Musik Opernwelt

Re: Opernwelt
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Das ist aber lieb von euch, wie ihr mir meine Wunschmusik hier einstellt, vielen Dank, das ist mal so richtig was nach meinem Herzen.
Übrigens, Pippa, einige Wagner-Sachen mag ich sogar, die Ouvertüre vom Tannhäuser zum Beispiel und so manche bekannte Sequenzen, von denen ich oft nicht weiß, aus welcher Wagner-Oper sie stammmen. Ich kann nur auf Dauer so viel Pathos und Lautstärke nicht ab, ist mir einfach zu anstrengend und manchmal zu schwülstig.
Du scheinst allerdings sehr vielseitig zu sein, wenn ich sehe, was du alles so aufzählst, dahinter muss ich mich dann ganz klein verstecken.
Ja, von Bach habe ich schon sämtliche Oratorien rauf- und runtergesungen, auch die h-moll-Messe, wunderbare Werke. Ich liebe sonst Kammermusik besonders, z. B. Schubert "Forellenquintett" oder "Der Tod und das Mädchen" etc. etc., alles von der Klassik im allgemeinen.
Mozart, Bach, Schubert, Schumann, Mendelsssohn vor allem auch sehr, gehören meine besondere Liebe.

In deine Gegend kommen wir aber nicht, wir sind ja leider kein weltberühmter Reisechor.
Unser Chor ist in Düsseldorf, und da der Kantor außerdem einen Chor in Bochum leitet, machen wir manchmal Projekte mit beiden Chören zusammen, einmal in Düsseldorf, einmal in Bochum.

Na, dann macht mal weiter, ihr begeisterten Schwärmer!
Und vielen Dank nochmal für euren tollen Service, den ich gleich genießen werde (komme gerade von einem langen Spaziergang zurück).

Gruß Marina
Sirona
Sirona
Mitglied

Re: Opernwelt
geschrieben von Sirona
Anna Bolena

Oper von Gaetano Donizetti aus der Wiener Staatsoper, April 2011

Weihnachten 2011 wurde diese unverständlicherweise selten aufgeführte Oper von Donizetti (ich glaube 3SAT) gesendet. Namhafte SängerInnen (u.a. Netrebko, Garanca, Kulmann und Ildebrando D’Arcangelo) bescherten den Opernfreunden einen wunderbaren Abend! Anna Netrebko hat mir in der Rolle der Anna Bolena ausnehmend gut gefallen; ihr scheinen wohl die tragischen Rollen sehr zu liegen.
Hinreißend diese Szene zwischen den Rivalinnen mit den großartigen Interpretinnen Netrebko/Garanca!



Hier hat der Regisseur die Oper stilvoll inszeniert und die Künstler mit zeitgerechter Kostümierung ausgestattet. Es passte einfach alles!

LG Sirona
Roxanna
Roxanna
Mitglied

Re: Opernwelt
geschrieben von Roxanna
Liebe Sirona,

solche Aufführungen erleben zu dürfen sind wirkliche Highlights.

Hier nun eine Arie aus dem Barbier von Sevilla von Gioachini Rossini
gesungen von Hermann Prey


Hier etwas zur Handlung

LG
Roxanna

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olga64
olga64
Mitglied

Re: Opernwelt
geschrieben von olga64
als Antwort auf Sirona vom 15.07.2016, 08:36:31
In München heisst dies nicht "italienische Nacht" (wäre auch unpassen,wenn an einem Abend der Focus auf der Ode an die Freude liegt). Es heisst: Klassik am Odeonsplatz. Dies ist der Platz, wo auch die Feldherrnhalle steht, die an diesen Abenden zur Bühne umfunktioniert wird. Immerhin hielten da auch die Nazitypen vor Jahrzehnten ihre Reden und an anderen Abend marschieren die wenigen Pegida-Leute, die München hat, zusammen mit den Gegendemonstranten auf.
Es war wunderschön und sehr gut besucht. WAs die Karten kosten, weiss ich nicht; ich bekomme sie immer von meinem Freund als nachgelagertes Geburtstagsgeschenk. Mittlerweile beschleicht aber schon jeden eine gewisse Furcht,da es eine Massenveranstaltung ist. Nicht nur die reservierten Plätze, sondern durch die Darbietungen im Freien "stapeln" sich die Menschen natürlich einige Kilometer nach vorne und hinten. Ist aber alles gutgegangen. Olga
Sirona
Sirona
Mitglied

Re: Opernwelt
geschrieben von Sirona
als Antwort auf olga64 vom 18.07.2016, 17:00:11
es erinnert dann alles sehr an eine italienische Grossstadt. Olga

Darauf nahm ich scherzhaft Bezug und habe Anführungszeichen („italienische Nacht“) benutzt, denn es ist mir schon bewusst dass solche Nächte in München nicht so genannt werden können. - Schön dass es ein gelungener Abend war.

