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Netzwelt Studie: Fahrlässiger und übervorsichtiger Umgang mit Daten

Studie: Fahrlässiger und übervorsichtiger Umgang mit Daten
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Eine Bestandsaufnahme zum Thema "Einstellung zur Datensicherheit bei deutschen Internetusern" des IT-Branchenverband Bitkom durch das Marktforschungsinstitut Aris, die von heise online als eine repräsentative Studie bezeichnet wird.

Wie schon im Threadtitel angedeutet, fasst heise online das Ergebnis so zusammen: "So sei es jedem siebten User egal, was mit seinen Daten im Web geschehe. Andererseits verzichte jeder Sechste aus Sicherheitsgründen komplett auf Online-Transaktionen. "

Es wäre evtl. interessant, sich anzuschauen, aus welchen Altersgruppen sich "jeder siebte" und "jeder sechste" (und der bedeutend größere Rest) zusammensetzt.

Links zum veröffentlichten Teil der Studie (54 Seiten PDF-Datei) und alles dabei, was ein Statistiker-Herz erfreuen könnte.

heise online - Studie: Fahrlässiger und übervorsichtiger Umgang mit Daten




Bitkom ist der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V.,
Bitkom - wir über uns



Sorella
(Achtung bitte: die Betonung liegt auf DEUTSCHE Internetuser)

Ist das eine Statistik, die mehr herausgefunden hat, als "jeder Jeck ist anders"?



Mitglied_5ccaf87
Mitglied_5ccaf87
Mitglied

Re: Studie: Fahrlässiger und übervorsichtiger Umgang mit Daten
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 28.06.2011, 11:59:24
Ist das eine Statistik, die mehr herausgefunden hat, als "jeder Jeck ist anders"?
geschrieben von sorella

Jein. Ich habe mir das ganze mal ebissl genauer angesehen. Woran ich mich als erstes gestoßen habe war wohl die Betonung auf wörtlich "1003 Personen ab 14 Jahren in Deutschland, darunter mehr als 700 Internetnutzer" und das die Umfrage eine PR-Agentur gemacht hat. Damit sind die Ergebnisse in keiner Weise repräsentativ.

Lediglich 700 konnten aus eigenen Erfahrungen berichten, die anderen 300 nur vom Hören-Sagen. Auch bezweifle ich, das tatsächlich 10% der 700 schon mal über den Tisch gezogen wurden. Es wurde auch nicht erfragt, welche Konsequenzen sie aus diesem Vorfall gezogen haben. Eine Bewertung wurde durch die BitCom nicht durchgeführt und darum bleibt das Orakel uns überlassen.

Hier das meine: Kein Internetnutzer muss übervorsichtig sein. Jeder sollte sich im Internet so bewegen und verhalten wie im normalen Leben auch. Kein Mensch käme im richtigen Leben auf die Idee, seine persönlichen Daten auf dem Zaunspfahl am Gehweg zu platzieren. Seltsamerweise schwinden die Hemmungen im Internet. Ich brauche mich nur auf den "Homepagen" unserer Mitglieder umsehen. Bei Einigen fehlen nur noch die Bank-Zugangsdaten. Obwohl schon eine Besserung zu verzeichnen ist. Es war schon viel schlimmer und eine Massenerscheinung. Einige Mitglieder fanden das sogar schick die eigene Anonymität derart zu untergraben.

Was ich seltsam fand wahr auch, das zum einen viel Wert darauf gelegt wurde, die (Programm-)technische Ausstattung zur Gefahrenabwehr zu erfragen, aber nicht ob die Nutzer des Internet überhaupt wissen, in welchen Situationen Gefahren entstehen können. Auch wurde nicht gefragt, welche Betriebssysteme benutzt werden und ob ihnen der sicherheitsrelevante Unterschied bekannt ist. Mit anderen Worten: Für die BitCom und die PR-Agentur Aris gibt es keine Alternativen zu Windows. Erschreckend!
Re: Studie: Fahrlässiger und übervorsichtiger Umgang mit Daten
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 29.06.2011, 16:59:58

Hinterwaeldler, Moment mal bitte,
das muss sauber getrennt werden:

Die Studie wurde von Bitkom (kann man als PR-Agentur bezeichnen) in Auftrag gegeben und dann veröffentlicht.
Die Studie selbst hat ein Marktforschungsinstitut durchgeführt (anscheinend gibt es hier noch keine Zertifizierungen, jedenfalls finde ich dazu keine Aussage in der Selbstauskunft).

