Forum Kunst und Literatur Musik Vertonte Gedichte, die zu schönen Liedern werden....

Musik Vertonte Gedichte, die zu schönen Liedern werden....

Re: Vertonte Gedichte, die zu schönen Liedern werden....
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf pilli vom 13.08.2009, 11:24:01
Hier schicke ich euch mein Lieblingslied von Bahms, wunderbar gesungen von Bernarda Fink.

Viele Grüße
--
Marina
enigma
enigma
Mitglied

Re: Vertonte Gedichte, die zu schönen Liedern werden....
geschrieben von enigma
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 13.08.2009, 11:55:51
@Chris
Ja, das Heideröslein durfte wirklich nicht fehlen.

@Edith
Die Melodie der Österreichischen Bundeshymne kannte ich natürlich, nicht hingegen den Text von Paula von Preradovic.
Also: Wieder was gelernt.

@Pilli
Pilli zuvorkommen kommt auch nicht jeden Tag vor.
Mit der Liste werde ich noch zu tun haben. Schön!

@Marina
“Dein” Lied und Dein Besuch hier haben mich besonders gefreut, weil Du Dich hier so rar machst.
Vielleicht ändert sich das ja noch mal??

Gruß und Dank Euch!

Ja, und er darf auch hier nicht fehlen:
Thomas Quasthoff.

Hier singt er "Gute Nacht",
ein Lied aus der “Winterreise” von Franz Schubert.
Und das Schmankerl ist Daniel Barenboim am Piano.

Den Text hat Wilhelm Müller geschrieben.


Gute Nacht

Fremd bin ich eingezogen,
Fremd zieh ich wieder aus.
Der Mai war mir gewogen
Mit manchem Blumenstrauß.
Das Mädchen sprach von Liebe,
Die Mutter gar von Eh' -
Nun ist die Welt so trübe,
Der Weg gehüllt in Schnee.

Ich kann zu meiner Reisen
Nicht wählen mit der Zeit:
Muß selbst den Weg mir weisen
In dieser Dunkelheit.
Es zieht ein Mondenschatten
Als mein Gefährte mit,
Und auf den weißen Matten
Such ich des Wildes Tritt.

Was soll ich länger weilen,
Daß man mich trieb' hinaus?
Laß irre Hunde heulen
Vor ihres Herren Haus!
Die Liebe liebt das Wandern,
Gott hat sie so gemacht -
Von einem zu dem andern -
Fein Liebchen, gute Nacht!
Will dich im Traum nicht stören,
Wär' schad' um deine Ruh',
Sollst meinen Tritt nicht hören -
Sacht, sacht die Türe zu!
Ich schreibe nur im Gehen
An's Tor dir gute Nacht,
Damit du mögest sehen,
Ich hab' an dich gedacht.

1794-1827

PS
Und jetzt muss ich wirklich dringend weg.
Also, bis später mal!
--
enigma
chris
chris
Mitglied

Re: Vertonte Gedichte, die zu schönen Liedern werden....
geschrieben von chris
als Antwort auf enigma vom 13.08.2009, 12:36:34


Pilli,

wow, da hast du eine Fleissarbeit abgeliefert.


Heinrich Heine

Frühlingsbotschaft

Leise zieht durch mein Gemüt
Liebliches Geläute.
Klinge, kleines Frühlingslied,
Kling hinaus ins Weite.

Kling hinaus, bis an das Haus,
Wo die Blumen sprießen.
Wenn du eine Rose schaust,
Sag ich laß sie grüßen.

vertont von : Mendelssohn-Bartholdy


--
chris

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Re: Vertonte Gedichte, die zu schönen Liedern werden....
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 13.08.2009, 11:55:51
Im Link eines meiner Lieblingslieder "Abendempfindung an Laura" von W.A. Mozart - Gedicht von Joachim-Heinrich Campe:

Abend ist's, die Sonne ist verschwunden,
Und der Mond strahlt Silberglanz;
So entfliehn des Lebens schönste Stunden,
Fliehn vorüber wie im Tanz.

