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Pflanzen Sinneswahrnehmungen von Pflanzen

arno
arno
Mitglied

Sinneswahrnehmungen von Pflanzen
geschrieben von arno
Hallo,

ein interessanter Bericht über die Sinneswahrnehmungen von Pflanzen
aus der Frankfurter Zeitung.
Pflanzen sollen über mindestens 20 verschiedene Sinneswahrnehmungen
verfügen. Sie nehmen etwa Licht, Bodenstruktur, Wind, Schallwellen und
Berührungen wahr! Es wäre sehr interessant zu wissen, wie und wo die
Pflanzen diese Signale verarbeiten.

Viele Grüße
--
arno
rosarot
rosarot
Mitglied

Re: Sinneswahrnehmungen von Pflanzen
geschrieben von rosarot
als Antwort auf arno vom 03.09.2008, 22:17:13

-hallo arno,

habe-erst jetzt deinen beitrag gelesen.
der link ist sehr interessant.
meine erfahrung mit pflanzen ist, dass, wenn ich mit ihnen spreche und sie streichle, sie sich wohlfühlen
und gedeihen.
sie fühlen sich so wohl, dass ich in meiner wohnung
bald keinen platz mehr für mich habe.
vielleicht bedeutet das, der gewisse grüne daumen?

gruß
rosarot
minu
minu
Mitglied

Re: Sinneswahrnehmungen von Pflanzen
geschrieben von minu
als Antwort auf arno vom 03.09.2008, 22:17:13
Hallo Arno
Ich kann das nur bestätigen. Hatte ein Elefantenohr, gross , üppig, blühend.
In diesem Zimmer hörte ich immer Mozart, Bethoven, Schumann.
Dann wechselte ich das Zimmer, nahm auch den Radio aus dem Zimmer, das Elefantenohr ging ein. Alle Rettungsversuche waren vergebens.
Es hat ja mal Tests gegeben, beim blossen Gedanken des Testers: Jetzt schneide ich ein Blatt weg, hat sie sich gewehrt.
minu

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Karl
Karl
Administrator

Re: Sinneswahrnehmungen von Pflanzen
geschrieben von Karl
als Antwort auf arno vom 03.09.2008, 22:17:13
Dass Pflanzen auf Außenreize reagieren können, steht außer Zweifel, aber ich persönlich halte den Begriff der Sinneswahrnehmung nicht für angebracht. Auch unserer Heizung, die jetzt gerade zu arbeiten begonnen hat, zeigt Reaktionen auf Außenreize. Sie misst die Außentemperatur über so genannte Temperaturfühler und stellt sich darauf ein. Unsere Heizung hat aber sicherlich keine "Wahrnehmung" der Außentemperatur, in dem Sinne, wie wir Menschen diesen Begriff normalerweise definieren, als ein subjektives inneres Erleben des Reizes.

Sinnesreize im Tierreich werden in mehr oder weniger komplexen Nervensystemen verarbeitet. Dort, wo die Sinnesorgane vor allem konzentriert sind, am durch die Bewegungsrichtung definierten Vorderende, ist das Nervensystem auch besonders gut ausgebildet, weshalb wir der differenzierten Struktur einen eigenen Namen gegeben haben: Gehirn! Pflanzen haben keine Nervenzellen, erst recht kein Gehirn. Die Reizverarbeitung kann deshalb keinen so hohen Komplexitätsgrad aufweisen wie bei Tieren.

Reaktion auf Außenreize gibt es auch bei Pflanzen, das ist selbstverständlich und lebensnotwendig.

"Wahrnehmung" im Sinne eines subjektiven Erlebens bei Pflanzen? Nein. Wer wollte ansonsten noch Gemüse schneiden? Da müsste doch jeder Veganer verzweifeln.
--
karl
longtime
longtime
Mitglied

Re: Sinneswahrnehmungen von Pflanzen
geschrieben von longtime
als Antwort auf Karl vom 26.09.2008, 07:02:26
Ja, Pflanzen reagieren auf Licht, Luft und Luftdruck, auf Nano-Partikel, auf Wasser oder Gestein vom Mars - auf Fernsehbilder (besnders Krimis, die auf westfälischen Bauernhöfen und Spieldeelen agieren wg. der Pferderipper, auf Mineralien, auf warme oder kalte Bügeleisen und lyrische ST-[i][/i]Sprache.

Dann schreibt das Schmelgras Sonette, die Adenauer-Röschen erglühen, Mimosen (mimosa pudica) verspeisen Liebhaber, die sich kniend meditativ erwischen lassen.

Pflanzen werden meine einzigen Gesprächspartner in situ mortuorum sein.

Gegen Gewürm lasse ich die letzte Bude vorsorglich desinfizieren.

