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Plaudereien Club der Nightwriter und Nightreader

johanna
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RE: Club der Nightwriter und Nightreader
geschrieben von johanna

Sonntag 7.1.
Wir hatten uns vor zwei Tagen mit den Freunden verabredet, in ein Hotel zu fahren, welches auch eine Wellness-Fitness-Spa-Abteilung hat. Die Möglichkeiten und Eintrittspreise hatte ich bereits vorher erfragt.
Pünktlich um 11 Uhr standen wir vor dem Haus der Freunde und fuhren zuerst eine Strecke ab, auf der ebenfalls die Möglichkeit besteht, unsere Gasflaschen für den Caravan aufzufüllen. Zuerst fanden wir im Norden Kroatiens nichts und jetzt auf einmal zwei Gasstationen sehr nah beieinander. Ich fragte den Verkäufer Löcher in den Bauch, denn deutsche und kroatische Gasflaschen sind sehr unterschiedlich. Man braucht Adapter. Aber hier scheint nichts ein Problem zu sein.
Anschliessend fuhren wir in das Hotel. Der Eingang grosszügig - wir fuhren mit dem Lift zum entsprechenden Stockwerk. An der Spa-Rezeption orderte ich nicht nur die Eintrittskarten sondern auch gleich für drei Personen je eine Massage. Karmela und Pietro konnten sich aussuchen, welche Art aus den diversen Massageangeboten sie bevorzugen.
Schon die Rezeption vermittelte den Eindruck gehobener Klasse. Alles sehr grosszügig, edel eingerichtet, das Personal äusserst hilfsbereit. Schränke für die persönlichen Sachen sind mit einem Code gesichert, den jeder Gast selbst bestimmen kann. Der Fitnessraum nahm nur einen kleinen Teil ein - das Hauptaugenmerk liegt hier im Spa-vergnügen. Man bekommt an der Rezeption bereits weisse Bademäntel, grosse Badelaken und in Folie eingeschweißte Badelatschen. Wenn man durch die Umkleidekabinen und Duschen in den Badebereich kommt, fallen sofort als erstes die grossen bequemen Ruhebetten rings um den ersten grossen Pool auf. Rattanliegen mit dicken Polstern und farblich abgesetzten Kissen. In jeder Dusche stehen Flaschen mit gut riechendem Duschgel und Kopfwaschmittel zur kostenlosen Nutzung.
Es schliesst sich ein größerer Whirlpool an, in welchen zwei breite Wasserfälle plätschern. Das Wasser in diesem Whirlpool ist 38 Grad lt. Anzeige - angenehm warm! Auch hier nach der Holztreppe, die zum Pool führt wieder die grossen Rattanliegen mit den dicken Polstern und separaten Kissen. Im nächsten Abschnitt Ruheliegen unter vielen kleinen Lichtern die von der Decke leuchteten.
Daran schliessen sich der Saunabereich sowie die diversen Räume für die verschiedenen Massagen an.
Hamam wird genauso angeboten, wie Dampfsauna oder Trockensauna. Alles immer wieder mit den unterschiedlichen Temperaturen von ca. 45 bis 90 Grad. Dazwischen die Kaltwasserfuss- und Tauchbecken, Duschen und auch Zapfbehälter für kalte Getränke.
Der Massagebereich ebenso grosszügig und geschmackvoll eingerichtet. Die Türen zu den einzelnen Behandlungsräumen sind mit Blumennamen gekennzeichnet. Bevor man allerdings in diesen Bereich kommt, wartet man in einem halleähnlichen Raum. Ausgestattet mit grossen runden bequemen Rattanliegen. Die dicken Kissen verführen zu einem kurzen Schlaf. Die Farben hell, freundlich mit den dunkellila Kissen auf hellbeigen Polstern ein Augenschmaus. Die Aussicht auf die Adria, bei Sonnenuntergang ein herrliches Bild.
Ich wurde für die Massage in einen grossen Raum mit drei Liegen und einem grossen Doppelbett geführt. Und dann habe ich mich den kundigen Händen der Masseuse für eine Stunde überlassen.
Am Abend brachten wir die Freunde nach Hause, hatten ein traditionelles Abendbrot und stellten für uns fest, dass wir einen angenehmen Sonntag verbracht haben.

johanna
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RE: Club der Nightwriter und Nightreader
geschrieben von johanna

