Forum Allgemeine Themen Plaudereien Club der Nightwriter und Nightreader

Plaudereien Club der Nightwriter und Nightreader

Distel1fink7
Distel1fink7
Mitglied

RE: Club der Nightwriter und Nightreader
geschrieben von Distel1fink7
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 03.02.2019, 17:41:34

Na hoffentlich geht diese (R) eis - Zeit irgenwann mal vorbei
und dann aber dannn ..........:P
Der Distelfink

Distel1fink7
Distel1fink7
Mitglied

RE: Club der Nightwriter und Nightreader
geschrieben von Distel1fink7
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 03.02.2019, 18:31:49

Ja,der Tip ist gut, wer weiß , was ich noch angestellt hätte,
Übrigens, wenn Du mal nur so was sagen willst,ich hör 
Dir zu, Warum?  Hab 8 Jahre als Sterbebegleiterin im Hospiz
gearbeitet. Irgendwie hab ichs geschafft, Jetzt  kann ich
nicht mehr aber etwas bleibt

Gute Nacht
Distelfink

Mitglied_69e81d4
Mitglied_69e81d4
Mitglied

RE: Club der Nightwriter und Nightreader
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 03.02.2019, 18:47:58

Liebe Bruny, ich hab mir sowas gedacht, dass du nicht zurückgelesen hast. Ich weiss doch, du hättest sonst ganz anders reagiert. Danke, dass du mir zu'hören' möchtest, wenn ich Zuspruch brauche. Ich komme gerne darauf zurück, wenn ich es brauche. Ich bin jetzt erst mal ganz für meine Tochter da, bin froh, dass sie in der Nähe wohnt und hierher kommt, wann immer sie nicht allein sein mag oder einfach nur reden, reden, reden will. Nach Jahren an der Seite ihres kranken Mannes und nun nach einer Woche Sterbebegleitung, die sie im Krankenhaus verbracht hat, ist es jetzt wichtig für sie, alles erzählen zu können. Und immer wieder drüber zu sprechen. Mütterchen Tine kocht Deutsche Hausmannkost, auch das ist für die Seele gut. Und Frau Oberschwester Jule, gelente Seelenbegleiterin, ist fürsorglich an der Seite meiner Tochter. Es ist schon wunderbar, wie sensibel (m)ein Hund die Schwingungen aufnimmt und unerschütterlich mit Ganzkörperkontakt an der Seite meiner Tochter klebt. Du als Hundefreundin wirst das kennen und verstehen. Liebe Grüsse, Tine


Anzeige

Mitglied_69e81d4
Mitglied_69e81d4
Mitglied

RE: Club der Nightwriter und Nightreader
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Distel1fink7 vom 03.02.2019, 19:43:23

Liebe Distelfink, ich hab eben erst gemerkt: du bist eine Frau. Sorry, ich kam in dem ganzen Trubel nicht dazu, deine Homepage anzuschauen. Ich bin voller Ehrfurcht vor der Arbeit eines Hospizvereins, ich kenne einen im Vorderen Odenwald durch eine Freundin und weiss daher, wie viel einem abverlangt wird, aber auch, wie viel gute Erfahrung einem geschenkt wird. Danke, dass du mir deine Erfahrung auch als 'Offenes Ohr' anbietest. 

Ich kam noch gar micht dazu, dich im Nightwriter willkommen zu heissen: Das hole ich hiermit gerne nach. Vielleicht macht dir eine von den Kreativeulen ja auch eine eigene Nightwritereule? Wir haben ja alle persönliche Eulen: eulekleinphpThumb_generated_thumbnailjpgKOEM1BUV.jpgLiebe Grüsse, Tine

johanna
johanna
Mitglied

RE: Club der Nightwriter und Nightreader
geschrieben von johanna

 
Von der Lanzenspitze zum Vierling

Die Jagd ist so alt wie die Menschheit und von daher grundlegender Bestandteil unserer Kultur.
In urgeschichtlicher Zeit sicherte sie das Überleben, diente dem Nahrungserwerb, der Herstellung von Kleidung und Handwerkzeug sowie dem Schjutz vor Raubtieren.

Am heutigen Sonntag, 2 Tage bevor ich einrücken muss, machten wir noch einmal einen Kurzausflug. Am Dienstag morgen ist es damit für einige Zeit vorbei.
Das Ziel war Richtung Thüringer Wald – noch nicht ganz sicher ob wir in das Aquarium in Zella-Mehlis oder doch besser in das Waffenmuseum in Suhl fahren sollten.

