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Neues von der Technologiefront E-health - Deutsche eher zurückhaltend

Elmos
Elmos
Mitglied

E-health - Deutsche eher zurückhaltend
geschrieben von Elmos
Hallo,
ich hab ein wenig geschwankt, ob ich das Thema unter "Gesundheit" oder "Digitale Welt" einstellen soll. Ich persönlich bin da etwas extrem, ich habe mich etwa zwei Jahre "Krankenkassenkartenlos" durchs Leben geschleppt, einfach weil ich diese neue Krankenkassenkarte nicht haben wollte, da ich, was das "Gläsern sein" sehr verabscheue.

Und nun lese ich, dass ich da offensichtlich nicht alleine bin:

E-Health - German Angst

Bedenken zu Privatsphäre und Datensicherheit werden vor allem in den entwickelten Ländern als wesentliches Hindernis für ein stärker integriertes Gesundheitssystem ansehen – insbesondere in Deutschland, wo dieser Punkt von 50 Prozent des medizinischen Fachpersonals genannt wurde. „Solche Daten könnten von Hackern missbraucht werden oder von Versicherern genutzt werden, um die Beiträge eines Patienten zu erhöhen“, sagt ein befragter Facharzt für Intensivmedizin an einer deutschen Klinik.
geschrieben von Artikel


Irgendwie beruhigt mich das. Aber manchmal frage ich mich auch, ob ich an der Stelle zusätzliche Chancen für meine Gesundheit durch meine Sturheit verliere. Was meint ihr dazu?

Liebe Grüße
Andrea
ehemaligesMitglied48
ehemaligesMitglied48
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Re: E-health - Deutsche eher zurückhaltend
geschrieben von ehemaligesMitglied48
als Antwort auf Elmos vom 30.09.2016, 20:31:08
Diese elektronische "Gesundheitskarte" ist nur der Anfang. In Nigeria wollte oder hat man vor 2 Jahren ne Chipkarte eingeführt welche gleichzeitig als Führerschein, Lohnsteuer-, Sozialversicherungs- und Krankenkarte, als Rentennachweis und als Registrierungskarte für elektronische Wahlen eingesetzt werden soll.
Ich habe heut den Film "Snowden" gesehen....aber hier hat ja eh keiner was zu verbergen...
Elmos
Elmos
Mitglied

Re: E-health - Deutsche eher zurückhaltend
geschrieben von Elmos
als Antwort auf ehemaligesMitglied48 vom 30.09.2016, 21:13:28
Ehrlich gesagt sehe ich das ähnlich. Die Gesundheitskarte ist für mich "Teufelszeug" - aber was möchtest du machen. Ich hab mir wirklich lange für jeden Arztbesuch eine einmalige "Bescheinigung" bei der Kasse geholt - aber wenn du dann schon nur überwiesen wirst, dann musst du gleich noch mal so eine Bescheinigung holen, manche Ärzte verlangen auch, dass du erst mal das Geld vorstreckst und dann von der Kasse selber zurück holst.
Ich persönlich finde, das sind Dinge, bei denen man eigentlich erst mal gefragt gehört hätte, so als "Benutzer"...
Denn auch diese Karte hat bzw. soll noch einiges weiteres an Funktionalitäten freigeschaltet bekommen.
Aber wie man dem verlinkten Artikel entnehmen kann: das scheint "typisch deutsch" zu sein, dass ich das so ablehne. Das beunruhigt mich ein kleines bisschen.

Liebe Grüße
Andrea

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Re: E-health - Deutsche eher zurückhaltend
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Diese ablehnende Einstellung ändert ich sofort bei einem Unfall.
Elmos
Elmos
Mitglied

Re: E-health - Deutsche eher zurückhaltend
geschrieben von Elmos
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 01.10.2016, 13:11:41
Hallo Digizar,

welche der ablehnenden Haltungen meinst du jetzt? Die gegenüber der digitalen Krankenkassenkarte oder gegenüber der "vernetzten" Gesundheits(vor)sorge allgemein?

Warum meinst du, dass es ein Unfall sein muss der einen da zu einem Gedankenumschwung bringen würde?