Montag 8.1.
Time to say good bye
Unsere Gebete wurden endlich erhört. Die Greencard kam heute an. Wie langsam kann die Post eigentlich noch arbeiten? Am 28.12. wurde der Brief per Luftpost und als wichtig und eilig aufgegeben. Per Luftpost!! Ob der Brief an einen Luftballon gehängt wurde?
Heute morgen fuhren wir aber erst noch nach Banici um die Gasflaschen in dem grossen Tanklager füllen zu lassen. Auf dem Weg dorthin wieder Raser und Drängler und von Uwe der trockene Kommentar: Stau ist immer nur hinten blöd!
Im Tanklager hatten wir Pech. Der junge Mann kam schon ganz lustlos aus seinem kleinen Büro. Auf unsere Frage ernteten wir nur ein entschiedenes “nein”. Es blieb uns nichts weiter übrig als zu dem zweiten Anbieter in einem Vorort von Dubrovnik zu fahren. Hier war, wie schon angekündigt alles kein Problem. Die Flasche wurde gefüllt. Beim Befüllen der Flasche ging trotz Adapter einiges daneben. Kein Arbeitsplatz für Raucher und auch kein Platz für Kunden, die rauchen. Sie würden sich schnell im Jenseits befinden. Das wäre noch das kleinere Problem, die riesige Explosion ein größeres.
Wir bezahlten und fuhren weiter nach Dubrovnik/Gruz zum Fähranleger. Hier gibt es Parkplätze en masse. Wahrscheinlich weil dieser Platz 1. Weit von der Altstadt und 2. Nicht ganz billig ist. Der Vorteil: er liegt nahe zu dem täglichen Markt im Stadtteil Gruz. Wir kauften dort Orangen und eine Flasche Olivenöl, die Uwe noch schnell ins Auto brachte, bevor wir uns auf den Weg in die Altstadt machten. Unterwegs sah Uwe noch einen kleinen Schuhmacherladen und ließ sich dort mehrere Löcher in seinen Gürtel stanzen. Er hat wahrscheinlich wieder etwas abgenommen.
Der Weg vom Segelhafen zur Old Town ist sehr weit. Wir nahmen einige Strassen weiter ein Taxi. Heute war die Straduhn wenig besucht und wir nahmen uns die Zeit ein Apothekenmuseum in einer alten Klosteranlage anzusehen. Es soll die älteste Apotheke Europas sein. Wir waren die einzigen Besucher und sahen die unterschiedlichen Mörser, Gefäße und Gewichte aus alter Zeit. Die handschriftlichen Bücher über Pflanzen. Liebevoll alles zusammen getragen. Monstranzen, Reliquien die in kunstvollen Behältnissen aufbewahrt werden. Ein Armknochen z.b. in einer Edelmetallnachbildung eines Armes oder die Knöchelchen eines Fingers - Uwe meinte zu diesem Gefäß, dass dies bestimmt der Stinkefinger sei. Genauso sah das auch aus. Im Innenhof dieser Anlage zwei Bäume übervoll mit Pampelmusen, eine rosafarbene Rose blühte noch an einem Rosenstock.
Die Stille ringsum, die vielen verschiedenen wunderschönen Kapitelle oben an den Säulen, die den Innenhof säumten.
Das zweite Museum welches wir besuchten, erinnerte an die gefallenen Soldaten, die während der Belagerung und Verteidigung Dubrovniks ums Leben kamen. Serben und Montenegriner lagen vor der Stadt und nahmen sie unter Beschuss, doch Dubrovnik bewahrte sich Eigenständigkeit und Freiheit. In einem ausgelegten Buch habe ich mich auch verewigt.
Nach dem Stadtbesuch und einer weiteren Taxifahrt zum Fährhafen entschlossen wir uns das Hinterland von Dubrovnik zu erkunden. Auf engen, sehr schmalen Strassen fuhren wir bergab. Links ging es steil Richtung Meer nach unten, rechts kaum Platz zum Ausweichen falls Gegenverkehr zu erwarten ist. Wir fuhren bis zur Plattform des Srd hoch über Dubrovnik. Hier endet die Cable Car nahe beim Gipfelkreuz. Das der Seilbahn angeschlossene Kaffee war geschlossen. Auf der anderen Seite des Berges fuhren wir talwärts, sahen zwei angepflockte Pferde die von einem Reiterhof stammten. Zwei Esel kamen bei einem anderen Grundstück zutraulich an die Grundstücksgrenze. Wir kamen an einem ganz besonderen Grundstück vorbei an welchem am Zaun Teddybären befestigt waren. Daneben lag haufenweise Müll. Ein privat geführtes Tierheim.
Und dann kurz darauf der erlösende Anruf: die Greencard ist da!
Von den Freunden haben wir uns am Spätnachmittag verabschiedet. Es war ein tränenreicher Abschied - eine Einladung wieder zu kommen und die Fragen ob wir auch ganz bestimmt alles haben und nichts brauchen.
Auf dem Standplatz in Slano bezahlten wir die Standgebühr, haben uns bedankt und es wurde uns Hilfe beim morgigen Ausparken zugesagt. Die Ausfahrt ist wirklich fast zu eng. Es kann sein, dass der Caravan mit Muskelkraft herausgeschoben werden muss.
Jetzt bin ich gespannt darauf, ob ich in Montenegro und in Albanien die Möglichkeit habe, Reisebeschreibungen zu verschicken.

