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Plaudereien Aussterbende Wörter

Mathilda1
Mathilda1
Mitglied

RE: Aussterbende Wörter
geschrieben von Mathilda1
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 10.03.2020, 12:59:45
Leibchen / Strippenhalter           Ein unentbehrliches Wäschestück für Jungen und
                                                      Mädchen, vorne oder hinten geknöpft, an dem die 
                                                      "Strippen" befestigt waren, mit denen die langen 
                                                      Strümpfe befestigt wurden. Auch die Buben trugen 
                                                      lange Strümpfe - erst zur Konfirmation gab es lange
                                                      Hosen. Dazu wurden 
Klapphosen                                 getragen - das waren Unterhosen, die am Hinterteil 
                                                      eine - Klappe hatten.  So konnten die Kinder - 
                                                      ohne sich ganz zu "entblättern" das "Geschäft" 
                                                      gemacht werden. 
weserstern
weserstern
Mitglied

RE: Aussterbende Wörter
geschrieben von weserstern
als Antwort auf Mathilda1 vom 10.03.2020, 17:01:09

Mathilda -- Leibchen hatten wir schon   😉  und WoSchi die ersten zwei Namen gibt es noch -- stehen sogar noch bei uns im Dorf  😉  Schriftsetzer gibt es auch noch, nun aber digital bei unserer Zeitung .

Mit fällt gerade noch der Name --- Latrine -- ein , für ein altes Plumsklo.

es gab doch aber diese Dinger für die Kaffekanne  --komme grad nicht auf den Namen ... 

LG weserstern

Allegra
Allegra
Mitglied

RE: Aussterbende Wörter
geschrieben von Allegra
als Antwort auf weserstern vom 10.03.2020, 17:53:37


es gab doch aber diese Dinger für die Kaffekanne  --komme grad nicht auf den Namen ... 

LG weserstern
Meinst Du Tropfenfänger?

Mir fallen für Dutt (Haarknoten,) in meiner Kindheit vor allem in frömmeren Kreisen weit verbreitet, noch die Bezeichnungen :
Glaubensfrucht und Diakon-Fanggerät ein, und für eine künstliche Dutt-Unterlage:
"falscher Wilhelm"  ein.

Allegra
 

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weserstern
weserstern
Mitglied

RE: Aussterbende Wörter
geschrieben von weserstern
als Antwort auf Allegra vom 10.03.2020, 18:19:27

Wenn ich an unser  schlachten denke--

da gab es noch die Söle -- darin wurden Schinken gesalzen und eingelegt.

Datt Steekfleisch - so frisch gekocht aus dem Kessel--  war gekochtes Bauchfleisch

dann noch die Schmeckewurst - die wurde mit der Kesselbrühe an die Nachbarn verteilt.

weserstern

rosemie
rosemie
Mitglied

RE: Aussterbende Wörter
geschrieben von rosemie
als Antwort auf Mathilda1 vom 10.03.2020, 17:01:09
Diese Unterwäsche hieß bei uns Leib- und Seelhose.
Venia
Venia
Mitglied

RE: Aussterbende Wörter
geschrieben von Venia

Affenschaukel - gewundene Zöpfe
Altvorderen - Vorfahren
Amme - gab ihre Muttermilch den Babys der "feinen Damen", um etwas Geld zu verdienen
Atze - synonym für Bruder 
Augenstern – familiär für „Liebling“
auskäsen - endlich fertig werden
Backfisch - Teenager
Bandsalat - Bei Tonbandgeräten oder Kassettenrekordern entstandenes Durcheinander der Bänder, die sich verwickelt haben.
Barrass - Militärdienst (Soldatensprache)
Base - eine Cousine
bauchpinseln – jemandem schmeicheln
Bengel - ein zu Streichen aufgelegtes Kind
Beutelwurst -
Besuchsritze - Bettmitte, Spalt zwischen den Matratzen,
Blauer – 100-DM
Blaustrumpf - unweibliche Frau
Blümchenkaffee -sehr dünner Kaffee  
Bratenrock  - veraltet, scherzhaft: festliches Herrenkleidungsstück
Bratkartoffelverhältnis -  ein Verhältnis, das von einem Mann wegen „bestimmter äußerer Annehmlichkeiten“ ohne wirkliche Bindung unterhalten wird.
Brausepulver
Broiler - ein früherer DDR Begriff für Hähnchen
Butze - eine Schlafnische - ähnlich einem Wandschrank

             auch: ganz kleines Zimmer in alten Bauern- und Fachwerkhäusern
Buxe - Unterhose
Campingbeutel
- Rucksack
D-Zug - galt damals als Schnellzug...heute ICE oder IC
Diakon-Fanggerät – Dutt, Haarknoten

