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Plaudereien Armut und Reichtum

kagula
kagula
Mitglied

Armut und Reichtum
geschrieben von kagula
Mit Bekannten habe ich neulich ein Restaurant besucht, von unserem gedeckten Tisch blieben Überbleisel - die von uns nicht angerührt waren - zurück. Der Wirt erzählte beiläufig das solche Reste entsorgt, genauer: Für teures Geld einer Verbrennung zugeführt werden.
Vom Standpunkt der Hygiene durchaus verständlich.
Beim Verlassen des Lokals fiel mir gegenüber ein Transparent auf: "Brot für die Welt", in der auf die Armut in der Dritten Welt hingewiesen und für Spenden geworben wurde.
Wenn man sich diese Diskrepanz verinnerlicht kommt man schon ins Grübeln.
Sind wir schon so abgestumpft das wir das als Selbstverständlich empfinden ??
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kagula
angelottchen
angelottchen
Mitglied

Re: Armut und Reichtum
geschrieben von angelottchen
als Antwort auf kagula vom 15.05.2007, 20:22:12
mag man von den Amerikanern denken, was manwill: aber dort kann man sich auch im allerfeinsten Restaurant eine sogenannte "Doggybag" für die übriggebliebenen Reste geben lassen - und die allermeisten Leute machen davon gebracuh. Nicht etwa, dass sie die Reste für den Hund mitnehmen, das weiss auch jeder - meist werden die Reste fein säuberlich auf einen unterteilten Pappteller gefüllt und dann eingeschweisst an die Gäste zurückgegeben.

In Deutschland gibt es leider viel zu viele idiotische Hygienevorschriften - da darf der metzger nicht mal Wurstecken verschenken, ohne Gefahr zu laufen, eine Anzeige zu kriegen - so passiert in Lüneburg: Die Kundin verlangte ausdrücklich Wurstecken für ihren Hund und bekam diese auch (geschenkt). Sie ass das Zeug aber selbst, bekam Magenkrämpfe und verklagte den Metzger - und sie kam auch noch recht.,
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angelottchen
hugo
hugo
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Re: Armut und Reichtum
geschrieben von hugo
als Antwort auf angelottchen vom 15.05.2007, 20:32:51
muss ja ein nobler Hund gewesen sein der solch sensiblen Vorkoster sein Eigen nennt,,*g*

nee mal im Ernst, da kann ich auf jahrzehntelange Erfahrung zurückblicken.

Zumindest in den Betrieben die ich kannte wurden Essensreste weder vermüllt noch kompostiert noch verbrannt oder sinnlos vernichtet, sondern wurden von Schweinemästereien abgeholt. Die waren in der Lage diese Reste -immer schön nach Vorschrift- keimfrei zu Kochen und zu verfüttern. Zum dank bekam die Betriebsküche auch mal eine Schlachteplatte gratis serviert für die Stammesser.

Wär ja heute auch möglich und ein solcherart zusätzlich gemästetes Schwein, frisch geschlachtet im Angebot einer Tafel würde sich sicher ganz gut machen.

Die Idee mich als Kiosk-, oder Suppenküchenbetreiber o.ä. selbständig zu machen und gaanz kleine Portionen zu gaanz billigen Preisen anzubieten damit jaa nix verkommt ,,hatte ich auch schon. Wer will und kann, kann sich ja zwei oder drei Portionen nacheinander einhelfen,,,

Lieber zweimal leere Teller abwaschen als einmal halbvoll zurücknhemen.

Aber heut wird lieber für 10 Euro eine Riesenprortion auf den Teller geknallt (die dann nicht geschafft wird,) als 2 mal für 3 Euro aufgegessen.


hugo

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pilli
pilli
Mitglied

Re: Armut und Reichtum
geschrieben von pilli
als Antwort auf hugo vom 15.05.2007, 20:53:01
da warst du fixer als ich hugo

aber ich wollte nix falsches schreiben und habe den dauerverlobten meiner freundin angerufen, den ehemaligen leiter einer grosskantinen-küche und dazu befragt, der mir soeben bestätigt hat, dass die überreste in containern gesammelt werden und von den betreibern der schweinemastbetriebe als futterzugabe verwandt wurden;

kostenpflichtig für den kantinenbetrieb.

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pilli
angelottchen
angelottchen
Mitglied

Re: Armut und Reichtum
geschrieben von angelottchen
als Antwort auf hugo vom 15.05.2007, 20:53:01
ja -und ganz schlimm sind diese Läden "all you can eat - für 7,50€" oder so ...