johanna
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RE: Club der Nightwriter und Nightreader
geschrieben von johanna

Dienstag 9.1.
Die letzte Nacht im Caravan auf dem Platz - man überlegt ob man alle Vorbereitungen getroffen hat. Schlaf? Kommt nur sehr spät und spärlich. Früh morgens alles festgezurrt? Es soll ja nichts aus den Schränken fallen. Haben wir wirklich an alles gedacht? Die nächste Adresse in das Navi eingegeben? Und dann die letzten Handgriffe, überlegen was ins Auto geladen werden muss. Schnell noch zwei Scheiben Brot geschmiert…..
Vor der Platzeinfahrt stehen auf einmal ein grosser Laster und ein Transporter. Rauskommen unmöglich, hoffentlich bleiben die nicht den ganzen Tag, aber sie fahren wieder ab, nachdem sie Baumaterial abgeladen haben. Uwe rangiert das Auto vor den Caravan, aber rückwärts ist ein Verlassen des Platzes mit dem angehängten Caravan nicht möglich. Auch die angedachte Autovaseline würde nichts helfen. Der Vermieter steht mit seinem Bruder parat, auch der alte Opa kommt vor das Haus um zuzusehen und sich von uns zu verabschieden..Was das ausmacht, wenn man grosszügiger beim Bezahlen des Privatplatzes ist wie verlangt. Beide Männer helfen mit, den Caravan mit Muskelkraft vor das Grundstück durch den engen Eingang zu schieben. Das Stützrad gibt plötzlich den Geist auf. Mit einem lauten Knall und zischen entweicht die Luft, nachdem das Ventil geplatzt ist. Doch trotzdem steht der Caravan nach harter Arbeit vor dem Grundstück auf dem schmalen Uferweg und Uwe kann alle Verbindungen zum Auto anschliessen. Er muss so schnell wie möglich diese schmale Uferstraße verlassen, damit er sie für andere Nutzer nicht unnötig lange blockiert.
Jetzt ist die Frage, woher ein neues Stützrad nehmen? Also erst zum Baumarkt - der liegt auf dem Weg nach Albanien. Wir erreichen den Baumarkt. Ein komplettes Stützrad gibt es nicht, aber kleine Räder. Allerdings mit Kunststofflager, ob das dann hält und wenn ja wie lange? Doch nach weiterem suchen findet Uwe ein Radlager aus Metall. Zum Glück! Fehlt nur noch Luft im Reifen. Tanken müssen wir sowieso irgendwann da kann das dann mit erledigt werden.
Nach dem Baumarkt weist uns das Navi den Weg  nach Albanien über Bosnien Herzegowina. Es ist die kürzere Strecke wie durch Montenegro an der Küste entlang. Also entscheiden wir uns dem Navi zu folgen. Wir kommen an die Grenze Kroatiens. Die grüne Versicherungskarte, Pass und Personalausweis, Fahrzeugpapiere von Auto und Anhänger, alles in Ordnung. Wir fahren bis zu den bosnischen Grenzern. Alles wird genau geprüft, wird auch unter einen Scanner gelegt und dann kommt eine Frage die wir nicht verstehen. Uwe ist schon ganz nervös. Ein Busfahrer kommt uns zu Hilfe:”Chef fragt, wo ist grüne Versicherungskarte für Caravan?”
Wir sagen, dass wir keine haben. Der Grenzer telefoniert kurz und dann der Bescheid. Wir müssen umdrehen - dürfen nicht nach Bosnien einreisen.
Bei einem Unfall ist immer die Versicherung des Zugfahrzeug es zuständig und nicht diejenige des Anhängers. Also was soll dann eine grüne Versicherungskarte für Anhänger bewirken? Reine Schikane in meinen Augen. Verdammt sollen sie sein.
Wir drehen um und verlassen das ungastliche Land und können wirklich nur jeden warnen. Ich werde zumindest in Zukunft mein Geld nicht in diesem Land ausgeben.
Wir haben eine Ausweichroute an der Küste entlang mit direkter Verbindung von Montenegro nach Albanien in unserem Navi gespeichert. Also setzen wir unsere Reise fort. Allerdings müssen wir um die ganze Bucht von Kotor fahren. Die Fähre können wir nicht nutzen, da der Absatz zwischen Fähre und Auflieger zu hoch für den Caravan ist. Er würde aufsitzen. Das kostet Zeit, aber wir haben ja genug davon.
Montenegro Grenzkontrolle, kein Problem. Uwe hat das alles auf den Magen geschlagen, aber ich habe Hunger. Wir halten wieder bei dem ersten grossen Supermarkt und gehen in die gegenüberliegende Pizzeria. Zwei Portionen gegrillte Garnelen mit frisch gebackenen Brötchen, gegrillte Zucchini und Tomaten dazu ein Olivenöldip mit viel Petersilie bringen unsere Laune wieder in Höchstform.
Vor Budva suchen wir uns einen Platz für die Nacht und finden neben  einem grossen, geschlossenen  Campingplatz eine Stellmöglichkeit vor einem öffentlich begehbaren Deich, direkt am Meer.
Die Frage von Licht ist durch die Batterie geklärt, kochen und heizen mittels Gas kein Problem. Nur dieses Mal wird die Toilette mit Schaumstoff und Sägemehl zu einer Trockentoilette umfunktioniert. Hoch lebe das Internet, wo man diese Art der Entsorgung kennen lernen kann.


