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Netzwelt Unmengen an Forschungsdaten für immer verloren

Unmengen an Forschungsdaten für immer verloren
geschrieben von ehemaliges Mitglied
gulli.com berichtet von einer Studie der British Columbia Universität die belegt, dass ein Großteil wissenschaftlicher Daten im Laufe der Zeit verlorengeht. 20 Jahre nach Veröffentlichung von Forschungsergebnissen, stünden demnach nur noch 20 Prozent der wissenschaftlich erhobenen Daten zur Verfügung. Viele Informationen verschwinden offenbar auf veralteten Speichermedien.

Dieses Phänomen betrifft nicht nur den wissenschaftlichen Betrieb, auch die Benutzer von Home-Computern und selbst Unternehmen stehen manchmal vor dem gleichen Problem. So wie es für Otto Normalcomputernutzer heute eine fast unlösbare Aufgabe wäre, eine alte MFM-Festplatte noch an seinen PC anzuschließen, so kamen auch Kunden auf uns zu, die in ihren Archiven uralte Magnetbänder ausgegraben hatten, deren Daten sie jetzt dringend brauchten. Nur leider ist es schwierig bis unmöglich, die passende Hardware dafür aufzutreiben - im privaten wie im kommerziellen Bereich.

Ein anderes Thema ist die Langzeithaltbarkeit der Datenträger. Gepresste CDs können ziemlich alt werden, wenn sie sorgsam gelagert werden. Bei selbstgebrannten CDs und DVDs sieht das schon anders aus. Ich weiß im Augenblick nicht, ob es dazu Langzeituntersuchungen gibt, aber es ist sicher, daß sie nicht die Haltbarkeit der gepressten Varianten haben. Die als sehr langzeithaltbar eingeschätzten DVD-RAM kennt kaum jemand und benutzen wahrscheinlich noch weniger Leute.

Im professionellen Bereich sind wenigstens die Datenformate für sehr lange Zeit kompatibel geblieben. Doch wie sieht es da bei dem schon oben erwähnten Otto Normalcomputernutzer aus? Daten im speziellen Format einer Software zu speichern kann fatal enden. Wird diese Software nicht mehr weiterentwickelt und/oder ist womöglich unter einem neueren Betriebssystem nicht mehr lauffähig, dann wird es unangenehm. Ich grübele auch schon länger, wie lange die gespeicherten Briefe im Format von LibreOffice lesbar bleiben. Ein Archiv aus Papier hat doch seine Vorteile. Es ist vermutlich viel länger haltbar als ein Datenträger oder ein Datenformat.

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Mitglied_5ccaf87
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Re: Unmengen an Forschungsdaten für immer verloren
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 21.12.2013, 09:24:07
Nicht umsonst besitzt LibreOffice die Möglichkeit zum Export ins PDF-Format. Heute kann schon der Firefox im Web angebotene PDF-Dateien ganz ohne PlugIn zur Anzeige bringen. Damit wird ein Speicher im Web attraktiv. Du bekommst bei mega und bei adrive jeweils 50 GByte kostenlos. Bei Letzterem musst du dich allerdings um die Verschlüsselung selber kümmern. Zur Anmeldung bei den beiden Anbietern benötigst du nur eine gültige eMail-Adresse.

Verschlüsselung ist bei dem heutigen Softwareangebot kein Problem. Du musst nur ein Zip- oder RAR-Archiv mit einem Passwort verschließen. Kein Mensch hat eine Ahnung wie viel Sicherheit der Key hat und man versucht es deshalb gar nicht erst, ihn zu knacken. Mit einer Ausnahme: Der Besitzer heißt Jacob Appelbaum. Nicht umsonst ist in UK eine AES 256 Verschlüsselung unter Strafe gestellt.

Gehe mal nach community.seniorentreff.de: Anleitungen und Tutorials. Die Meisten der dort angebotenen umfangreicheren Tutorials werden vermutlich nicht nur mich, sondern auch den ST überleben.

Es gibt ausreichend Speicher im Web. Dort ist es eh besser aufgehoben wie auf deiner Festplatte oder auf CDs/DVDs, denn dort kümmern sich täglich Fachleute um die Sicherheit deiner Daten.
Re: Unmengen an Forschungsdaten für immer verloren
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 21.12.2013, 17:49:16
Danke für die Hinweise. In dem Artikel geht es primär um Langzeitspeicherung, bei der die sich schnell ändernde Hardware zum Problem wird. Für mich zu Hause habe ich schon lange eine praktikable Lösung zur Datensicherung: die Rechner werden nach dem Apple-Format der Time Capsule auf einer RAID 5-Box gesichert. Zusätzlich werden Bilder und Dokumente "on the fly" bei Wuala gesichert. Das ist ein Anbieter für Cloud-Speicher, bei dem man 5 GB kostenlos bekommt. Der Wuala-Client verschlüsselt die Dateien transparent auf dem Rechner, so daß nur verschlüsselte Daten in die Cloud übertragen werden. Besonders die ständig laufende Synchronisation und die transparente Verschlüsselung haben mich überzeugt. Die Synchronisation hilft auch dabei, bestimmte Ordner zwischen mehreren Rechnern ständig synchron zu halten. Der Wuala-Client hat gegenüber zum Beispiel der Dropbox/BoxCryptor-Kombination den Vorteil, daß er sich besser ins System einbindet und keinerlei Basteleien erfordert. Der Algorithmus zur Verschlüsselung ist bei Wuala zwar proprietär, doch mit dieser Einschränkung kann ich leben. Die großen "Datenklötze" wie die Images virtueller Maschinen und die iTunes-Library sichere ich ebenfalls auf das RAID 5 hier zu Hause. Diese Datenklötze sind zusammen mehr als 1,5 TB groß, da hat sich die Speicherung in der Cloud erledigt - trotz oder wegen meiner 3 Mbit Upstream.

Die Erwähnung von Libreoffice war nur ein Beispiel dafür, daß man auch zu Hause ins Messer des Datenverlusts laufen kann, wenn man sich nicht ab und zu darüber Gedanken macht.

Grüße

det

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