josephson arbeitet beispielsweise hauptberuflich als Veterinär-Medizinerin. Die Gruppe hat sich den schönen Namen Just Plain Myrtle gegeben, ich bin auf sie ganz zufällig gestoßen, hatte den Vater Mirandas mal in einem Musik-Forum kennenglernt, er ist ein ziemlich bekannter Physik-Professor aus Cambridge. Just Plain Myrtle spielen vorwiegend den traditionellen Folk ihrer Heimat mit akustischer und elektrischer Gitarre, Geige, Mandoline, Banjo und Kontrabass, wobei ihr Repertoire auch modernere Songs beinhaltet. Ein schönes Traditional ist ihr mystisches White Hare
Hier gibt es noch ein paar Infos über sie.

Oki doki, hier das Kontrastprogramm (passend zum Kalender)


wünsche sonnige ... wie auch immer, tolle Tage
Tom



















enigma
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Re: Internationale Musik&Folklore
geschrieben von enigma
als Antwort auf DearTom vom 05.03.2011, 21:22:10
Hallo - und schon wieder haben wir ein Wochenende vor uns.

Deartom, jetzt komme ich auch gleich zu der - mir jedenfalls auch - unbekannten Band aus Cornwall mit der Hobby-Sängerin Miranda Josephson und dem schönen Band-Namen “Just Plain Myrtle”.

Das Lied der Dame Miranda ist wirklich zauberhaft, sehr natürlich mit Stimme in der richtigen Lage vorgetragen. Es gefällt mir wirklich außerordentlich gut, natürlich auch die Leistungen der Mitspieler der kleinen Band.
Und der Vater von Miranda ist ja eine richtige Berühmtheit; aber vielleicht wird sie selbst das auch noch.
Umso schöner, dass Du uns eine im Moment noch relativ unbekannte, aber sehr gute Truppe präsentiert hast.

Und das Kontrastprogramm, strotzend vor Lebensfreude und Feierstimmung. Aber nun ist die 5. Jahreszeit ja erst einmal vorbei.

Danke für die musikalischen Genüsse.

Nun zu meinem Vorschlag für heute:

Zunächst möchte ich einen interessanten Mann vorstellen mit einer besonderen Lebensgeschichte.
Er heißt William Fitzsimmons, ist ein amerikanischer Singer und Songwriter und wurde als jüngster Sohn eines blinden Ehepaares geboren.
Da den Eltern die Fähigkeit zur visuellen Kommunikation fehlte, lebte die Familie “mit Klängen in ihrem Hause.” So lernte William in seiner Kindheit und Jugend das Spielen zahlreicher Instrumente.

Nach dem Studium der Psychologie arbeitete er zunächst als Psychologe und Therapeut, nahm aber auch schon erste eigene Lieder auf, die später in einem Album erschienen.
Erst später entschied er sich, die Musik zu seinem Hauptberuf zu machen.

Von ihm jetzt der Song Good Morning, vorgetragen während eines Gastspiels in Berlin. Er ist übrigens schon einige Male in Deutschland gewesen, spricht sogar etwas Deutsch.

Hier noch einiges über ihn auf seiner Seite bei My Space.

Und zum Schluss noch ein Interview mit William Fitzsimmons, hier:


Außerdem möchte ich noch eine Frau vorstellen, und zwar die peruanische Sängerin Susana Baca, die bereits in den 80er Jahren nach einem Musik- und Gesagsstudium in Peru Musik machte, aber international erst 1995 richtig bekannt wurde.
Oft verwendet sie besondere Instrumente für ihre Musik und lyrische Texte von bekannten Dichtern, wie z.B. in dem Video Te quiero den Text eines Gedichtes von Mario Benedetti.

Der Song stammt von ihrer CD Lamento Negro aus dem Jahre 2001.

Noch mehr über Susana Baca bei Funkhaus Europa.


Ich hoffe, dass irgendetwas gefällt und Freude macht.

Liebe Grüße von Enigma


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DearTom
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Re: Internationale Musik&Folklore
geschrieben von DearTom
als Antwort auf enigma vom 11.03.2011, 11:11:02
unverhofft kommt oft, mal wieder ein musikalisches Hallo

Ja Enigma, Mr. Fitzsimmons ist großartig, Goodmorning ist ein sehr gefühlvoll vorgetragener Song, großartige Stimme und er spielt hervorragend Gitarre, dazu ist er ja ein ganz kluger Kopf. Ganz außergewöhnlich ist auch sein Werdegang als Sohn nichtsehender Eltern, in seiner Familie hatte der Klang eines Instruments wohl nochmal eine ganz eigene Bedeutung und wurde auf eine ganz besondere Weise wahrgenommen. Musik als Therapie (auf dieses Thema komme ich demnächst noch einmal zurück). Sehr eindringliche, ehrliche Folkmusik, etwas düster und abgründig schön!