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johanna
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Mitglied

RE: Club der Nightwriter und Nightreader
geschrieben von johanna

Gestern war ich zu müde vom vielen schauen. Da habe ich wirklich vergessen zu erwähnen, dass wir in Shkoder noch ein Fotomuseum besichtigt haben. Fotografiegeschichte von den Anfängen bis zur Neuzeit und die letzte Künstlerin stellte auch Bilder in Kassel während der Dokumenta aus. Es waren nicht nur interessante Bilder zu sehen sondern auch Fotoapparate, die Gerätschaften zur Entwicklung von Bildern und auch ein Video über den Werdegang.
Heute morgen haben wir uns von dem Personal des Hotels Gardenland verabschiedet, ohne zu versäumen, Bilder vom geschmückten Hochzeitssaal zu machen. Den Weg bis Elbasan habe ich mühselig bei TomTom eingegeben. Der erste Strassenabschnitt war steinig, holprig und wirklich nur für langsames dahinschleichen geeignet, bis wir zur Hauptverkehrsstraße kamen. Immer Richtung Tirana. Der Taxifahrer hatte gestern schon bedenklich den Kopf geschüttelt, als Uwe anmerkte, dass wir nach Tirana wollen. Wie Recht er hatte auch eine abwertende Handbewegung  zu machen konnten wir erst ermessen, als wir zu den Vororten von Tirana kamen. Ein Verkehr zur Mittagszeit, als ob man sämtliche Autos des Landes  im Stadtgebiet versammelt hat. Wie froh wir waren dieses Chaos hinter uns zu lassen, kann man gar nicht beschreiben. Hier wird gedrängelt ohne Rücksicht auf Verluste - Vorfahrtsregeln oder Rücksicht…...davon habe ich nichts bemerkt. Wer zuerst kommt, mahlt zuerst, besonders bei einem Kreis Verkehr. Und mit Wohnwagen hat man es dann doppelt schwer …..Spurabgrenzungen sind Strassenschmuck. Zeitweise war man sich nicht sicher ob es drei oder fünfspurig auf der Straße zuging. Ganz schön anstrengend für Uwe. Danach brauchte er eine Pause und wir hielten an einer Tankstelle, der  ein kleines Kaffee mit einer “Kantine” angeschlossen war. Hier tranken wir Cappuccino und Schokolade. Der Cappuccino war so stark, dass er Tote aufgeweckt haben könnte. Den Ober fragten wir nach einem Campingplatz. Er sprach kaum Englisch aber eine Minute später hatte er einen ihm bekannten Gast gebeten uns zu helfen. Das nenne ich freundlichen Service. Auskunft: Campingplätze gibt es keine aber man kann bei jedem Hotel und bei jeder Tankstelle einen Standplatz kostenlos haben. Dann bat ich um eine Streckenführung nach Pogradec. Ich schob dem jungen Mann mein Smartphone hin und er öffnete Google Maps gab die Namen ein und zeigte uns die Strecke bis Pogradec einschliesslich Fahrtdauer. Von hier aus ist es dann nicht mehr weit ist Korce und dem Grenzübergang zu Griechenland Bilisht.
Nach Librazhd brauchte Uwe eine Pause, es war auch Mittagszeit. Wir hielten bei einem Hotel an, das Restaurant hatte geöffnet. Wir waren wieder die einzigen Gäste und kamen in den Genuss zuvorkommend bedient zu werden. Das Hotel ist zwar neben der Strasse, also nicht sehr ruhig, aber es ist videoûberwacht und somit sicher.
Die Autobahn ist sehenswert und erlebenswert. Da gehen Fussgänger am Strassenrand, Hunde und andere Tiere können unbeschadet auf die Fahrbahn laufen. Will man eben schnell mal das Auto waschen, kein Problem - es sind genug Waschanlagen, die man direkt ohne Umwege nutzen kann. Einfach von der Fahrspur rechts abfahren bis zu der Waschanlage direkt daneben.oder man möchte schnell Obst und ähnliches einkaufen - auch kein Problem. Der Weg zum Ziel ist der gleiche.
Nachdem wir im Hotel gegessen hatten koppelte Uwe den Caravan ab und wir machten uns auf eine Erkundungstour in die Berge. Auf den Fotos sieht man leider nicht die steinigen, unebenen Wege die bergauf führen. Grandiose Aussicht, aber auch erschreckendes. So viel Plastikmüll habe ich noch nie auf einmal gesehen. Wenn Flüsse oder Bäche hier Hochwasser haben, überfluten sie grosse Ebenen. Beim Zurückgehen der Wassermassen bleiben die Plastiktüten, Flaschen, Dosen , Becher  in den Ästen der Bäume und Sträucher hängen. Die Äcker in den Ebenen sind brackig, sumpfig und stehen voll Wasser. Dazwischen sind zwangsweise Gräben zur Entwässerung angelegt.
Trotzdem ist auf jeden haus ein Wassertank sehr oft mit einer kleinen Solaranlage zu sehen.
Zwischen ärmlichen, halbverfallenen Hütten stehen tolle Häuser. Sehr gepflegt mit schmiedeeisernen Zäunen und Toreinfahrten. Viele Häuser stehen auf offenen Kellerräumen, der Wohnraum darüber wird bewohnt. Bei sehr vielen Bauten wurde das Erdgeschoss fertig gestellt und ist bewohnt, während das Obergeschoss noch im Bau ist. Es gibt viele kleine Läden,in denen man alles bekommt was man braucht. Tankstellen haufenweise und auch Autowaschanlagen in grosser Anzahl. Nur grosse Supermärkte sucht man vergebens

