Forum ST Internes Neuvorstellungen Der Lobbyismus zerstört unsere Politiker und unsere Politik. Können wir uns eine ehrliche Politik...

Neuvorstellungen Der Lobbyismus zerstört unsere Politiker und unsere Politik. Können wir uns eine ehrliche Politik...

b.leusmann
b.leusmann
Mitglied

Der Lobbyismus zerstört unsere Politiker und unsere Politik. Können wir uns eine ehrliche Politik...
geschrieben von b.leusmann
Meine ersten Gehversuche[. Hallo Leute,wie kann man unsere Politik wieder auf Vordermann bringen.Mit dem Maschinengewehr? alle entlassen ? protestieren ?
eine neue Besoldungform einführen? (damit Leute die was auf den Kasten haben sich dem Gemeinwohl zur Verfügung stellen?)Dieses Gezeter um Atom,- oder Sarrazin-Thema geht mir voll auf den Keks. Das mal hü mal hot unserer Politiker ist doch zum verzweifeln. Man hat das Gefühl, die Politiker sind die Spielfiguren der Interessenverbände und der Wirtschaft.
bleusmann
myrja
myrja
Mitglied

Re: Der Lobbyismus zerstört unsere Politiker und unsere Politik. Können wir uns eine ehrliche...
geschrieben von myrja
als Antwort auf b.leusmann vom 19.09.2010, 17:15:38
Hallo B.Leusmann,

unsere Politiker kann man kaum noch auf Vordermann bringen. Sie haben sich schon viel zu weit von der Realität entfernt.

Unsere Regierung besteht eigentlich aus den Lobbyisten, die den Politikern aller Couleur diktieren, was diese zu tun und zu lassen haben. Sie agieren mit Erpressung und manchmal auch mit Bestechung.

Wenn ich so richtig darüber nachdenke, gibt es überhaupt nirgends eine unabhängige Regierung. Was bei uns die Lobbyisten sind, sind in südlichen Gefilden die Bestechungsgeldgeber. Und in den Diktaturen ist es ebenfalls der Eigennutz, nämlich das Erhalten der eigenen Macht.

Ans Volk denkt von den Regierungen keine.

Myrja
ehemaligesMitglied23
ehemaligesMitglied23
Mitglied

Re: Der Lobbyismus zerstört unsere Politiker und unsere Politik. Können wir uns eine ehrliche...
geschrieben von ehemaligesMitglied23
als Antwort auf myrja vom 19.09.2010, 18:17:16
Nanu, Myrja
Eine solche pauschale Verunglimpfung eines ganzen Berufstandes von Dir,
die Du Dich sonst immer so vehement dagegen wehrst,alle über einen Kamm
zu scheren?
Stellamaris

Anzeige

eko
eko
Mitglied

Re: Der Lobbyismus zerstört unsere Politiker und unsere Politik. Können wir uns eine ehrliche...
geschrieben von eko
als Antwort auf b.leusmann vom 19.09.2010, 17:15:38
hallo bleusmann:

Wer will denn heute noch Politiker werden? So, wie mit denen umgegangen wird, scheut sich doch jeder, so eine Karriere anzustreben.

Wolltest Du es ?

Ich mit Sicherheit nicht !

Die Art und Weise, wie auf Politiker dreingeschlagen wird, kann doch keinen vernünftigen Menschen dazu bringen, so etwas zu tun!

Was kommt also?

Leute, die es nicht schaffen, welche aus den zweiten und dritten Reihen.

Da seid Ihr doch selbst schuld daran !


e k o


PS: Hab grad noch den Beitrag von stellamaris gelesen: So ist es !!

Da wird ein ganzer Berufsstand im Bausch und Bogen verunglimpft und dann wundert man sich noch darüber, dass keine erstklassigen Politiker mehr da sind.

