Netzwelt Probleme mit 1und1

Ich war einige Jahre Kunde bei Versatel
Nachdem Versatel von 1und1 aufgekauft wurde erhielt ich günstige Angebote von 1und1.
Ich nahm nun eins an und erlebe, ein Woche nach der Umschaltung  mit der Internetleistung eine Katastrophe.

Dounload Versatel     1,8 Mbit/s
Angebot 1un1           16 Mbit/s  ( mindest 6,5 Mbit/s)
Ist  1und1                    0,9 Mbit/s

Nach ein paar Telefonaten und Mail , die zwischen den Zeilen ergaben -wir könen nicht dafür sondern die Netzbetreiber - stellt sich 1und1 tot.

Was kann man machen?

lupus

Hallo Lupus,

wahrscheinlich kennst Du diese Seite bei 1&1 bereits:

https://hilfe-center.1und1.de/dsl-c82789/stoerung-c85240

Ansonsten scheint !&1 mit wenigen Störungen ganz gut im Rennen zu liegen:

https://www.netzwelt.de/ist-down/79-1-1.html#vergleich

Es gibt hier doch sicher viele Nutzer, die 1&1 verwenden. Wie sind denn eure Erfahrungen?

Karl

Grundlage
Die Geschwindigkeit wird im wesentlichen IMMER von der sog Letzten Meile bestimmt. D.h. in den allermeisten Fällen vom verlegten Kabelnetz der Tkom. Und das wird die TKom nur dann ändern, wenn ein wirtschaftlicher Erfolg dabei abzusehen ist. Sprich: In der Pampa geht man langsam.

1&1 (und andere) ist nur ein Trittbrettfahrer der TKom. Sie mietet die vorhandenen Leitungen der TKom als Bündel an, und vermietet sie dann einzeln an Endkunden (wie Dich).
Einer der 'Erfolge' dabei ist, dass sich nunmehr Viele am jetzt zusätzlich begrenzenden Flaschenhals der 1&1 treffen. Damit sinkt eben für sämtliche Beteiligten die Leistung. Die Leistung, die vorher bei der TKom vollständig zur Verfügung stand. Gilt sinngemäß auch für andere Trittbrettfahrer.

Das sind physikalische Gegebenheiten, die niemand brechen kann. Außer eben die, die das Potential erkannt haben. Nämlich die privaten Gesellschaften (zB M-Net) die jetzt Glasfaser legen oder legten - und diese dann vermieten an EndNutzer. Zu vergleichbaren Konditionen, aber mit einer Leistung die es wert ist ihren Namen zu tragen.
Ein weiteres Gebiet im Kommen ist die Funkverbindung, die eine grandiose Geschwindigkeit bringt; die nutze ich gelegentlich im Kontingent. Aber die ist zZt noch viel zu teuer; was sich aber ändern kann.
Die Bundesregierung schmückt sich zwar damit, obwohl sie nix damit zu tun hat; doch die Privaten regeln das nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten.

Nun, was kannst Du machen?
Wie lange läuft das 1&1 schon bei Dir? Eine Woche. Dann kannst Du evtl (fristlos) kündigen. Und an die TKom denken. Aber mach Dir nix vor, 1&1 gibt nicht so einfach auf. Und die haben für solche Falle wie Deinen ein ganzes bundesweites Netz an Anwälten. Du begibst Dich da auf eine lange Reise. Du wirst in jedem Fall einen vor Dir bezahlten Rechtsanwalt nötig haben. Und Freude kommt da bei Dir nicht auf. 1&1 stellt sich einfach tot; egal wie oft Du da reklamierst. Das ist bekannt.

Eine andere Lösung wäre, einen anderen Anbieter zu kontaktieren, der diese Choose für Dich übernimmt. Vielleicht sogar einen, der bei Dir Glasfaser verlegt hat oder in sehr absehbarer Zeit verlegen wird. Das kostet uU zwar Anschlussgebühren im 100er-Bereich, aber es könnte es wert sein.

Ansonsten bist Du der 'seriösen' Werbung von 1&1 aufgesessen.
Ich kenne einen Anschluss, der knapp 2 kb bringt obwohl 6 angesagt sind und bezahlt werden; auch 1&1 auf den Leitungen der TKom.

Das mag bei anderen anders sein, wenn die TKom schon vorher schnellere Leitungen anbot.

Besonders ärgerlich und unerklärlich ist für mich die Halbierung von Versatel zu 1und1.
Das könnte sich nach der Erklärung von Digizar aus dem größeren Kundenumfang von 1und1 ergeben.

Unklar ist mir eigentlich auch die rechtliche Seite bei der Versprechung einer Mindestgröße.

Anfangs war die Kommunikation zu 1und1 sehr gut und freundlich, jedoch da wohl das Problem für die Mitarbeiter unlösbar scheint wie abgerissen.
lupus


 

Ein Versuch bei Telekomm war interessant.
Sie schlugen vor das Problem durch einen Techniker untersuchen zu lassen wenn ich mich als Kunde bei ihnen anmelde. Auf tatsächliche Möglichkeiten könnten sie ohne Anmeldung nicht eingehen.