luchs35
luchs35
Mitglied

RE: Club der Nightwriter und Nightreader
geschrieben von luchs35



Wo sind nur alle Eulen hingeflogen?
Plötzlich ist hier Ruhe -wohin seid ihr gezogen? 
Nicht mal das Fass ist nicht voller Genuss und Leben,
hoffentlich bald wird es hier wieder Spass und Freude geben.

Roxanna
Roxanna
Mitglied

RE: Club der Nightwriter und Nightreader
geschrieben von Roxanna
als Antwort auf luchs35 vom 12.01.2018, 20:36:15



Während die Eule Johanna reist durch die Welt
und regelmäßig spannend davon erzählt,
halten Winterschlaf wohl die anderen Eulen
kein Wein, keine Leckereien mehr, es ist zum heulen.
 
Dabei ist doch schon so ein Frühlingsahnen in der Luft,
man kann‘s sogar riechen, es ist ein besonderer Duft.
Nicht mal am Tag der wilden fabelhaften Männer
sind  Euleriche aufgetaucht, wo sind die Frauenkenner ? Zwinkern
 
Hoffentlich findet die Ruhezeit bald ein Ende
und  kommt auch  wieder die Wende.
Dann gibt’s im Eulenhorst  ein Fest,
dass wirklich gar niemanden kalt lässt. Zwinkern


 

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Mitglied_69e81d4
Mitglied_69e81d4
Mitglied

RE: Club der Nightwriter und Nightreader
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf luchs35 vom 12.01.2018, 20:36:15

So sehr ich euch Schätzle
vermisse hier im Nestle
es gibt andernorts Gemetzle
das mich stört sehr feste
drum bin ich meist nur noch kaum
im Anflug zum ST, ausser auf den Eulenbaum.