Danke auch für die Vorstellung Susana Bacas, afro-peruanische Musik ist ja ein Genre, welches man nicht alle Tage zu hören bekommt, mit ausgewählter Lyric (Mario Benedetti, „gracias“ auch für die Erwähnung dieses engagierten Poeten und Schriftstellers) und einer in der Tat sehr außergewöhnlichen Instrumentierung. Die Musik Bacas hat sehr eingehende rhythmische Elemente, was die Verwandschaft afrikanischer Rhythmen in der Musik Südamerikas und der Karibik anzeigt, erinnert mich stark an den Son Kubas oder auch an die Klänge afro-brasilianischer Musik. Eine tolle Sängerin, habe sie schon als „Lesezeichen“ gespeichert, ich zitiere mal (wieder): Ihre Musik ist der Soul des schwarzen Perus, das trifft es!

Dann mache ich heute mal mit zwei Künstlerinnen aus dem kanadischen Quebec weiter. Zunächst möchte ich Mélanie Auclair vorstellen, eine Sängerin und Multi-Instrumentalistin, u.a. Cello, Banjo, Gitarre, Cavaquinho (das Kling Klong). Mélanie stammt aus einer Musikerfamilie und rockte (lt. eigener Aussage) schon vor ihrer Geburt im Bauch ihrer Mutter. Mit 4 Jahren fing sie an Violoncello zu spielen (nicht ich wählte dieses Instrument, es wählte mich). Später studierte sie klassischen Gesang und sang Opern und Operetten. Sie arbeitete vorwiegend zusammen mit Künstlern aus Quebec, u.a. mit Martin Léon, Patrick Watson und Chloé Ste-Marie (siehe nächste Vorstellung). Fast drei Jahre war sie mit Lhasa de Sela auf Tour, über diese Zeit sagt sie: “For 3 years with Lhasa's tour I almost feel like if there was a me "before" and now a me "after". I have changed. I have the feeling that I have grown in the music and also as a human person. When I work, experiments are making me growing as a human. It is fantastic. Sure, each experiment puts his own touch but the 3 years long tour with Lhasa brought me deeply connected with her music and with herself. She was a great friend of mine. I discovered in her a "tall sister".

Ich stelle sie hier (exklusiv für euch) mit vier Songs von ihrer 2007 erschienenen CD „Magnolia“ vor, sozusagen das Promo-Concert zur CD.

Mélanie Auclair - Mexico City / La lune a ton visage

Mélanie Auclair - Mes avances / Mon nid

Hier kann man Mélanie bei der Studio-Arbeit für den Choral zu ihrem Song Mon nid (mein Nest) sehen (mit Lhasa)

Auf ihrer Homepage kann man sich ihre auf französisch gesungene CD „Magnolia“ anhören (es kann leider sein, dass die Seite sich unter Windows nicht richtig öffnen lässt)



Nun noch zu Chloé Sainte-Marie, sie ist eine kanadische Sängerin und Schauspielerin vom Volk der Innu (Inuit). Sie hat inzwischen fünf Alben veröffentlicht, auf ihren ersten vier ist Chloé mit einer Mischung aus elektronischer Musik, Chansons und Folk zu hören, auf ihrer letzten CD mit dem Zungenbrecher-Titel „Nitshisseniten e tshissenitamin“ (französisch übersetzt: Je sais que tu sais) singt sie in der Sprache der Inuit, Inuktitut.

Mamitunenitamun

3 Songs aus ihrer Show „Je sais que tu sais“

Homepage Chloé Sainte-Marie


klingende Grüße an alle
Tom



















enigma
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Re: Internationale Musik&Folklore
geschrieben von enigma
als Antwort auf DearTom vom 24.03.2011, 14:21:38
Hallo zum Wochenende....

und schön, DearTom, dass Du mal Zeit hattest und wieder aufgetaucht bist, und das mit einem tollen Geschenkpaket, das ich natürlich gleich neugierig aufgeschnürt habe, um zu gucken, was drin ist.

Nun, das kann sich - wie immer - wirklich sehen bzw. - besser gesagt - hören lassen.

Mélanie Auclair mit schönen Songs, überwiegend ruhig vorgetragen, aber ganz und gar nicht ohne Spannung, gekrönt von ihrer instrumentalen Vielseitigkeit.
Es wundert mich nicht, dass sie eine Freundin von Lhasa war, denn für mich hat sie eine ähnliche Ausstrahlung.
Es war schön, auch Lhasa noch einmal bei dem Video über die Probenarbeit wiederzusehen.

