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Plaudereien Club der Nightwriter und Nightreader

nixe44
nixe44
Mitglied

RE: Club der Nightwriter und Nightreader
geschrieben von nixe44

Guten Tag,

die Eule nixe machte heute schlapp, meine Federn hängen so lädiert herab.
Kann keine Mäuse fangen, höchstens die mit Euro drauf. Glaubt mir, andere sind schneller, aber bestimmt nicht heller. Euronen fliegen nicht durch die Luft, auch haben sie keinen besonderen Duft.
Nicht umsonst sagt man, Geld stinkt nicht. Hast du keins, dann ist alles meins.

So ihr lieben Eulen, manchmal ist das Leben so zum Heulen. Meine Gedanken müssen jetzt parieren, werde das Ungemach gleich stornieren.

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RE: Club der Nightwriter und Nightreader
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf nixe44 vom 12.08.2018, 16:23:37

@Tine, schöne Bilder hast du mitgebracht
und hast an die Eulen im Nest gedacht.
Und auch Nixe hat im Eulennest angedockt
und auf Nixe Art gerockt.
Ich möchte mich auch ganz herzlich bei allen Eulen bedanken
durch die Besucher kam das Nest nicht ins wanken.
Fest und heil so steht es da
und ist Heimat für die Eulenschar.
Nun muss ich auch schon wieder fort,
denn mein Bett befindet sich an einem anderen Ort Winken.

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johanna
johanna
Mitglied

RE: Club der Nightwriter und Nightreader
geschrieben von johanna

Erstausstattung für das Open-Flair….