Suhl und Waffen reizten mich eigentlich mehr und so stand es fest – Uwe setzte mich vor dem Museum ab, parkte das Auto und ich schlich langsam zum Eingang. Nachdem Uwe ankam, die Eintrittskarten und die Fotoerlaubnis erstand steckten wir unsere Garderobe in die dafür vorgesehenen Schliessfächer. Im Erdgeschoss war die Werkstatt und die Abteilung für Geologie untergebracht.

Gleich im ersten Ausstellungsraum im Erdgeschoss sahen wir eine junge Frau die ein Stück Stahl bearbeitete – sie hatte ein sehr scharfes, spitzes Werkzeug in der Hand und gravierte hier ein Muster in das Werkstück – wir liessen uns das zeigen und fragten welchem Ausbildungsberuf sie nachgeht. Graveurin – in der einzigen Berufsfachschule die es in Deutschland seit 1998 für die Ausbildung in dem Berufszweig Graveur und Büchsenmacher gibt. Wir sahen wunderschöne Stücke die von Auszubildenden hergestellt und ausgestellt wurden. Nicht nur gravierte Wandteller sondern auch Hirschköpfe auf Bildern, gravierte Büchsenschäfte und vieles mehr.

Diese Berufsausbildung im Waffenhandwerk hat in Suhl lange Tradition. Anfang des 18. Jahrhunderts gab es hier schon 21 Büchsenmacher- und 10 Schäfterlehrlinge. 1831 wurde eine Sonntagszeichenschule für Lehrlinge des Graveur- und Schäfterhandwerks gegründet, dem folgte 1840 die Musterfabrik zur Ausbildung königlich-preussischer Büchsenmacher.
Wesentliche Voraussetzung für die Waffenfertigung in Suhl war die Eisenerzgewinnung. Im Erdgeschoss erhielten wir einen Einblick in die Arbeit der Schäfter, Systemmacher und Graveure. Wir bekamen Informationen über die Geologie, sahen die verschiedenen Funde wie Rennofenschlacke aus Döllberg evtl. zu keltischer Zeit, Rennofenschlacke aus dem 14. Jahrhundert aus Hofleite und Domberg. Stückofenschlacke aus dem 15. Jahrhundert und Blauofenschlacke aus dem 17. und 18. Jahrhundert aus Suhl. Stahlhammerschlacke aus dem 19. Jahrhundert bildete den Abschluss dieser Dokumentenreihe. Man konnte bei diesen verschiedenen Stücken genau die Unterschiede erkennen.

Es gab verschiedene Verhüttungs-Öfen wie Windöfen, Rennöfen die mit Menschenkraft durch Blasebalg betrieben wurden, Rennöfen mit durch Wasserkraft betriebenen Gebläsen die vor dem 14. Jahrhundert bis zum Ende des 18. Jahrhunderts an verschiedenen Hammerstandorten betrieben wurden. Die Einführung der Blauöfen begann um ca. 1600 an den Standorten der vorherigen Rennöfen infolge des geringeren Holzbedarfs. Holzkohle-Hochöfen wurden mit Förderung der sächsischen Landesherrschaft anstelle des ältesten Suhler Blauofens von 1690 bis 1790 betrieben. In Suhl waren somit alle bis dahin bekannten Verhüttungsverfahren vorhanden.

Eine alte Erzmulde aus Holz sowie eine dazugehörige Keilhaue waren in einem Schaukasten ausgestellt. Die Keilhaue war m.E. ziemlich schwer und gross.

Eine andere Tafel zeigte den Stammbaum einer Hammerschmiedfamilie die seit 1606 in Suhl ansässig waren. Die ersten Sprösslinge der Familie wurden alle Köhler und erst nach dem 30-jährigen Krieg wurde einer der Nachfahren aus der dritten Generation ein Hammerschmied. Diesem Beruf blieben dann alle seine Nachkommen treu bis in die heutige Zeit.