Bald entflieht des Lebens bunte Szene,
Und der Vorhang rollt herab;
Aus ist unser Spiel, des Freundes Träne
Fließet schon auf unser Grab.

Bald vielleicht (mir weht, wie Westwind leise,
Eine stille Ahnung zu),
Schließ ich dieses Lebens Pilgerreise,
Fliege in das Land der Ruh.

Werdet ihr dann an meinem Grabe weinen,
Trauernd meine Asche sehn,
Dann, o Freunde, will ich euch erscheinen
Und will himmelauf euch wehn.

Schenk auch du ein Tränchen mir
Und pflückte mir ein Veilchen auf mein Grab,
Und mit deinem seelenvollen Blicke
Sieh dann sanft auf mich herab.

Weih mir eine Träne, und ach!
Schäm dich nur nicht, sie mir zu weihn;
Oh, sie wird in meinem Diademe
Dann die schönste Perle sein!

(Joachim-Heinrich Campe)

--
ursula
pellmann
pellmann
Mitglied

Re: Vertonte Gedichte, die zu schönen Liedern werden....
geschrieben von pellmann
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 13.08.2009, 14:01:34
Auch in anderen Sprachen (und Ländern) werden Gedichte sehr gerne vertont. Besonders schöne Beispiele dafür gibt es in der spanischen Sprache. Hier eines der bekannten Lieder von Garcia Lorca: "ROMANCE SONÁMBULO" (Schlafwandler-Romanze)

Bekannt sind die ersten Worte vielen:
Verde que te quiero verde - Grün, wie ich dich liebe, Grün .. der Text wurde vom Sänger nur leicht abgeändert.

Wer das ausgedorrte Spanien des Sommers aber auch die grünende und blühende Pracht Andalusiens einmal gesehen hat, der aht den Text ganz sicher .... man muss ihn gar nicht übersetzten.

Als wunderbare Vertonung dieses Gedichtes möchte ich den leider viel zu früh verstorbenen José Ortega Heredia, genannt "MANZANITA" (Äpfelchen) vorstellen. Er stammte aus einer Flamencodynastie von Gitarristen und Sängern. Sein einmaliges Gitarrenspiel und seine rauhe Stimme - das war einmalig.

Hier eine Aufnahme aus jungen Jahren ...


--
pellmann
enigma
enigma
Mitglied

Re: Vertonte Gedichte, die zu schönen Liedern werden....
geschrieben von enigma
als Antwort auf pellmann vom 13.08.2009, 14:40:08
Chris und Ursula,

Heine und Campe - Mendelssohn-Bartholdy und Mozart : Wunderschön. Text und Musik sind und bleiben einfach schön.

Und ebenso wunderbar ist es, jedenfalls für mich, wenn nicht so Bekanntes angeboten wird, wenn Neues dazu gewonnen werden kann.

Hallo Pellmann,
ich habe - ähnlich wie Pilli - auch gedacht, dass Du mir jetzt speziell mit Lorca zuvorgekommen bist, denn ich hatte auch schon etwas von bzw. mit Bezug auf ihn im Sinn.
Aber es ist eine andere Vertonung als die von Dir eingestellte - und so können wir beide Versionen anbieten.

Dein Lied mit “Äpfelchen” hat mir ganz hervorragend gefallen, sowohl die Stimme als auch sein Girarrenspiel.

Und nun stelle ich “meinen” Lorca ein, d.h. es sind eigentlich nur ein Gedicht und ein Lied, die sich auf eines von Lorca beziehen.
Der Schriftsteller , Komponist und Sänger Leonard Cohen hat nämlich eine Hommage für Federico Garcia Lorca gesungen, und zwar mit dem Titel
"Take this Waltz", einem Song, den Cohen selbst komponiert hat und der auf dem Gedicht
“Kleiner Wiener Walzer” (übersetzt ins Deutsche) von Lorca basiert. Es stammt aus dem Gedichtband
“Dichter in New York”.
Lorca hat den Text für einen Mann geschrieben.