Den ST meiden gibts von Zeit zu Zeit
Es macht sich Unmut bei  mir breit.
Doch es ist nur eine kleine Pause
Denn ohne Eulen im Nestgehause....
ohne euch ists kein Zuhause.

Danke für dich , Johanna, ohne deine Reise
wär's jetzt im Nest zu leise



 

johanna
johanna
Mitglied

RE: Club der Nightwriter und Nightreader
geschrieben von johanna

Samstag 13.1.
Man kennt sich…..
Die Fahrt bis zur Grenze, abenteuerlich durch die Berge. Eine Abzweigung habe ich übersehen, also blieb nichts anderes übrig, als weiter zu fahren. Wir halten an einer breiteren Stelle an, an der einige kleine Busse stehen und fragen einen Fahrgast, wo wir sind. Der erste kann kein Englisch, der zweite zieht ein Smartphone aus der Tasche und ruft seine Schwester an. Die spricht zwar Englisch aber kann uns auch nicht helfen. Nächster Halt ein kleines Kaffee. Die Besitzerin ist sehr bemüht, aber eine Grenze zu Griechenland? Hier in der Gegend keine Chance. Und ich bin zu dämlich für Google Maps, TomTom und co. Als Uwe der Besitzerin beim Bezahlen von unserem Kaffee ein Trinkgeld gibt, fragt sie ob sie unser Auto auch kärchern lassen soll. Hier werden Autos sehr oft gewaschen.
Karl May und sein Buch “durchs wilde Kurdistan" kommt einem in den Sinn. Genauso ist die Landschaft - wild, schroffe Berghänge, wenig Vegetation. Mittendrin ein Polizeiwagen. Zwei Polizisten die uns anhalten. Führerscheinkontrolle. Mit dem Caravan sind wir die absoluten Exoten in den Bergen. Den letzten Caravan sahen wir vor einigen Tagen. Uwe kramt den Führerschein heraus. Der Polizist sagt:”no driverlicenz”. Uwe antwortet:”yes driverlicenz”. So geht das dreimal hin und her. Ich steige aus und höre vom Polizisten die Frage:”which Classic do you have”? Uwe antwortet auf deutsch”drei”. Damit ist der Kollege zufrieden. Ich Frage wie weit es bis Ohrid ist Und erhalte die Kilometer Angabe in seiner Sprache. Verstanden habe ich das, Male aber zur Sicherheit die Zahlen noch auf die verstaubte Autoscheibe. Die Polizisten nicken, lachen und wir können weiter.
Und dann die Grenze Albanien zu Mazedonien. So war es ursprünglich nicht eingeplant sondern sollte eigentlich von Albanien direkt nach Griechenland gehen. Wie auch immer. An der Grenze wieder Schwierigkeiten wegen der fehlenden Greencard für den Caravan. Ich laufe das Zollamt ab um ein Permit für den Caravan zu erstehen. Die junge Frau welche mich dann zu ihrem etwas abseits gelegenen Büro führt, war sehr zuvorkommend. Dann kamen die Zollformalitäten. Da wir mittlerweile gewöhnt sind auf Englisch zu fragen und zu antworten, waren wir sehr überrascht, als uns der Zöllner in klarer Aussprache und auf deutsch fragte:” warum sprechen sie kein Deutsch"? Alles hätten wir vermutet, nur das nicht.
Die Fragen nach Drogen, Alkohol und Zigaretten konnten wir klar verneinen. Ein Blick in den Caravan, dann kam vom Zöllner kein OK, sondern das kleine Wörtchen “tschüß”.
Wir reisten in Mazedonien ein, unser neuntes Land auf dieser Reise. Die Route führte um einen grossen See (Ohrid Lake, ca. 40 qkm). Richtung Ohrid. An der Nordspitze kamen wir nach Struga, einer Kleinstadt. Von wegen Kleinstadt - der Verkehr mörderisch es wird gedrängelt und man quetscht sich und das Auto in jede noch so kleine Lücke. So musste Uwe dieses Mal Millimeterarbeit leisten, schlimmer wie in Slano oder den vorhergehenden Städten. Einmal ging es wirklich nicht vor und zurück. Aber statt eine schimpfende Menge sich aufregte, kamen