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Musik Neues Lied über die Finanzkrise

arno
arno
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Neues Lied über die Finanzkrise
geschrieben von arno
Hallo,

es dauert immer eine Weile, bis auch aktuelle
Ereignisse in der Musik sich niederschlagen.
Im unten angegebenen Link gibt es einen neuen Song über
die Folgen des Neokapitalismuses.
Was haltet Ihr davon?

Viele Grüße
--
arno
ehemaligesMitglied47
ehemaligesMitglied47
Mitglied

Re: Neues Lied über die Finanzkrise
geschrieben von ehemaligesMitglied47
als Antwort auf arno vom 06.07.2009, 07:15:26
mal abgesehen davon, dass es nicht mierdosa sondern mierdoso heissen müsste, scheinst du, lieber arno, die letzten 40 jahre keine musik gehört zu haben????
denn politische oder wirtschaftliche entwicklungen werden schon lange in der in der popmusik verarbeitet - und das musikalisch wesentlich besser.

Hör Dir als Beispiel mal den Song "Matthew&Son" von Cat Stevens an, der erschien schon 1966 und den haben wir sogar im Sozialkundeunterricht aufgearbeitet.

Up at eight, you can't be late
For Matthew & Son, he won't wait

Watch them run down to platform one
And the eight-thirty train to Matthew & Son

Matthew & Son, the work's never done, there's always something new
The files in your head, you take them to bed, you're never ever through
And they've been working all day, all day, all day

There's a five minute break and that's all you take
For a cup of cold coffee and a piece of cake

Matthew & Son, the work's never done, there's always something new
The files in your head, you take them to bed, you're never ever through
And they've been working all day, all day, all day

He's got people who've been working for fifty years
No one asks for more money cuz nobody dares
Even though they're pretty low and their rent's in arrears

Matthew & Son, Matthew & Son, Matthew & Son, Matthew & Son
And they've been working all day, all day, all day


(übrigens wurde dein neuer Lieblingsschlager schon Mitte 2008 ins Netz gestellt)
--
cundinamarca
ehemaligesMitglied47
ehemaligesMitglied47
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Re: Neues Lied über die Finanzkrise
geschrieben von ehemaligesMitglied47
als Antwort auf ehemaligesMitglied47 vom 06.07.2009, 07:34:26
..oder Victor Jara ... Te recuerdo Amanda ...

ch seh' Dich im Geiste, Amanda,
die Straße war nass,
du liefst zu der Fabrik,
in der Manuel arbeitete.
Mit lachendem Gesicht
und regennassem Haar,
nichts anderes war Dir wichtig
als ihn zu treffen,
ihn, ihn, ihn.
Es sind nur fünf Minuten,
das Leben kann ewig sein
in fünf Minuten.
Es heult die Sirene:
zurück zur Arbeit!
Du gehst
und erleuchtest alles,
die fünf Minuten
lassen Dich aufblühen.
Ich seh' Dich im Geiste, Amanda,
die Straße war nass,
du liefst zu der Fabrik,
in der Manuel arbeitete.
Mit lachendem Gesicht
und regennassem Haar,
nichts anderes war Dir wichtig
als ihn zu treffen,
ihn, ihn, ihn.
Er ging in die Berge,
der nie jemandem etwas getan hatte.
Er ging in die Berge
und in fünf Minuten
war es um ihn geschehen.
Es heult die Sirene:
zurück zur Arbeit!
Viele kehrten nicht zurück,
auch Manuel nicht.
Ich erinnere mich an Dich, Amanda,
die Straße war nass,
du liefst zu der Fabrik,
in der Manuel arbeitete.

allerdings hat Victor Jara seine Lieder nicht sesselpupsend ins Internet gestellt und war auch nicht scharf auf viele Klicks. Er wurde 1973 im Stadion von Santiago gefoltert und ermordet.
--
cundinamarca

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adam
adam
Mitglied

Re: Neues Lied über die Finanzkrise
geschrieben von adam
als Antwort auf ehemaligesMitglied47 vom 06.07.2009, 07:44:31
Hallo arno,

meines Erachtens ist das Problem, das die Welt mit den Banken hat, zu ernst, um es an einem Lied fest zu machen, sei es noch so gut und erfolgreich, wie die von cundinamarca genannten Beispiele.