Wir über uns:
BITKOM ist das Sprachrohr der IT-, Telekommunikations- und Neue-Medien-Branche.

Über uns:
Die ARIS UMFRAGEFORSCHUNG Markt-, Media- und Sozialforschungsges.mbH ist ein mittelständisches, unabhängiges Full-Service-Marktforschungsinstitut mit Sitz im Zentrum von Hamburg. Unser inhabergeführtes Forschungsinstitut ging im Rahmen eines MBO zum 31.12.2005 aus der BIK Umfrageforschung, die im Jahr 1995 gegründet wurde, hervor.


Über die Frage, ob diese Umfrage nach wissenschaftlichen Kriterien repräsentativ ist,
kann vielleicht jemand hier Auskunft geben, der von sowas Ahnung hat.

Jedenfalls, Hinterwaeldler, das auch von dir geschätzte heise online hat diese Einschätzung verbreitet.


Sorella
(ich selbst teile deine Zweifel an der Relevanz der Studie)



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Karl
Karl
Administrator

Re: Studie: Fahrlässiger und übervorsichtiger Umgang mit Daten
geschrieben von Karl
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 29.06.2011, 16:59:58
@ hinterwaeldler,


ich bitte Dich, doch zu differenzieren. Wenn Du deine bürgerlichen Daten nicht preisgeben möchtest, ist das Dein gutes Recht. Ich halte es aber weiterhin für sehr erfreulich einige Seniorentreffler persönlich zu kennen und zu wissen, dass sie sich nicht hinter Anonymität verschanzt haben. Wenn ich meinen bürgerlichen Namen einbringe und das richtige Alter angebe, dann ist das nicht gefährlich, sondern hilft mir, in diesem Forum vernünftige Kontakte zu knüpfen.

Wir ermutigen niemanden, seine Haus- und Telefonnummer anzugeben, finden es aber gut, wenn über die Postleitzahl der ungefähre Lebensbereich abgesteckt wird, denn so können sich räumlich benachbarte Senioren ansprechen und Kontakt aufnehmen.

Sich völlig hinter Anonymität zu verschanzen ist möglicherweise paranoid oder der Verdacht unfreundlicher Absichten könnte aufkommen. Das ist meine ganz persönliche Meinung,

Karl
Re: Studie: Fahrlässiger und übervorsichtiger Umgang mit Daten
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 29.06.2011, 17:32:08
... Sich völlig hinter Anonymität zu verschanzen ist möglicherweise paranoid oder der Verdacht unfreundlicher Absichten könnte aufkommen. Das ist meine ganz persönliche Meinung
geschrieben von karl


Diese zwei Deutungen werden immer wieder gerne genommen,
ich nenne sie mal: bekannt.

Ich möchte dem (wieder einmal) noch eine weitere hinzufügen:

Im Reallife kann man unterschiedliche Informationen in unterschiedlichen Zusammenhängen preisgeben,
allein durch die Tatsache, dass man Gruppen, mit denen man kommuniziert, trennen kann.
Zum Beispiel Privatleben und Beruf.

(Beispiel: mein Kunde muss nicht unbedingt über meine Lebensumstände informiert werden, da er so z.B. Rückschlüsse für seine Beurteilung meiner Rechnungstellung ziehen könnte; er sollte vielleicht auch nicht unbedingt informiert sein über meine politische Einstellung oder meine kritischen Ansichten gegenüber des Mediengewerbes - derlei Vorsichtsmaßnahmen kann wohl nur unter paranoid oder unlauter einordnen, wer sehr weit entfernt von der Welt des Dienstleistungsgewerbes ist).

Im Internet kann man diese Trennung nicht vollziehen,
hier kann theoretisch jeder mitlesen: mein Kunde, meine Freunde, irgendwelche Bekannte, mein Arzt, mein Mitbewerber, meine Mitarbeiter.