Liebe Grüße
Andrea
Re: E-health - Deutsche eher zurückhaltend
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Elmos vom 01.10.2016, 14:49:54
...welche der ablehnenden Haltungen meinst du jetzt? Die gegenüber der digitalen Krankenkassenkarte oder gegenüber der "vernetzten" Gesundheits(vor)sorge allgemein?
Warum meinst du, dass es ein Unfall sein muss der einen da zu einem Gedankenumschwung bringen würde?
Lass es mich umgekehrt aufziehen.
Bei einem Unfall, mit evtl Ohnmacht, wäre es für Hilfskräfte einfach, relevante Daten schnell zu erhalten. Und seien es auch 'nur' Daten Familienangehöriger. Was ja schon teilweise bei Handies (ICE) der Fall ist. Dann ist der Unglücksrabe noch so froh.

Das könnte auch mit Telemetrie passieren, hängt also nicht an der Chipkarte; bedeutet aber einen erheblichen technischen Aufwand.
Ich denke aber, genau das wird kommen. Da gibts noch ne Menge für die IT- Branche zu tun; nicht nur für die Chipkarte oder die Telemetrie. Die gesamte Organisation könnte umgekrempelt werden - zum Vorteil für alle. Das ist aber ein anderes Thema.

Sowohl die Kassenkarte als auch ein vernetztes Gesundheitsystem wären für Betroffene von Vorteil.

Für mich unverständlich, wie man sich dagegen wehren kann.
Wir sollten uns die Technik zudiensten machen.

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Elmos
Elmos
Mitglied

Re: E-health - Deutsche eher zurückhaltend
geschrieben von Elmos
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 01.10.2016, 19:23:41
Hallo Digizar,

sagen wir das mal so. Ich finde es verständlich, dass es Menschen gibt die gerne eine Chipkarte haben möchten.
Aber ich finde es ebenso verständlich, dass es Menschen gibt die diese Karte nicht haben möchten.

Von daher fand ich es sehr unverständlich, dass das einfach eingeführt wurde - und mir nicht die Freiheit gelassen wurde mich dafür oder dagegen zu entscheiden.
Es soll ja in einem weiteren Schritt auf der Chipkarte die ganzen Erkrankungen festgehalten werden, Medikationen sowieso. Ehrlich gesagt fand ich die Idee spontan auch sehr gut. Aber eine Kollegin von mir meinte dann mal: wenn ich von einem Arzt aber eine unvoreingenommene zweite Meinung zu meinem Problem haben möchte wie soll ich diese dann jemals noch bekommen können?

Und genau da hat sie Recht. Ich weiss von so vielen falschen Entscheidungen die Ärzte getroffen haben, da ist diese unvoreingenommene Zweitmeinung für mich eigentlich essenziell. Und die wird mit dieser Karte de Facto abgeschafft.

Edit: es gibt natürlich noch etliche Kritikpunkte mehr, aber das fand ich das für mich überzeugendste Argument. Wen die weiteren "Störpunkte" interessieren: Kampf gegen die elektronische Gesundheitskarte

Liebe Grüße
Andrea
Re: E-health - Deutsche eher zurückhaltend
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Elmos vom 01.10.2016, 20:41:11
Es soll ja in einem weiteren Schritt auf der Chipkarte die ganzen Erkrankungen festgehalten werden, Medikationen sowieso. Ehrlich gesagt fand ich die Idee spontan auch sehr gut. Aber eine Kollegin von mir meinte dann mal: wenn ich von einem Arzt aber eine unvoreingenommene zweite Meinung zu meinem Problem haben möchte, wie soll ich diese dann jemals noch bekommen können?
Wenn ich eine andere Meinung haben möchte, würde ich es sicher vorher sagen, und die bisherigen Ratschläge erwähnen. Erst dann hat der Doc ne Möglichkeit, vorher getroffene Ratschläge zu kennen - und diese evtl (nicht) zu empfehlen.
Und wenn ich wirklich möchte, dass er total unvoreingenommen urteilt, dann kann ich das vorher sagen, dass die bisherigen Empfehlungen von ihm nicht gelesen werden sollen. Jedenfalls kriege ich eine breitere Info, und urteilen kann ich dann selber (bei genügend Kenntnissen).
Und vielleicht 'vergesse' ich dann auch nicht, einen wichtigen Punkt zu erwähnen, dass ich vllt Malaria habe.