In einer Vitrine waren dazu kleine Geschichten ausgestellt:

Der versunkene Goldtopf in der Hoffnung
Eine Frau aus der Hoffnung trug mal an einem schönen Sommerabend ihr kleines Kind in ihrem Mantel spazieren und zwar unmittelbar bei ihrem Hause. Plötzlich bemerkte sie am Ufer der dort plätschernden Steina ein Feuerchen brennen in dem ein bis an den Rand mit Goldmünzen gefüllter Topf stand. Rasch legte sie ihr Kind beiseite, um das Gefäß mit seinem wertvollen Inhalt aus den Kohlen zu heben. Kaum hatte sie jedoch die Arme ausgestreckt, als sie auch ein paar Maulschellen bekam. Doch weit schmerzvoller war für sie der gleichzeitige Verlust des Schatzes, denn dieser war blitzschnell in den Boden gesunken.“
Die törichte Frau hätte keine hinter die Ohren bekommen, wenn sie das kleine Kind nicht auf die Erde gelegt hätte“ bemerkte hierzu die jugendliche Berichterstatterin.

Diese Geschichte wird noch auf den beiden folgenden Tafeln in anderen Versionen erzählt.
Dazu lagen in einem der Schaukästen römische Münzen von Schwabhausen aus dem 2. Jahrhundert.

Im ersten Stock konnten wir in einem abgetrennten Teil einen Film über die Herstellung bzw. die Arbeit der Schäftemacher, der umfangreichen Arbeit der Fischhaut-Schnitzer und auch der Graveure sehen. Mit dieser, einer Fischhaut nachempfundenen Schnitzerei wird die Griffigkeit eines Schaftes erhöht. Dies geschieht mit Hilfe von speziellen Fischhautfeilen, die auch als Fischhautmesser bezeichnet werden. Diese Werkzeuge sind etwa so groß wie ein Schraubenzieher und bestehen aus Metall. Von einfachen Griffschalen in Massenfertigung für Pistolen über einfach geschnitzte Schäfte für Gewehre bis hin zur filigran verzierten Einzelwaffe ist die Produktpalette sehr breit gefächert. Auf Grund des überwiegend jagdlichen und sportlichen Hintergrundes der Waffenherstellung gibt es viel Spielraum für individuelle Muster und Schnitzereien auf den Schäften, was die Anforderung an die Qualifikation des Schäfters erhöhte. Auch in der heutigen Zeit ist das Beherrschen dieser und ähnlicher Arbeitsgänge noch Bestandteil der Ausbildung an der Berufsschule für Büchsenmacher und Graveure in Suhl. Ein Schäfter zeigte die verschiedenen Holzarten die für diese Teilstücke eines Gewehrs Verwendung finden. Die Preise für so ein Prachtstück, welches auch personenbezogen hergestellt wird kann bis zu 20.000,00 Euro betragen.
Ausserdem waren im ersten Obergeschoß Jagd-, Sport-, Militär-waffen ausgestellt. Die Welt der Waffe zeigte unter anderem auch Prunkwaffen.
Die Prunkwaffen waren mit aufwendigen Metallarbeiten, punzierten Schäften und Einlegearbeiten verziert. Die Graveure der damaligen Zeit haben all ihr Können dafür aufgeboten um den jeweiligen Herrschern und/oder Adligen die Waffen so kostbar wie möglich erscheinen zu lassen. Prunkwaffen lagen in einem Schaukasten – gross, lang mit einer Waffengabel, da der Schütze diese Waffe keinesfalls alleine halten konnte. In einem anderen Schaukasten lagen Spazierstöcke – vermeintliche Spazierstöcke, denn auch sie waren Waffen, Schußwaffen zur Selbstverteidigung.

Jagdwaffen mit dunklen – auch geschnitzten Schäften – alle möglichen Arten von Jagdwaffen und Prunkwaffen. Unzählige Schätze sind hier ausgestellt. Eigentlich ist jede Handfeuerwaffe bereits ohne künstlerische Verzierung wertvoll, denn sie stellt eine handwerkliche Spitzenleistung dar. Setzt sich der jeweilige Waffentyp technisch durch, ist der Büchsenmachermeister stolz auf seine Leistung. Er tritt damit aus der Anonymität und kennzeichnet durch Verzierung sein Produkt. Dieser selbstbewußte Umgang mit Material und Form, der Stolz auf sein Können veranlasste ihn seine Produkte zu verschönern. Graviert und verzierte er anfangs selbst so kristallisierte sich im Prozess der Arbeitsteilung der Graveur heraus. Als Flächen für Gravur und Schaftverschneidung dienen Lauf, Schaft und Schlossplatten. Hoher Wert wurde auf naturgetreue Darstellung der Tierfiguren, eingebettet in die Landschaft gelegt. Beliebt waren auch das Schmücken der Waffen mit Laub und Blumenmotiven sowie Arabesken.

