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Nostalgie Wer möchte nicht ab und zu in Erinnerungen schwelgen können?

qilin
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Re: Wer möchte nicht ab und zu in Erinnerungen schwelgen können?
geschrieben von qilin
als Antwort auf Haoua vom 05.07.2013, 19:29:41
An Margarinebilder kann ich mich nicht erinnern, aber an die Bilder in Kaugummipäckchen - besonders an eine Serie über das Jahr 2000 und was uns dort erwarten würde - Städte unter Glaskuppeln auf dem Mars, Unterwassermotorräder, ein Maschinengewehr das um die Ecke schießt, eine Lokomotive mit Atomreaktor, fliegende Autos etc. pp

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Haoua
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Re: Wer möchte nicht ab und zu in Erinnerungen schwelgen können?
geschrieben von Haoua
als Antwort auf qilin vom 06.07.2013, 05:42:39
Wenn Du eine Bildersammlung von Kaugummi hattest,habe ich einige Jahre mehr auf dem Puckel
Die Kaugummizeit war erst später,kann aber auch sein, dass ich es nicht so mitbekommen habe.
Ich besuchte ab dem 10. Lebensjahr eine Nonnenschule,da war fast alles verboten. Wenn wir auf der Straße mit einem Eis gesehen wurden,erwartete uns am nächsten Tag nichts Gutes.
Ein mündliches Abfragen von einem Lehrstoff der schon Wochen zurück lag. So war eine schlechte Note sicher.
Wir hatten in unserer Kleinstadt drei Kinos und eine Milchbar,alle diese vier Treffpunkte waren täglich von einer Nonne als Türsteher besetzt.
Jeder Kinobesuch hatte somit ein Nachspiel. Ich denke ein Erwischen mit Kaugummi wäre auch schlimm aus gegangen,deshalb haben wir uns diese "Sünde"nicht auch noch aufgeladen.
Aber diese zahlreichen Verbote,haben uns für den Rest unseres Lebens zusammen geschweißt.
Wir haben noch jährlich ein Treffen,und sind heute noch sehr eng und freundschaftlich verbunden. Für die tägliche Straßenbahnfahrt zur Schule bekam ich 20 Pfg. Nach der Schule habe wir uns oft einen Mohrenkopf für 10 Pfg. gekauft,mußten aber dafür eine halbe Stunde laufen,der Mohrenkopf war in einer Minute gegessen. Haoua
qilin
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Re: Wer möchte nicht ab und zu in Erinnerungen schwelgen können?
geschrieben von qilin
als Antwort auf Haoua vom 06.07.2013, 08:18:12
Hm - ja, die 'Kaugummizeit' war bei mir erste Hälfte der 50er Jahre...
Mit Nonnen hatte ich als Kind ambivalente Erfahrungen - wir lebten in einem Park, wo auch ein kleines Nonnenkloster war - die Damen dort hatten einen Narren an mir gefressen, da war ich 'Hahn im Korb' - aber mit drei kam ich in einen auch von Nonnen geleiteten Kindergarten - kann mich nicht mehr an Einzelheiten erinnern, aber nach zwei oder drei Wochen streikte ich, ich weigerte mich standhaft, 'dort' nochmals hinzugehen; und schließlich gab meine Mutter nach, ich hatte ja im Park Spielmöglichkeiten genug, und auch ein paar Freunde...

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Re: Wer möchte nicht ab und zu in Erinnerungen schwelgen können?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf eleisa vom 05.07.2013, 19:47:00
Das werde ich mal ausprobieren)
Re: Wer möchte nicht ab und zu in Erinnerungen schwelgen können?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Haoua vom 05.07.2013, 19:29:41
Für das Rübenkraut gab es kleine zapponierte (ein Lack für Konserven) Blecheimer!!
Haoua
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Re: Wer möchte nicht ab und zu in Erinnerungen schwelgen können?
geschrieben von Haoua
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 06.07.2013, 09:56:04
Waren diese Eimer wirklich Lackiert? Sie sahen doch aus wie Messing,irre ich da?
Wenn ich die Beiträge lese,rollt eine ganze Erinnerungswelle auf mich zu.
Den Zwiebelschmalz werde ich ausprobieren,ich nehme an zum anbraten der Zwiebel hat man zu dieser Zeit fetten Speck genommen,Speck gab es manchmal. Haoua

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Re: Wer möchte nicht ab und zu in Erinnerungen schwelgen können?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Haoua vom 06.07.2013, 13:49:19
Ich denke die waren wirklich lackiert! Sie sahen innen so aus wie heute eine Konservendose.
Messing war es aber auf keinen Fall!
Ja Erinnerungen ohne Ende überrollen mich, schmunzle, "Gute" wie BÖSE.

Auch an die Nachkriegszeit in Mannheim (war sehr zerbombt) erinnere ich mich noch gut.
Das Sonntagsvergnügen war eine Kinokarte für sechzig Pfennig, damit sahen wir amerikanische Wildwestfilme und die Eltern gönnten sich am Sonntag "BOHNENKAFFEE" unter der Woche wurde Lindes-Muckefuck getrunken.