oder wie man kostenlos Sperrmüll entsorgt

Am letzten Donnerstag begann in Eschwege das Open-Flair. Eine Musikveranstaltung – ähnlich wie in Wacken – hier treffen sich die Liebhaber dieser Musikrichtungen und feiern ein paar Tage. Bühnen sind aufgebaut – Parkplätze sind Mangelware also werden Äcker von Bauern dazu umfunktioniert. Ebenso Notzeltplätze, denn am Werratalsee ist zwar ein Campingplatz, ebenso am Meinhardsee aber das ist bei weitem nicht ausreichend.
Der Ursprung war die Idee, dass man musikbeigeisterten jungen Menschen eine Plattform bieten wollte, damit sie auch einmal vor Publikum spielen können. Eigentlich eine gute Sache und sehr lobenswert. Doch Jahr für Jahr fand dieses Event mehr Anhänger und von den Anfängen bis zum heutigen Tag kann man eine enorme Zunahme der Besucherzahlen feststellen. Für Geschäftsinhaber eine feine Sache – es erhöht den Umsatz, denn Besucher benötigen Getränke, auch Essen und kaufen vielleicht zusätzlich sonst noch so allerlei Krimskrams während dieser Tage ein. Man suchte sehr bald zugkräftige Musikgruppen die auftreten sollten und die eigentliche Idee geriet immer mehr in den Hintergrund. Von meiner Wohnung aus kann ich die jährliche Zunahme und das Ausweiten der Parkplätze und Camping-/Zeltplätze bestens beobachten, doch da immer mehr Zelte für Musikgruppen aufgebaut werden, die Geschäfte in diesen Tagen mehr wie überfüllt sind, ziehe ich es mittlerweile vor entweder besuchsweise bei der schweizer Tochter oder der belgischen Tochter zu erscheinen. Die Musik schallt, die Menschen haben Freude daran und ich gönne ihnen dieses Event wirklich von Herzen.
Mich brachte es allerdings manchmal nachts um den Schlaf – aber das war mein ureigenes Problem.
Mitte des letzten Jahrzehnts wurde bekannt, dass die Stadt Kassel sich gerne dieses Event zu eigen gemacht hätte, aber Eschwege hatte sich wohl erfolgreich gegen eine Übernahme gewehrt. So wuchs alles weiter und wurde mittlerweile fast zum Selbstläufer. Werbung wird nicht mehr gemacht – Plakate werden auch nicht mehr aufgehängt – im letzten Jahr wurde bereits kurz nach Beendigung des Festivals bekannt, dass bereits für das kommende Jahr alle Karten wieder ausverkauft wären.
Die Besucherzahlen kratzen mittlerweile an den Einwohnerzahlen des Städtchens mit sämtlichen Ortsteilen.
Jedes Jahr konnte ich die Anfänge beobachten wenn die Camper ankamen, sich die Plätze füllten und nach Beendigung dieses Festivals sah man wie schnell sich die Plätze wieder leerten. Doch halt: nicht ganz leerten, denn wo vorher saubere Plätze oder Äcker und Wiesen waren, da lagen jetzt Müllhaufen – kleine, mittlere und auch grössere…..die Wiesen sahen aus wie gesprenkelt. Und das fand ich furchtbar, kann man einen sauberen Platz nicht auch wieder sauber verlassen? Müssen Menschen sich wie hirnlose Schweine benehmen? Doch das wäre eigentlich ein Unrecht an diesen Tieren – sie so zu nennen.
Als ich in diesem Jahr von meiner Reise zurückkam meinte meine Nachbarin, dass die Veranstalter jetzt wohl anfangen zu lernen, denn jeden Tag wären auf den Plätzen Müllwagen unterwegs gewesen und hätten Müllsäcke eingesammelt. Ausserdem wäre es ja wirklich sehr gut, dass keine Randale oder sonst irgendwelche grösseren Unannehmlichkeiten wie Schlägereien und/oder sinnlose Besäufnisse bekannt geworden wären. Und auch in der wöchentlichen Ortszeitung war nur Gutes zu lesen – wie schön doch alles gewesen wäre…... Das liest sich toll, es hört sich sehr gut an – doch gestern abend war ich geschockt.
Wir fuhren nicht nur um einen der Notcampingplätze herum, nein wir fuhren um mehrere herum und in einen der Plätze hinein – da lagen nicht nur Plastikflaschen, Dosen, Plastiktüten - nein es kam noch viel schlimmer. Eine Küchenspüle – mehrere Sofas, Sessel und Kühlschränke standen herum – Zeltstangen mutwillig kaputtgetreten – haufenweise zerrissene Zeltplanen, Rollen von Klopapier. Auch auf einem der Notparkplätze sah ich Müll herumliegen – nicht viel, aber muss man den Müll aus dem geparkten Auto schmeissen? Auf dem Campingplatz waren Sammler unterwegs – jeder suchte sich aus diesem reichhaltigen Angebot das heraus, was er am besten zu Geld machen konnte. Pfandflaschen und Dosen waren zwar schon gesammelt, aber man sah trotzdem immer noch genügend dieser Artikel herumliegen. Bei meinem Einkauf Stunden vorher in einem Selbstbedienungsladen sah ich einen jungen Mann der mit zwei sehr grossen Taschen voll mit Pfandflaschen vor dem Flaschenautomaten stand und diesen fleissig fütterte. Familien sammelten Aluminiumgestänge von Zelten, die einfach so liegen gelassen wurden. Und wenn man einen kleinen Grill benötigte – hier fand man nicht nur einen. Von einer selbstgebastelten Küchenzeile mit Spüle die dort herumlag schraubte sich ein Mann die sehr guten Holzleisten ab – die Schrauben – alle blitzsauber, nichts verrostet verschwanden auch in seiner Jackentasche. In einem abgesperrten Terrain dieses Platzes sah ich dann die Haufen blauer Müllsäcke die bereits an den vorhergehenden Tagen eingesammelt wurden. Containerweise Müll der von der Gemeinde entsorgt werden muss. Wer bezahlt das eigentlich? Die Verursacher wohl kaum, die machen sich über so etwas wie den eigenen Müll erst Gedanken, wenn sie die Entsorgung selbst bezahlen müssen. Und da kam mir dann der Gedanke, meinen Müll auch auf diese Art und Weise zu entsorgen. Man belädt einfach einen Wagen mit den Dingen, die man sonst entsorgen müsste, stellt sich vor den Eingang zum Zeltplatz damit auf. Hält ein Schild in die Höhe und schreibt darauf: Erstausstattung für das Open-Flair kostenlos abzugeben! Ob die Ordner dann wohl einschreiten würden?
Wenn man durch Albanien fährt und die Mengen an Plastiktüten, Plastikflaschen an den Strassenrändern, an Bäumen und Büschen sieht, dann wundert man sich, schüttelt mit dem Kopf. Hier in Eschwege habe ich ein kleines Albanien gesehen, das eigentlich noch sehr viel schlimmer ist wie in diesem Entwicklungsland. Denn wenn man sich umhört ist doch eigentlich jeder stolz darauf in einem zivilisierten und geordneten und sauberen Land zu leben. Doch was hier noch geordnet, sauber und zivilisiert sein soll das wissen die Götter!!