Johanna_1.gif

johanna
johanna
Mitglied

RE: Club der Nightwriter und Nightreader
geschrieben von johanna

Teil zwei des Waffen Museums in Suhl

Die kleinste Pistole der Welt ist mit einer Gebrauchsanweisung ausgestellt. Die Gebrauchsanweisung für die Pistole wird ergänzt durch die Gebrauchsanweisung für das Signalset und die Anweisung: Achtung! Abgabe nur an Personen über 18 Jahre. Niemals Finger vor den Lauf halten, Kindern gegenüber sicher aufbewahren – nur ausserhalb geschlossener Räume verwenden, Niemals auf Menschen und Tiere zielen und dergleichen mehr.
Daneben lag das kleinste funktionstüchtige Gewehr – eine Leihgabe eines Herrn aus Zella-Mehlis.

Die Wildererwaffen sind eine ganz besondere Kategorie. Häufig wurden Militärgewehre verwendet die im Krieg zurück geblieben waren. z.B. der K98 und dazu schreibt L. Von Hausen in seinem Buch hinter den dunklen Wäldern“ über den Mord im Jahr 1932 am preussischen Staatsförster…..natürlich zog die Gilde der Wilderer nicht feldmarschmässig in Busch und Tann. Handwerkliche Tüfteleien verwandelten dieses starre Gewehr in den Knicker. Verborgen mitgeschleppte Einzelteile fanden im Wald ihre Auferstehung zu schussfertigen, nicht selten mit Magazin bestückten Gewehren. Den lautlosen Schuss schliesslich besorgte ein Schalldämpfer, der sich bei näherem Hinsehen als Blechummantelung der in Zella-Mehlis fabrizierten Fahrrad-Luftpumpen entpuppte.

In einer Volksweise heisst es:
Was schleicht im nächtlichen Walde
so einsam wildernd umher?
Wer hält in seiner Rechten
so krampfhaft fest sein Gewehr?

Da tritt aus dem nahen Gebüsche
ein stolzer Hirsch hervor.
Er wittert nach allen Seiten,
hebt stolz sein Geweih empor.

Halt! Schurke! Die Büchse herunter!
So tönt es von drüben her
Dich, Wilddieb such ich schon lange.
Von der Stelle kommst Du mir nicht mehr

Der Wilddieb gibt keine Antwort
er kennt seine sichere Hand.
Eibn Knallen und gleich darauf ein Aufschrei,
und der Förster lag sterbend im Sand.

Da drückte der Wilddieb dem Förster
die gebrochenen Augen zu
und flüsterte leise die Worte:
Gott schenke Dir ewige Ruh!

Du bist im Zweikampf gefallen,
da hiess es Du oder ich.
Du hast Deine Pflicht erfüllet,
doch das Wildern, das lasse ich nicht!

Hier waren auch Lappen ausgestellt und jetzt weiss ich auch woher der Ausspruch „es ist mir durch die Lappen gegangen“ stammt. Diese zwei Lappen waren bedruckt und sie wurden dsafür verwendet, dass man den Weg den das Wild genommen hat mit dem Lappen „ab wischt“. Ein Jagdlappen von Georg Friedrich von Sachsen war ebenso ausgestellt, wie ein Jagdhelfer mit Horn und Hund.

In einer Glasvitrine lagen die Königsketten der Freizeitschützen, in einem Schaukasten an der Wand war die Armbrust zu sehen mit der Erklärung über das Schiessen des Königsvogels.

Beim Vogelschiessen wurde auf einer 31 Meter hohen Vogelstange ein aus verschiedenen Holzarten zusammen geleimter Adler befestigt, nachdem die Schützen dann senkrecht nach oben zielten. Die abgesplitterten Holzspäne wurden von Helfern sorgfältig eingesammelt und gewogen. Hauptgeewinner beim Königschiessen, also Schützenkönig wurde derjenige dem es gelang den letzten noch übrig gebliebenen Span von der Stange zu holen und somit den Vogel abzuschiessen.

Daneben wurde eine reich besticktge Fahne gezeigt die bei Umzügen vorangetragen wird.