Dienstmädchen - weibliche Hilfe im Haushalt
Diskette - historischer Datenträger
Diskothek - heute sagt man Club
Donnerbalken - im Freien improvisierte Toilettenanlage
Dreckschaufel
Eintänzer - in der Zwischenkriegszeit ein Angestellter von Tanzschulen, der bei Tanzveranstaltungen weibliche Gäste zum Tanz aufforderte.
Eiskasten – Kühlschrank (süddeutsch/österreichisch)
Eisschrank
- Kühlschrank
Elektrische - Straßenbahn
Euer Hochwohlgeboren - Anrede für Adlige etc
falscher Wilhelm - künstliche Dutt-Unterlage

Fete - heute sagt man Party, in den Club gehen
Feudel - Wischlappen
Flederwisch - ein Staubwedel aus Gänsekielen
Fräulein - unverheiratete Frau
Fregatte - ältere weibliche Person
freien - um die Hand einer Frau werben/jemandem den Hof machen
Friemeln (auch "Pfriemeln") - zusammenbasteln
Galan - umgangssprachlich abwertend: Liebhaber, Freund
Gasbeton - heute Porenbeton
Gehrock - festliche, ehemalige Herrenbekleidung
Geldbriefträger 
Gesinde - Personal
Glaubensfrucht - in der Theologie, alle guten Werke, sofern sie aus dem wahren Glauben herrühren

Griffel - mit dem man auf die Schiefertafel schrieb
Groschen - ein Zehn-Pfennig-Stück
Grüne Minna - Polizeieinsatzwagen
Haderlump - Lumpensack, Schimpfwort für einen Habenichts oder Taugenichts

Hagestolz - unverheirateter älterer Mann
Halbstarker - abwertend für aggressiv auftretende Jugendliche
Hasenbrot - belegte Stulle
Heiermann - ein 5-Mark-Stück       
Herzensgüte - große, von Herzlichkeit geprägte Güte 
Hupfdohle – Tänzerin/Revuetänzerin
Kaiserwetter - sonniges Wetter
Kindermädchen – Kinderfrau/ZugehfrauHaushalthilfe
Klatschbase - jemand, der gern klatscht
Kopftuchgeschwader - Damals waren die Flüchtlinge aus den deutschen Ostgebieten gemeint (
👎
Kohleeimer
Korinthenkacker - ein derb abwertend gebrauchter Ausdruck für einen als kleinlich oder pedantisch erlebten Menschen.
Komissbrot  - einfaches, haltbares Brot für Soldaten
Kraftdroschke - Taxi
Kratzfuß - Verbeugung 
Kurzweil - die Zeit vertreiben
Latrine - ein altes Plumsklo

Leibchen oder Vülpche – Kleidungsstück mit Strumpfhalter für Kinder
Leib- und Seelhose - Unterwäsche

Liebesleid - Liebeskummer 
Liebelei - kurze, unverbindliche Liebesbeziehung  
Leierkasten – Drehorgel
Liebestöter - Damenunterhose mit knielangem Bein oder lange Männerunterhose
Litfasssäule - Runde Plakatsäule
Löschwiege
Lokomofeilow - origineller Techniker, der mit viel Fleiß und Einfallsreichtum eine technische Lösung schafft (auch etwas Unmögliches fertigbringen) 
Lokus - Toilette
Lobaß - ostpreußisch Lümmel
Lotterbube -Taugenichts
Lümmeltüte - Kondom
Luke – Öffnung bzw. Verschluss (Fensterluke, Bodenluke, Dachluke)
Marjellchen -- ostpreußischer Name für Mädchen
Matratzenhorchdienst - Schlafen
Milchbubi - unselbstständiges Muttersöhnchen auch Milchreisbubi
Milchmann – Jemand der Milch und Milchprodukte ausliefert
Mostrich - Senf
Muckefuck - ein furchtbarer Kaffeeersatz
Münztelefon – Münzfernsprecher, ein Telefonapparat, der in Post- und Telegrafenämtern an Gebäuden angebracht wurde
Muhme - eine ältere deutsche Verwandtschaftsbezeichnung (Tante oder Base), kann allgemein soziale Nähe bezeichnen, so etwa, wie heute Kinder angewiesen werden, das Wort „Tante“ zu gebrauchen. Die männliche Entsprechung von Muhme ist Oheim
Mumpitz – Unfug
Negerkuss - heute gibt es etliche Begriffe
Nicki - heute T-Shirt
Nietenhosen  - wurden die Jeans (1950) anfangs genannt.
Oheim - Bruder der eigenen Mutter (Onkel)
ondulieren - Haare mit einer Brennschere in Wellen legen (wobei die Brennschere fast ausgestorben ist)
Onkelehe - Zusammenleben einer verwitweten Frau mit einem Mann, den sie nicht heiratet, um ihre Witwenrente nicht zu verlieren.
Paternoster - Fahrstuhl, der permanent läuft, vorne offen
Pesel - alte Bezeichnung für die norddeutsche-- Gute Stube  -
Persilschein - Freibrief /Leumundszeugnis
Peterwagen - Polizeiauto
Petticoat -steifer Unterrock
Pinjökel - kleine hakenförmige Dinge
plätten - bügeln
Plumpsklo - Toilette ohne Wasserspülung
Prachersoße - eine sehr einfache Mehlschwitze

