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DearTom
DearTom
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Re: Internationale Musik&Folklore
geschrieben von DearTom
als Antwort auf enigma vom 27.07.2011, 08:40:03
… knock knock, dann klopfe ich mich mal wieder ganz vorsichtig hier an, hoffe, es ist noch jemand zuhause bei den World-Musikern … ?

Hallo Enigma (Hüter- und Bewahrerin des „heiligen Grals“ des weltmusikalischen Schatzes),

bei Izaline Calister musste ich mich jetzt einfach wieder einklinken, eine (wie ich lernen konnte) nicht nur musikalische Botschafterin ihrer Heimat, der Antilleninsel Curaçao, sondern auch Repräsentantin der Region Groningen, vielleicht begegne ich ihr dort einmal, bin ja öfters mal vor Ort. Ihre rhythmische Musik klingt für mich sehr brasilianisch, das liegt wohl auch an ihrer, dem Portugiesischen ähnlichen, Landessprache Papiamentu. Eine tolle, vielseitige Künstlerin, die schon viel ausprobiert hat und nach vielen Richtungen offen ist, ich finde ihre Musik sehr stimmungsvoll, mal wieder:
für diese Vorstellung.

Von mir kommt heute Émilie Proulx, eine francophone Sängerin aus dem kanadischen Quebec, deren sehr einfühlsamer Gesang es mir angetan hat, ich stelle sie hier mit Nulle Part und Demain peut-être vor. Ich befürchte, «Demain peut-être» ist momentan so etwas wie ein Lebensmotto von mir geworden …

Bis bald (Demain peut-être?)
Tom
enigma
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Re: Internationale Musik&Folklore
geschrieben von enigma
als Antwort auf DearTom vom 11.08.2011, 12:42:56
Hallo Deartom (und alle),

jetzt bin ich mal wieder da.
Aber wir wollen ja auch kein Wettrennen veranstalten, sondern uns “nach Lust und Laune” über Musik, die uns gefällt, austauschen, n’est -ce pas, um beim Französischen zu bleiben?

Ja, “Deine” Émilie Proulx gefällt mir auch sehr gut.
So etwas verträumt-traurig klingt sie für mich, aber auch sehr schön und - wie ich meine - singt sie mit einer Ruhe, die man auch bei Norah Jones einst so gelobt hat.
Danke für die Vorstellung!

Inzwischen habe ich auch wieder jemanden gehört, mit dem ich voll einverstanden bin, d.h., es ist eine Sie, eine in Deutschland geborene und lebende Sängerin, die jedoch spanischer Abstammung ist. Und das zeigt sich auch noch in ihren Liedern, finde ich.
Sie heißt Laura López Castro und arbeitet seit 2002 mit dem Gitarristen, Komponisten und Musikproduzenten
Don Philippe (Philippe A. Kayser) zusammen.
Er komponiert und Laura López Castro schreibt die Texte und singt in ihrer Muttersprache Spanisch. Oft gestalten sie die Texte auch gemeinsam.

Das Duo hat bisher drei Alben herausgebracht, das letzte „OPTATIVO“ im August 2010

Aber nun nach der langen Vorrede endlich ein Video von Laura-López Castro in Begleitung von Don Philippe auf der Gitarre mit dem Titel Búscame
Außerdem spielt da noch die tolle Cellistin mit, die mir namentlich unbekannt ist.

Auch Mi Cuerpo Al Viento gefällt mir gut.

Beide Titel stammen aus dem Album "Laura López Castro y Don Philippe inventan el ser feliz", was übersetzt heißen soll: "Laura López Castro und Don Phliippe erfinden das Glück"....
Vielleicht haben sie es ja wirklich erfunden, jedenfalls für sich.

Ich weiß ja nicht, wie diese Songs auf andere wirken, aber für mich sind sie wirklich von etwas melancholischer, ruhiger Schönheit, aber nicht kitschig.

Eine Besprechung der ersten CD des Duos in der Jazzzeitung
ist hier zu finden:

In diesem Sinne à demain ou après-demain ou plus jamais ...(peut-être?)


Enigma

PS
Ich habe mal bei den Infos über die CD nachgesehen. Danach heißt die Cellistin Deanna
Über die Künstlerin werde ich auch mal mehr herausfinden.
enigma
enigma
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Re: Internationale Musik&Folklore
geschrieben von enigma
als Antwort auf enigma vom 17.08.2011, 10:05:49
Ich stelle vor:

Youn Sun Nah mit Breakfast in Baghdad

Der Titel befindet sich als Track 3 auch auf ihrer CD „Same Girl“ aus 2010.
Komponiert hat ihn der schwedische Gitarrist und Komponist Ulf Wakenius, mit dem die Sängerin häufig auftritt.