Mehr über den Gedichtband ist hier
zu lesen.

Wer noch die Texte (auf Englisch) lesen will, kann das tun - Linktipp!

Gruß


--
enigma

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chris
chris
Mitglied

Re: Vertonte Gedichte, die zu schönen Liedern werden....
geschrieben von chris
als Antwort auf enigma vom 13.08.2009, 16:32:37

Die Forelle


Die Forelle



Musik: Franz Schubert

Text: Christian Friedrich Daniel Schubart.


--
chris
pilli
pilli
Mitglied

Re: Vertonte Gedichte, die zu schönen Liedern werden....
geschrieben von pilli
als Antwort auf enigma vom 13.08.2009, 16:32:37
Träume

Sag, welch wunderbare Träume
Halten meinen Sinn umfangen,
Daß sie nicht wie leere Schäume
Sind in ödes Nichts vergangen?

Träume, die in jeder Stunde,
Jedem Tage schöner blühn,
Und mit ihrer Himmelskunde
Selig durchs Gemüte ziehn!

Träume, die wie hehre Strahlen
In die Seele sich versenken,
Dort ein ewig Bild zu malen:
Allvergessen, Eingedenken!

Träume, wie wenn Frühlingssonne
Aus dem Schnee die Blüten küßt,
Daß zu nie geahnter Wonne
Sie der neue Tag begrüßt,

Daß sie wachsen, daß sie blühen,
Träumend spenden ihren Duft,
Sanft an deiner Brust verglühen,
Und dann sinken in die Gruft.

...

Wesendonck Lieder Nr. 5, Träume mit Jessye Norman, vertont von Richard Wagner



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pilli
cecile
cecile
Mitglied

Re: Vertonte Gedichte, die zu schönen Liedern werden....
geschrieben von cecile
als Antwort auf pilli vom 13.08.2009, 20:37:14
Me gustas cuando callas...Schon oft waren im ST Gedichte von Pablo Neruda zu lesen.

Hier eine überraschende Version seines Poema 15, vorgetragen von einer großen
argentinischen Tango-Sängerin :



Adriana Varela: Me gustas cuando callas



* para A. y D.


--
cecile
pelagia
pelagia
Mitglied

Re: Vertonte Gedichte, die zu schönen Liedern werden....
geschrieben von pelagia
als Antwort auf cecile vom 13.08.2009, 21:47:23
Bei meiner Liebe für das Plattdeutsche und als Fan von Hannes Wader darf dieses Lied nicht fehlen.

Text von Klaus Groth:

Ik wull, wi weern noch kleen, Jehann,
Do weer de Welt so grot!
Wi seten op den Steen, Jehann,
Weest noch? bi Nawers Sot.
An Heben seil de stille Maan,
Wi segen, wa he leep,
Un snacken, wa de Himmel hoch
Un wa de Sot wul deep.

Weest noch, wa still dat weer, Jehann?
Dar röhr keen Blatt an Bom.
So is dat nu ni mehr, Jehann,
As höchstens noch in Drom.
Och ne, wenn do de Scheper sung,
Alleen, int wide Feld:
Ni wahr, Jehann? dat weer en Ton!
De eenzige op de Welt.

Mitünner inne Schummerntid
Denn ward mi so to Mod,
Denn löppt mi't langs den Rügg so hitt,
As domals bi den Sot.
Denn dreih ik mi so hasti um,
As weer ik nich alleen:
Doch Allens, wat ik finn, Jehann,
Dat is - ik sta un ween.


Min Jehann

Und dann noch dieses: (Volkslied um 1815) wieder gesungen von Hannes Wader


Die Gedanken sind frei

pelagia

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