Plachandern - Gehörtes weitertratschen
prokeln  - an etwas herumstochern
Quacksalber - abwertend für einen Mediziner
Rechenschieber - Stabförmiges Rechengerät mit gegeneinander verschiebbaren, logarithmisch eingeteilten Skalen
Rendezvous - Stelldichein
Salär - Arbeitsentgelt
Schabefleisch – vom Knochen abgeschabtes Fleisch
Schmeckewurst -

Schnösel - unreifer Jugendlicher
Schriftsetzer - ein Ausbildungsberuf im Druckerhandwerk
Schupo – SchutzPolizei
Schwalbe - hat mehrere Begrifflichkeiten (Vogel, Moped, ein absichtlicher Hinfaller)
Schwengel  - Pumpenstil
Schwerenöter – ein Mann mit Charme und eine gewisse Durchtriebenheit
Sechser – 5-Pfennig-Stück
Söle - darin wurden Schinken gesalzen und eingelegt

Sommerfrische - Erholungsaufenthalt auf dem Land
Sonntagsstaat - Gute Kleidung, die nur sonntags getragen wurde
Spinatwachtel - eingebildete, trampelige Frau 
Springinsfeld - ein unbekümmerter und ausgelassener junger Mensch. 
Steekfleisch - gekochtes Bauchfleisch

Stelldichein - romantische Verabredung.
Stiefelknecht - Hilfsmittel zum Ausziehen von Stiefeln
Stölzling – stolzer, prahlerischer, großmäuliger Mensch
stummvergnügt – jemand der stumm vor sich hinlächelt
Tausendsassa - ein vielseitig begabter Mensch, aber auch leichtsinniger Draufgänger
Telefonzelle – Telefonhäuschen, eine Kabine an dessen innerer Rückwand ein Telefonapparat angebracht ist.
Tomatenelvis – Vegetarier (in den 60er Jahren) 
Tornister -   Lederschultasche
Tote Oma  - Pfannenschlag oder Blutwurstgericht
Tropfenfänger - für die Kaffeekanne

Vatermörder – Stehkragen
Volksempfänger – Radio (30/40er Jahre)
Wählscheibe
Walzenmangel - Wäschemangel
Waschzuber - in dem Wäsche gewaschen wird
Wassersuppe – dünnes Süppchen
Wuchtbrumme - vollbusige Frau
Zofe - Mädchen u. Frauen aus "guten " Familien, die den Damen der Gesellschaft beim an-bzw. auskleiden halfen, die Kleidung pflegten, häufig auch Vertraute waren
 

 

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RE: Aussterbende Wörter
geschrieben von Jil
Paradekissen

großes "Schmuckkissen", das früher auf das gemachte Bett über das Kopfkissen gelegt wurde.
jacare4
jacare4
Mitglied

RE: Aussterbende Wörter
geschrieben von jacare4
Eine aussterbende Verbform ist das Partizip 2 von winken. Ich habe noch gelernt, dass es "gewinkt" heißt. Diese Form  höre ich heutzutage nur noch von älteren bzw. alten Leuten. Die jüngeren sagen "gewunken". So sagen sie eigentlich auch immer im Fernsehen. 

Ebenso sagt meine Enkelin, wenn sie mir meinen Mantel abgenommen hat, sie habe den Mantel aufgehangen, während ich erwarte, dass sie den Mantel "aufgehängt" hat. 

jacaré4
RE: Aussterbende Wörter
geschrieben von Jil
als Antwort auf jacare4 vom 18.03.2020, 18:07:35

Lieber @jacaré4

Ich geb dir mal einen Wunk.
Im Duden steht unter  "winken = gewinkt (häufig auch: gewunken)".
Also doch wie früher !
LG Jil

Munro
Munro
Mitglied

RE: Aussterbende Wörter
geschrieben von Munro
als Antwort auf Jil vom 18.03.2020, 18:12:17

Ein schönes Thema und ein schöner Thread!
Sprachliche Themen interessieren mich immer!


👩


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