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Plaudereien Arte: Endstation Fortschritt?

Arte: Endstation Fortschritt?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
20:15 ARTE (und vorher 19:30 Kontinente in Bewegung)

http://www.arte.tv/de/Programm/242,day=4,dayPeriod=evening,week=23,year=2012.html

Bin mal gespannt, wie die ZWEI Sendungen zur selbe Zeit ausstrahlen...
Ist das der Fortschritt?

Aber sehenswert wäre das Thema sicher.
silhouette
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Re: Arte: Endstation Fortschritt?
geschrieben von silhouette
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 05.06.2012, 12:44:06
Danke für den Tipp!
Vom Eingangstext lasse ich mich vorweg schon mal zu einer Bemerkung hinreißen:
Fortschritt und Verbesserung sind bis jetzt für mich ziemlich gleichbedeutend gewesen. Anders ist es mit "Wachstum". Darin liegt der Hund begraben. Aber Wachstum zu stoppen, heißt jetzt, wo unser ganzes System darauf aufgebaut ist, vermutlich Rückschritt und Verschlechterung.

Mal sehen, was die Sendung sagt und wie lange ich die zu erwartende knochentrockene Fülosofie durchhalte.... Zwei gleichzeitig überfordert mich dann allerdings restlos.
silhouette
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Re: Arte: Endstation Fortschritt?
geschrieben von silhouette
als Antwort auf silhouette vom 05.06.2012, 18:52:54
Wie befürchtet, habe ich nicht bis zum Ende durchgehalten. Zuerst war die Unterwasserwelt der Karibik interessanter, und dann klingelte das Telefon...... Das "Kapitel" Gentechnik und "synthetische Biologie" und die Vorhersagen von Hawkings kann ich ohnehin nicht einschätzen, wäre was für Karl. Bloß muss man da einiges von den heute noch geltenden Moralvorstellungen über Bord werfen. Sehr apokalyptisch das Ganze.

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Re: Arte: Endstation Fortschritt?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf silhouette vom 06.06.2012, 10:12:10
Leider hab ich auch nur einen Teil davon sehen können (zattoo). Das Internet hat gesponnen und die Sendung zerhackt.

Aber was ich mitgekriegt habe bruchstückweise, das war schon nachdenkenswert. Eine reine Sache der Logik, der niemand ausweichen kann.

Deswegen war ich auch so direkt in dem Thread zu den Bildungsmöglicheiten per Internet u.a.
http://community.seniorentreff.de/forum/board/Bildung-und-Mensch-im-digitalen-Zeitalter;tpc5,325452,1#posting713620

Leider sind Arte-Sachen -so ich denn mal reinschaue- oft mit unnötigen Schnörkeln aufgebauscht. Die unverbrämten Fakten würden mir aber reichen.

Was mich 'tröstet', ist die Sache, dass der Mensch immer wieder einen Ausweg fand, wenn es eng wurde. Ob das so bleibt bei dem bestehenden Ausbildungssystem? Das ist fraglich.
silhouette
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Re: Arte: Endstation Fortschritt?
geschrieben von silhouette
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 06.06.2012, 10:21:04

Was mich 'tröstet', ist die Sache, dass der Mensch immer wieder einen Ausweg fand, wenn es eng wurde. Ob das so bleibt bei dem bestehenden Ausbildungssystem? Das ist fraglich.

Ausgerechnet gestern in den Hauptnachrichten brachte die BfA auch eine Schätzziffer heraus: Im Jahre 2025 werden in diesem Land 3 Millionen Fachkräfte fehlen.

Dieser Mangel wird ja jetzt schon beklagt. Komisches Bild, wenn man auf der anderen Seite an den Arbeitslosen-Jammer denkt. Da stimmt doch noch etwas anderes nicht!
Re: Arte: Endstation Fortschritt?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf silhouette vom 06.06.2012, 12:48:44

Was mich 'tröstet', ist die Sache, dass der Mensch immer wieder einen Ausweg fand, wenn es eng wurde. Ob das so bleibt bei dem bestehenden Ausbildungssystem? Das ist fraglich.

Ausgerechnet gestern in den Hauptnachrichten brachte die BfA auch eine Schätzziffer heraus: Im Jahre 2025 werden in diesem Land 3 Millionen Fachkräfte fehlen.
Dieser Mangel wird ja jetzt schon beklagt. Komisches Bild, wenn man auf der anderen Seite an den Arbeitslosen-Jammer denkt. Da stimmt doch noch etwas anderes nicht!


Da stimmt das Ausbildungssystem von Grund auf schon mal nicht (siehe anderen thread über die Mittel und Wege der Ausbildung).
http://community.seniorentreff.de/forum/board/Bildung-und-Mensch-im-digitalen-Zeitalter;tpc5,325452,1#posting713620[/url]
Da muss ich mich nicht wiederholen. Und es gibt auch noch andere ernsthafte Gründe, die an anderer Stelle im gesamten System liegen - und sich auch nicht pö-a-pö ändern; oder nur mit einem Gewaltakt.

Hier in der Gegend gibt es 20.000 arbeitslose Informatiker.
Aber man findet keinen, der auch nur annähernd qualifiziert genug ausgebildet ist.
Deswegen hab ich noch einmal (mit 72) so eine Aufgabe übernommen, für eine Firma, die es nötig hat, komplett neue Produkte zu entwickeln.

