Musik Ist die exzessive Bevorzugung einer Musikrichtung eventuell Ausdruck bestimmter Weltsichten?

Lieber sysiphus,

Deine Frage an die Musikinteressierten ist es wert,
in einem neuen Threat behandelt zu werden.

Wenn ich mich schon als Weltmusik-Mensch oute,
will ich demonstrativ zeigen, dass ich nicht zu den
engstirnigen, kleingeistigen, fanatischen, entschuldige
das Wort " Fachidioten " gehöre, die grundsätzlich Alles
nur durch ihre Brille sehen und nichts anderes als ihre
Sicht der Dinge neben sich gelten lassen.

Ich lasse mich nicht in irgendwelche Schubladen stecken, ich identifiziere mich mit diesen Worten von Ernst Theodor Amadeus Hoffmann (1776-1822) :

Die Musik schließt dem Menschen ein unbekanntes Reich auf, eine Welt, die nichts gemein hat mit der äußeren Sinnenwelt, die ihn umgibt und in der er alle bestimmten Gefühle zurückläßt, um sich einer unaussprechlichen Sehnsucht hinzugeben.

Raschid

Nun - als exzessiv würde ich die Bevorzugung einer bestimmten Musikrichtung, nicht bezeichnen.
Exzessiv kann höchstens die Häufigkeit mit der man Musik allgemein hört, genannt werden.

Welche Art von Musik lässt uns eine gewisse Weltanschauung erahnen? Mir fällt dabei eigentlich nur die Marsch- oder Militärmusik ein!

Wenn ich sehr gerne klassische oder frühklassische Musik höre, dann hat es eher mit meiner frühkindlichen Prägung zutun: bei uns zuhause wurde viel musiziert, mein Bruder war Geiger, meine späteren Freunde und Freundinnen, waren fast alle Berufsmusiker.

Und was die leichtere Muse betrifft (ich nenne sie so, weil mir kein besserer Ausdruck einfällt), da bin ich nach wie vor eine große Anhängerin des französischen Chansons

Miriam

Nun, Raschid, weil Du es bist, der dieses Thema eingestellt hat, will ich meine Gedanken dazu äußern.

Es gibt sicherlich Menschen, die nur eine einzige Musikrichtung mögen und die sich mit den Inhalten, die diese transportiert identifizieren. Das sind dann diejenigen, die eine Musikrichtung exzessiv bevorzugen und damit einseitig im Musikgeschmack genannt werden können. Hier kann es auch vorkommen, dass die Musikrichtung, die bevorzugt wird, die Gesinnung widerspiegelt.

Im Gegensatz dazu werden aber wohl die meisten Menschen nicht nur eine einzige Musikrichtung mögen, sondern ganz unterschiedliche, weil sie das von frühester Kindheit an evtl. so erlebt haben. Als Kind wird die Musik gehört, die von der Familie gehört wird, dann kommt später im Teenageralter die aktuelle Musikrichtung hinzu und im Laufe des Lebens dann immer wieder neue, bisher unbekannte Musikrichtungen.

Wer nun schon immer für Musik verschiedener Art offen war, wird einen ganz eigenen Geschmack entwickeln, der vollkommen unabhängig von Hintergrund, Entstehung und politischer, sowie religiöser Aussage ist. Zunächst einmal kommt hier erst die Musik und dann das Erforschen ihrer Entstehung.
Bei einem solchen Menschen die politische oder religiöse Denkweise an nur einer Facette seines Musikgeschmacks festzumachen, hieße aus einem vielseitigen Gericht nur eine Beilage herauszupicken und anhand dieser das ganze Menue zu beurteilen.

Liebe Grüße,
woelfin

Danke Woelfin,
nun bin ich echt gespannt, ob sich
nun auch diejenigen zu Wort melden,
die dem nicht zustimmen, eben eine
andere Meinung vertreten.

