Forum Allgemeine Themen Plaudereien Club der Nightwriter und Nightreader

Plaudereien Club der Nightwriter und Nightreader

johanna
johanna
Mitglied

RE: Club der Nightwriter und Nightreader
geschrieben von johanna

Spendet 5,- Euro….
damit ein afrikanisches Kind sich Essen leisten kann und nicht verhungert……

nach dem Besuch des Braunkohletagebaus fuhren wir mit dem Riesengefährt weiter bis zum Kraftwerk schwarze Pumpe. Der Standort der schwarzen Pumpe bestand bereits in der DDR und hat zeitweise das gesamte Land mit Energie versorgt. Nach der Wende wurde alles abgerissen und nach allerneusten Erkenntnissen 1993 neu gebaut. Dadurch ist dieses Kraftwerk eines der grössten und modernsten seiner Art. Es wird ein Wirkungsgrad von 40% erreicht.
Hier wurden wir im Informationszentrum von einem ehemaligen Mitarbeiter des Kraftwerks in Empfang genommen.
In diesem Informationszentrum ist auf einem grossen Tisch das maßstabsgetreue Kraftwerk aufgebaut. Und hier werden uns die einzelnen Gebäudeteile und ihre Bedeutung erklärt.

Der Industriepark Schwarze Pumpe – seit rund 60 Jahren ist er ein länderübergreifender Wirtschaftsschwerpunkt in der Lausitz, ca. 30 Kilometer südlich der Stadt Cottbus. Er verbindet Brandenburg mit Sachsen und ganz konkret die Stadt Spremberg mit der Gemeinde Spreetal.

Ab Mitte der 50-er Jahre wurde an diesem Standort Braunkohle zu Briketts, Braunkohlestaub, Koks und Stadtgas veredelt sowie im Kraftwerk verstromt. Bis in die 1980-er Jahre konzentrierte sich hier ein Großteil der Strom- und Gasproduktion Ostdeutschlands. Das ehemalige Gaskombinat Schwarze Pumnpe war damit eine der tragenden Säulen der Energiewirtschaft der DDR.
Zahlreiche innovative Verfahren in der Kohleveredelung und der chemischen Industrie wurden hier erstmals in großtechnischem Maßstab umgesetzt.
In den Jahren seit 1990 entwickelte sich der Industriepark Schwarze Pumpe von einem Energie- und Kohleveredlungszentrum zu einem modernen Industriestandort, der mit seiner technischen Infrastruktur vielfältige Branchen anzog. Von der Energieerzeugung über Papier- und Baustoffherstellung bis zu Chemie, Logistik, Stahlbau und Elektrotechnik.
Zwischenzeitlich sind über 100 Unternehmen verschiedener Branchen im Industriepark vertreten. Gemeinsam profitieren die Firmen von den Synergieeffekten, die hier geboten werden und von der Nachbarschaft zu zahlreichen leistungsstarken Dienstleistern.

Die Braunkohle aus dem Tagebau gelangt mit Zügen bis zum Entladebunker des Kraftwerks, sie wird grob zerkleinert, getrocknet und in Kohlemühlen zu feinem Staub zermahlen. Das Einblasen des Brennstoffes in den Feuerraum des Dampferzeugers erfolgt durch spezielle Brenner und unter genau dosierter Luftzugabe. Das Patent der Drucklufttechnik des Einblasens wurde von DDR Kombinaten entwickelt, von Siemens übernommen und anschliessend weltweit verkauft.
Beide Führer (Braunkohletagebau und Kraftwerk) erklärten uns mit großem Stolz dass die DDR-Patente in der ganzen Welt verwendet werden. Heute werden in China Blocks nach genau dieser Technik, gebaut.

Die 10 Besucher der landwirtschaftlichen Agrargenossenschaft waren einhellig der Meinung, dass der Braunkohletagebau endlich beendet werden sollte. Der ehemalige Mitarbeiter des Kraftwerks führte vor Augen, dass für eine zuverlässige Stromversorgung die Erzeugung und der Verbrauch stets im Gleichgewicht sein muss. Mit Solar- und Windenergie allein wäre das nicht möglich und führte auch die Gründe an. Denn das Braunkohlekraftwerk zeichnet sich durch hohe Verfügbarkeit und Flexibilität aus. Sie könnten zuverlässig rund um die Uhr für Elektrizität sorgen, dadurch können Schwankungen aus der erneuerbaren Energie ausgeglichen werden. Da Strom aus erneuerbaren Energien vorrangig in das Stromnetz eingespeist werden, passen sich Braunkohlekraftwerke an, drosseln wenn nötig die Leistung. Lassen Wind und Sonne nach bzw. steigt der Stromverbrauch, garantiert das Kraftwerk dass die Stromversorgung sicher bleibt.

