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Plaudereien Club der Nightwriter und Nightreader

Majorie
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RE: Club der Nightwriter und Nightreader
geschrieben von Majorie
als Antwort auf Komet vom 23.07.2018, 00:19:47

Von wegen eingeschlafen mit vollem Bauch Smiley, mein liebes WW Ruthchen.
Da kommst Du nun mal in den Club und ich bin nicht da.
Hoffentlich bist Du okay!?
Wir hatten soeben den ersten Regen und Gewitter seit langer, langer Zeit.
Die Aeste der Birken heben sich wieder, die Voegel singen obschon sie pitchnass sind
und die Luft ist klar.
Wie ist's bei Dir dort im Wald? Alles noch frisch, gruen und blumig? Wie gerne haette ich 
Dich dort mal ein wenig genervt. Aber es soll nicht sein. Ich hatte noch so viele Plaene,
so viele Orte die ich in Deutschland besuchen wollte. Alles im Eimer. Wenn das Fahrgestell
nicht mehr mitmacht, bleibt man am besten in seiner Umgebung.
Wanderst Du noch viel? Dass ich nicht mehr wandern kann macht mir nichts. War niemals ein
Wandervogel. Am Strand laufen war ein anderes issue. Aber auch das geht nur noch ein kleines
Stueckchen und dann suche ich eine Duene oder einen Felsen auf.
Momentan aber geht garnichts. Mein kleines Auto sieht mich morgens an und wartet, und ich
uebe die Knie soweit beugen zu koennen, dass ich wieder reinkann. Ich denke ich schaff's.
Geht jeden Tag ein wenig besser. Bald fehlt nur noch der Mut es anzugehen.

Wuensche Dir noch schoene Tage solange der Sommer haelt und bleibe so gesund wie es geht.

Ganz liebe Gruesse und "So long"
Deine NS Ruth
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Majorie
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RE: Club der Nightwriter und Nightreader
geschrieben von Majorie
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 22.07.2018, 00:19:20

moechte Dir nur eben kurz sagen Tine, dass Deine 'Wasserblumen' ganz, ganz herrlich eingefangen
sind. Damit koenntest Du hier einen Preis gewinnen. Wir haben hier soviel Wasser und so unendlich
viele Blumen drumherum; die Canadier fliegen auf solch wunderbar fotografierte , etwas nebuloese
schlichte Blumen.
Mein Vorschlag: wenn ich schon nicht mehr nach Deutschland kommen kann, dann komm' Du mit
Julchen nach hier. Ich zeige Dir die schoensten Fotomotive und Du machst was draus.
Ich stelle sie gegen eine angebrachte Provision fuer Dich aus, und wir machen den Reibach unseres
Lebens.
Was haelst Du davon.? Ich habe 18 000 Fotos auf meiner Festplatte und werde versuchen, mit
meinem PC-Guy klarzukommen, wie ich mal das ein oder andere ins ST bringe.
Seit dem Tode meines Mannes habe ich die Digi nicht mehr in die Hand genommen. Wir haben
immer Wettspiele gemacht nach dem Motto  'wer hat die schoensten Aufnahmen'? Natuerlich
gewann meistens mein Mann - er hatte die weit bessere Kamera mit Tele und all dem Zeugs, mit dem
ich viel zu ungeduldig bin umzugehen und ausserdem mein technischer Verstand viel zu wuenschen
uebrig laesst.
Jedenfalls Deine eingebrachten Bilder, auch die vorherigen, sind fuer mich eine Augenweide.
Mach' weiter und fotografiere mal Julchen bei der Arbeit. Muesste herrlich anzusehn sein.

"So long" und LG von der Eule Ruth
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Majorie
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RE: Club der Nightwriter und Nightreader
geschrieben von Majorie

Hallo an alle Eulen aus der Tropenhitze. Wenn's so weitergeht, geht mir das bisschen Geist
das ich noch gerettet habe auch noch floeten.
36 Grad und ca. 100% Luftfeuchtigkeit aus der Karibik. Sie weht uns ihre Tropenstuerme und auch
die Feuchtigkeit auf unsere Insel. Muessen wir jaehrlich fuer eine Weile durch.
Schleppe einen Riesenfan mit mir rum - so geht's einigermassen.