Im Dachgeschoß war eine Sonderausstellung. Eine Präsentation die mir ganz besonders gut gefiel – ich war begeistert von der künstlerischen Gestaltung und der Umsetzung auf Medaillen und Münzen, auf Porzellan und auch auf andere Materialien.

Ein Schattenbild zeigte die Umrisse eines Schmiedes, der an einem Amboß steht und mit dem Hammer zu einem mächtigen Schlag ausholt.
Auf Papier waren Porträts und Aktzeichnungen ausgestellt, die dann auf Porzellan ihre Entsprechung zeigten.
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts kam die Waffenherstellung fast zum Erliegen. Die deutschen Territorialstaaten bauten eigene Waffenfabriken und so verlor Suhl als Waffenschmiede seine Monopolstellung. Hinzu kam, dass der Abbau von Eisenerz sich nicht mehr lohnte. Die Eisenhämmer lagen brach.
Nach 1858 musste alles Material für die Hütten- und Hammerwerke von auswärts bezogen werden und es begann eine industrielle Umstellung. Auf der Suche nach neuen lukrativen Verdienst- und Gewerbemöglichkeiten hat die Porzellanherstellung fortan fast 80 Jahre lang Wirtschaft und Leben der Stadt Suhl mitbestimmt. Aus vier ehemaligen Hammer- und Blechwalzwerken wurden Porzellanfabriken und Massemühlen, aus Hammerwerkern Porzellanbrenner und aus Graveuren und Schleifern Porzellanmaler und Formgestalter. Vorwiegend wurde in den Suhler Fabriken Gebrauchsporzellan im jeweiligen Zeitgeschmack hergestellt. Der Scherben war sehr fein und transparent und durchaus mit Meißner Porzellan vergleichbar. Die Kombination von Abziehbild mit in Handmalerei ausgeführtem Blumendekor sowie sehr schönen Kanten und Borden aus Gold findet man in den Suhler Schlegelmilch-Fabriken. Von 1861 bis 1937 wurde das Suhler Schlegelmilch-Porzellan hergestellt. Das Waffenmuseum zeigt eine Auswahl besonderer Stücke aus seiner großen Sammlung.

Ein berühmter Medailleur und Edelsteinschneider aus Suhl war Johann Veit Döll. Der Verein Suhler Münzfreunde beschäftigt sich seit vielen Jahren mit der Erforschung von Leben und Werk Südthüringer Medailleure. Dabei erwiesen sich einige als sehr bedeutsam für die Entwicklung dieser Kunst.

Von dem Medailleur Helmut König der seit 1970 Mitglied des Vereins Suhler Münzfreunde war werden in diesem Museum eine Auswahl von Medaillen präsentiert, die alle die verschiedenen Richtungen seines Könnens zeigen. Er war bekannt als Fachmann von Jagdwaffen- und Stahlstempelgraveur. 1974 wurden König-Medaillen bereits auf Ausstellungen gezeigt. Die Prägung der Medaillen erfolgte anfangs noch in Gotha aber ab 1991 dann in der eigenen Werkstatt. Anspruchsvolle Porträtdarstellungen, Wappen. Tiere, Pflanzen, Architekturdarstellungen und vieles mehr wurden von ihm oder nach Vorgaben gestaltet. Auch international errang er hohe Anerkennung. Die ausgestellten Medaillen gingen von Sport über Technik und Bauwerke bis Numismatik. Die Medaille und Stempel auf das Kulturhaus-Portalgebäude der Stadt Suhl kam von der Bürgerinitiative „Rettung Kulturhaus“

Auf „Metallbildern“ waren wunderschöne Segelschiffe zu sehen, auch auf Medaillen in entsprechend kleinerer Ausführung.
Am Ausgang dieses Raums war eine Fotografie der Preisträgerin Almuth Lohmann-Zell des Medailleurpreises 2018 zu sehen. Und neben der Tür standen auf Podesten Vögel der besonderen Art. Alle hatten einen Tierkörper trugen aber die Gesichter von Menschen. Figuren aus Gips, lebensecht, ungewöhnlich – trotzdem wunderschön.

Johanna_1.gif





 

Anzeige

Distel1fink7
Distel1fink7
Mitglied

RE: Club der Nightwriter und Nightreader
geschrieben von Distel1fink7

Wie ich zu meinem Namen kam.

Nachkriegsdeutschland....