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Mitglied_69e81d4
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RE: Club der Nightwriter und Nightreader
geschrieben von ehemaliges Mitglied

Liebe Mit-Eulen

Ich bin jetzt mal in den Eulenwald geflattert,
und warte drauf, dass es weit aus der Ferne rattert.
Dann kommt vielleicht der Justus mit einem Pferdegespann
und bringt ganz viele vollgefüllte Weinfässer heran.
Denn es wäre schön, den ersten kühlen Abend zu versüssen,
und mit gut gefüllten Gläsern die Bruny zu begrüssen.
Eine ganze lange Weile hast du gefehlt, my dear,
Und Willkommensfeste sind doch der Eulen Zier.
Alle anderen Eulenvögel, die hier gewartet auf dich,
decken schon mal zum Trank und Schmaus den Tisch,
Vielleicht müssen sie erst mal noch was besorgen,
dann gibts das Fest halt erst am Abend morgen....
Ich bring schon mal vom Hexenkräuterbeet die Salbeimäuse,
Denn die sind leckerer als das Waldtiergekräuse.
Falls heute keiner kommt -  und Niemand hat Zeit,
meine Hexenküche ist für Zauberkräuter immer bereit: 
Salbeiküchlein.jpg
Liebe Grüsse an das ganze Eulenvolk:
Eure euleklein.jpg
 

RE: Club der Nightwriter und Nightreader
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf johanna vom 14.08.2018, 13:27:20

Lach Johanna, bevor ich deinen Post zu Ende las, dachte ich mir tolle Sache aber wer wird die Müllberge entsorgen. Es scheint, dass der Mensch bereit ist, seine Hemmungen zu verlieren sobald er seine Wohnung verlassen hat.
Gleiches ekelhaftes Verhalten sehe ich hier wo viele Touristen unterwegs sind. Von den Erntehelfern will ich gar nicht sprechen. Sie zerschlagen die Glasflaschen, sodass das Campo mittlerweile übersät ist von Glasscherben. Warum Menschen so sind, erschließt sich mir nicht und ich habe aufgehört mir Gedanken darüber zu machen.

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RE: Club der Nightwriter und Nightreader
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 14.08.2018, 20:00:10

Eule Tine es ist schön dich zu lesen,
ja ich bin lange Zeit nicht mehr hier gewesen.
Krankheit und Ärger hielten mich fern
aber im Eulennest, da bin ich gern.
Den Flügelschlag von Justus habe ich schön lange nicht mehr gehört,
vielleicht hat ihn ja das Weinfässerschleppen gestört?
Aber unsere Eulen begrüßen wir auch ohne Wein,
wir können auch ohne Alhohol gesellig beisammen sein.

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luchs35
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RE: Club der Nightwriter und Nightreader
geschrieben von luchs35
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 14.08.2018, 20:00:10
 
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Die Eulenküche besuche ich gerne,
komm angeflogen aus der Ferne,
nun werden wir schon mit Mäuschen gelockt,
deshalb wird schnell auf den Ast gehockt.
Und wenn es dann eine tolle Fete gibt,
macht sich die Kücheneule Tine sehr beliebt.
Eule Bruny wird ganz happy sein,
sie fliegt sogar von Spanien hier rein.
Wer weiß, ob Justus noch im Weinberg ist
und nach diesem Hitzesommer die Öchsle misst? 
Vielleicht bringt er den lockeren Charme wieder rein,
irgendwie müsste das doch zu schaffen sein....