Aber das Wurzelwerk der Ewigkeit, von außen eindringend, soll mich einstmals umfahen. (Das ist ein schönes Verb, kein Tippfehler!)

Dann endlich erlebe ich alle Nomen und Verben der Stille und Fülle und des Killekille.

So wahrnehme ich die Fülle aller biologischen Weisheiten und Gesetze, aller Nobelpreise und Poesien.

--
longtime
schorsch
schorsch
Mitglied

Re: Sinneswahrnehmungen von Pflanzen
geschrieben von schorsch
als Antwort auf Karl vom 26.09.2008, 07:02:26
Ich denke, atmende, denkende Lebewesen haben sich aus Pflanzen entwickelt. So werden sich auch die "Gefühle" und "Wahrnehmungen" im Laufe der Jahrmillionen zu unserer "Seele" entwickelt haben.

--
schorsch

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arno
arno
Mitglied

Re: Sinneswahrnehmungen von Pflanzen
geschrieben von arno
als Antwort auf Karl vom 26.09.2008, 07:02:26
Hallo, karl,

ist Dein Beispiel mit der Heizung nicht zu einfach?
Pflanzen sind Lebewesen!
Sie produzieren selbstständig Nachkommen!
Der größte Teil der Pflanzen lebt unter der Erde.
Mit Chemikalien wehren sich die Wurzeln gegen Nahrungskonkurrenten!
Das Immunsystem der Pflanzen ähnelt dem der Menschen!
Pflanzen reagieren sehr viel differenzieter auf Veränderungen
der Lichtwellen als Menschen.
Pflanzen ( Bäume ) einer Art verständigen sich bei Gefahr
untereinander über die Freisetzung von Gasen (Atylen)in unterschiedlicher
Konzentration!
Usw., usw., usw.!
Ich möcht nur zum Ausdruck bringen, daß die Steuerung der
pflanzlichen Lebensprozesse mit Hormonen, usw. nicht mit einer
enfachen Thermostat- Fuzzy-Regelung verglichen werden kann.
Selbst im Menschen laufen Prozesse im Darmsystem ab, die nicht
über das Gehirn gesteuert werden, bzw. gesteuert werden können!
Ich denke, daß die Lebensprozesse in den Pflanzen nur zum kleinen
Teil erforscht worden sind. Vor ein paar Wochen wurde veröffentlicht,
daß jetzt erst geklärt worden ist, wie der Wassertransport in den
Bäumen funktionieren soll !
Die vielen dicken Lehrbücher der Pflanzenphysilogie berücksichtigen nicht
die Signalverarbeitung in den Zellelementen!
Ich bin davon überzeugt, daß Pflanzen eine "Wahrnehmung" im Sinne eines subjektiven Erlebens empfinden und verarbeiten!
Die Veganer wollen nicht zur Kenntnis nehmen, daß alle Tiere andere
Lebewesen essen müssen, um leben zu können.

Viele Grüße
--
arno
Karl
Karl
Administrator

Re: Sinneswahrnehmungen von Pflanzen
geschrieben von Karl
als Antwort auf arno vom 26.09.2008, 08:59:36
@ schorsch und arno,


ok, ihr bewegt euch nicht innerhalb des Lehrgebäudes der Biologie, das sei euch unbenommen. Akkumuliertes Wissen muss ja nicht beachtet werden. Aber arno, wenn du selbst schreibst:
Selbst im Menschen laufen Prozesse im Darmsystem ab, die nicht
über das Gehirn gesteuert werden, bzw. gesteuert werden können!
geschrieben von arno
dann willst du doch sicherlich nicht deine Blähungen mit den Informationsprozessen in deinem Gehirn gleichsetzen?

Pflanzen ein Bewusstsein zuzusprechen mag ja in Ordnung sein - wenn man Bewusstsein neu definiert und ihm einen anderen Sinn gibt als gemeinhin üblich. Ein hirntoter Mensch hätte dann soviel "Bewusstsein" wie eine Pflanze. Ich würde dann aber darauf bestehen, dass für meinen Wachzustand ein anderer Begriff gesucht wird.

Im Ernst: Bei Pflanzen von Bewusstsein oder Seele zu sprechen ist absurd.
--
karl
miriam
miriam
Mitglied

Re: Sinneswahrnehmungen von Pflanzen
geschrieben von miriam
als Antwort auf Karl vom 26.09.2008, 09:23:47
Also um ja keinen Faux-pas zu begehen, habe ich mich heute beim Salat erst entschuldigt, bevor ich ihn geschnippelt habe, Zwecks Verzehr.

Jetzt mal ernst: es werden in meist aus der Esoterik stammenden Ansichten Begrifflichkeiten umgewandelt, vielleicht missverstanden - im Grunde genommen fehlt dazu jede wissenschaftliche Basis, bzw. die erforderlichen wissenschaftlichen Kenntnisse.