Wenn man in einem Forum ehrlich sein möchte (im Sinne des Vertretens seiner "wahren" Meinung), dann ist es aus diesem Grunde sogar notwendig, nicht allgemeinsichtbar Zusammenhänge zwischen Nick und Realperson aufzudecken.

Ich habe dies nun schon mehrfach so aufgeschrieben.
Auch wenn du vielleicht diese Ansicht nicht nachvollziehen kannst, wäre es theoretisch möglich, sie in deine Aufzählungen mit zu übernehmen, als Punkt 3.

Sorella


Karl
Karl
Administrator

Re: Studie: Fahrlässiger und übervorsichtiger Umgang mit Daten
geschrieben von Karl
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 29.06.2011, 17:44:44
Einverstanden.

Aber man kann den bürgerlichen Namen ja verstecken. Über die PLZ allein kann niemand identifiziert werden.

Wir wollen reale User und finden es nicht gut, dass zunehmend auch für uns Mitglieder völlig nebulöse Wesen bleiben.

Karl

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Re: Studie: Fahrlässiger und übervorsichtiger Umgang mit Daten
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 29.06.2011, 17:32:08

Sich völlig hinter Anonymität zu verschanzen ist möglicherweise paranoid oder der Verdacht unfreundlicher Absichten könnte aufkommen. Das ist meine ganz persönliche Meinung,

Karl
geschrieben von karl

Interesant, in welcher Schublade ich mich auf einmal wiederfinde.
Ich wusste noch gar nicht, dass der ST von einem Diskussions- zu einem Kontakforum umfunktionert wurde und demzufolge die persönlichen Daten wichtig sind.

Es gab einmal ein Forum, dem ich wegen der interessanten Diskussionen beigetreten bin. In diesem Forum gab es keine Homepages oder Möglichkeiten, persönliche Daten oder Fotos einzustellen oder Nachrichten an andere User zu versenden. Auch Kleinkindeinrichtungen für Partnerschaftssuche wie sog. „Sympathiepunkte“ gab es nicht.

Damals (lang lang ist's her) lautete die Devise des Webmasters: Qualität vor Quanität. Dass diese Devise inzwischen umgedreht wurde, habe ich schon lange kapiert, es war nicht mehr zu übersehen. Dass aber auch die Kontaktsuche nun Vorrang hat vor den Diskussionen, gleich unter welcher Devise, das allerdings hatte ich noch nicht gerafft. Und ich wusste auch noch nicht, dass nicht akzeptiert wird, wenn man kein Interesse an pers. Kontakten hat und nur weiter Diskussionen pflegen will wie früher einmal. Denn ich hing der Illusion nach, dass hier jede/r nach seinem/ihrem pers. Gusto verfahren kann.

Gut, dass ich diese Neukonzeption inzwischen auch verstehen darf. Unter diesen Umständen und der Einordnung unter die „Paranoiden“ oder dem Verdacht „unfreundlicher Absichten“ werde ich mir überlegen, ob ich noch weitere Beiträge absetze.

Gruß Marina
rolf †
rolf †
Mitglied

Re: Studie: Fahrlässiger und übervorsichtiger Umgang mit Daten
geschrieben von rolf †
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 29.06.2011, 22:11:38
Falls du hier auf die Anfangszeiten des ST anspielst irrst du aber.
Anfangs waren alle mit Realnamen bekannt, der auch neben dem Nick sichtbar war.
Trotzdem kam niemand auf die Idee, es handle sich um "Kleinkindeinrichtungen für Partnerschaftssuche".
Quantität, die für die Werbeeinnahmen erforderlich ist, schließt doch Qualität nicht aus.
Die Qualität leidet doch eher dadurch, daß bei vielen Beiträgen die Person und nicht das Thema im Vordergrund stehen.
Re: Studie: Fahrlässiger und übervorsichtiger Umgang mit Daten
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 29.06.2011, 22:11:38

Interesant, in welcher Schublade ich mich auf einmal wiederfinde.
Ich wusste noch gar nicht, dass der ST von einem Diskussions- zu einem Kontakforum umfunktionert wurde und demzufolge die persönlichen Daten wichtig sind.
Gruß Marina