Dein Satz "Ich kenne einen Anschluss, der knapp 2 kb bringt obwohl 6 angesagt sind und bezahlt werden; auch 1&1 auf den Leitungen der TKom." ist mir unklar.

lupus

 

Eben hat sich 1und1 mit folgendem Text wieder gemeldet:

_____________________________________________________________
........
vielen Dank für Ihr Schreiben. Mein Name ist ......... und ich informiere Sie gerne zu Ihrem Anliegen.

Bei der Überprüfung Ihres DSL-Anschlusses habe ich festgestellt, dass die technischen Gegebenheiten die maximal verfügbare DSL-Geschwindigkeit (Bandbreite) auf 1.152 kBit/s eingrenzen.

Ich beschreibe Ihnen hier kurz die Zusammenhänge: Die Übertragungsgeschwindigkeit Ihres DSL-Anschlusses ist von unterschiedlichen technischen und physikalischen Faktoren abhängig. Hierzu zählen unter anderem die Leitungslänge und der Leitungsquerschnitt, auf die wir keinen Einfluss haben. Sie können von Straße zu Straße und von Haus zu Haus variieren. Somit besteht die Möglichkeit, dass Ihrem Nachbarn eine höhere oder niedrigere Geschwindigkeit als Ihnen zur Verfügung steht.

Wir stellen Ihnen immer die max. verfügbare Bandbreite zur Verfügung, mit der ein dauerhaft stabiles DSL-Signal möglich ist. Dies haben wir Ihnen vertraglich zugesichert.

Ich bitte Sie dennoch um Ihr Verständnis, dass wir Ihnen aus technischen Gründen nicht immer die gewünschte Bandbreite zur Verfügung stellen können. Erst nach der Schaltung Ihres Anschlusses können wir die tatsächliche DSL-Geschwindigkeit genau prüfen.

Bitte beachten Sie meinen Hinweis: Bei Ihrem DSL-Anschluss handelt es sich um einen adaptiven DSL-Anschluss. Synchronisiert oder wählt sich Ihr 1&1 Homeserver Speed+ neu ein, wird die bestmögliche Verbindungsgeschwindigkeit ausgehandelt. Dadurch kann es in Einzelfällen vorkommen, dass die Bandbreite schwankt.

Aktuell kann ich Ihnen keinen Zeitpunkt über einen Ausbau des Leitungsnetzes in Ihrer Region nennen, da uns hierzu keine Informationen vorliegen. Wir informieren Sie automatisch, sobald sich die technischen Voraussetzungen ändern.

Ich bedauere sehr, dass wir Ihren Wunsch zurzeit nicht erfüllen können.
_______________________________________________________________________

Freundlich aber mit unerfreulichem Inhalt!
Wenn man es mit dem versprochenen und vertraglich vereinbarten Gegebenheiten vergleicht.

lupus

 

1) Ein Versuch bei Telekomm war interessant.
Sie schlugen vor das Problem durch einen Techniker untersuchen zu lassen wenn ich mich als Kunde bei ihnen anmelde. Auf tatsächliche Möglichkeiten könnten sie ohne Anmeldung nicht eingehen.

2) Dein Satz "Ich kenne einen Anschluss, der knapp 2 kb bringt obwohl 6 angesagt sind und bezahlt werden; auch 1&1 auf den Leitungen der TKom." ist mir unklar.
geschrieben von lupus

1) TKom. Dann mach doch den Deal. In Deinem Ort kannst du wahrscheinlich nichts besseres erwarten und erreichen.
Der Techniker hätte allerdings von 1&1 geordert werden müssen; denn die sind der Vetragspartner der TKom, der Letzten Meile.

2) Bei einer an 1&1 bezahlten Leistung von 6 kb werden nur max 2 kb erreicht. Die TKom kann angeblich, von 1&1 ausgesagt, nicht schneller. Und die TKom hält sich raus. Würde sich aber wohl jedenfalls raushalten, weil eine Aufrüstung (für sie) nicht wirtschaftlich wäre. Das ist halt so wenn man am AdW wohnt. Da wird wohl in Zukunft der Funk die Rolle übernehmen.

Außerdem sind diese Leistungsangaben nur maximal evtl erreichbare Werte, was sehr selten der Fall ist. Da hängt auf den Verbindungswegen noch viel an Technik rum, und die begrenzt halt die effektive Geschwindigkeit. Als da sind verschiedene UnterwegsStationen (ZwischenRechner), die die auf der Leitung an sich mögliche Leistung zwangsweise ausbremsen. Du hast ja keinen direkten Zugang (Draht) zu einer Webseite, sondern immer nur fallweise über eine ganze Meute Zwischenstationen. Mal über einen Satelliten, mal über Kabel, und jede Station verursacht halt eine Verzögerung. Um es mal so platt zu erklären. Die durchaus maximale Leistung auch einer Letzten Meile wird so in jedem Falle beschnitten durch diese Zwischenstationen. Trotzdem sind ja schnellere Leistungen möglich, eben auch mit dem Verlegen von Glasfasern. Was mindestens schon mal die Begrenzung der Letzten Meile erheblich verbessert - wenn die Zwischenstationen auch noch schnell mitspielen.
Aber womit könnte man sonst hausieren (verkaufen) gehen, wenn nicht mit der Leistung der Letzten Meile, andere Angaben sind unmöglich zu treffen. Eben weil das Internet nun mal dynamisch aufgebaut ist.