Sie hören doch alle auf! Erst wars der Koch, dann von Beust, jetzt Carstensen. Die haben doch alle die Schnau... äh Nase voll!
hugo
hugo
Mitglied

Re: Der Lobbyismus zerstört unsere Politiker und unsere Politik. Können wir uns eine ehrliche...
geschrieben von hugo
als Antwort auf eko vom 19.09.2010, 19:00:46
Da wird ein ganzer Berufsstand im Bausch und Bogen verunglimpft und dann wundert man sich noch darüber, dass keine erstklassigen Politiker mehr da sind. (Eko)

vielleicht sollten wir sie an Ihren Taten und Untaten, an Ihren Erfolgen und Mißerfolgen, an Ihrem Einkommen, ihrer eigenen Altersvorsorge vor und nach ihrer Polikarriere -und zwar im Verhältnis zum Durchschnittsbürger- messen.

Dann dürfte es eine mehr oder weniger lange Litanei unter den positiven Ergebnissen geben (vermutlich vom Eko zertifiziert) und eine mindestens so lange mit negativen Ergebnissen (sicher vom hugo bestätigt) und eine Mischlitanei wo wir uns vermutlich begegnen könnten. *g*

hugo

Lotte-aus-Aurich
Lotte-aus-Aurich
Mitglied

Alles eine Frage der Defintionen und der persönlichen Wahrnehmung
geschrieben von Lotte-aus-Aurich
als Antwort auf hugo vom 19.09.2010, 19:21:25
ein ganzer Berufsstand im Bausch und Bogen verunglimpft ... / vielleicht sollten wir sie an Ihren Taten und Untaten ... messen.
geschrieben von hugo


Was treibt jemand dazu, Politiker zu werden? Welche Motive können hier vorliegen?

Persönliche Eitelkeit, Geltungssucht, pychische Traumata/psychische Dispositionen
Machtstreben/Machtrausch/Machtveressenheit, -"besoffenheit"
eigene Existenzsicherung
Durchsetzung persönlicher/privater Vorteile (Geld, Privilegien, Ansehen)
Politischer Gestaltungswille
Durchsetzung politischer Ziele im Sinne des Allgemeinwohls
Durchsetzung politischer Ziele im Sinne einer bestimmten Interessengruppe
keine andere berufliche Perspektive
Falls jemand angesichts der obenstehenden, vermutlich nicht einmal vollständigen Motiv-Liste vor Empörung schnaubt oder aufjault, ist das Studium der Persönlichkeitsstruktur, der individuellen Sozialisation usw. etlicher Politiker und Herrscher im 19. und 20. Jh. sehr zu empfehlen.
[/indent]
Nun kann sich jede/r überlegen - etwa im Rahmen eines 100%-Balkendiagramms oder eines Kreisdiagramms - wie sich diese Anteile verteilen. Je nach Partei, des einzelnen Politikers ... und er/sie kann auch ein "Wunschdiagramm" erstellen: Wie sollten sich diese Anteile idealerweise verteilen?

Hatte nicht vor kurzem der bayerische Ministerpräsident Seehofer in der Sendung "Pelzig unterhält sich" mit einer vielleicht ungewollten Offenheit zugegeben, dass die nationale Politik so gut wie keine Spielräume, keinen politischen Gestaltungsspielraum angesichts der übernationalen wirtschaftlichen und finanziellen Machtverhältnisse mehr hat?

Ob im Energiebereich, im Finanzbereich, im Bereich der Gentechnologie usw., Naahrungsmittelindistrie, Gesundheitsindustrie, chemischen Industrie, Rüstungsindustrie diktieren die Konzerne die entsprechenden Vorgaben und wirken über Lobby, Petitionen, "bezahlte" Abgeordnete, Parteispenden, Gutachten, "Informations"-Kampagnen in die Gesetzgebung, in die entsprechende Novellierung hinein.
Nur völlige Ignoranten und ideologisch Verblendete können dies leugnen. Es ist nur die Frage, ob man das in Ordnung findet, für nomal, notwendig, sinnvoll und nützlich (für wen?) hält oder eben nicht. An diesen Tatsachen selbst kann allerdings niemand vorbei.