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RE: Club der Nightwriter und Nightreader
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf johanna vom 14.08.2018, 13:27:20

Liebe Johanna, ich kann dich ganz und gar verstehen. Und es ist jede Entrüstung auch nachvollziehbar über das Ausmass, was du beschreibst. . Aber ich habe inzwischen versucht, in meinem Umfeld ( wo es keine Festplätze gibt, sondern schöne Flussufer), die nächtlichen Partyplätze, an denen getrunken und Fastfood gegessen wird, am anderen Morgen zu säubern. Ich kenne die Menschen nicht, die dort alles liegenlassen, vielleicht Jugendliche, vielleicht aber Alte, vielleicht Normaloschweizer oder Ausländer, keine Ahnung. Ich will gar nicht in die Falle treten, dass das die 'Jungen' sind. Ich könnte mich aufregen(und hab mich auch über Jahre aufgeregt). Doch inzwischen hab ich erkannt, dass das nur mir nicht guttut. Denn selbst wenn ich die Menschen sehen würde, die da ihren Müll einfach liegen lassen, und ich vielleicht auch etwas zu ihnen sagen würde (sogar auf freundliche Art, und auf Einsicht hoffend) , würde es nichts ändern. Es kommen immer wieder andere dorthin. Mir ist es unbegreiflich, welche Haltung dahintersteckt. Und trotzdem kann ich es nicht ändern. - Ich hab es schon mal beschrieben, vielleicht sogar bei euch Eulen: Julchen, der ehemalige Strassenhund, hat ein Gespür für Müll. Und inzwischen hat sie gelernt, mir vom anderen Ufer, zu dem sie schwimmt und zu dem ich nicht hin kann, alles aufzulesen. Ich sammle auf meiner Seite. Wir haben jeden Tag einen grossen Korb dabei. Und dann verteile ich auf dem Rückweg den ganzen Müll in die vielen  (immer!!! dort stehenden) Abfalleimer. Es ist dann immer schön am Fluss bis zum nächsten Freitag. Ich sag das nicht, um mich zu brüsten (im Sinn von 'Frau Saubermann)- ich möchte einfach am Fluss etwas Schönes erleben - und ich bin, ihr wisst das schon, total stolz auf Julchen, meine Müllsammlerin. Gruss ins Eulennest von mir und, obwohl sie nicht wie eine Eule aussieht: von Julejule2016.JPG

Mitglied_69e81d4
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RE: Club der Nightwriter und Nightreader
geschrieben von ehemaliges Mitglied

Es ist verboten und ich weiss das. Man darf nix aus anderen Threads bringen. Aber, bitte sei grosszügig, liebe Jil, der muss jetzt im Eulennest sein und rein. Zitat: der Witz von Jil und danke dafür:
 

"Glauben Sie mir, das mit den übernatürlichen Kräften bilden Sie sich nur ein."

"Wie Sie meinen", sagte die Patientin und flog davon."

Danke, Jil, und liebe Grüsse aus dem Eulennest: Immer gern auch hier willkommen..... 
Tine
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johanna
johanna
Mitglied

RE: Club der Nightwriter und Nightreader
geschrieben von johanna

Ich bin mit meinen Berichten ins Hintertreffen geraten, deswegen erst heute Nacht unseren Ausflug vom 29.7. und jetzt fehlt noch der heutige Ausflug - aber dafür bin ich jetzt zu müde, auch wenn ich eine Nachteule bin......


Das Traumhaus…..