Aber ich habe auch fast jeden Tag mindestens eine, meistens zwei Stunden selber gelernt gelernt gelernt und experimentiert. (Dafür habe ich auch den Jauch WWM verpasst, und leider nicht mitgekriegt wie jemand mit Wissen Millionär wurde - und was weiss ich wieviele 20 Millionen vor der Glotze verblödet und eingelullt wurden - Ivonne aus).

Diesen Biss hat heute kaum noch einer,
[u]weil ihm schon in der Grundschulzeit das Lernen verleidet wird
.
Abgesehen davon, dass es niemanden gibt, der mir die Materie erklären könnte; dann gäbe es nämlich auch jenen Informatiker hier.

Letztendlich ist dann immer noch die Frage, ob sich das ganze Gedudel überhaupt noch lohnt bei 50% EKSt und sonstigen zusätzlichen Abgaben. Für mich als Rentner natürlich nicht besonders relevant.

Wenn einer was kann, dann findet er nämlich leicht irgendwo in der freundlichen Welt ein hervorragendes Auskommen (und damit ist er/sie für unsere Volkswirtschaft verloren). Zum Ausland ist auch nicht jede(r) bereit, wenn das Streben nach einem Häus-chen im Vordergrund steht.
Motto: Lerne was, such dir nen guten Job, Familie grüden, Haus bauen, Steuern zahlen, möglichst früh abkratzen, basta.
Das Thema geht heute schon nicht mehr reibungslos ohne Risiko.

Die einzige Maßnahme zum Überleben ist nur das Benutzen komplett neuer Ausbildungsmethoden (Selbst-Ausbildung) und der Mittel dazu. Und das muss jeder selber tun.
Denn für die Zukunft gibt es noch keine Lehrer, denen man lauschen könnte; die bräuchten auch erst mal die Zeit, das Wissen selber zu verdauen, ehe sie es weitergeben könnten - hoffentlich in wahrer unverfälschter Form, und nicht modifiziert/interpretiert durch Parolen.

Beides werde ich dank unserer festgefahrenen föderativen Strukturen (speziell im Schulwesen) wohl nicht mehr erleben. Die Chinesen scharren schon eine Weile mächtig mit den Hufen, ich babe sie auch scharren sehen.

Und die hier - weiter hier- machen auch was her; ein ganz tolles Unterfangen mit allem nur denkbaren Schnickschnack, der dem denkenden Informatiker einfach die Nebensachen abnimmt.
Davon sind wir noch ein Weilchen entfernt. Wir brauchen ja dringend eine Rechtschreibereform - allerdings so nötig wie einen zweiten Kropf.

Nur ein ganz radikales Umdenken könnte noch das Gröbste abwenden, oder wenigstens das Beste draus machen was noch möglich sein wird.

Es wird jedenfalls noch recht unterhaltsam werden, Schau'mer'ma.

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clara
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Re: Arte: Endstation Fortschritt?
geschrieben von clara
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 06.06.2012, 13:30:37


Die Chinesen scharren schon eine Weile mächtig mit den Hufen, ich babe sie auch scharren sehen.


Digizar, möchtest Du wirklich die chinesische Schule für "unsere" Kinder? Ich nicht! Auch dort wächst allmählich die Einsicht, dass mit diesen Methoden keine Kreativität entstehen kann.

http://www.focus.de/schule/schule/unterricht/ausland/tid-10997/schule-in-china-die-erwachsenen-haben-ein-leichtes-leben_aid_315490.html

Clara
silhouette
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Re: Arte: Endstation Fortschritt?
geschrieben von silhouette
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 06.06.2012, 13:30:37
Sind die noch so gut, in Sophia Antipolis? Die Vorschusslorbeeren waren gewaltig, es sollte ja die französische Antwort auf Silicon Valley werden. Seither habe ich den direkten Kontakt verloren. Der CNRS ging andere Wege, da kannte ich mich besser aus.

Und die neue Errungenschaft KIT in Karlsruhe? Große Zweifel. Meine Weggefährten sind auch ungefähr seit der Fusion in Rente. Ich höre nur ab und zu etwas, von ein paar jungen Heißlufterzeugern.

Unsere einzigen Bodenschätze, die wir zu bieten haben, sind das Wissen und Können.

Ansonsten kann ich nichts dazusenfen, Widerspruch schon gar nicht.
Re: Arte: Endstation Fortschritt?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf clara vom 06.06.2012, 14:00:16
Das chinesische Schulsystrem ist ganz anders.
Ich kenne Chinesen als durchaus sehr pfiffige Menschen mit Grips und Ambitionen.
Als sehr zivilisiert dazu.

Bei Chinesen geht nur der auf die Uni, bei dem sicher ist, daß er sie mit Glanz beenden wird. Sonst würde er als Lusche nur einem anderen den Platz wegnehmen.
Und -boy- die konnten wirklich was, hatten sie doch auch die beste Computerausrüstung geschenkt erhalten.
Während man sich hier darum streitet wer den Anforderungsschein für einen Liter Öl zum Betrieb einer Horizontal-Schleifmaschine ausfüllen darf.


Dem Focus trau ich keine 2 cm über den Weg.
Re: Arte: Endstation Fortschritt?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf silhouette vom 06.06.2012, 14:05:54
...Sind die noch so gut, in Sophia Antipolis? Die Vorschusslorbeeren waren gewaltig, es sollte ja die französische Antwort auf Silicon Valley werden. ...

Das waren sie zumindest (~1990...1992).
Mittlerweile dürfte auch dort der Heilige Bürokratius eingekehrt sein und die Überhand gewonnen haben.

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