Ich wohne nicht am AdW sondern habs nur 10km zum Zentrum einner 1/4 Millionenstadt
Wo wohnst du denn?
Und welche Leistung bringt dein Anbieter?
Nach deinem Text müßte es ja kaum eine gute Leistung irgendwo geben.
Der von mir bezahlte Anschluß soll 6 bis 16 kbit/s bringen und bringt 0,8 bis 0,9 kbit/s.
lupus

Übrigens hast du meinen Versuch bei der Telekom falsch verstanden, denn 1und1 war da nicht dabei.

Ich wohne nicht am AdW sondern habs nur 10km zum Zentrum einner 1/4 Millionenstadt
Wo wohnst du denn?
Und welche Leistung bringt dein Anbieter?
Nach deinem Text müßte es ja kaum eine gute Leistung irgendwo geben.
Der von mir bezahlte Anschluß soll 6 bis 16 kbit/s bringen und bringt 0,8 bis 0,9 kbit/s.
lupus

10 km sind in der heutigen, vorhandenen TelekommunikationsWelt ein Haufen an mißliebigen Zuständen und Möglichkeiten.
Ich wohne 5 km bis zum nächsten größeren Knoten entfernt, und mir wurden 16 (ursprünglich 6) verkauft, ich habe aber nur höchstens 10. Damit lebe ich. Ich könnte wechseln zu 50 bei einem hier installierten KabelAnbieter, aber das möchte ich nicht. Als langjähriger VodafonKunde schanzt mir Vodafone schon mal ein Gutzle zu. Wie zB 50 GBytes Volumen auf ihrem Funknetz. Die kann ich mitunter gut gebrauchen; denn ich arbeite an ein paar Websites. Aber ich denke durchaus über einen Wechsel nach.

Es kann diese versprochene effektive Leistung nicht geben, wie erklärt (Zwischenstationen). Es handelt sich bei der verkäuferischen Leistung nur um die Letzt Meile. Andere Versprechen wären aus der berühmten Glaskugel gesogen. Denoch ist diese EndLeistung schon der entscheidende Faktor bei der gesamten Sache. Die Zwischenstationen (und deren Querverbindungen) sind schon sehr sehr fix (Australien 7 x pro Sekunde hin und her), verglichen mit der Letzten Meile vorort.

Es wäre -wie geschrieben- Sache von 1&1, die TKom als ihren Vertragspartner jetzt mal auf Schwung zu bringen. Die Entfernung 10 km gehörte in jedem Fall untersucht; besonders weil Du ja mit dem gekauften Vorgänger offenbar zufrieden warst. Der hatte vllt einen anderen Vertrag mit der TKom, der seine Priorität auf den Leitungen höher einstufte. 1&1 könnte dagegen die niedrigste verfügbare Bandbreite vereinbart haben (kostet natürlich weniger) - sozusagen nachdem alle anderen vorher bedient wurden.
Stattdessen erhältst Du aber einen Text aus einem StandardBaustein, der Dir im Grunde nur abwimmelnd sagt: Halts Maul, eine Chance hast Du doch nicht.

Ich mag Dir hier jetzt nur raten, die TKom als Deinen zukünftigen Provider zu nutzen.
Es sei denn, Du hättest Zugang zu einem lokal verlegten GlasfaserProvider; in dem Fall würde ich über den nachdenken. Oft  übernehmen die lokalen ElektroGeschäfte deren Service; da hättest Du auch einen direkten Ansprechpartner vorort, bei dem Du auch mal auf die Ladentheke hauen könntest.

Ist der 1&1 Vertrag übrigens auf Probe?

Das mit 1&1 und der TKom war schon vollkommen richtig. Und die TKom hat Dir auch richtig geantwortet. Denn sie kann ja jetzt nicht einfach ihrem Vetragspartner (1&1) untreu werden und an ihm vorbei an den Leitungen rumfummeln. Außerdem gibt es noch andere einflussreiche Parameter der Abmachung zwischen 1&1 und der TKom. Wie zB die Art der Bedienung (dynamische Priorität) der einzelnen Leitung. Und darauf hat natürlich nur 1&1 Einfluss, die Dich aber 'höflich' abserviert haben.

Vertrag auf Probe hab ich noch nie gehört. Der Wechsel hatte eigentlich auch vorher keine Rolle gespielt.
Leichtgläubig hatte ich wohl  einen relativ problemlosen Wechsel wie bei Strom und Gas angenommen.
lupus