Ich halte es für leichtfertig, 'heimlich' einen anderen Arzt aufzusuchen; der kann mir uU eine total falsche Empfehlung geben. Denn meistens komme ich ja doch nicht wieder.

Und ich halte es auch nicht für besonders klug, mit der Gesundheit 'handeln' zu gehen von Doc zu Doc. Sollte es mir mal schlecht gehen, dann habe ich durchaus selber die Möglichkeit, mich in das Übel einzuarbeiten. Kostet zwar Zeit (und evtl Mühe), aber es geht um mich, und da ist mir jedes Mittel recht. Heute werden doch zum großen Teil Krankheiten 'betäubt', aber nicht kuriert.

Jede Seite hat halt zwei Seiten. Miteinander reden macht Sinn.
Elmos
Elmos
Mitglied

Re: E-health - Deutsche eher zurückhaltend
geschrieben von Elmos
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 02.10.2016, 00:13:22
Hallo Digizar,

das ist ein Weg den ich auch gehen würde - so lange meine derzeitige Hausärztin noch praktiziert, da ich ihr tatsächlich sehr vertraue. Würde ich die aber nicht haben, dann bin ich nicht sicher, ob dies so bliebe, denn ich vertraue lange nicht jedem Arzt so wie ihr.

Mein Vater ist mit für mich sehr hoher Wahrscheinlichkeit gestorben durch das Vertrauen das er seinen Ärzten entgegenbrachte, von daher ist das etwas das ich nicht für ein Arzt-Patienten-Verhältnis voraussetze, auch wenns schön ist.

Liebe Grüße
Andrea
Re: E-health - Deutsche eher zurückhaltend
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Elmos vom 02.10.2016, 08:03:40
...Mein Vater ist mit für mich sehr hoher Wahrscheinlichkeit gestorben durch das Vertrauen das er seinen Ärzten entgegenbrachte, ...
Natürlich sollte in regelmäßigen Abständen ein 'Check' durchgeführt werden (mindestens ab Rentenalter). Den kann / sollte der Hausarzt empfehlen. Aber der 'Aspirant' hat sein eigenes 'Fell', und letztendlich sollte der selber an sein Wohl denken. Blindes Vertrauen war noch nie gut.

Ich finde das Datenschutzgesetz übertrieben. Meiner Meinung nach profilieren sich damit nur einige krampfhaft, die sonst nix anderes zu tun haben.
Es könnte manches Unheil vermieden werden, wenn jeder Mensch 'zu erkennen wäre'. Auf der einen Seite macht man Werbung Werbung Werbung, aber sitzt auf den persönlichen Daten; find ich irgendwie schizophren.

Wir sind in den letzten Jahrzehnten sehr viel mehr Menschen geworden. Auch deshalb werden wir andere Mittel zur Erkennung eines Individuums nötig haben - besonders zur Zeit. Und diese Mittel werden kommen, auch wenn sich der Deutsche Michel dagegen sträuben wird.

Die Gesundheitskarte ist in dem Zusammenhang ein hervorragendes Mittel, besonders wenn es um schnelle Entscheidungen geht. Aber ich denke, es wird auf Telemetrie (Abfrage per Funk an Zentrale) hinauslaufen.
Wer heutzutage reist, der hat auch eine ID- Karte, und damit ist er den Behörden (Zöllner, Grenzschutz) bekannt.
Somit sehe ich dieses Szenario als durchaus sehr hilfreich (evtl lebensrettend) an; und ich verstehe nicht, wie man sich dagegen sträubt. Wohl nur aus Prinzip. Aus 'Aufmüpfigkeit' gegen Zuständige. Hier an der falschen Stelle.

Dazu fällt mir immer wieder das Bonmot ein:
Bist Du krank, dann geh zu Arzt. Bezahle ihn; denn der möchte ja leben.
Nimm das Rezept zum Apotheker, bezahle die Medizin; denn auch der Apotheker möchte leben.
Und dann wirf die Medizin weg; denn auch du möchtest leben...

Und tanze, bewege dich regelmäßig, dann bleibst du gesund.

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