Wir hatten den 29.7. Sonntag frei und machten uns auf, die nähere und etwas weitere Umgebung zu erkunden. Mittagessen wollten wir in Küllstedt. Das ist neben dem Dorf ein Endhaltepunkt der Kanonenbahn, mit der wir einige Tage später mit dem Onkel von Uwe fahren wollten. Die Ausschilderung war nicht gerade das gelbe vom Ei, aber auf Nachfrage bei einer Dame, die mit Schaufel und Besen bewaffnet ihr Gartenmäuerchen reinigte – erhielten wir eine genaue Streckenführung beschrieben. Das Lokal welches sich bei diesem Endhaltepunkt der Kanonenbahn befindet kann man wirklich nur empfehlen. Das Essen ist schmackhaft, preiswert und ausreichend. Wir sassen gemütlich im Aussenbereich unter Schatten spendenden Bäumen. Nach der Mahlzeit fuhren wir weiter nach Leinefelde und Worbis – hier war ein japanischer Garten angekündigt. An den Strassen sind braune Hinweisschilder zu besonderen Sehenswürdigkeiten und uns schien es so, dass ein japanischer Garten einfach dazu gehört. Die Ausschilderung war wieder einmal absolut unzureichend. Wir sprachen eine Dame an, die uns den Weg erklärte. Als wir mit dem Auto wendeten, kam sie uns noch einmal nachgelaufen. „Haben Sie auch schon den japanischen Garten in Bad Langensalza besucht?“ fragte sie. Als wir bejahten, meinte sie dass sich dann ein Besuch des hiesigen Gartens absolut nicht lohnen würde – der Garten in Bad Langensalza wäre viel schöner! Wir bedankten uns für diese Auskunft, fuhren aber doch an dem japanischen Garten ganz langsam vorbei und erhaschten Einblicke. Danach gaben wir der Dame unbedingt Recht – ein Besuch dieser Anlage wäre wirklich unnütze Zeitverschwendung. Wir fuhren also weiter Richtung Dingelstedt.

Auf unserem Weg befand sich die Abzweigung nach Klüschen Hagis. Eine Männerwallfahrtsstätte. Dieses Mal war die kleine Kirche geöffnet. Ein wunderschöner Altar – reich verziert mit Schnitzereien, mit Gold beschlagenen Blüten und Blättern.
Darüber ein schlichtes grosses Holzkreuz ohne jeglichen Schmuck. Die hellen Fenster lassen viel Licht und Luft in den Kirchenraum – im linken Fenster ist ein Engel über einem knieenden Menschen zu sehen – auf dem rechten Fenster zwei Frauen. Die Fenster sind in Tiffanitechnik gestaltet – und in der Mitte ist ein rundes Fenster welches eine Friedenstaube zeigt. Alles in sehr hellen Farben gehalten. Vor der Kirche ein Platz der sich dann bis zum erhöhten Waldrand fortsetzt – oben am „Berg“ ist dann nochmals ein grosses Holzkreuz aufgestellt. Hinter der Kirche alte Bäume die bestimmt schon einiges gesehen haben, denn die Stämme sind teilweise aufgebrochen und verfüllt. Am Eingang zu dieser Wallfahrtsstätte ist eine Holzfigur „der Wallfahrer“ aufgestellt und Schilder zeigen an dass diese Skulptur im Jahr der 60. Männerwallfahrt errichtet wurde. Um die Figur des Wallfahrers herum sind andere Figuren dargestellt: Großvater mit Sohn und Enkelkind, dazu Elisabeth von Thüringen die sich einem Bettler zuwendet und mit ihm etwas teilt und als drittes der verlorene Sohn, der von seinem Vater liebevoll in die Arme genommen wird. Dieser Baumstamm aus dem das Gebilde herausgearbeitet wurde ist 200 Jahre alt. Man erfährt dass hier zwischen 10tsd und 20tsd Männer an dieser Wallfahrt teilnehmen und dass auch zu Zeiten der ehemaligen DDR diese Wallfahrten stattfanden.

