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Der-Waldler
Der-Waldler
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Re: Internationale Musik&Folklore
geschrieben von Der-Waldler
als Antwort auf enigma vom 14.10.2011, 10:30:52
Liebe Enigma,

ja, das ist Bernerdeutsch. Mein bester Freund ist aus der Umgebung von Bern, dort wird Bernerdeutsch gesprochen. Schöne Musik, die mich an die Liedermacher der 70er und 80er Jahre erinnert.

Schönen Sonntag und danke für diese Neuentdeckung

DW
enigma
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Re: Internationale Musik&Folklore
geschrieben von enigma
als Antwort auf Der-Waldler vom 15.10.2011, 14:39:48
Hallo Waldler,

danke nach längerer Zeit.

Heute möchte ich wieder einmal eine Sängerin vorstellen, die mir in den Videos, die ich von ihr gesehen habe, sehr gut gefallen hat.

Ihr Künstlername ist Nneka, ihr vollständiger Name Nneka Egbuna.

Nneka ist als Tochter eines nigeranischen Vaters und einer deutschen Mutter in Nigeria aufgewachsen.
Im Alter von 18 Jahren kam sie dann nach Deutschland .
Von dort aus begann auch ihre musikalische Karriere.

Nneka versteht sich nicht als Sexsternchen, sondern möchte mit ihren Liedern auch Botschaften transportieren, z.B. über die Situation in ihrer ehemaligen Heimat Nigeria.
Inzwischen unterhält sie Wohnungen in Nigeria und in Deutschland.

Mehr über Nneka, ihren bisherigen Werdegang und ihre Anliegen hier:

Und nun eines ihrer bekannten Videos mit dem Namen Hartbeat ( Live on KEXP)

KEXP ist eine Radiostation in Seattle.

Und hier ein weiteres mit dem Namen Come with me aus dem “Studio Eins” bei NEUE HELDEN

Gruß von Enigma



Shenaya
Shenaya
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Re: Internationale Musik&Folklore
geschrieben von Shenaya
als Antwort auf enigma vom 01.11.2011, 14:57:10
Was für ein wunderbares Schatzkästchen ist diese Rubrik. Ich werde mich sicher noch viele Tage hier aufhalten mit Nachlesen und vor allem -hören. (im Moment bin ich auf S. 5 - Frida Baccara).
Danke und beste Grüße
- Shenaya.


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enigma
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Re: Internationale Musik&Folklore
geschrieben von enigma
als Antwort auf Shenaya vom 01.11.2011, 17:21:34
Hallo Shenaya,

die anderen "Mitwirkenden" und ich freuen uns sicher auch, wenn Dir hier etwas gefällt.

Liebe Grüße
Enigma
enigma
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Re: Internationale Musik&Folklore
geschrieben von enigma
als Antwort auf enigma vom 01.11.2011, 18:18:13
Heute möchte ich jemanden vorstellen, der aus einem Kulturkreis kommt, der für uns wahrscheinlich eher etwas fremd ist.

Er heißt Mohamed Abozekry und galt schon als Kind als Ausnahmetalent auf der Oud.

Der junge Komponist und Instrumentalist war Schüler des irakischen Oud-Meisters Naseer Shamma, der seit Ende der 90er-Jahre in Kairo lebt und dort das “Haus des arabischen Oud” und ein Jahr später das “Al-Oyoin Ensemble, in dem Methoden und Instrumente der klassischen arabischen Musik sowie der westlichen kombiniert werden“, gründete. (Text Wikipedia)

Zunächst stelle ich ein Video ein, das Mohamed Abozekry noch als Kind in einem von Naseer Shamma dirigierten Konzert zeigt, bei dem man ihn besonders ab 2.20 wahrnehmen kann, hier:

Einige Jahre später, aber immer noch sehr jung, spielt Mohamed ein Oud-Konzert im Ägyptischen Kulturzentrum in Paris.

Und hier probiert der junge Künstler sein neues Instrument aus, das übrigens von einer deutschen Firma gebaut wurde.

In einer alten Kirche hat das Stück "Waves"
wirklich einen tollen Klang, finde ich.
Am Abend hat er mit diesem neuen Instrument und seiner inzwischen gegründeten Band bereits ein Konzert gegeben.

Der junge Mann komponiert auch.
Die von ihm gegründete Gruppe trägt den Namen HeeJaz, und Mohamed versucht mit dieser Gruppe - allesamt Welt-Musiker - eigene Wege zu gehen und sich nicht an einen Stil zu binden.
Mehr darüber in der Badischen Zeitung vom 27. Mai 2011,
hier:

Sehr gut gefällt mir die junge, spielfreudige Gruppe auch mit dem Stück Sur la route
Da ist noch die Anne Laure Bourget als Percussionistin dazu gekommen.

