Netzwelt Das neue Leistungsschutzrecht im Entwurf

Lex-Google wird wohl zum Alptraum der Verlage und der BMJ werden.

Jetzt wird es Ernst. Es steht fest, nach dem neuen Leistungsschutzrecht sollen nur die Suchmaschinen zahlen. Wer hier die Feder geführt hat ist offensichtlich. Ob auch alle Blogs und der Seniorentreff betroffen sind, da sie ja auch Suchmaschinen anbieten, ist noch nicht restlos geklärt.

Dabei hätten Friede Springer, Mathias Döpfner und Giuseppe Vita nur ihren Qualitätsjournalisten Kai Diekmann in die Spur setzen müssen, um in Erfahrung zu bringen, wie das Schießen kürzlich in Belgien ausgegangen ist:

Quelle: lawblog.de: Lex-Google findet keine Freunde/
Selbst der Springer-Lobbyist Christoph Keese äußerte schon erste Bedenken, relativiert und widerspricht: https://twitter.com/ChristophKeese Ich bin gespannt wie das ausgeht. Ich nehme an das Googles Kassen gut gefüllt sind und sie die besseren Anwälte haben.

Ich bin zwar hier aus unverständlichen Grund Alleinunterhalter. Trotzdem werde ich euch auch weiterhin über die Auswüchse des zukünftigen Leistungsschutzrechtes informieren.

Nun hat Google erstmals in den Deutschen Wirtschafts Nachrichten Stellung genommen: Leistungsschutzrecht: Google will Runden Tisch bei Angela Merkel Das Onlineblatt schreibt im Untertitel:
[i]Weil Google auch beim neuen Gesetzesentwurf zum LSR am längeren Ast als die Zeitungverleger sitzt, gibt sich der Suchmaschinen-Gigant in einer Stellungnahme für die Deutschen Wirtschafts Nachrichten konziliant – und rechnet den Verlegern vor, wie viel Traffic sie verlieren würden: Auf 100.000 Klicks pro Minute werden die Verlage nur schwer verzichten können. Doch auch für die Blogger ist der neue Entwurf nicht ungefährlich.[/indent] Der Artikel zeigt welche schweren Verwerfungen im Internet entstehen können.

Nicht genannt sind hier die Foren. Auch der ST bietet als Service den Google-Button: [oder weltweit suchen]. Der müsste dann ebenfalls eingeschränkt werden. Ob dies so einfach funktioniert, bezweifle ich. Eventuell müsste diese Suchzeile vom Admin sogar "eingespart" werden.

Jedenfalls sollte jeder deutsche Internetnutzer den Artikel lesen, damit er ausreichend informiert ist, was da seine BMJ (FDP) unter Federführung des Springerverlages ausgeheckt hat.

Ein Irrenhaus ist nichts dagegen.

Im Blog von Peter Turi wird unter der Überschrift CDU/CSU will schärferes Leistungsschutzrecht geschrieben:
[i]CDU/CSU geht die Neufassung des Gesetzentwurfs zum Leistungsschutzrecht, den Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, FDP, vorgelegt hat, nicht weit genug. CDU/CSU-Bundestagsfraktions-Vize Günter Krings und Andrea Voßhoff, rechtspolitische Sprecherin der Fraktion, wollen, dass auch Newsaggregatoren für das Verwenden und Verlinken von Presseinhalten im Netz zahlen müssen.[/indent]
Einige von euch werden sich jetzt fragen, was Newsaggregatoren sind. Das ist eine Art Suchmaschinen, die sich speziell mit der Suche in Onlinezeitschriften und Blogs beschäftigen. Zwei Beispiele sind: http://rivva.de/ und http://labs.ebuzzing.de/top-news Im Suchergebnis zeigen sie Die Titelzeile und die ersten zwei drei Zeilen des Untertitels.

Nun sollen die auch noch zahlen. Was denken die Abgeordneten? Denken sie überhaupt?

Wann sind wieder Bundestagswahlen? Bitte nicht erst in 14 Monaten! Ach, fast hätte ich es vergessen: Wir haben ja gar kein gültiges Wahlrecht. Sollen sie sich doch erst mal darum kümmern.

Die Koalition beugt sich Google

Sinnvoll, karl

Dafür haben sie eine neue Schweinerei ausgeheckt: netzpolitik.org: Bundesregierung lässt Bevölkerungsscanner zur Erkennung bedrohlicher Handlung an Mimik und Gestik beforschen

Stelle dir mal vor: Du willst im Zentrum Freiburgs in dein Auto einsteigen, suchst deine Schlüssel und die an der Kamera angeschlossen Software interprediert das als Versuch eines Einbruchs.