Auf der Weiterfahrt sahen wir bei einer Firma Bedachungen. Uwe interessiert sich sehr dafür sucht er doch die beste und auch eine preiswerte und leichte Lösung für sein Vorhaben „Tynihaus. Also schauten wir uns die gezeigten Modelle für Dachabschlüsse usw. an und Uwe wollte sich dazu ein Angebot einholen. Nachdem er dem Angestellten erklärte, für was er so ein Dach benötigt, meinte dieser ganz trocken: „Hier haben wir eine Firma gleich um die Ecke, die baut grad sowas. Und wenn sie etwas brauchen, dann kommen die zu uns.“ Er gab Uwe die genaue Adresse.
Das war ein Wort.
Wir fuhren zu dieser Schreinerei. Ich blieb im Auto sitzen – eine Schreinerei, was kann man da schon sehen? Gross schien sie nicht zu sein – doch wie sehr hatte ich mich getäuscht. Es dauerte keine 5 Minuten bis Uwe zurückkam mit den Worten:“Ich flippe gleich aus, das musst Du sehen“. Ich umrundete das Gebäude und kam zum Eingang – eine wirklich sehr grosse Halle und darin ein grosses „Tynihouse“ für einen Kindergarten. Dieses Haus stand auf einem ca. 10 m langen Trailer, war für die Benutzung im Wald vorgesehen und wir waren einfach nur begeistert. Grüne stabile Fensterrahmen – die Aussenverblendung war genauso, wie wir uns das vorstellten. Keine Querlatten wo sich Wasser verfangen kann – sondern längs-Verlegung. Das Dach rund gebogen aus verleimten Hölzern. Wir erhielten die Erlaubnis das Innenleben zu begutachten. Leichte Spanplatten – Pappelholz – hell und freundlich! Die Isolierung rundherum war nach Auskunft des Schreiners dick genug. Und es gab eine abgetrennte Kochecke, dazu war auch schon eine lange Sitzbank für die Kleinen installiert, die unter der Sitzfläche einen grossen Stauraum für Spielzeug enthielt. Und auf Uwes Nachfrage erhielt er die Auskunft dass diese Schreinerei auch das Grundgerüst für sein Tynihaus bauen würde. Wir waren beide begeistert – da fährt man nach Neumünster, nach Karlsruhe und sieht eigentlich nur „Schrott“ und mangelhaftes verarbeiten und hier – ein paar Kilometer vom Wohnort entfernt hat man wirklich einen Experten gefunden…..denn die sogenannten Experten, die wir in Neumünster und auch auf der Messe in Karlsruhe trafen haben sich eigentlich nur selbst belobhudelt, aber wenn man auf Mängel hinwies, dann wurden diese mit einer Handbewegung beiseite gewischt…..
Die Visitenkarte die wir auf unsere Bitten erhielten haben wir gleich gut aufgehoben.

Die letzte Station an diesem Tag war das Bärenfreigehege – der alternative Bärenpark in Worbis. Hier kann man Bären und Wölfe beobachten – sie leben frei in grossen eingezäunten Gebieten – die Bären kamen aus unterschiedlichen Gründen in diesen Park um ihr Gnadenbrot hier zu erhalten. Man sieht Plakate zu den Tieren: aus welchen Verhältnissen sie kommen, was sie durchmachen mussten – waren Tanzbären oder Gallensaftspender, mussten gegen Hunde kämpfen und hatten oft keine Chance weil man ihnen keine Chance gab. Hier haben sie ein friedliches Leben, auch wenn sich vielleicht bei manchen immer noch Reaktionen aufgrund der früheren Erlebnisse zeigen. Alle Bären haben Namen – sie werden vorbildlich betreut. Eine kommentierte Parkrunde wird speziell auf die Bedürfnisse von Menschen mit eingeschränkter Mobilität mit einem Bärmobil angeboten. Das muss man allerdings vorbestellen. Bis zu fünf Gäste können den gesamten Bärenpark "rollend" genießen. Wir haben uns aber für den Fußmarsch entschieden. Es werden auch andere Erlebnisprogramme angeboten – vom Lagerfeuer mit Imbiss bei dem man dann auch nähere Informationen über die Wölfe erhält bis zu einem Indianerfest oder einem Workshop „Imkern“ für Alle…..Eine Pause machten wir in einem Cafe welches in diesem Areal ist und wo man durch die grossen Glasscheiben die Bären auch beobachten kann, wenn sie sich ihren Weg suchen….
Alles in allem war es wieder ein ereignisreicher Tag.

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