Will mal sehn wer von Euch Eulen noch nicht entschlummert ist.

LG an Alle,
Ruth
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Mitglied_69e81d4
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RE: Club der Nightwriter und Nightreader
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Majorie vom 23.07.2018, 23:33:33

Liebe Majorie und liebe Eulennestteilerinnen und -teiler. Hier rüstet das Wetter gerade wieder auf. Die Regentropfen (ohne jegliches Gewitter) konnte man zählen, gerade mal mein Bambus wurde auf den Blättchen nass, aber unten am Boden ist gar nix gelandet. Die Vorhersagen berichten von 36 Grad für die nächsten Tage. Ich ringe mit meinem Gewissen, ob es denn rechtens ist, jetzt noch Wasser für die Pflanzen zu verbrauchen. Nach so vielen Wochen Trockenheit müssen wir doch vielleicht etwas sparsamer damit umgehen. Aber 'MEIN BAMBUS' ist für mich so etwas Besonderes: Im Jahr 1993 haben hier alle Bambuspflanzen der Gattung Phyllostachis geblüht, und wenn sie geblüht haben sterben sie immer ab. (Das soll etwa alle 200 Jahre vorkommen, las ich damals). Ich wohnte damals in einer Altstadtwohnung mit Dachterrasse und hatte dort etwa 5 Bambusbüsche in Töpfen, einfach für 'schön'. Nach der Blüte starben sie also, aber hatten ganz viele Samen gemacht. Die sehen so aus wie Grassamen. Ich habe dann die Samen nach der Blüte gesammelt und in kleine Töpfchen mit Erde gebettet und gewartet. Tatsächlich gingen sie auf und machten neue Bambuswinzlinge. Etwa 5 Jahre lang habe ich sie gepflegt, umgetopft, im Winter rein ins Schlafzimmer (weil das kühl genug war)  genommen, im Frühling wieder raus auf die Terrasse umgezogen. Als ich dann 1998 in mein kleines Hexenhaus mit Garten umzog, hab ich die Kleinen (damals etwa 15 cm hoch ) entlang vom Zaun gepflanzt. Heute sind sie zwischen drei und fünf Meter hoch!!! Und geben mir Sichtschutz zu den Neubauten hin, die leider inzwischen mein ehemaliges Naturparadies unschön umrahmen. Deshalb gebe ich ihnen das Wasser, das sie brauchen, der Rest von Garten vertrocknet derweil, aber der erholt sich dann vielleicht auch wieder. -  Irgendwie haben wir doch so viele Jahre Leben geteilt. - Nicht dass ihr jetzt denkt, die spinnt, die Tine. Ich hab auch zwei Töchter und teile mit ihnen einen Teil ihres erwachsenen Lebens, und liebe und pflege zwei Enkel,  ich hatte immer Hunde und Katzen, auch heute noch, aber MEIN Bambus gehört eben auch dazu. - Liebe Grüsse aus dem vertrocknenden Aargau, Tine
euleklein2.jpg

johanna
johanna
Mitglied

RE: Club der Nightwriter und Nightreader
geschrieben von johanna

Ein neues Rezept!