Die Diskussion wurde sehr hitzig geführt und dann kam eine Bemerkung, die ich voll und ganz teile: solange von Landwirten angebaute Lebensmittel der Verbrennung und Energie zugeführt werden würde er (der Mitarbeiter des Kraftwerkes) nicht einsehen, dass man für hungrige Menschen Geld spendet. Damit würden diejenigen, die Mais anbauen nur ihren eigenen Geldbeutel füllen und nicht an das Elend der Hungernden denken.
Ausserdem fragte er was passieren würde, wenn der Strom auf einmal stundenweise wegbleibt? Was soll dann noch funktionieren?
Blackout in Deutschland: Abrupt fallen Ampelanlagen, Stellwerke und die öffentliche Beleuchtung aus. Fahrstühle und U-Bahnen stoppen. Trinkwasser- und Lebensmittelversorgung ist gestört. Kühl- und Heizanlagen funktionieren nicht mehr. Tankstellen und Arztpraxen, Krankenhäuser schliessen. Produktionsprozesse sind unterbrochen.

Selbst wenn die Deutschen aus der Kohleförderung und Veredelung aussteigen würden wäre das minimal gemessen an dem was andere Länder an fossilen Brennstoffen verbrennen. Es wäre wesentlich sinnvoller die moderne Technik zu verbreiten als diese ausgefeilte Technik hier zu verbieten. Sehr verärgert meinte er noch dass die Techniker und Ingenieure alle Anforderungen erfüllt hätten – sie hätten geliefert und jetzt wird alles in Deutschland kaputt diskutiert. Man kann kein Industriestaat sein wenn man keine Energiequellen und Möglichkeiten hat.
Er hofft dass dann andere Länder mit der neuen Technik den Strom herstellen und Deutschland beliefern – das verteuert dann allerdings alles enorm.

Das Kraftwerk liefert kostenlos das Nebenprodukt Gips an eine Fabrik, die Gipskartonplatten herstellen. Ebenfalls wird das Abfallprodukt Asche in der Zementindustrie verwendet.

Mehr als 10 Mrd. Kwh Strom erzeugt das Kraftwerk schwarze Pumpe im Jahr.
Etwa 3 Millionen Haushalte können ihren Strombedarf durch das Kraftwerk schwarze Pumpe decken.
Installierte Leistung sind 2 x 800 MegaWatt
Johanna_1.gif
johanna
johanna
Mitglied

RE: Club der Nightwriter und Nightreader
geschrieben von johanna

Atlantis

Am Freitag gegen Nachmittag wollten Uwe und ich am Abend ins Kino gehen – die Programme der Lichtspielhäuser in Eschwege, Bad Sooden und Mühlhausen waren zum davon laufen….. Uwe fand allerdings ein Event in Erfurt – Holiday on Ice. Beginn um 19:00 Uhr.
Er rief an, fragte mich ob mir das recht wäre – ich stimmte zu und wir fuhren spontan los. Immerhin lagen vor uns mehr wie eine Stunde Autofahrt.

Gegen 17:00 Uhr kamen wir in Erfurt an und fuhren zuerst zum Messegelände. Hier sollte in der Messehalle 1 die Vorführung stattfinden. Das Gebäude war noch geschlossen und auf unsere Bitte konnten wir bei der Information die Öffnungszeiten erfragen. Ausserdem erhielten wir die Auskunft dass noch Karten an der Abendkasse verfügbar wären.
In der Nähe hatte ein Supermarkt geöffnet – kein Problem für uns dort etwas essbares zu erstehen. Besteck haben wir immer dabei – bei dem Zigeunerleben welches wir teilweise führen ist das auch dringend erforderlich.
Gegen 18:30 machte ich mich auf den Weg zur Abendkasse – Uwe suchte für das Auto einen Parkplatz.
Wir bekamen Karten der mittleren Preisklasse – gaben unsere Mäntel/Jacke an der Garderobe ab und gingen in die Halle 1. Tribüne S gegenüber dem Eingang. Die Fläche innerhalb der Tribünen war mit Eis bedeckt – blau angestrahlt. Als Dekoration hingen Stoffbahnen in der Mitte der Fläche von der Decke herab, die mit Beamern angestrahlt wurden. Bilder – Atlantis – durch weisse und blaue Farben wirkte es eiskalt.