Magnolia, ein sehr schönes Erlebnis, wobei ich auch die Begleitmusiker von Mélanie Auclair beeindruckend finde.
Deren interessant gestaltete Homepage konnte ich übrigens öffnen und mir die CD noch einmal anhören. Gespeichert habe ich mir die HP auch, damit ich immer mal wieder reinhören kann.

Wunderschön sind auch die Videos mit der ausgefallenen Stimme von Chloé Sainte-Marie, die ich sanft, aber auch kräftig und ausdrucksstark zugleich finde.
Ich habe auch ihre Homepage besucht. Es war schön, auch diese ungewöhnliche junge Frau kennen zu lernen.
Danke für die Vorstellung der KünstlerInnen.


Ja, und jetzt habe ich mich entschieden, zu diesem Wochenende zwei Männer, Musiker, Komponisten und Sänger, vorzustellen.

Zunächst Bob Brozman, der mit seiner Slide-Gitarre durch die Welt zieht, begierig darauf, Neues zu entdecken, neue musikalische Freunde zu finden und das, was er bisher erfahren und erreicht hat, weiterzugeben .
Auch als Musik-Ethnologe arbeitet er unentwegt an musikalischen Projekten in aller Welt mit.
Aus diesen Projekten sind die verschiedensten CDs zustande gekommen.
Bob Brozman ist für mich einfach ein Weltmusiker der Sonderklasse, sehr innovativ, kaum in Kategorien einzuordnen, Einer, der seinen Kopf einschaltet und sich nicht nur in Lobeshymnen über sein amerikanisches Heimatland ergeht, sondern durchaus auch Kritik äußert, wo und wann es ihm angebracht erscheint.
Ein Artikel von Thorsten Bednarz über ein Interview mit “BB“ (auch auf seiner HP zu finden), das einiges über seine globalen Aktivitäten und seine Ansichten aussagt,
ist hier einzusehen.

Ich finde, dass es bei Brozman wichtig ist, ihn live zu erleben, um seine ganze Mimik und Gestik, in denen sich erst sein Humor und sein Kontakt mit dem Publikum offenbaren, wahrnehmen zu können.
Hier also ein Video von einem Konzert in Brisbane/Australien 2003 mit dem Titel
Uncle Joe.

Noch eines, ebenfalls aus Brisbane, mit dem alten Cab-Calloway-Hit Minnie The Moocher, das nach meinem Empfinden sehr, sehr viel Spielwitz, vielleicht sogar die clowneske Seite dieses Musikers und Interpreten zeigt - und wie er mit seinem Publikum spielt.

Sehr gut gefallen hat mir auch ein Video, das aus seiner Zusammenarbeit mit dem Komponisten , Musiker, Liedschreiber und Sänger Djeli Moussa Diawara aus Guinea entstanden ist.

Hier das Video mit dem Titel Kanun.


Ein schönes WE mit Musik, die gefällt, wünscht Enigma

DearTom
DearTom
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Re: Internationale Musik&Folklore
geschrieben von DearTom
als Antwort auf enigma vom 26.03.2011, 12:13:47
ein hallo an alle hier Lesende und an die (derzeit) eine Schreibende

Also Enigma, da hast du ja einen „rausgehauen“ mit Herrn Brozman, es gibt wohl kaum einen, der besser in unsere Beiträge passen würde als er. Ich habe mal einige Interviews und Artikel von und über ihn gelesen, er beschäftigt sich ja im wahrsten Sinne des Wortes „grenzenlos“ mit den verschiedensten Ausrichtungen des Worldmusic-Genres, zudem eröffnet er einen ganz eigenen Blickwinkel auf die globalen Auswirkungen der (amerikanischen) Musikindustrie und Medien, ein Thema, das ich höchst interessant finde. Ihm nehme ich es wirklich ab, dass es ihm bei seinen kulturübergreifenden “Get-together” vor allem auf das Vermischen der Stile ankommt, aus seiner Sicht spielt er dabei „nur“ die Rolle des Teilchenbeschleunigers (Katalysators). Es ist sicher so wie du es geschrieben hast, man muss ihn live erleben, in den von dir vorgestellten Clips gibt er wunderbar seinen hintergründigen Humor zum besten ... und ja, er beherrscht das Spiel mit dem Publikum, musikalisch ist er mit seinen Improvisationen sowieso kaum einzufangen, eine tolle Geschichte, die dieser eigenwillige, einzigartige Musikethnologe schreibt.