Ich würde mich freuen, wenn die experimentierfreudige Gruppe einige neue Freunde gewinnen könnte.

Gruß von Enigma

PS
Leider sind kaum deutschsprachige Informationen über Mohamed Abozekry im Netz zu finden.
DearTom
DearTom
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Re: Internationale Musik&Folklore
geschrieben von DearTom
als Antwort auf enigma vom 07.11.2011, 16:58:53
hallo Freunde des globalen Folks, Blues, Jazz und und und ...

es ist toll euch noch so aktiv zu sehen, Komplimente für die großartigen Publikationen, da habe ich einiges nachzuholen. Drohe euch auch schon mal meine zeitnahe Rückkehr hier ins Forum an, dann werde ich mich auch wieder ausführlicher zu euren Vorschlägen äußern.

Fur heute und auf die Schnelle möchte ich einen ganz heißen Tipp absetzen, eine Band, die mein Herz regelrecht hüpfen lässt.

Ich habe dazu auf Amazon eine schöne Rezension (für ihre CD „Extraordinary Rendition") gefunden, welche sehr treffend diese außergewöhnliche Formation beschreibt, ich möchte sinngemäß einfach mal zitieren:

Die Überraschung kommt aus der San Franciscos Bay Area: Dort eilt eine Combo um eine betörende, polyglotte US-Inderin, die ihr Leben zwischen praktizierender Ärztin und Bandleaderin aufteilt, von Erfolg zu Erfolg.

Rupa Marya und ihre April Fishes öffnen den Vorhang zu einem unvergleichlichem Musiktheater:
Gipsy Swing, Texmex, Balkaneskes, Chanson, Latin Moods und American Folk finden sich darin, das Flair des kleinen Zirkus, des Moulin Rouge und der großen weiten Welt.

Trompetenklänge schweifen zwischen Oaxaca und Osteuropa, ein außer Rand und Band geratenes Akkordeon zwischen Musette und Milonga, ein Schlagzeug changiert und jongliert zwischen peitschendem Hi-Hat und fein gekitzeltem Fell, das Cello bockt störrisch auf und ergeht sich dann wieder in leidenschaftlichem Schmelz.

Rupa erzählt mit erotischem Hauch und mädchenhafter Unbekümmertheit von einer Straßencafé-Szene in Paris, vom schmerzhaften Prozess des Songschreibens, wie Liebe seekrank machen kann und idiotische Regierungen ihrer Bevölkerung Angst einjagen. Sie erzählt von den Leiden des Billigflug-Reisens, vom Verlust eines Malers, den sie liebte und - ergreifend zu Tabla-Begleitung, auf Hindi - vom Tod ihres Vaters.

Und zum Finale stimmt sie gar eine Art Shanty an, der aus dem Stand zum Kanon des American Folk gehören sollte.
Vergleiche von Pink Martini über Keren Ann bis Lhasa stehen im Raum, doch letztendlich entzieht sich Rupa Marya ihnen allen.
Selten hat jemand so treffend die Freuden und Leiden des Vagabundentum im 21. Jahrhundert in Töne gekleidet.


Rupa & The April Fishes - Poder

Rupa & the April Fishes - Este Mundo

Rupa and the April Fishes - Por la Frontera

Homepage

Viel Spaß und bis bald
Tom



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enigma
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Re: Internationale Musik&Folklore
geschrieben von enigma
als Antwort auf DearTom vom 11.11.2011, 15:01:10
Hallo Musikfreunde,

Rupa finde ich einfach super, uneingeschränkt super, sogar ihre Sprechstimme gefällt mir.

Sie gefällt mir so gut, dass ich mir eine CD kaufen werde, denn auch ihre Vielseitigkeit finde ich bestechend. Wahrscheinlich wird es die “Extraordinary Rendition” sein.
Mal sehen, ob sie noch was anderes im Plattenladen zum Anhören haben.

Danke, Dearest, für den Tipp.

Heute möchte ich an einen ganz besonderen Jazzpianisten erinnern, einen, den es heute nicht mehr gibt, leider nicht mehr gibt, weil er sehr jung , mit noch nicht einmal 40 Jahren, gestorben ist.

Aber bis dahin hat Michel Petrucciani gezeigt, wie man trotz gravierender körperlicher Einschränkungen ein ganz großer Musiker werden kann.

Er wurde 1962 in Frankreich geboren und war der Sohn eines sizilianischen Jazzmusikers.

Er hatte Glasknochen und blieb kleinwüchsig, aber schon als kleines Kind wurde das Klavierspiel seine Leidenschaft.