Der griechische Philosoph Platon beschrieb Atlantis als Inselgruppe, die vor ca. 11000 Jahren im atlantischen Ozean lag. Dort gab es prachtvolle Paläste und Tempel sowie eine gigantische goldene Statue von Poseidon. Die Einwohner von Atlantis waren ihrer Zeit weit voraus und führten ein sorgenfreies Leben. Doch durch die Gier nach mehr Land und Macht erzürnten sie die Götter. Diese schickten eine Unzahl von Katastrophen über das Reich und es endete in der totalen Vernichtung des einst so großartigen Reiches. Atlantis versank in den Wellen des Ozeans.

Im ersten Akt wurde das Kristallzimmer gezeigt – die Kostüme waren prächtig mit viel Glitzer – die Eistänzer mit ihren Pirouetten, Sprüngen und getanzten Figuren herrlich anzusehen. Kristallzimmer wurde von den weissen Farben und weissen Kostümen beherrscht. Die Stadt mit den vielen Einwohnern – Ungefähr 30 Akteure waren hier bei dieser Szene auf dem Eis und tanzten lebenslustig in bunten Kostümen herum. Im Zimmer der Wunder wurden dann einige Zaubertricks auf dem Eis vorgeführt. Menschen verschwanden in leeren Kartons oder stiegen aus vorher leer gezeigten Boxen heraus. Die Zauberkunststücke waren sehr gut auf die Kostüme und die tänzerischen Darbietungen abgestimmt. Die Dame ohne Oberkörper schob einen Teewagen vor sich her. Der Ober ohne Oberkörper zog den Teewagen wieder in den Hintergrund.

Die Rückkehr zum Kristallzimmer zeigte dann das Zerspringen des Kristalls in mehreren Bildern. Die Kostüme wieder in weiss und hellblau passend zum Kristallzimmer. Die freie Natur und letztendlich die Eruption die zum Untergang führte waren sehr schön durch die entsprechenden Kostüme anzusehen. Auf Ringen, die durch Seile herabgelassen wurden, schwangen sich Darsteller durch die Luft während auf der Eisfläche Frauen ihren Reigen tanzten. In die Mitte der Eisfläche wurde ein Podest geschoben und ein Paar demonstrierte hier formvollendete Hebefiguren. Der Kraftaufwand war teilweise enorm und die Körperbeherrschung vollkommen. Der Untergang wurde per Beamer wieder auf die Rückwand geworfen. Das Wasser stieg höher und höher.

Danach gab es eine kurze Pause, die wir aber nur zur Beobachtung der Besucher nutzten.
Der zweite Akt begann im tiefblauen Meer. Fische aller möglichen Art, Quallen mit ihren vielen Tentakeln – an Kostümen wurde in der Phantasie nicht gespart. Die fliegenden Netze der Quallen schimmerten bunt im Licht der Scheinwerfer, die auf sie gerichtet waren.

Sie „schwammen“ förmlich umher – Mantas mit den grossen Flossen schwebten durch die Luft.
In der Grotte wurden dann auch u.a. Figuren am Trapez gezeigt. Im Hintergrund auf der Rückwand Korallen in rot und grün – alles andere in unwirklichem blau der Meerestiefe.

Dann kam ein Taucherballett – die Kostüme: es waren wirkliche Taucheranzüge in moosgrün mit Schnorchel, Taucherbrille und Flossen die auf die Füsse gebunden waren. Mit ihren Unterwasserlampen leuchteten sie alles aus. Diesem Ballett schlossen sich dann wieder viele grün-maskierte Eistänzer an deren Gesichtsmaske eher Aliens denn Fischen glichen. Die Kostüme mit viel Glitter. In der letzten Szene war dann wieder Atlantis zu sehen mit den „Bewohnern“. Im Hintergrund auf der Leinwand wieder die Tempel und Fahnen der Stadt.

Alles in allem eine sehr spektakuläre Umsetzung auf dem Eis – unbedingt sehenswert.
Robin Cousins der Creative Director sagt selbst, dass die Welt von Atlantis für ihn glamouröse und extravagante Kostüme, übergreifende und lebendige Musik sowie eine Bühnenkulisse die den ganzen Raum nutzt bedeutet. Es ist ein echtes Holiday-on-Ice -Spektakel.
Jeder sieht Atlantis anders – aber so wie es gezeigt wurde hat es mir ausnehmend gut gefallen.

Johanna_1.gif
Klara39
Klara39
Mitglied

RE: Club der Nightwriter und Nightreader
geschrieben von Klara39
als Antwort auf johanna vom 18.12.2018, 01:25:21

OT: (denn eigentlich schreibe ich ja hier nicht, weil ich nachts schlafe, sorry!)