Aus welchem Grund manche Esoteriker gerne die Pflanze als beseelt darstellen möchten, das verstehe ich nicht.

Man begibt sich eigentlich in die Pflanzenphysiologie – und dichtet ihr neurobiologische Eigenschaften an, die das Vorhandensein eines ausgeprägten Nervensystems voraussetzt.

Was Pflanzen in der Tat besitzen, ist eine Reizleitung. Bei manchen Pflanzen denkt man sogar die Stoffe gefunden zu haben, die zur Reizleitung führen. Aber der Pflanze deswegen auch psychologische Eigenschaften anzudichten, ist purer Nonsens.

Vor einiger Zeit las ich einen Artikel in der "Zeit" – dabei wurde mir bewusst wie vorsichtig man sich im Bereich der Naturwissenschaften ausdrücken muss, um ja nicht zu Missverständnisse zu führen.
Ich habe den Artikel wieder gefunden – und zitiere nun daraus.
Es geht um ein Interview mit der Schweizer Biologin Florianne Koechlin:

Zitat aus "Die Zeit" vom 9.02.2006:




DIEZEIT: Wie kam es dazu, dass sich die Eidgenössische Ethikkommission für die Biotechnologie im Außerhumanbereich jetzt mit der Würde von Roggen oder Gummibaum befasst?

Florianne Koechlin: In unserer Verfassung in der Schweiz steht seit 1992, dass der Bund der Würde der Kreatur Rechnung zu tragen habe. Dieser Artikel wurde 2002 in dem Gesetz konkretisiert, das gentechnische Veränderungen regelt. Im vergangenen Jahr kam dann die Bundesverwaltung auf uns zu und fragte: Liebe Leute, was heißt das jetzt? Wie können wir denn verhindern, dass die Würde der Pflanze missachtet wird?

ZEIT: Es fängt schon mit der Definition an: Was bedeutet Würde?

Koechlin: Wir haben uns bei dem schwierigen Begriff an die Humanethik angelehnt und gesagt: Jedes Lebewesen, dem man Würde zugesteht, hat einen Wert an sich, losgelöst von menschlichen Interessen oder einem Zweck.


Schon in diesem Abschnitt scheint es mir, dass eine kritische Hinterfragung nötig wäre.

Doch es geht noch weiter,
Zitat:


ZEIT: Pflanzen können reden?

Koechlin: Tomatenpflanzen beispielsweise produzieren Abwehrstoffe, um sich gegen Raupen zu wehren. Gleichzeitig sondern sie Duftstoffe ab, mit denen sie die Nachbarinnen warnen: Achtung, da kommt ein Raupenangriff, bereitet euch vor!


Zitat Ende.

Genau da fängt dann das große Missverständnis an: man sollte als Wissenschaftlerin wissen, dass man einer Pflanze nicht einen Dialog andichten kann, ohne dass dieses die Leser für bahre Münze nehmen.


--
miriam
arno
arno
Mitglied

Re: Sinneswahrnehmungen von Pflanzen
geschrieben von arno
als Antwort auf miriam vom 26.09.2008, 11:20:30
Hallo, miriam,

man muß bedenken, daß bis vor ca. 40 Jahren die Hauptaufgabe der Biologen
das Sammeln, Bestimmen, Einordnen usw. von Pflanzen und Tieren war.
Mit den Gesetzen der Vererbugnslehre hat die Biologie erstmals einen kleinen
Sprung in die Wissenschaft gewagt. Als die Biologen die Erkenntnisse aus der
Chemie, Pharmazie und Physik sich aneigneten und auf Pflanzen und Tiere
anwendeten, wurde die Biologie zu einer wirklichen Wissenschaft.
Innerhalb der letzten 40 Jahre wurden mehr Erkenntnisse als in den vielen
Jahrhunderten zuvor gemacht. Pflanzen stehen den Menschen nicht so nahe wie
Tiere. Wenn man durch die Natur geht und sollte all die Pflanzen beim Namen
nennen, müssen selbst Biologen schnell passen. Bei der Bestimmung von Tieren
ist das anders.
Die Erforschung der Pflanzen auf Inhaltsstoffe ist weiter gediehen, als die
Erforschung der Steuer- und Regelsysteme im Stoffwechsel der Pflanzen.
Vor ca. 40 Jahren war es eine Sensation als das Pflanzenhormon Gebellerinsäure
entdeckt wurde. Da die Biologie auch eine analytische Wissenschaft ist, sollte
nie vergessen werden, daß das Ganze eine Pflanze viel mehr ist als die Summe
ihrer Eigenschaften.

Viele Grüße
--
arno

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