Mehr über die CD hier:

Ein weiteres Video zeigt ihre Interpretation des bekannten Chansons Avec le temps von Léo Ferré.


Ich bin sehr angetan von ihrer Stimme und ihrer Wandlungsfähigkeit.


Enigma

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DearTom
DearTom
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Re: Internationale Musik&Folklore
geschrieben von DearTom
als Antwort auf enigma vom 03.09.2011, 09:06:15
So, jetzt bin ich auch mal wieder bei der Musik

... wow, Enigma, da haben sich ja zwei gefunden. Wunderschöne, tiefgründige Musik welche die beiden (Laura López Castro und Philippe Kayser) da erschaffen, da fließt viel Erlebtes und Biografisches mit ein und präsentiert spanische und südamerikanische Klänge in einem ganz eigenem Stil. Gefällt mir ausgesprochen gut, wie die beiden das präsentieren, emotional und doch mit einer gewissen Distanz vorgetragen. Diese großartige Cellistin heißt übrigens Boram Lie, hier findet man eine Kurzbiografie über sie.

Das ist das schöne an diesem Thread, dieses koreanische Stimmwunder wäre mir sonst sicher nie begegnet. Ja absolut, Wandlungsfähigkeit trifft es bei Youn Sun Nah, eine mit Energie geradezu aufgeladene Sängerin, beim Breakfast in Baghdad-Intro dachte ich erst, das seien Rodrigo und Gabriela, da werden ja einige Stile, vom Jazz bis Chanson (wie beim traumhaften Avec le Temps), verknüpft, wobei die Kompositionen von Wakenius auch brillant auf diese tolle, ausdrucksstarke Stimme zugeschnitten sind, ganz außergewöhnlich, ein super geheimer Geheimtipp prima Bekanntmachung Enigma, da MUSS ich mich reinhören!

Ich kehre heute mal in die ureigenste Heimat der Folkmusik, nach Irland, zurück. Vor einiger Zeit habe ich auf Youtube einige Clips vom Zusammenspiel von drei Musikern entdeckt, die sonst unabhängig voneinander auftreten (und welche mir ausgesprochen gefallen :). Die Rede ist vom gemeinsamen Auftritt des durch den Kultfilm Once bekannt gewordenen Duos Swell Season (bestehend aus dem irischen Gitarristen Glen Hansard und der tschechischen Sängerin Marketa Irglova) mit Liam O Maonlai, vormals Frontmann der legendären irischen Band Hothouse Flowers, vielleicht hat der ein- oder andere hier noch deren Hits wie Don’t Go oder Live It Up in Erinnerung. Hier stelle ich zunächst einige Clips vom gemeinsamen Auftritt in Prag vor: Happiness, Safety und das Dylan Cover Forever Young.

Ein schönes Klavier-Solo präsentiert Liam O Maonlai auf seinem Solo-Album To Be Touched, es hat den Titel On My Mind, in folgendem Video ist er mit seinem alten Hit Don’t Go zu sehen, den er damals einem schwer erkrankten Freund gewidmet hatte. Dazu noch einen alten Hothouse Flower-Song, das wunderschöne Sweet Marie.

Zum Schluss gibt’s noch einige Stücke von The Swell Season, hier mit ihrem Low Rising, mit Marketas The Hill aus ihrem Film Once und abschließend einem schönen Van Morrison-Cover Into the Mystic.

http://www.liamomaonlai.ie/
http://www.theswellseason.com/

Sodala, jetzt seid ihr versorgt

bis bald, Grüße an alle : Tom


Der-Waldler
Der-Waldler
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Re: Internationale Musik&Folklore
geschrieben von Der-Waldler
als Antwort auf DearTom vom 05.09.2011, 01:48:38
Ich habe mich sehr gefreut, hier so viele schöne neue Anregungen zu lesen und besonders: zu hören... Zukünftig werde ich wohl wieder öfter in diesem Forum sein, der Umzug ist geschafft. Ich hätte nie gedacht, dass das alles in allem (ausräumen, umziehen, alles wieder einräumen, "ankommen") mehr als 6 Monate dauern würde. Meinen ersten grösseren Umzug habe ich in 3 Tagen geschafft, aber das ist fast 45 Jahre her, und vor allem gab es damals noch nicht 5000 Bücher in unserer Bibliothek...