Großartig ist auch das Zusammenspiel mit Djeli Moussa Diawara, es ist schön zu hören, wie zurückgenommen und gekonnt Brozman seine Slideguitar bei Kanun einsetzt. Ein ganz interessantes Instrument übrigens, welches Diawara da spielt, eine 32-Saiten Kora, ein Zupfinstrument, auch genannt die westafrikanische Stegharfe, mehr darüber auf wikipedia
Hier ist noch eine ziemlich aktuelle Aufnahme, wo man ihn bei seinem virtuosen Spiel auf diesem Instrument sehen kann, übrigens setzt er hier zur Rhythmushinterlegung auch den Loop ein, darüber hatten wir’s ja auch schon mal ... Merci auch für die Aufführung dieses begnadeten Künstlers aus Guinea.

Ich möchte heute etwas über eine Band aus Providence, Rhode Island schreiben, die im Moment die besten Kritiken bekommt, sie nennen sich The Low Anthem und sind z.Zt. auf Europatour. Ben Knox Miller (Maler und Folkmusiker) und Jeff Pytrowsky, Jazz-Bassist und einst Baseball-Trainer, lernten sich während ihrer Tätigkeit bei einem College-Radio-Sender kennen und gründeten die Band im Jahre 2006. Ein Jahr später kam die Komponistin und NASA-Technikerin Jocie Adams dazu. Aktuell wird das Trio durch das Mitwirken von Multi-Instrumentalist und Sänger Mat Davidson zum Quartett.

Ich hatte das Vergnügen, sie gestern live erleben zu dürfen, ein sehr gelungenes Konzert mit einem schönen Mix aus ruhigen, fast andächtig vorgetragenen Folksongs und rockigeren Passagen. Die Musiker bedienen sich dabei einer ganz außergewöhnlichen Instrumentierung mit akustischer, elektrischer und Bass-Gitarre, Kontrabass, singenden Sägen, sogenannten Crotales (antike Zimbeln), Blasinstrumenten wie Horn und Klarinette, Mundharmonica, Banjo und verschiedenen Percussion-Instrumenten, wobei fast jedes Bandmitglied bei den verschiedenen Songs ein anderes Instrument vorträgt. Mit Songs wie To Ohio, Charlie Darwin, Ghost Woman Blues oder dem The Band (Emmylou Harris)-Klassiker Evangeline entwerfen sie wunderschöne Klangbilder.

Website

Wikipedia englisch

Ich hoffe, ihr teilt ein wenig meine Begeisterung für diese Americana-/Folkband

bis die Tage, beste Grüße
Tom
enigma
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Re: Internationale Musik&Folklore
geschrieben von enigma
als Antwort auf DearTom vom 05.04.2011, 17:18:45
Hallo, dearest Tom - hallo alle,

Tom, z.B. ich teile jedenfalls Deine Begeisterung für “The Low Anthem”, denn mir gefällt die überwiegend gefühlvoll vorgetragene Musik wirklich ausnehmend gut.
Sie erinnert mich etwas an "Country", aber fast kammermusikartig vorgetragen.

Sogar David Letterman ist offenbar von der Band beeindruckt.

Und Mat Davidson hat die absolut passende Stimme für diese schönen Songs.

Dann hast Du Glücklicher sie wohl in Frankfurt erleben dürfen?

Wen es interessieren mag, ich habe noch etwas auf Deutsch bei Laut.de gefunden, hier:

Danke für die Vorstellung dieser sehr interessanten Band.

Ja, da ich nun mal ein Faible für etwas ungewöhnliche Stimmen habe, möchte ich heute zunächst einen Song einstellen, den Clayton Stroope, der Sänger der amerikanischen Rockband Thriving Ivory, vorträgt.

Der Titel heißt: Angels On The Moon.

Außerdem möchte ich heute vorstellen den schwedischen Sänger/Songwriter, Komponisten, Musiker und Dirigenten Peter von Poehl, hier mit dem Song The Story Of The Impossible

Er wird als Künstler mit europäischer Identität gesehen und pendelt zwischen Malmö, Paris und Berlin.
Zu “One Shot Not” wurde er bereits eingeladen.
Hier eine kurze Notiz darüber.

Die Musik-CD von Michel Houellebecq, an der Peter von Poehl mitgearbeitet hat, muss ich unbedingt suchen und mir mal anhören, was dabei herausgekommen ist.

Hier eine Kritik über das zweite Album des Peter von Poehl "May Day"

Ich hoffe, dass irgendwas gefällt und sende Frühlingswettergrüße.

Enigma

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