Interessant wird's dann nur, wenn sieht, wie unterschiedlich diese Sachverhalte wahrgenommen werden. Klar, der hochbezahlte [i]Leitende Ingenieur
eines Kernkraftwerkes wird bestimmte Fragen und Probleme der Atomkraft anders wahrnehmen als etwa andere Bürger.
Ärztliche Standesvertreter, Aktieninhaber der pharmazeutischen Industrie, leitende Angestellte irgendwelcher Krankenkassen sehen die sogenannten Gesundheitsreformen eben anders als etwa die zahlenden Versicherungsteilnehmer.
Und selbst das letzte Ereignis des persönlichen Lebens - der eigene Tod und die Beerdigung - wird von der Medizin, der Begräbnisindustrie und den Kommunen bestimmt.


Und noch interessanter wird's, wenn man sieht, wie die Medien (und gegebenenfalls die dahinterstehenden Interessengruppen, Inserenten usw.) der Öffentlichkeit das alles "verkaufen" wollen.


L.

P.S. Kurios ist nur, dass "Freiheit" immer noch ein/der zentrale Begriff in der politischen Diskussion ist.

P.P.S. Nicht nur der Lobbyismus, sondern auch oder vor allem die Korruption macht die Politik zur Farce.

Anzeige

myrja
myrja
Mitglied

Re: Der Lobbyismus zerstört unsere Politiker und unsere Politik. Können wir uns eine ehrliche...
geschrieben von myrja
als Antwort auf ehemaligesMitglied23 vom 19.09.2010, 18:56:50
Hallo Stellamaris,

was den Lobbyismus in der deutschen Politik betrifft und die Entfernung der Politiker zum Volk, hat mir gerade erst eine Bundestagsabgeordnete sehr deutlich geschildert.

Die Politiker werden regelrecht überschüttet mit Einladungen und Geschenken von Lobbyisten.

Die Entfernung zum Volk entsteht dadurch, dass die Politiker (ich meine nicht kleinen Politiker in Ortsgruppen) terminlich mehr als ausgelastet sind. Oder glaubst Du wirklich, dass durch Händeschütteln und Kindern über den Kopf streichen bei öffentlichen politischen Veranstaltungen noch eine tatsächlich klare Sicht über die Wünsche und Vorstellungen des Volkes entstehen kann?

Ich behaupte ja nicht, dass sie privat schlechte Menschen sind. Aber beruflich regieren sie meist an den Wünschen und Vorstellungen der Menschen vorbei.



Hallo Eko,

da Du gerade Roland Koch erwähnst, lies doch mal, was Wikipedia so über ihn gesammelt hat.

Roland Koch war von 1999 bis 2003 Aufsichtsratsvorsitzender der Fraport AG, an der das Land Hessen seinerzeit einen Anteil von etwa 45 Prozent hatte. Neben seinem Einsatz für den Ausbau des Rhein-Main-Flughafens geriet dabei auch seine Doppelfunktion als Ministerpräsident und Aufsichtsratsvorsitzender in die Kritik. Im November 2003 soll sich Koch dafür eingesetzt haben, dass die Gehälter zweier Vorstandsmitglieder um nahezu 50 Prozent angehoben werden. Vor dem Hintergrund, dass im selben Jahr das Weihnachtsgeld für die Betriebsrentner der Fraport ersatzlos gestrichen wurde, stieß auch dieses Vorgehen auf Kritik.[1]
Das Vorgehen gegen Nikolaus Brender 2009 in seiner Tätigkeit des Amtes als stellvertretender Vorsitzender im ZDF-Verwaltungsrat wurde unter anderem durch einen offenen Brief mehrerer Verfassungsrechtler gerügt
Im Zusammenhang mit der Spendenaffäre der Bundes-CDU wurde auch eine Affäre der hessischen CDU bekannt. Unter anderem hatten der ehemalige Innenminister Manfred Kanther und der frühere CDU-Landesschatzmeister Casimir Prinz zu Sayn-Wittgenstein mehrere illegale Parteispenden als angebliches Vermächtnis von verstorbenen Juden verbucht.
Roland Koch erklärte, diese Vorgänge seien ihm nicht bekannt gewesen, und er versprach die „brutalstmögliche Aufklärung“. Auf einer Pressekonferenz am 10. Januar 2000 verschwieg er trotz mehrfacher Nachfrage die Rückdatierung eines Kreditvertrags über 2 Mio. D-Mark, der Geldflüsse in der Parteibuchhaltung rechtfertigen sollte.