Wo liegt das Freilandmuseum Fladungen? Das Museum für ländliches Bauen, Wohnen und Wirtschaften? Am Sonnabend fuhren wir gegen 9 Uhr morgens los – lt. Karte sollte es eine Fahrt von 1,5 Stunden werden – aber es wurden dann doch 2 Stunden daraus. Fladungen, das fränkische Dorfleben unter freiem Himmel zeigt historische Gebäude und liegt südlich von Fulda.
Bauernhäuser und Höfe aus der Rhön, dem Spessart und dem Grabfeld sind dort aufgebaut. Eine Dorfkirche ein Bienenhaus oder aber auch ein Schulhaus, welches mich sehr faszinierte. Die Bänke mit dem Schreibpult, der Vorrichtung für Griffel oder Federhalter, die Klappe die man hochheben konnte um unter dem Schreibpult die Büchertasche oder die Tafel zu verstauen. In diesem Raum ein eiserner Ofen, der im Winter für wohlige Wärme im Schulzimmer sorgte – die Tafel, die auf einem Dreibeinstativ vor den Schulbänken stand. Es war fast so als ob ich mein Klassenzimmer der ersten Klasse wiedergefunden hätte. Neben dem Schulraum war hier allerdings das Lehrerzimmer untergebracht nebst Schlafraum. Spartanisch einfach eingerichtet. Tisch, Stuhl, Schrank – ein Bett und ein Nachtkästchen, für eine Familie kein weiterer Platz vorhanden.
Die Büttnerei - hier wurde gezeigt wie die einzelnen Hölzer zum Trocknen bearbeitet und geschichtet wurden – ohne irgendwelche Hilfsmittel kletterten die „Erbauer“ dieser Türme darauf herum und legten Lage auf Lage Hölzer mit den dazugehörigen Abständen übereinander. Die getrockneten Hölzer wurden dann mit einer Zwinge in einem Eisenring fixiert. Gebogen und später dann innen ausgeschliffen. In den einzelnen Häusern die Küchenherde mit Wasserschiffchen wie ich sie auch noch in Gebrauch hatte. Schöne Kachelöfen, die durch ihre Rohre gleich mehrere Räume heizen konnten. In den meisten Schlafkammern auch eine hölzerne Wiege – ein Krug und eine Waschschüssel in einem Metallgestell. Unter dem Bett der Nachttopf. In einer Stubenkammer war der Schlafraum mit einer Bretterwand abgeteilt. Diese Wand war mit einem Ziergeländer ausgestattet, durch das die warme Luft vom Wohnraum ins Schlafgemach ziehen konnte. In den Ställen die Futtertröge für Pferde und Kühe oder Ochsen – Ziegenstall wie man ihn heute noch finden kann. Es gab auch Tafeln mit Beschreibungen über Dorfrecht und Nachbarschaft am Beispiel der reichsritterschaftlichen Gemeinde Mühlfeld. In einem anderen Haus ein reich bemalter Bauernschrank. Die Einrichtung der Kirche sehr schlicht – kein grosses Kruzifix über dem Altar sondern drei Figuren, Maria die links mit betenden Händen dargestellt ist, in der Mitte Jesus, der auf das Kruzifix herniederschaut und rechts ein Heiliger der zu Boden blickt. Sdarüber der Mauerbogen mit der Inschrift: Kommet, lobet ohne End das hochheilge Sacrament. Nur die Kanzel ist hier sehr reich geschmückt, aber auch hier fehlen Goldauflagen, wie man sie von alten katholischen kleinen Kirchen gewohnt ist. Bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts hatten die Bewohner des Dorfes Leutershausen keine Kirche und die Familien mussten für den sonntäglichen Gottesdiernst einen einstündigen Marsch ins Nachbardorf auf sich nehmen. Der Friedhof war auch im Nachbarort. Seit 1743 wurde nachweislich Geld für den Bau einer kleinen kirche gesammelt und im Jahr 1800 waren bereits 2000 Gulden vorhanden, mit denen man den Bau beginnen konnte. 1802 konnte dann der erste Gottesdienst in der neu erbauten Kirche stattfinden. Im Laufe von 150 Jahren erhioelten die Innenwände insgesamt 6 verschiedene Farbfassungen.
In einem anderen Haus wurden die Zeiten der Flüchtlingsunterkunft dargestellt. Das ganze Haus wurde mit mehreren Familien belegt – jedes Zimmer beherbergte eine Familie – je nach Grösse des Raumes mit 2 bis 4 Personen. Nach dem Einmarsch amerikanischer Truppen wurden Räume für mehrere Wochen beschlagnahmt, allerdings blieben die Möbel unversehrt.
In einem anderen Haus die Schusterei – Leisten in allen möglichen Grössen und Formen, Nähmaschinen die für die Schuhfertigung nötig waren, Handwerkzeug zur Bearbeitung des Leders und der Leisten….
und dann eine Druckerei. Das eindringlichste war ein Blatt auf dem folgender Wortlaut zu lesen war:
Mehr wie das Blei in der Büchse hat das Blei im Setzkasten die Welt verändert!
Dazu waren die diversen Setzkästen mit den einzelnen Buchstaben ausgestellt.