Alle  6 jährigen Kinder wurden in die Volksschule eingeschult.
Die Evangelischen von den Katholischen streng getrennt.Eine
Mauer trennte die  Pausenhöfe und jedes Kind durfte seine
Seite nicht verlassen, was nach Schulschluß auf der Straße
voll nachgeholt wurde. Kinder haben ein Gespür, was richtig
oder falsch ist.

Dann, im 4. Schuljahr,kam der Tag der Wahrheit und das
Wechseln in eine andere Schulform. Für meine Lehrerin
kam nur in Frage, dass ich zum Gymnasium sollte, Da 
spielte meine Großfamilie aber nicht mit  trotz aller Argu-
mente meiner Lehrerin. " Das kostet unnötig Geld, die heiratet
ja sowieso. " Peng  unschlagbares Argument. Meine
Verzweiflung nutzte gar nichts, denn ich wollten so gern
so viel wie möglich lernen, was ja für ein KInd  eigentlich
normal ist.

Zeit verging und ich kam in eine kaufännische Lehre. Es war für mich
die Hölle, da ich diese ja noch nicht kannte. Drei Frauen waren im
Büro und  ich gerade mal 15. Die 18 jährige wagte ich zu duzen.Das gab vielleicht
ein Donnerwetter. Von nun an wurde ich schief angesehen und
wenn ich morgens ins Büro kam riefen sie wie aus einem Mund
"Guten Morgen  Miss Fink "
Von da an hatte ich keinen Vornamen mehr. Da muß mal ein
Film, den ich allerdings  nicht kannte, gelaufen sein, der so
hiess. Und es nutzte alles nix, ich war gezwungen, mir
Disteln zuzulegen, um mich ggfs. wehren zu können, denn
wer  interessiert sich schon für Disteln.Lächeln

 

RE: Club der Nightwriter und Nightreader
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Distel1fink7 vom 04.02.2019, 17:41:42

Es hat offensichtlich nicht geschadet sich Disteln zuzulegen. Wir haben Gemeinsamkeiten, denn auch ich habe mir Stacheln zugelegt, vielleicht liebe ich deshalb die Wüste und Kakteen.
Ich wurde auch jeden Morgen liebevollbegrüßt, allerdings von einem alten Mann und der Gruß für mich lautete: Hi Hitler Fratz. 
Ich dachte ich würde es irgendwann einmal vergessen können, aber im Gegenteil diese Gehässigkeit begleitet mich nun schon mein ganzes Leben Verwirrt.
5DA935C8-F957-4008-9F4F-1CF0477A90CE.jpeg

Shenaya
Shenaya
Mitglied

RE: Club der Nightwriter und Nightreader
geschrieben von Shenaya






Sleepy_Shen2.jpg
Mitglied_69e81d4
Mitglied_69e81d4
Mitglied

RE: Club der Nightwriter und Nightreader
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 04.02.2019, 18:22:02

@Bruny und Distel'blüte' (!). Ich war mit 13 Jahren zum ersten Mal in England zum Schüleraustausch. Als ich in Walton-on Thames in einen Schreibwarenladen ging, um einen Bleistift zu kaufen, wurde mir gesagt: Kindern aus Deutschland verkaufen wir nichts. - Ich war als Landkind, ohne Geschichtsbewusstsein- und mit Eltern, die nix, also echt nix, über früher erzählen wollten,  echt verletzt und fing an nachzuforschen. Das was ich fand und was es bedeutet, in dieser Generation aufzuwachsen, hat mich geprägt, aber auch aufmerksam gemacht; für die Themen der Schuld. Vielleicht bin ich dadurch aber auch aufmerksam dafür, wo man von Anfang an genau hinkucken muss. Nicht nur in Deutschland. 

Ich hab schon mal in einem anderen Thread darauf aufmerksam gemacht, dass es für Nachkriegskinder  auch Literatur gibt. Ausser der Sabine Bode vielleicht noch viel mehr... Ich stell mal die Frau Bode ein... und wenn ihr noch Anderes empfehlen könnt, , dann vielen Dank, sagt die Tine, die sich echt entlastet fühlte nach dem Buch 'Nachkriegskinder'. 
https://www.amazon.de/Nachkriegskinder-1950er-Jahrg%C3%A4nge-ihre-Soldatenv%C3%A4ter/dp/3608980520/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1549315551&sr=8-1&keywords=nachkriegskinder+bode


Anzeige