Ich sehe immer noch diese 3 Nonnen in Bogota vor mir, die in der Cateringküche des Flughafens von Bogota dort am Band arbeiteten, wo die Tablettcontainer mit den Speiseresten aus den ankommenden Maschinen entleert wurden und wie sie blitzschnell alles noch essbare in diverse Plastikschüsseln und Eimer verteilten, um damit am Abend die Strassenkinder zu verköstigen ... jeden Tag standen dort 2 dieser Frauen und ihre Aubeute war enorm, denn was da so weggeworfen wird... schon enorm. Ich war damals bei der kolumbianischen Fluggesellsschaft beschäftigt und kam jeden Monat nach Bogota - und ich war nur eine von vielen Airlinern, die den beiden auch noch so oft es ging Medikamente aus Europa oder den USA mitbrachten, so entstand ein herzlich-hektischer Kontakt. Vielleicht wäre das ja auch mal ein Gedanke, den die Leute der Tafel aufgreigfen könnten - Tabletts abräumen und nach noch verwertbaren lebensmitteln sortieren ... aber da rümpfen dann die Empfänger sicher die Nasen
--
angelottchen
simba
simba
Mitglied

Re: Armut und Reichtum
geschrieben von simba
als Antwort auf angelottchen vom 15.05.2007, 21:03:46
Vor einigen Wochen war ein Bericht im TV, wo man sah, wie Lastwägen voll altem Brot zur Müllverbrennungsanlage fuhren und sich ihrer Ladung entledigten als obs Abfall wäre... Einige ältere Menschen standen da und begriffen eigentlich nicht recht was sie da sahen - ist aber auch für unsereinem unbegreiflich. Und das geschieht täglich... 25% des Restmülls in Wien sind unverbrauchte Lebensmittel - eigentlich gehts uns doch recht gut, oder etwa nicht?
--
simba

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susannchen
susannchen
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Re: Armut und Reichtum
geschrieben von susannchen
als Antwort auf pilli vom 15.05.2007, 21:02:04
Ich dachte das gehört zum Allgemeinwissen, grins
--
susannchen
pilli
pilli
Mitglied

Re: Armut und Reichtum
geschrieben von pilli
als Antwort auf susannchen vom 15.05.2007, 21:30:46
ach ... du dachtest?

da summe ich doch mal fröhlich:

"wenn du denkst, du denkst, dann denkst du nur, du denkst!"

--
pilli *fg*
tabaiba
tabaiba
Mitglied

Re: Armut und Reichtum
geschrieben von tabaiba
als Antwort auf angelottchen vom 15.05.2007, 20:32:51
angelottchen schrieb am 15.05.2007 um 20.32:
> mag man von den Amerikanern denken, was manwill: aber dort kann man sich auch im allerfeinsten Restaurant eine sogenannte "Doggybag" für die übriggebliebenen Reste geben lassen - und die allermeisten Leute machen davon gebracuh. Nicht etwa, dass sie die Reste für den Hund mitnehmen, das weiss auch jeder - meist werden die Reste fein säuberlich auf einen unterteilten Pappteller gefüllt und dann eingeschweisst an die Gäste zurückgegeben.

> In Deutschland gibt es leider viel zu viele idiotische Hygienevorschriften - da darf der metzger nicht mal Wurstecken verschenken, ohne Gefahr zu laufen, eine Anzeige zu kriegen - so passiert in Lüneburg: Die Kundin verlangte ausdrücklich Wurstecken für ihren Hund und bekam diese auch (geschenkt). Sie ass das Zeug aber selbst, bekam Magenkrämpfe und verklagte den Metzger - und sie kam auch noch recht.,
> --
> angelottchen

Es ist erfahrungsgemäß auch in Deutschland durchaus üblich, sich die nicht verzehrten Speisen für zu Hause einpacken zu lassen. Oft wird sogar extra gefragt, ob man den Rest mitnehmen möchte. Ich habe auch keine Probleme damit, darum zu bitten. Ob ich es danns elber esse oder für meine Katzen mitnehme ist schließlich meine Sache und das schlechte Gewissen, Lebensmittel der Mülltonne überantwortet zu haben hält sich in Grenzen.

--
tabaiba
hugo
hugo
Mitglied

Re: Armut und Reichtum
geschrieben von hugo
als Antwort auf tabaiba vom 15.05.2007, 22:01:06
nun gehören ja hier einige der Generation an, die den Hunger noch am eigenem Leibe zu spüren bekam.

Ich bin da ab und an am Zweifeln ob die dadurch erworbenen Essensgewohnheiten in die jetzige Zeit passen.

Wir bemühen uns immer noch,,,Nichts darf verkommen, schlecht werden oder weggeworfen werden. Kein Brot und sei es nur eine blanke Stulle gehört in den Müll,,,
Leider kann ich auch den halbvollen Teller mit den wertvollen Speisen nicht einfach wegkippen und das hat zu meinem Übergewicht geführt.

Da hat man nach 1945 weder Fett noch Speck verschmäht und sich einen Riesenmagen angefuttert( aus Mangel an Qualität wurde Masse gegessen) und dieser kann auch heute noch viel zu viel vertragen ohne aufzumucken und ohne sich spontan rechtzeitig zu melden,,,so kommen eben die, Probleme mit den Fettpölsterchen, den Abnähern, der Atemnot, den Gelenküberlastungen , der Bewegungsmuffelei,,

Ja jaaa Reichtum und/oder Wohlstand haben eben auch so ihre Tücken,,,,,
wenn ich doch nur ein bisschen härter gegen mich selber sein und ab und an verzichten könnte, *g*
hugo

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