In den kleinen Gärten waren die diversen gemüse, Gewürze wie Dill oder Petersilie, Kürbis oder Bohnen zu sehen, an den Holzwänden der angrenzenden Häuser Spalierobst – sauber und akkurat in Reihen auf den verschiedenen Höhen gebunden.
In einer Küche war eine Frau beim Zubereiten einer Mahlzeit anzutreffen. Sie hatte den Holzherd angeheizt, die erbsen kochten, der Salat wurde geschnitten und wir unterhielten uns mit ihr über die diversen Möglichkeiten in dieser „alten“ Küche. Da ich selbst bis 1969 so einen Herd zum kochen benutzte war mir die Handhabung nicht fremd. Die Mahlzeit die hier zubereitet wurde stellte die Köchin vor ein kleines Problem: Erbsenkoteletten mit Salat. Die Erbsen wurden nicht weich, obwohl sie bereits nach ihrer Auskunft am Vorabend eingeweicht waren.
Das Rezept stammt aus einem Kochbuch der Josephine Hahner von 1914, während sie noch Schülerin einer Haushaltungsschule war. Josephine wurde nach ihrer Ausbildung Pfarrersköchin in ihrem Geburtsort in der Rhön. Die Erbsen Koteletten wurden zusammen mit einer „Rumfortsuppe“ aus Erbsen, Gerste und Kartoffeln sowie mit einem Krautsalat als Gericht serviert. Aber heute wurde wegen der Jahreszeit stattdessen ein grüner Salat dazu angerichtet.
1 Pfd. eingeweichte Erbsen zu einem recht dicken brei kochen, durch ein Sieb streichen, erkalten lassen. Dann eine in Butter gedämpfte kleingehackte Zwiebel und eingeweichte Brötchen sowie Salz und Eier dazu geben, alles gut vermischen. Aus dieser Masse kleine Laibchen formen in Semmelbrösel wälzen und ausbraten.

Der Heimweg führte uns über die Fuldaquelle, die Wasserkuppe und die Rhön bis nach Fulda.
 