Der ehrenwerte Herr Koch

Myrja

eko
eko
Mitglied

Re: Der Lobbyismus zerstört unsere Politiker und unsere Politik. Können wir uns eine ehrliche...
geschrieben von eko
als Antwort auf myrja vom 19.09.2010, 20:26:38
@ myrja:

Das ist es ja eben:

Die negativen Seiten eines Politikers werden akribisch aufnotiert und bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit genüsslich präsentiert.

Man mag mir Blauäugigkeit unterstellen, meinetwegen, aber Politiker leisten auch etwas Positives. Nur wird das vollkommen ignoriert. Ich habe hier so gut wie noch nie ein lobendes und anerkennendes Wort gelesen. Da wird in aller Regel schnell drüberweggegangen.

Und weil das so ist, dass in der Öffentlichkeit nur Beschimpfungen zu lesen sind,, ist für mich eine Diskussion über Politiker nicht mehr als Biertischgelaber.

Erst wenn auch die guten Seiten (auch eines Roland Koch!!) Beachtung finden, hängt das Bild gerade.

Man muss schon auch Gerechtigkeit walten lassen.



e k o


PS:Ich weiß, ich weiß, jetzt werden Argumente gepostet werden, nach denen Politiker gar keine guten Seiten hätten.


Wirklich????
hugo
hugo
Mitglied

Re: Der Lobbyismus zerstört unsere Politiker und unsere Politik. Können wir uns eine ehrliche...
geschrieben von hugo
als Antwort auf eko vom 19.09.2010, 22:31:02
Erst wenn auch die guten Seiten (auch eines Roland Koch!!) Beachtung finden, hängt das Bild gerade. (Eko)

hallo Eko Du Spassvogel, soll das Bild auf dem Kopf stehend, hängen ?

Machs Dir und uns doch nicht so schwer,,brauchst doch weiter nichts zu tun als das was Andere als negative Eigenschaften und miese Aktionen des Herrn Koch einstufen und empfinden
als nach Deiner Ansicht ausgesprochen edel, vorbildlich und korrekt zu verteidigen.

nicht umsonst wurde er in der Bevölkerung sehr umstritten wahrgenommen

Ein Porträt hab ich mal unter der Schlagzeile: "Gehasst und bewundert" gelesen.

hugo
clara
clara
Mitglied

Re: Der Lobbyismus zerstört unsere Politiker und unsere Politik. Können wir uns eine ehrliche...
geschrieben von clara
als Antwort auf eko vom 19.09.2010, 19:00:46

Sie hören doch alle auf! Erst wars der Koch, dann von Beust, jetzt Carstensen. Die haben doch alle die Schnau... äh Nase voll!
geschrieben von eko

Kleine Richtigstellung, Eko, was "meinen" lieben Ministerpräsidenten von Schleswig-Holstein, Peter Harry Carstensen betrifft. Dieser hat guten Grund, sein Amt abzugeben, denn er ist laut Landesverfassungsgericht zu Unrecht Ministerpräsident geworden.

Carstensen tritt zurück

Daraus: Bei der Landtagswahl vor knapp einem Jahr errangen CDU und FDP im nördlichen Bundesland Schleswig-Holstein eine knappe Mehrheit. Zu Unrecht, wie jetzt das dortige Verfassungsgericht urteilte. Nun gibt es Neuwahlen.

Das Landesverfassungsgericht erklärte am Montag (30.08.2010) Teile des Landtagswahlrechts von Schleswig-Holstein für verfassungswidrig. Die Richter ordneten an, dass das Kieler Parlament bis Ende September 2012 neu gewählt werden muss. Regulär hätten die Bürger erst zwei Jahre später, also 2014, wieder über ein neues Landesparlament entscheiden sollen. Außerdem muss das bestehende Wahlrecht geändert werden.


Darüber sind hier die Meisten nicht traurig, denn auch Carstensen gehört zu den Politikern, die zur Unwahrheit, gemeinhin als Lüge bezeichnet, neigen und Steuergelder missbrauchen (s. seine Geschäfte mit der HSH Nordbank!).
Aber auch er hat sein Schäfchen im Trockenen und kann sich hobbymäßig wieder der Landwirtschaft widmen.

Clara


Anzeige