Seine Eltern hatten ihm auf sein Drängen hin ein Klavier gekauft, und er übte unermüdlich, absolvierte eine klassische Ausbildung, entschied sich aber später für den Jazz.

Mit Hilfe einer speziellen Mechanik erreichte er die Pedale.

Im Alter von 18 Jahren ging er nach New York und spielte dort schnell mit bekannten amerikanischen Jazzmusikern.

Er starb an einer Lungenentzündung in New York und ist in Paris auf dem Friedhof Père Lachaise beigesetzt worden.

Michel Petrucciani ist auch in Deutschland aufgetreten, und ich denke, dass einige von uns sich an ihn erinnern werden.

Hier jetzt M. Petrucciani mit Cantabile,
gespielt 1998 in Stuttgart.

Und hier mit "In A Sentimental Mood", 1993 ebenfalls in Stuttgart bei den Jazztagen gespielt.

Toll auch, wie er Beautiful Love
gestaltet.

Eine schöne Seite, auch auf Deutsch, zu Ehren von Michal Petrucciani gibt es hier:


Enigma

DearTom
DearTom
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Re: Internationale Musik&Folklore
geschrieben von DearTom
als Antwort auf enigma vom 04.12.2011, 20:42:27
hey Enigma,

ein tolles «In Memorium» an Petrucciani und eine großartige Auswahl von einigen seiner Werke, ja, er war ein ganz Großer des Jazz-Pianos, habe einiges an Tonträgern von und mit ihm hier rumstehen (und schon lange nicht mehr gehört –> was sich gerade ändert), danke für die Erinnerung an ihn. Er hatte wohl kein leichtes Leben aber einen beeindruckenden Willen und ein unglaubliches Talent und Können.

Schön dass dir Rupa und die «Aprilscherze» (so die Übersetzung :)) zusagen, eine kleine Hilfestellung zur evtl. Kaufentscheidung kannst du auch auf MySpace finden (es dauert immer ein paar Sekunden, bis der Player geladen hat):
http://www.myspace.com/aprilfishes
http://www.myspace.com/isabeldouglass/videos/following

Liebe Grüße vom Dearest
DearTom
DearTom
Mitglied

Re: Internationale Musik&Folklore
geschrieben von DearTom
als Antwort auf DearTom vom 06.12.2011, 08:47:20
Noch eine kleine Ergänzung zum Thema Michel Petrucciani: Heute ist Kinostart in Deutschland für den Dokumentationsfilm Michel Petrucciani – Leben gegen die Zeit u.a. hier nachzulesen, den werde ich mir sicher mal ansehen.

Hier ist noch eine aus meinem Fundus, die hatte ich zwar schon mal gepostet aber dieses Video hat es mir angetan:

Gabriela !!!

cheers : Tom
enigma
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Re: Internationale Musik&Folklore
geschrieben von enigma
als Antwort auf DearTom vom 08.12.2011, 16:27:50
Hallo Tom (und alle),

danke für “Gabriela”. So was habe ich ja noch nie gesehen.
Ihre Percussion auf der Gitarre ist wirklich virtuos. Ich hätte nicht gedacht, dass so was möglich ist.

Danke auch für den Hinweis auf den Film über Petrucciani.
Da es sich um eine Dokumentation handelt, ist er ja wohl selbst der Hauptdarsteller.
Allein das würde mich auch reizen, den Film anzusehen, einige Situationen in diesem besonderen Leben in Bild und Ton quasi miterleben zu können.
Den Trailer habe ich mir bereits angesehen, aber das ist ja wirklich nur ein ganz kleiner Ausschnitt.


Heute möchte ich vorstellen die kanadische Band “Jaffa Road” (ja, gleicher Name wie die bekannte Straße in Jerusalem).
Auf die Band “Jaffa Road” bin ich kürzlich gestoßen und fand deren interessanten Musik-Mix sofort spannend.

In den letzten Jahren hat die Band einige wichtige Preise im Bereich Weltmusik erhalten.

Mehr könnt Ihr der Homepage
entnehmen, die ich leider nur in englischer Sprache gefunden habe.

Und hier einige Videos der Band zum Kennenlernen oder Erinnern:

Vom Ashkenaz-Festival 2010 in Toronto hier:

Vom Toronto Jazz-Festival 2011 mit Betzet Yisrael

und hier mit dem “Song of Peace”
Lo Yisa Goy (Lay Down My Sword and Shield)

Den Song kann man auch auf ihrer CD “Sunplace” finden.
Die Gruppe gewann damit den Lennon Award im Bereich Weltmusik.


Also, ich mag die Gruppe und werde sie mal im Auge behalten.


Gruß von Enigma

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