johanna
johanna
Mitglied

RE: Club der Nightwriter und Nightreader
geschrieben von johanna

Die heilige Elisabeth

unsere zur Zeit täglichen Fahrten entlang der Werra führten uns über die Probstei nach Scherbda und auch zur Creuzburg. Die Fahrt entlang der Werra durch das Tal – auf der einen Seite die schroffen Felsen, aber der anderen Seite der langsam dahinfliessende Fluss war bei Sonnenschein ein Genuß. Scherbda ein grosses Kieswerk – aber dann die Creuzburg: Durch das steinerne Tor betreten wir den Innenhof – hier hat ein Hotel mit Restaurant seine Pforten geöffnet. An der Burgmauer entlang stehen kleine Steinfiguren auf Sockeln – es könnte einem Bilderbuch mittelalterlicher Burgen entnommen sein – denn die gut erhaltene Anlage ist schon von weitem zu sehen. Der Ort Creuzburg selbst ist bereits über 1200 Jahre alt. Die Burg hatte ihre Blütezeit als kulturelles und politisches Zentrum im Mittelalter unter der Herrschaft der Landgrafen der Ludowinger. Ganz besonders ist hier auch die heilige Elisabeth zu nennen, die durch ihre Mildtätigkeit und Barmherzigkeit berühmt ist. Sie hatte hier nach dem Auszug aus der Wartburg ihren Wohnsitz bis ihr Ehemann von einem Kreuzzug nicht wieder kam – auch Luther oder Napoleon waren hier zu Gast.
Hinter einem Rondell, welches irrgartenmässig mit Buchsbaum bepflanzt ist wurde ein weisser Pavillon aufgebaut. Weisse duftige Schleier wehten im Wind – als ob dies für eine Hochzeitszeremonie bereits vorbereitet wurde.
Was mich am meisten erstaunte war die Touristinformation, die hier in einem der Gebäude untergebracht ist. Wer vermutet schon auf einer Burg diese Einrichtung? Man sucht sie eher im Ort, der auch von Radfahrern aufgesucht wird. Der Burgbrunnen wurde im 12. Jahrhundert angelegt und im 16. Jahrhundert bis auf 37,5 m Tiefe ausgebaut. In dem 1982/83 restaurierten Brunnen kann man bis zum Grund hinunterschauen. Eine Töpferwerkstatt sowie ein Museum sind ebenfalls auf der Burg zu finden. Das Standesamt hat hier eine „Geschäftsstelle“ und das Hotel mit Restaurant bietet für Hochzeitsgäste auch gleich Festsaal und Gewölbekeller an. Da ich im Augenblick schlecht „zu Fuss“ bin, haben wir uns die Umrundung der Burgmauer erspart.
Ein Schild beschreibt, dass die Creuzburg als Ringmauernburg in Gipfellage errichtet wurde. Im 8. Jahrhundert war sie Mittelpunkt des fränkischen Königsgutes „Milinga“ und danach vermutlich eine Niederlassung der Benediktiner. Von 1898 bis 1945 war die Burg in Privatbesitz bevor sie nach 1900 umfangreich restauriert wurde. Ein Märchenhafter Naturpfad führt von der Burg bis ins Tal.
 

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Majorie
Majorie
Mitglied

RE: Club der Nightwriter und Nightreader
geschrieben von Majorie
als Antwort auf johanna vom 24.07.2018, 00:33:04

Hello Johanna,
wieder einmal hast Du uns eine herrliche Story - dieses mal aus der 'alten' Zeit erzaehlt.
Danke Dir!
Da Du es recht plastisch beschrieben hast, fuehle ich direkt den alten Bullerofen auf der Schulbank
neben mir.War das gemuetlich . Wir durften die Schuhe und Struempfe auziehen und irgendwo um
den Ofen  herum platzieren im Winter, da alles durchnaesst war. Wenn man an diese
Zeit zurueckdenkt, merkt man mal wieder wie alt man geworden ist und wie schoen das Leben
insgesamt war und ist - trotz aller Strapazen und Enttaueschungen.
An den Nachttopf erinnere ich mich auch noch. Aber der 'Geruch' ist mir nicht in der Nase geblieben.

Das Erbsengericht erscheint mir nicht ganz so 'geheuer'. Liegt vielleicht auch daran, dass ich eh
kein Freund von Erbsen bin. Gesund ist es sicherlich.

Interessant die alten Handwerksstaetten und das -zeug zu sehen. Wir haben hier einen alten
Bauernhof, zu dem man in der vorweihnachtlichen Zeit kommen kann . Auch hier ist alles von
'anno dazumal' so belassen worden und man kann die einzelnen Haueschen und Rauemlichkeiten besuchen und die 'alte' Kochart' geniessen . Es schmeckt wesentlich besser als das, was jetzt als
Hausmannskost angeboten wird. Dazu gibt es heissen Apfelsaft mit Zucker und Zimt.
Schmeckt koestlich.
Natuerlich hat Canada nicht die sooo alten Sachen anzubieten wie Deutschland und Europa
insgesamt. Es ist halt im Vergleich noch ein 'neues' Land,tut aber was es kann, alles von den
ersten Siedlern wieder anschaulich darzustellen.
Die Canadier bewundern die europ. Kultur und sind leicht zu begeistern, wenn sie etwas von
'good old Europe' erfahren koennen.
Und wenn man jemanden trifft der schon einmal in Europa war - ganz gleich wo - kann mit einem
Begeisterungssturm rechnen, und ich fuehle mich so manches mal ganz elend, dass ich ausgewandert bin. Aber trotz allem - bereut habe ich es noch keine Stunde.