So wird das Problem in eine Protestlerecke gedrängt, die von der Mehrzahl der Menschen nicht ernst genommen wird, am wenigsten von den Herrschaften, die bei Banken und Versicherungen (auch die gehören dazu) in den Chefetagen sitzen.

Seit es ein offenes Geheimnis ist, daß Lehman-Brothers letztendlich in den Konkurs gingen, weil sich der damalige US-Finanzminister Henry Paulson und Lehmanchef Richard S. Fuld aus alten Tagen nicht grün waren, tritt ein menschliches Problem im Bankengeschäft zu Tage, daß bei der Abhängigkeit der Wirtschaft von den Banken dort nicht sein darf. Emotionale Entrüstung über Musik ist ein schlechtes Mittel um Änderungen herbeizuführen, da es bei den Kritisierten eine ebenfalls emotonale, gegenteilige Reaktion herbei führt.

Abhilfe kann letztendlich nur durch den Gesetzgeber erreicht werden, indem menschliches Versagen (z.B. durch Macht, Gier, Unkenntnis) soweit wie möglich ausgeschaltet werden. Das muß meiner Meinung nach parallel in zwei Bereichen erfolgen.

1.) Das Verteilen von Risiken nach dem Schneeballsystem muß unmöglich gemacht werden (nicht nur verboten). Die Zinspolitik der Banken muß Bandbreiten bekommen (Es kann nicht sein, daß die Banken billiges Geld zu 1% Zins von den Zentralbanken bekommen und gleichzeitig ein Überziehungskredit zwischen 12 bis 15% kostet). Die Haftung der Bank muß erweitert werden.

2.) Die Macht in den Führungsetagen muß gekappt werden (z.B. durch das Vieraugenprinzip, durch Delegieren von Zuständigkeit nach unten. Zeitliche Begrenzung des Vorstands und Aufsichtsrates ). Die Haftung von Vorstand und Aufsichtsrat muß dem Handeln angepaßt werden. Eine geeignete Gesellschaftsform muß gefunden, nötigenfalls neu geschaffen werden. Die Banken müssen einer Selbstkontrolle zustimmen, ähnlich der des ehemaligen Bundesaufsichtsamtes für das Versicherungswesen. Die Ausbildung der Angestellten muß der Verantwortung gerecht werden.

Erreicht werden muß, daß nicht mehr die Gehälter und Machtbefugnisse allein die Verlockung sind, bei einer Bank zu arbeiten. Schwierig? Aber sicher doch! Aber wie anders?

Die Punkte 1. und 2. sind angedacht. Um Kritik oder Erweiterungsvorschläge bitte ich deshalb ausdrücklich. Wer möchte, kann auch ein neues Lied komponieren, aber das Bankenproblem wird dadurch sicher nicht gelöst.

--

adam

PS: Der Beitrag geht an arno, sorry cundinamarka
olga64
olga64
Mitglied

Re: Neues Lied über die Finanzkrise
geschrieben von olga64
als Antwort auf adam vom 06.07.2009, 10:16:55
Als Punkt 3) würde ich vorschlagen, dass die Anleger nicht aus reiner Gier besonders riskante Anlagemöglichkeiten wählen, die ihnen vermutlich 1 oder 2% mehr an Zinsen bieten und überdies evtl. am Fiskus vorbei möglich sind.
Zudem sollten sie sich selbst etwas besser informieren für ihr kostbares Erspartes damit sie nicht den aktuellen Aldi-Prospekt besser kennen als die Flyers, die sie von der Bank erhalten.

--
olga64
ehemaligesMitglied40
ehemaligesMitglied40
Mitglied

Re: Neues Lied über die Finanzkrise
geschrieben von ehemaligesMitglied40
als Antwort auf olga64 vom 06.07.2009, 16:06:45

::::::
Zudem sollten sie sich selbst etwas besser informieren
::::::
--
olga64


oK, wie wäre es zum Beispiel hier (siehe Link)
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moana54
olga64
olga64
Mitglied

Re: Neues Lied über die Finanzkrise
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaligesMitglied40 vom 06.07.2009, 16:13:41
Was sollen Betroffene aus der Lehmann-Brother-Angelegenheit daraus für ihre Zukunft lernen?
Es ist wohl nicht alles gut und akademisch, auch wenn es lang geschrieben ist.
--
olga64

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