Ich hoffe das dieses Thema noch viele nette Geschichten bringt. Ich denke die Generation die zwar noch im Krieg geboren wurde, aber denselben nicht mehr bewußt erlebte, dafür aber die Nachkriegszeit voll mitbekamen hat etwas zu erzählen.
nerida
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Re: Wer möchte nicht ab und zu in Erinnerungen schwelgen können?
geschrieben von nerida
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 06.07.2013, 14:50:22

Auch an die Nachkriegszeit in Mannheim (war sehr zerbombt) erinnere ich mich noch gut.

meine Stadt war auch eine Trümmerwüste und mein Schulweg führte mich durch Straßen, in denen fast kein Haus mehr bewohnbar bzw. schwer beschädigt war.
Für uns Kinder waren diese Ruinen allerdings (verbotene) Abenteuerspielplätze. Wir benötigten keine designten Spielplätze, denn die Straßen gehörten uns.
Vor ca. 10 Jahren wurde eine Fliegerbombe neben meiner damaligen Schule gefunden. Für uns diente damals das Gelände als Pausenhof.

Das Sonntagsvergnügen war eine Kinokarte für sechzig Pfennig, damit sahen wir amerikanische Wildwestfilme und die Eltern gönnten sich am Sonntag "BOHNENKAFFEE" unter der Woche wurde Lindes-Muckefuck getrunken.

Wir hatten das cineastische Vergnügen am Samstag und es kostete 50 Pfennige. Da konnte ich meine Kenntnisse über den wilden Westen mit Hilfe aller Fuzzyfilme vertiefen. Da die Filmchen ja relativ kurz waren gab es sie immer im Doppelpack.
Nur einmal musste ich mir mit meiner Mutter einen Film mit der Christina Söderbaum der Reichswasserleiche ansehen. Ich erinnere mich deshalb so gut an dieses filmisch Elaborat, weil ich mir eine butale Kopfnuss von meiner Mutter einhandelte.
Das Publikum waren alles Hausfrauen im besten Alter und die schluchzten herzzerreissend, auch meine Mutter. Je mehr die heulten umso alberner wurde ich und lachte Tränen. Das musste ich büssen.

Ach und dann gab es noch das AKI mit seiner foxtönenden Wochenschau und all den Dick und Doof Filmen und man konnte so lange bleiben wie man wollte. "herrlich"

An kulinarische Besonderheiten ist mir der Kunsthonig noch in Erinnerung und der schmeckte mir besser als der echte Honig. Echten Honig kannte ich gut, denn mein Großvater war Hobbyimker.
Haoua
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Re: Wer möchte nicht ab und zu in Erinnerungen schwelgen können?
geschrieben von Haoua
als Antwort auf nerida vom 06.07.2013, 16:08:44
Claude,Du bringst mich mit Deinen Filmen etwas durcheinander,ich kann mich an Kurzfilme nicht erinnern. Als meine Schwester und ich mit meiner Mutter die ersten Kinobesuche starteten,da kosteten die Plätze in den ersten vier Reihen 90 Pfg..
Es begann mit einer langen Wochenschau und dann kam der Film in Normallänge. Die Filme zeigten die typische heile Welt,nach der man sich so sehnte.
Wir Mädchen suchten uns die Filme aus,mit dem Schauspieler der zu dieser Zeit der "Mann unserer Träume"war.
Ich bin in Koblenz geboren, diese Stadt wurde auch ein Trümmerhaufen. Das Haus indem wir unten eine Wohnung hatten wurde voll getroffen,und so kam Flucht und Einquartierung auf uns zu.
Meine Mutter hatte immer ihren Notkoffer bereit,meine Schwester ihren Rucksack,und ich war noch im Kinderwagen. Konnte zwar schon laufen,war aber zu faul. Die Flucht kenne ich nur von Erzählungen.
Nach dem Krieg ist mein Vater mit mir nach Koblenz gefahren,er wollte sehen wie es dort aussieht, und was von dem Haus noch steht. Wir konnten noch in den Keller,und er zeigte mir wo unser Keller war. Da standen doch tatsächlich noch die Regale und die Einmachgläser. Alles war noch ganz und ich sah was Essbares.
In den Gläsern war die Hälfte geschimmelt. Für mich kein Problem,Schimmel kann man abnehmen aber die untere Hälfte sah essbar und lecker aus. Ich habe es meinem Vater lange nicht verziehen,dass ich nicht ein paar Gläser mitnehmen durfte. Haoua
qilin
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Re: Wer möchte nicht ab und zu in Erinnerungen schwelgen können?
geschrieben von qilin
als Antwort auf nerida vom 06.07.2013, 16:08:44
Ja, ein 'Nonstop'-Kino gab es in Linz, wo meine Großmutter lebte - wenn ich sie besuchte, ging sie mit mir dorthin - drei Wochenschauen, ein kurzer Kulturfilm, ein Cartoon, dann fing das Ganze von vorn wieder an...
Ich ging wohl noch nicht zur Schule, da kam mal ein Bericht über das Schemenlaufen in Imst, und als ein paar besonders 'schreckliche' Larven auftauchten, hielt sie mir die Augen zu, damit ich mich nicht fürchten sollte - die schob ich empört weg, weil ich das sehen wollte. Als dann im Kulturfilm ein Frosch in Großaufnahme formatfüllend gezeigt wurde, fürchtete ich mich so, dass ich mir selbst die Augen zuhielt...

An die Preise kann ich mich nicht erinnern - nur an einen - die Kinokarte für 'Die zehn Gebote' lag bei mir einmal im Osternest, und die kostete für den extralangen Film ganze öS 12.- - etwa € -.85

() qilin

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