Kennt Ihr diesen Song? Er ist von Leonard Cohen und die Interpretation Rufus Wainwright ist für mich die schönste: Hallelujah!

Lieben Gruss

Der Waldler

enigma
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Re: Internationale Musik&Folklore
geschrieben von enigma
als Antwort auf Der-Waldler vom 13.09.2011, 08:04:35
Hallo Waldler,

das ist schön, Dich wieder hier zu finden.
Und dass Du wieder mitmachen kannst und möchtest, ist ja noch schöner.

Jedenfalls ist Dir heute gelungen, was ich seit vorgestern vergeblich versuche, in diesem Thread einen Beitrag einzustellen.
Aber vielleicht ist mein Text wieder mal zu lang oder beinhaltet zu viele Links?
Ich werde mal versuchen, den Beitrag zu kürzen.

Ja, den Song von Cohen kenne ich, habe ihn schon von verschiedenen Interpreten gehört.
Am besten gefällt mir - das ist ja immer subjektiv - die Version, die Jeff Buckley noch in seinem kurzen Leben gesungen hat. Ich stelle sie noch einmal hier ein.

Hier also Jeff Buckley mit Hallelujah

Vielleicht liegt es ja auch daran, dass ich diesen Song so mag, dass von Buckley, dem früh Erfolgreichen, nichts mehr kommen kann.

Wenn das jetzt klappt mit dem Einstellen, muss es an dem anderen Beitrag liegen.

Liebe Grüße und bis dann
Enigma



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enigma
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Re: Internationale Musik&Folklore
geschrieben von enigma
als Antwort auf enigma vom 13.09.2011, 08:48:31
Jetzt probiere ich es noch einmal mit der etwas gekürzten Textversion des geplanten Beitrags, den ich bisher nicht einstellen konnte:

Hallo Tom,

....und wie wir da versorgt worden sind.

Ich habe alles schön dosiert gehört, auch mehrmals.

Und mit was wir da versorgt worden sind, nämlich mit wunderbar ruhiger und doch sehr intensiver Musik, ausnahmslos eigentlich, wenn auch mit geringen Unterschieden.

Swell Season war mir noch nicht bekannt, d.h. von Markéta Irglová hatte ich noch nicht gehört. Aber es war mir natürlich ein Vergnügen, sie und ihre wirklich fast engelsgleiche Stimme zu erleben.
Glen Hansard kannte ich bisher nur als Mitglied der irischen Rockband “The Frames“.
Als Duo “Swell Season” gefallen mir beide sehr, sehr gut.

Und Liam Ó Maonlaí kenne ich tatsächlich von „Hothouse Flowers„.
Ich finde ihn außerordentlich charismatisch, als Sänger und als Pianist.
Vielen Dank noch einmal für „Sweet Marie“. Der Song ist ja wirklich „very sweet“, aber nicht kitschig, das kriegt er eben hin, der Liam.

Das war eine geballte Ladung wirklich toller Musik. Danke vielmals, dearest....

Kürzlich “endeckt” und gewogen und als nicht zu leicht befunden habe ich eine Frau.
Sie heißt Rachelle Ferrell.

Das Besondere bei ihr ist, dass ihr wegen eines ungewöhnlichen Stimmvolumens kaum stimmliche Grenzen gesetzt sind. Und das lässt sie auch ungehindert raus.

Aber abgesehen davon gefällt mir auch ihre ganz spezielle Art der Interpretation, in die auch ihre Mimik stark einbezogen ist (vielleicht auch wegen der stimmlichen Akrobatik?).

Ein Kritiker hat mal geschrieben, dass man sie am besten kennen lernen sollte mit dem Song „My Funny Valentine“ - und dann fangen wir auch damit an, hier:

Und da ihre Live-Auftritte immer besonders gerühmt werden, noch ein Video mit dem Titel Sista von einem Live-Auftritt in Wien 2001.

Vom gleichen Auftritt noch die Aufnahme I can explain

Die Lieder „Sista“ und „I can explan“ stammen von ihrer CD „Individuality“.
Mehr über die CD und einige Kundenrezensionen - she. Linktipp!

Beeindruckend auch bei Rachelle Ferrell, dass sie neben den Jazzliedern, durch die sie besonders bekannt wurde, ebenso R&B, Pop und Gospel singen kann.