Marina,
so ein Forum entwickelt sich.
Versuche einmal ein paar Dinge zu verstehen.
Wenn man sich zum Beispiel in einer Gruppe bewegt, persönliche Treffen veranstaltet, da möchte man ja auch wissen, mit wem man sich treffen wird.
Oder den sehr sensiblen Bereich der PC-Hilfe, in dem ich mich bewege.
Möchtest Du, durch die räumliche Distanz vorgegeben, Dir per Teamviewer Hilfe geben lassen,
wenn Du entschieden hast, dieses zuzulassen ?
Auch der Helfer geht Verantwortung ein, wenn er Deinen PC nur ansehen soll, um Dich zu beraten und/oder einzuweisen.

Du wirst sicher auch die Warnungen gelesen haben.
Ich denke, Du wirst nur Dir bekannte Menschen Dir Hilfe geben lassen.
Ich werde nur bekannten Menschen Hilfe geben, denn ich übernehme für mein Tun auch Verantwortung.
Das heißt, ich bleibe dran, bis das Problem gelöst ist.

Das ist eine andere Liga, als wenn ich anonym diskutiere.
Aber auch das ist Bestandteil und Angebot eines Forums.
Es muß ja nicht angenommen werden.

Sollte ich Dir jemals helfen sollen und wollen,
wirst Du es zu schätzen wissen, zu erfahren, wer da auf Deinen PC sieht.
Von "Hand anlegen" wollen wir dabei nicht mal sprechen.
Bedenke bitte mal diese Seite eines Forums, egal, ob das eintritt oder nicht.

nordstern
Mitglied_5ccaf87
Mitglied_5ccaf87
Mitglied

Re: Studie: Fahrlässiger und übervorsichtiger Umgang mit Daten
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 29.06.2011, 17:14:11
BitKom ist der Branchenverband/Dachverband der Internetindustrie. Dieser repräsentiert im wesentlichen den Internethandel. Vergleichbar etwa mit dem Fachverband Metall etc.

PR-Agenturen sind - ach lese doch selbst bei Wiki: Öffentlichkeitsarbeit, besonders den Abschnitt Ziele. Das sind die Leute, die für Geld dein Denken analysieren und beeinflussen. (Bsw auch Wahlkampf durchführen und ProS21 am Leben erhalten). Wenn hier im ST hin und wieder seltsame Umfragen gestartet werden, so werden damit überwiegend Praktikanten dieser Studienrichtung beauftragt.

@Karl: Ich habe nichts dagegen, wenn sich User mit gleichen Interessen zusammen tun, wegen mir auch in einem Videochat tratschen und Treffen vereinbaren. Sie können auch Adressen und Realnamen austauschen. Ich habe auch keine Einwände wenn ältere Menschen bei dir oder einer Internetbekanntschaft die Wohnadresse hinterlegt.

Du kannst aber nicht bei einer Registrierung gut und böse unterscheiden. Deshalb wundere ich mich, das hier im ST noch nichts schlimmeres passiert ist, als das auf Digis Homepage. Das ist für ihn schon ärgerlich genug.

Ich kenne viele Mitglieder des ST mit ihrem Nick und vertraue ihnen (oder auch nicht). Was für einen Menschen ich vor mir habe, kann ich auf Dauer aus einer Vielzahl seiner Beiträge herauslesen. Dazu muß ich nicht dessen Namen und Personalien kennen. Der Name ergibt sich dann oft von selbst in einer PN oder so.

Ich muss auch keine Symphis verteilen, um jemand sympathisch zu finden. Wenn ich das zwingende Bedürfnis habe, diesen oder jenen persönlich kennenzulernen, dann werden sich auch immer Mittel und Wege finden es zu tun. Na gut, die Sympies existieren nun mal.

Ich erkenne allerdings eine Gefahr darin, wenn sich bsw. jemand vor seinem Haus ablichten lässt oder sein Konterfei anfertigt und dann hier als Avatar benutzt. Der gleiche Personenkreis hat sein Haus bei GoogleEarth pixeln lassen. Sorellas Avatar ist übrigens perfekt gemacht und lustig zugleich. Er ist aus meiner Sicht vorbildlich.

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