von allen Seiten Helfer, welche die junge Frau auch aufforderten, den Rückwärtsgang einzulegen. Und sie versuchten Uwe dahingehend zu dirigieren, dass diese Situation ohne Schrammen, Kratzer oder Beulen gelöst wurde. Man scheint sich in dieser Stadt zu kennen. Wir kamen aus dem Zentrum der Stadt an das Seeufer und fanden ein Hotel mit einem bewachten Parkplatz. Vier Sterne mit Spa, Sauna und Restaurant. Spa war geschlossen. Das Restaurant sehr elegant und sauber. Der Fussboden glänzend wie ein Spiegel, die Toiletten mustergültig ausgestattet mit Bidet. Die Speisekarte umfangreich und die Gerichte sehr schmackhaft. Der Ober sprach klares deutsch und erzählte uns seine Geschichte. Er spricht sieben Sprachen, hat bereits in Deutschland, der Schweiz gearbeitet und auch seine Familie ist weltweit in Lohn und Brot.
Nach dem Essen bestellten wir eine Taxe, wir wollten etwas von der Stadt sehen. Das Taxi kam, ein junger Mann den wir fragten, ob er Zeit hat und uns einiges zeigen kann. Er brachte uns nach Struga zu einem Parkplatz am Beginn einer Fussgängerzone. Dann erklärte er, dass er bis 14 Uhr arbeiten muss, anschliessend hätte er frei und würde uns fahren. Er gab mir seine Telefonnummer, wir bräuchten in nur anrufen, sein Name wäre Igor.
Wir liefen diese Fussgängerzone bis zum Ende. Nichts aufregendes. Geschäfte mit Kleidung und Schmuck wie überall. Einziger Unterschied: hier gibt es den Beruf des Schuhputzers, der öffentlich ausgeübt wird.
Wir rufen Igor, den Taxifahrer an. Fünf Minuten später erschien er zu Fuss. Er hatte sein Auto am Parkplatz abgestellt, es wäre nicht weit. Wir stiegen ein. Da ich ihm die vorherige Fahrt schon bezahlt hatte, fuhren wir erst zum tanken, anschliessend einige Dörfer weiter. Ca. 15 km. Dort war ein traditionelles Karnevalsfest gleichzeitig mit der Feier des orthodoxen Neujahrsfestes. Er hätte dort Freunde, die er auch kurz sehen/besuchen kann. Dort angekommen suchten wir uns einen erhöhten Platz in dieser Menschenmenge. Igor sah nach seinen Freunden während wir uns das Spektakel ansahen..interessante alte Masken, lautes Flötenspiel mit Pauken. Teufel, Ritter, Scheichkostüme und andere undefinierbare Masken zu hauf. Ein Teufelspaar zog eine grosse Schaufel mit richtigen Innereien hinter sich her, andere Masken hatten sich Büsche rundum angebunden. Nach einiger Zeit und viele Bilder später rief Uwe auf einmal “Igor". Ich hatte ihn nicht gesehen, aber man kennt sich eben. Doch zuerst brachte uns Igor zu einem kleinen Kaffee wo wir uns setzen konnten. Das Kaffee eines seiner Freunde. Der Kaffee hier ist wirklich gut, stark und Süss in kleinen Puppentassen. Wir tauschten die Adressen und Namen im Messenger aus da Facebook bei mir nicht funktionierte.
Anschliessend führte uns Igor noch zu einer kleinen Kirche in einem Naturschutzgebiet. Hier sprudelt frisches Quellwasser. In der Kirche  haben wir Kerzen angezündet.
Auf dem Rückweg zum Hotel bekamen wir viele Informationen, Antworten auf unsere Fragen. Und wieder kam die Frage, warum wir nicht länger bleiben wollen, das Land hätte noch so viel zu bieten.
Am Hotel angekommen habe ich seinen geforderten Preis verdoppelt, was ihm sichtlich zuerst etwas peinlich war. Aber das war mir der Ausflug Wert. Eine herzliche Einladung zu ihm und seiner Familie - kostenlose Unterkunft inbegriffen wurde von ihm ausgesprochen. Hier hat man etwas begründet was über das “man kennt sich eben” hinausgeht.