Wir haben hier nur 2 Freilandmuseen. Das eine ist das, aus dem die Franzosen (die sich jetzt
'Franco Canadier' nennen) herausgetrieben wurden (das war Unrecht, denn sie waren vor den
Englaendern hier) und das andere eben dieser alte Hof mit seinen zig Gebaueden.


Danke nochmals liebe Johanna fuer Deine anschaulichen Schilderungen.

"So long",
Ruth
 










 

Majorie
Majorie
Mitglied

RE: Club der Nightwriter und Nightreader
geschrieben von Majorie
als Antwort auf johanna vom 24.07.2018, 00:38:53

Gruess' Dich Johanna,
und noch ein Beitrag den ich lesen durfte. Danke!
Eigentlich muesste ich mich schaemen. In der ganzen Welt herumgegondelt und Deutschland
vielleicht zu 50% kennengelelernt .
Die Area, die Du wieder einmal so anschaulich beschreibst, ist fuer mich totales Neuland.
Und hier lerne ich durch Dich so vieles von Deutschland kennen, und meine Vorstellungswelt von dem Land in dem ich geboren und aufgewachsen bin, erweitert sich. 
Dadurch kann ich den interessierten Canadiern auch noch einige zusaetzliche Reisetips geben,
wenn sie denn den Mut haben auf eigene Faust zu reisen.
Fuer uns kam etwas anderes nie infrage. Wir reisten immer ohne Netz und doppelten Boden.
Ist einfach nicht zu vergleichen mit Gruppenreisen. Die Nordamerikaner kegeln nach einer solchen
Reise oftmals alles durcheinander und man hat Muehe, ihnen klarzumachen wo sie eigentlich
waren. Spassig und traurig zugleich. Gut, dass das nicht auf  a l le  Gruppenreisen zutrifft . Ist auch
eine Sache des Geldbeutels was man sich leisten kann oder auch nicht.

Eine kleine Anekdote, die mir gerade einfaellt: mein Mann und ich standen in einem Fahrstuhl
in Amsterdam - uns gegenueber 2 aeltere Damen aus den USA. Ploetzlich fragte eine der Ladies
meinen Mann   "Sir, can you tell us in which country we are in?" (Mein Herr, koennen Sie uns sagen
in welchem Land wir hier sind?). Ich brach natuerlich in schallendes Gelaechter aus, waehrend
mein Mann eine Landkarte aus seiner Jackentasche zog und den Ladies genau erklaerte, wo sie
im Moment waren und woher sie kamen. Sie begriffen es und bedankten sich ueberschwenglich.
Das soll nicht heissen, dass der Nordamerikaner bloede ist - im Gegenteil - sie sind ein waches
und schnell begreifendes Volk. Aber fuer diese beiden aelteren Damen ging wohl alles zu schnell
und sie verloren die Uebersicht.
Gerade an Schloessern und Burgen sind die Nordamerikaner am meisten interessiert.

Weiterhin gute Reise und bleib' gesund, Johanna !
LG  Ruth




 
Majorie
Majorie
Mitglied

RE: Club der Nightwriter und Nightreader
geschrieben von Majorie
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 24.07.2018, 00:25:32

Hallo Tine,
nun denke mal ja nicht, irgendwer meint Du seiest etwas 'weird' wegen Deiner
Vorliebe fuer den Bambus.
Wenn ich dort leben wuerde wo Du lebst (Du beschreibst es ) wuerde ich mich auch riesig freuen,
mein kleines Reich gegen die Neubauten (die gelegentlich ja auch recht hoch sind) zu schuetzen.
Und wenn das durch Deinen Bambus erreicht werden kann, ist das ganz einfach nur schoen.