Raschid

Jeder, der Musik macht hatte nie einen Zweifel daran, dass Musik die Sprache der Leidenschaft widerspiegelt. Musik IST Sprache. Und nun kommt es darauf an, welche Musik wir favorisieren oder gar selbst produzieren.
Wer kleine Tonsprünge bevorzugt und ein gemächliches Tempo, drückt aus, dass er trauriger Stimmung zu sein scheint.
Das Gegenteil an Musik, erwirkt auch das Gegenteil des Gemütes.
Wenn ich nicht irre, gibt es diesbezügliche eine Forschung, die diese Gedanken unterstreichen.

Lemuria

Diesen Spruch kennt jeder, sehr oft, zu oft gehört und trotzdem hat der Spruch
für mich viel Wahres - eigentlich nur Wahres oder hat jemand von euch schon
mal einen griesgrämigen Menschen vor sich hinsummen und trällern hören?

Dort, wo man singt und lacht, da lass dich ruhig nieder,
denn böse Menschen kennen keine Lieder.

loretta

Exzessiv finde ich nicht, Musik zu hören wann und wieviel bleibt jedem selbst überlassen, sondern wie es z.B. im Thread "Raschids Weltmusik" abgeht.
da wird eine Frage von lemuria, ob ein Livemitschnitt der Rolling Stones eingesetzt werden kann, wohl sehr höflich abgeschmettert, weil der Themenstrang Rschids Weltmusik bleiben solle und von ihm gestaltet werden sollte
Exzessiv finde ich, dass binnen 4 Tagen allein vom Themeneröffner um die 100 Titel eingestellt wurden, also Schnitt 25 Musikbeiträge pro Tag, so viel schreibt ja nicht mal olga64 in ihrem Schnelldurchlauf
Exzessiv finde ich die grosse Schrift, wir sind hier doch nicht im Fastblindenverein, wem die Schrift zu klein ist, der weiß, wie er die Schrift der Beiträge vergrößern kann - für mich ist diese große Schrift wie Marktschreierei.
Exzessiv finde ich, dass in einem Thread, der Weltmusik präsentieren sollte, z.b. ddas Gefallen von medea (begeistert auch mich) an Django Reinhardt irgendwie geringschätzig abgetan wird.

Ich habe begriffen, dass da vom Threaderöffnet exzessiv Selbstdarstellung betrieben wird und werde mich hüten, irgend etwas von meinem vielseitigen Musikgeschmack einsetzen zu wollen. Wer unter sich bleiben will, darf das liebend gerne. Wenn aber nachgefragt wird, was exzessiv ist, da kann ich mich - meine Meinung betreffend - nicht zurückhalten.

Nachdem ich weit weg vom Schuss in der Schweiz bin, brauch ich nicht mal duck und weg schreiben - ich bin schon weg

bongoline

Musik aber kann noch viel mehr...
Ich werde an einen bestimmten Film erinnert, an eine Begebenheit, an einen bestimmten Geruch, an Fröhliches, an Trauriges...

Musik verzaubert.

Musik verändert Schneekristalle, habt ihr das gewußt?

Lemuria

Um zum Titel zu kommen: die Beatles und Rolling Stones waren zu ihrer Zeit in den 60er Jahren sehr wohl Ausdruck "bestimmter Weltsichten" (ein wenig unglücklicher Ausdruck für die tatsächlichen Gegebenheiten). Und ob die Fans wirklich alle so gute Menchen waren, auch wenn sie die Songs mitträllerten? Ich denke nein - z.B. waren die RAF-Mitglieder ebenfalls Fans der damaligen Bands, wie man weiss und nicht unbedingt gute Menschen, oder? Olga

loretta ich gebe dir vollkommen recht. Ich bin sehr vielseitig was die Musikrichtung betrifft. Kommt immer auf die Stimmung an.
Musik kennt keine Grenzen. Dazu fällt mir sofort dieser Song ein.