johanna
johanna
Mitglied

RE: Club der Nightwriter und Nightreader
geschrieben von johanna

Sonntag 14.1.
Heute morgen wurden wir von “unserem” Ober gleich an der Tür vom Restaurant begrüßt. In dem Hotel kam gestern Abend noch eine grosse Reisegruppe an, die bereits beim Frühstücksbüfett zugeschlagen hatten. Doch der Ober brachte uns wohlschmeckendes Brot, fragte ob er uns Obst bringen kann, brachte uns auch separat heissen Tee mit Honig und umsorgte uns gut. Nach dem Frühstück putzen wir uns auf altbewährte weise  die Zähne im Waschraum des Hotels. Dann packten wir alles zusammen und fuhren los. Wir umrundeten den Ohrid See, verfuhren uns , wurden auf den schotterigen und engen Passstrassen durchgeschüttelt und stellten bei einer Pause fest, dass sich Bretter aus dem Einbauschrank gelöst hatten. Die Lampe hatte sich aus der Verankerung gerissen, die Oberlichtungen mussten mit Draht fixiert werden. Diese Leichtbauweise des Caravans ist absolut nicht für solche Strassen gemacht.
Als wir zu einer gesperrten Strasse kamen musste Uwe mit dem Wohnwagen rückwärts fahren. Eine ziemlich lange Strecke. Ein Mazedonier kam mit seinem Auto blieb stehen und fragte ob er uns helfen kann. Er machte uns dann den Pfadfinder, da die von uns geplante Strasse gesperrt war. Dieser nette junge Mann fuhr uns bis zu der Hauptstrasse voraus, die uns dann zur Grenze  führte. Wir erfuhren von ihm, dass das Hochwasser die Brücke bei der anderen Strasse weggerissen  hat.
Die Strassen in Mazedonien sind nicht gerade die besten, man kann sich den Zustand nicht vorstellen. Ausserdem steht Eines fest, wer in Mazedonien den Führerschein macht, der kann überall auf der Welt fahren. Der nützt jede Lücke im Strassenverkehr um weiter zu kommen und fliegt über jedes Schlagloch ohne Probleme.
Wir kamen zur Grenze Mazedonien/Albanien. Ein Häuschen, ein Beamter für Ein- und Ausreise. Ich gab dem Polizisten/Zöllner die Papiere und schaute interessiert zu, was er machen musste.. zuerst legte er die Greencard auf die Seite, dann nahm er die Wagenpapiere und ging aus seinem kleinen Büro, verglich die Nummernschilder mit den Papieren und fragte mich nach der grünen Versicherungskarte. Meine Antwort: die habe ich Ihnen bereits gegeben. Er nickte, dann kam die Schwerarbeit. Das Eintragen von Wagentyp in den Computer sowie das Eintragen von Typ des Wohnwagens. Erst nachdem ich ihm dabei die richtigen Daten nannte und darauf zeigte, klappte es und wir konnten weiterfahren. Endlich das Schild Billish, die Grenzstation Albanien/Griechenland. Der Albaner nahm wieder alles sehr genau. Der Grieche fragte dagegen nur nach der Greencard - alles andere war ihm egal.
Endlich hatten wir eine Superstrasse eine Autobahn, die breit und sehr gut ausgebaut ist. Kaum Verkehr. Nur in bestimmten Abschnitten hat man dann Schlagbäume bei denen man die Strassenbenutzungsgebühr begleichen muss.
Allerdings fehlen Parkplätze, Rasthöfe und Tankstellen, wie wir sie gewöhnt sind.
Spät, es war bereits dunkel fuhr Uwe von der Autobahn ab, denn wir suchten eine Tankstelle. So etwas ist schlecht ausgeschildert. Wir fanden eine Tankstelle und können hier unser Nachtquartier aufschlagen. Morgen machen wir uns auf die Suche nach einem Laden, denn Brot, Tee und Obst gehen langsam zur Neige.
Unser nächstes Etappenziel wird Korinth sein. In dieser Ecke des Peloponnes gibt es einige Sehenswürdigkeiten. Doch das dringendste wird sein, eine Gasflaschen-füllstation zu finden. Es ist frisch und wir brauchen Gas zum kochen und heizen.

Mitglied_b12f0f2
Mitglied_b12f0f2
Mitglied

RE: Club der Nightwriter und Nightreader
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 13.01.2018, 00:51:29

Liebe Tine,hab deine Klage gelesen,
auch Reiseberichte,wo Johanna gewesen.

Im "Nebenan",dem Ponyhof,
schrieb ich gerade,was ich find' "doooof"

die Langsamkeit hier zu jeder Zeit,
egal,was,wann oder wo man schreibt....

verärgert das Hiersein ungemein!emoji_rage
Das müßte doch zu ändern sein!!.......

Liebe Tine, lies' nicht,worum andre sich streiten,
zu schade,die Zeit,die dabei entgleitet!

Kuschel dich gemütlich in dein Zuhause,
mach eine kleine,gemütliche Pause.....

ich such gleich ein Schlaflied für dich aus,
und,schwupps ist vergessen Ärger und Grausemoji_wink

old_go



http://youtu.be/twnTUp63kSw

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