Ich selbst ziehe auch jedes Pflaenzchen auf und sehe was daraus wird. Und meistens wird etwas
recht schoenes daraus, dass nicht immer einen Namen hat (die engl.vergesse ich sowieso, ist mir
zu anstrengend, die deutschen, lateinischen  u n d  noch die engl. zu behalten und dem Pflaenzchen
tut das keinen Abbruch).

Es war fuer meinen Mann immer wieder ein Grund einige Spaesse ueber mich zu machen, wenn er
in einem durchsichtigen Glasbehaelter schon wieder eine neue Wurzel mit etwas Undefinierbarem
herauskommend, sah. Sie standen alle auf den Fensterbaenken und ich habe sie dann spaeter
umgepflanzt und einen kleinen runden Garten daraus gemacht.
Ist alles etwas muehsam, aber die Belohnung kommt und man erfreut sich taeglich daran.

Jedenfalls freue ich mich fuer Dich, dass Dein Bambus gedeiht und Du die Neubauten damit
in den Hintergrund schieben kannst.

Viel Glueck weiterhin und komme gut durch einen weiteren heissen Tag!
Bei uns ist es unertraeglich -auch 36 Grad und einer 100%igen Feuchtigkeit,
die uns die Karibik jaehrlich von Zeit zu Zeit herueberweht.
Ich muss nicht dorthin reisen, ich habe sie hier.
War dort und es ist dort nicht so schlimm wie es hier ankommt. Wirklich unertraeglich.
Hilft alles nichts - muessen wir durch.

Halte Dich in der Senkrechten und vergiss nicht Julchen zu streicheln von mir.

LG von Deiner 'heissen' Ruth














 

johanna
johanna
Mitglied

RE: Club der Nightwriter und Nightreader
geschrieben von johanna
als Antwort auf Majorie vom 24.07.2018, 15:23:34

oh liebe Ruth - die Japaner sind da doch noch viel schlimmer - die sitzen z.B. auf einem Schiff welches den Rhein hinauf oder hinabfährt und knipsen alles und wirklich jede Burg die man vom Schiff aus sieht. Am Rhein sind das eine Menge! Jedesmal wenn ich das sah habe ich mich gefragt, ob sie zu hause später noch wissen WELCHE Burg sie fotografiert haben - wie die abgelichtete Burg denn nun heisst.....*lol*
Ich mache ja auch Bilder auf meinen Kurzreisen, aber diese dienen mir nur als Gedächtnisstütze wenn ich dann mal wieder nachts meine Berichte schreibe, diese ausdrucke und zusammen mit den kleinen Faltprospekten abhefte.
Auch unsere Reisen - oder die Reisen die ich früher unternahm waren immer ohne Netz und doppeltem Boden. Kenia, Sri Lanka vor allem. Dänemark, Polen (zu kommunistischer Zeit), Kroatien oder Spaniens Inseln. Gruppenreisen, geführte Reisen sind nichts für mich - denn ich will "Land und leute" kennen lernen.
In Sri Lanka z.B. schauten einmal die "Bankleute" am Flughafen komisch, als ich nach Ankunft nur grössere Rupiescheine wechseln wollte oder als ich aus dem Flughafen heraustrat und gleich von Bekannten lautstark begrüsst und umarmt wurde. Diese wussten gar nicht, dass ich mit dieser Maschine ankomme - sie holten ihre Verwandten ab....
Ich hoffe nur dass ich noch lange solche Reisen unternehmen kann und mir meine Gesundheit keinen Strich durch die Rechnung macht.
Johanna_1.gif
 


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