Sirona
Sirona
Sirona
Mitglied

Re: Opernwelt
geschrieben von Sirona
Parsifal

Prelude


Wagner hat sich mehr als 30 Jahre mit dem Parsifal-Stoff beschäftigt und in die endgültige Fassung all das hineingelegt, was ihn ein Leben lang bewegte. Dadurch ist die Fülle der Motive, die Tiefe des Erlebens und auch die teilweise verklärte Musik zu verstehen. Musikalisch stehen sich zwei Welten gegenüber; die des Grals hebt sich deutlich ab von der Zauber- und Sinnenwelt Klingsors mit seinen leidenschaftlichen und aufwühlenden Motiven.

Obwohl ich ansonsten kein Wagner-Fan bin hat mich diese Musik dennoch berührt, insbesondere das Unisono-Motiv der Instrumente erzeugt eine mystische Stimmung und versetzt den Hörer in die geheimnisvolle Sagenwelt.

LG Sirona

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olga64
olga64
Mitglied

Re: Opernwelt
geschrieben von olga64
als Antwort auf Sirona vom 18.07.2016, 21:27:13
Das Konzert in München richtete den Focus auf die Attentate in Frankreich (im November 2015). Die Feldherrnhalle war in den Farben der Tricolore illuminiert. Als das Lied "Alle Menschen werden Brüder" erklang, konnte man grosse Rührung verspüren, zumal da ja das Attentat in Nizza noch sehr frisch in unserem Gedächtnis war. Olga
Sirona
Sirona
Mitglied

Re: Opernwelt
geschrieben von Sirona
als Antwort auf Roxanna vom 18.07.2016, 08:50:27
Hermann Prey singt die Arie großartig und zeigt außerdem ein erstaunlich gutes schauspielerisches Talent.
Erwähnenswert ist, dass Hermann Prey sein Studium durch Auftritte mit einer Tanzkapelle in Nachtclubs und Bars finanzierte. Es folgte dann ein früher Höhepunkt seiner Karriere, indem er den Wolfram in Wagners Oper Tannhäuser an der Metropolitan Opera New York sang. Später wurde er in Bayreuth in diesem Part umjubelt.
Hier sehe ich eine Parallele zu Rene Kollo, der erst einmal durch Schlager auf sich aufmerksam machte und später als hervorragender Sänger in Bayreuth gefeiert wurde.
In späteren Jahren widmete sich Hermann Prey überwiegend dem Komponisten Franz Schubert, dessen Lieder es ihm ganz besonders angetan haben.

LG Sirona

Rene Kollo mit der Arie „Morgendlich leuchtend“ aus Wagners Meistersinger von Nürnberg.

Sirona
Sirona
Mitglied

Re: Opernwelt
geschrieben von Sirona
als Antwort auf olga64 vom 19.07.2016, 17:45:01
„Alle Menschen werden Brüder“ – wie passend zu dem furchtbaren Ereignis. Dieser Wunsch wird wohl immer nur ein Traumbild bleiben, denn angesichts der zunehmenden Gewalt in unseren Tagen sind die Menschen noch weit davon entfernt sich als Brüder anzunehmen.
Mich berührt ganz besonders der Passus „Brüder überm Sternenzelt muss ein lieber Vater wohnen“. Hier ist Beethovens Geist in uns unbekannte Sphären entrückt, denn diese Musik ist einfach überirdisch.

Nun gut, eigentlich passt dieses Thema eher zu dem Thread „Große Komponisten“, denn hier wollen wir lediglich unsere Lieblingsopern eingeben.

LG Sirona
pippa
pippa
Mitglied

Re: Opernwelt
geschrieben von pippa
als Antwort auf Sirona vom 20.07.2016, 08:42:46
Obwohl ich ansonsten kein Wagner-Fan bin hat mich diese Musik dennoch berührt, insbesondere das Unisono-Motiv der Instrumente erzeugt eine mystische Stimmung und versetzt den Hörer in die geheimnisvolle Sagenwelt.

Liebe Sirona,
auch ich habe mich nie als Wagnerianer gesehen, schon allein deswegen, weil diese in meiner Jugend die Musik von anderen Komponisten immer so abschätzig behandelten (was sogar bei Berufsmusikern gang und gäbe war). Damals entdeckte ich gerade Bach, welcher von den Wagner-Besessenen als langweilig und öde bezeichnet wurde.

Und doch hörte ich mir fast jedes Jahr im Radio die Übertragungen der Bayreuther Festspiele an.

Wenn man sich auf Wagner einlassen kann versinkt man in einem Meer von Gefühlen und nimmt zuweilen die Außenwelt überhaupt nicht mehr wahr.

Ich möchte nun aber eine der schönsten Mozartarien vorstellen, nämlich „Dove Sono“ aus Figaros Hochzeit.

Kiri Te Kanawa glaubt man die Sehnsucht nach den vergangenen Tagen des Glücks und der Liebe. Wer schon einmal so eine tiefe Sehnsucht erlebte, der spürt diese auch ohne den Text zu verstehen.



Pippa

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