Wie ein Gospel mit ihrer Stimme klingt können wir auch hören, hier also Jesus, Keep Me Near To The Cross

Beste Grüße und bis dann.....
Enigma

DearTom
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Re: Internationale Musik&Folklore
geschrieben von DearTom
als Antwort auf enigma vom 13.09.2011, 11:06:44
hallo allerseits, schön dass es hier wieder „Action“ gibt !

Oups, Enigma, jetzt biste mir mit deinem Post zuvor gekommen, prima, es geht ja heute richtig ab hier ... und schön dass dir meine vorgestellte Musik gefallen hat.

Habe mir gerade schon mal Rachelle Ferrell angehört, ich muss sagen, ich mache mir hier etwas Sorgen um meine Fensterscheiben , die Frau schafft ja stimmlich schwindelerregende Höhen, die kommt ja locker in die Regionen einer Yma Sumac. Was sie aus My Funny Valentine oder I Can explain zaubert ist große Klasse. Sie spielt prächtig mit ihren vokalen (annähernd unbegrenzten) Möglichkeiten. Wie aus den von dir ausgesuchten Exponaten zu sehen ist, besitzt sie ja nicht nur stimmliche Qualitäten, als klassisch ausgebildete Pianistin kann sie ihren phantastischen Gesang gekonnt mit einem perfekten Klavierspiel hinterlegen, die Songs hauen mich regelrecht aus den Schuhen –> ein unglaublicher Vortrag. Puh, Amazon will satte 44 EUR für die CD, nicht schlecht ...

Hey, tolle „Hallelujahs“ von euch beiden Enigma und Waldler, Rufus Wainwright und Jeff Buckley sind natürlich jeweils einzigartige „Medien“ für diesen Cohen-Song. Nun, wenn wir schon dabei sind, lege ich noch ein Hallelujah drauf, es ist eine andere Version, von einem Duo geschrieben das sich MaMuse nennt, auf deren Homepage gibt es auch die „Lyrics“ dazu.
Ich habe von diesem Stück eine A-capella-Version gewählt, die von einer Band namens Coyote Grace (die Sängerin heißt Ingrid Elizabeth) als Kanon vorgetragen wird, sehr rhythmisch zum Mitklatschen, unterstützt von Girlyman (die hatte ich ja schon mal vorgestellt, was mich besonders freut, dass deren Sängerin Doris Muramatsu nach ihrer Leukämie-Erkrankung wieder auf der Bühne steht).

Hach, und noch eins von Coyote Grace

Have a great day : Tom



Der-Waldler
Der-Waldler
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Re: Internationale Musik&Folklore
geschrieben von Der-Waldler
Hallo, Ihr Halelujah-Fans...

Schön. Die Buckley-Version war die erste, die ich je hörte, ich wusste damals noch nicht einmal, dass das Lied von Cohen ist.

Einen neuen Tipp habe ich heute nicht, aber einen lieben Gruss möchte ich dennoch zurücklassen.

Aber vielleicht lasse ich einen kurzen extravaganten Gruss hier: DAS HIER

Lieben Gruss!

DW
enigma
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Re: Internationale Musik&Folklore
geschrieben von enigma
als Antwort auf Der-Waldler vom 14.09.2011, 08:38:03
Lieber Waldler,

ja, interessant, extravagant und toll haben beide das gesungen. Gefällt mir.
Díe Aziza ist überhaupt eine interessante Frau. Sie lebt ja in Deutschland, hat aber andere Wurzeln.

Sie hat mich erinnert an eine Frau, von der ich vor einiger Zeit auch einige Musikvideos angesehen habe und die mir auch gefiel, aber wieder völlig anders als Aziza.

Die Dame heißt Sonia M’barek und ist in ihrer Heimat Tunesien bekannt als “gelernte” klassische Sängerin”, die allerdings auch Vergnügen an Experimenten hat.
O singt sie auch Lieder nach Texten z.B. von Garcia Lorca oder Nazim Hikmet.

Ich stelle mal ein ein Video, in dem sie Lorca singt, hier also: Sonia M'Barek chante Federico Garcia Lorca

Von ihrer CD Takht offenbar traditionelle Musik mit dem für uns fast unaussprechlichen Titel Wasla Maqam Sika Asiedil Qualba Bi Waslek, hier:

Einige Informationen zu dieser CD bei Network Medien Weltmusik:

Und schließlich noch eine schöne Interpretation von Ne me quitte pas

Ich finde es großartig, dass Frau M’Barek sich auch andere Kulturkreise erschlossen hat.

Lieber Tom, Deine Musik muss ich zunächst noch anhören.
Dann mehr dazu.

Gruß von Enigma


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