Zitat von Johanna:
"Ab Mitte der 50-er Jahre wurde an diesem Standort Braunkohle zu Briketts, Braunkohlestaub, Koks und Stadtgas veredelt sowie im Kraftwerk verstromt. Bis in die 1980-er Jahre konzentrierte sich hier ein Großteil der Strom- und Gasproduktion Ostdeutschlands. Das ehemalige Gaskombinat Schwarze Pumnpe war damit eine der tragenden Säulen der Energiewirtschaft der DDR. Zahlreiche innovative Verfahren in der Kohleveredelung und der chemischen Industrie wurden hier erstmals in großtechnischem Maßstab umgesetzt."

Als ich das las, musste ich an 1982 denken, als im Februar dort eine schwere Havarie in der Gasreinigungsanlage war und wir vom Betrieb zum Wiederaufbau eingesetzt waren. Für diesen Einsatz bekamen wir ein kleines Brikett, das immer noch auf meinem Regal steht :

Schwarze Pumpe2.JPGSchwarze Pumpe1.JPG
Danke, Johanna, dass Du meine Erinnerung an spannende Zeiten geweckt hast!
Schöne Feiertage wünscht
Klara

 


Anzeige

johanna
johanna
Mitglied

RE: Club der Nightwriter und Nightreader
geschrieben von johanna
als Antwort auf Klara39 vom 22.12.2018, 20:11:53

Gern geschehen Klara - freut mich wenn mein Bericht Dir zu angenehmen Erinnerungen verholfen hat
LG Johanna

ahle-koelsche-jung
ahle-koelsche-jung
Mitglied

RE: Club der Nightwriter und Nightreader
geschrieben von ahle-koelsche-jung
da4b2bec02d1b50e95d18c961b905a53.jpg
Ich schau mal grad hier vorbei um allen Nachteulen hier ein frohes und besinnliches Weihnachtsfest zu wünschen.

Für das neue Jahr hoffe ich das Gesundheit, Glück und Zufriedenheit die drei wichtigsten Komponenten für euch sind.

Eule a-k-J.jpg
Shenaya
Shenaya
Mitglied

RE: Club der Nightwriter und Nightreader
geschrieben von Shenaya





Anzeige

johanna
johanna
Mitglied

RE: Club der Nightwriter und Nightreader
geschrieben von johanna
als Antwort auf Shenaya vom 30.12.2018, 17:10:43

vielen lieben Dank Rafiki Shenaya! Ich wünsche Dir das gleiche - guten Rutsch, tolle Gesundheit - einen Jahrebeginn voller Optimismus und viel Freude und Glück!

Majorie
Majorie
Mitglied

RE: Club der Nightwriter und Nightreader
geschrieben von Majorie
Euch Allen wuensche ich ein gesundes und harmonisches Neues Jahr 2019 !

War lange nicht hier - kann re. eines hauesl. Unfalls nur begrenzt mailen. Denke, in einigen Wochen
geht's wieder (Brandwunden).

Habt weiterhin viel Freude im Club und -hoffentlich- bis bald, und dann flattert meine Eule wieder
mit gesunden Fluegeln ein. Ich denke, Ihr erkennt sie wieder? Liebe Gruesse aus der Ferne schickt Ruth.OWL BARREED JULY 17 2012 (10).jpg'Majorie'


                                               CROSSBILL RED JANUARY 27 2008 (6)134.jpg
Majorie
Majorie
Mitglied

RE: Club der Nightwriter und Nightreader
geschrieben von Majorie
als Antwort auf luchs35 vom 16.12.2018, 20:53:58

Danke, liebe Luchs - lese gerade erst Deine Besserungswuensche. Ja, die Schmerzen sind noch immer
betraechtlich aber geringer. Heilung verlaueft gut. "Unkraut vergeht nicht" muss ich mir hier in englisch
anhoeren Weinen.

Liebe Gruesse,
Ruth

DSC04296.JPG

luchs35
luchs35
Mitglied

RE: Club der Nightwriter und Nightreader
geschrieben von luchs35
als Antwort auf Majorie vom 03.01.2019, 20:04:20

Hauptsache, es geht Dir besser, liebe Ruth, und hoffentlich halten sich die Brandnarben in Grenzen. Ich kann mir vorstellen, welche Schmerzen Du auch jetzt noch hast ,und ich wünsche Dir von Herzen, dass alles rasch wieder gut wird.  Ich puste mal ein bisschen Zwinkern . 
Sag mal, ist das ein Bild aus Deiner näheren Umgebung? Das ist ja traumhaft schön! Verliebt ...Luchs


 


Anzeige