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Plaudereien Club der Nightwriter und Nightreader

RE: Club der Nightwriter und Nightreader
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 16.03.2019, 23:51:33

Ihr lieben Nachteulen, es ist immer schlimm wenn ein geliebter Mensch geht. Wir finden uns wieder zurecht, aber der Schmerz bleibt immer. @Tine, du hast auch noch Julchen die an deiner Seite ist. Hunde nehmen schnell diesen ganz besonderen Platz in unserem Herz ein und sie sind ein stiller aber stets aufrichtiger Begleiter.
Wenn ich mal wieder vor lauter Sorgen nicht ein noch aus weiß, gehe ich mit meiner Morena eine große Runde und es geht mir besser, wenn sie mit ihren schönen Augen zu mir aufschaut, als würde sie mich genau verstehen. Denn natürlich rede ich mit ihr, erzähle ihr was mich quält und genau im richtigen Augenblick sieht sie mich an und ich kann wieder durchatmen.
Ich denke jetzt gerade an @Majorie, die so gerne wieder einen Hundefreund hätte, aber nich darf, weil es nicht gestattet ist. Wenn Menschen nur wüßten, wie dringend oft so ein Begleiter gebraucht wird, der einsame Stunden erträglicher macht. Er sollte nicht als Störenfried sondern als Bereicherung betrachtet werden.

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Distel1fink7
Distel1fink7
Mitglied

RE: Club der Nightwriter und Nightreader
geschrieben von Distel1fink7

Wie es stürmt, regnet sogar hagelt. Ich bin drinnen, es ist warm und gemütlich,,
dafür danke ich.

Meiner Tochter konnte ich nur sagen, es ist gut , dass Du da bist, wo Du bist,
Dir wird geholfen. Das hat sie angenommen, ein paar Worte können guttun,

Auch die von Euch Nachteulen,EULE.JPGIn diesem Sinne ein sonntägliches "HU HU "

Distel1fink7
Distel1fink7
Mitglied

RE: Club der Nightwriter und Nightreader
geschrieben von Distel1fink7
als Antwort auf Distel1fink7 vom 17.03.2019, 13:34:14

Ich danke Bruny, Tine 1948 u. dem ahle-koelsche-jung
Warme Sonnenstrahlen hab ich gekriegtSchneemann


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johanna
johanna
Mitglied

RE: Club der Nightwriter und Nightreader
geschrieben von johanna
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 15.03.2019, 23:33:32

Nun melde ich mich auch einmal wieder. Bin heute nach Hause gekommen. Mein Hausarzt ist gar nicht zufrieden mit mir - und ehrlich - ich bin es auch nicht! Muskelverspannungen vom feinsten machen mir das Laufen zur Qual und Massagen waren in der Rehaklinik leider Mangelware und ich bekam sie auch nur weil ich darum gebeten hatte. Wie gern wäre ich zur Wassergymnastik gegangen, aber auch da bekam ich nicht eine Stunde "verpasst"...Naja jetzt muss eben der Physiotherapeut hier zwei Mal in der Woche ran an den Speck.
Aber Uwe und ich haben einige Ausflüge gemacht und das brachte Freude und Abwechslung in den Klinikalltag und die Wochenendlangeweile kam gar nicht erst gross auf.
Zusätzlich hatte ich die Möglichkeit einige Bücher zu lesen - als Nachteule im Einzelzimmer geht das sehr gut.
Ich wünsche allen einen angenehmen Abend - verzeiht wenn ich noch nicht alles nachgelesen habe - und nicht darauf eingehen kann.
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johanna
johanna
Mitglied

RE: Club der Nightwriter und Nightreader
geschrieben von johanna

Bröd, Pane, Ekmek, Aran

Brot bedeutete über die Jahrtausende etwas Konstantes, Zutaten aus der Natur und handwerkliches geschick. Den Teig säuern, kneten, ruhen – reifen – gehen lassen ….so funktionierte das Früher. Gutes Brot braucht Zeit.
Heute ist der Markt kaum noch überschaubar. Handwerklich hergestelltes Brot oder Industrieware, Brote ohne Zusätze, aus Backmischungen oder aus konventionellen Produkten. Der Kunde hat die Qual der Wahl.

Als das türkische Heer 1529 Wien belagerte hörten die Wiener Bäcker bei ihrer nächtlichen Arbeit, wie die Türken versuchten einen Tunnel unter der Stadtmauer zu graben. Die Bäcker schlugen Alarm und verhinderten so den Eroberungsversuch. Karl V. verlieh deshalb den Wiener Bäckern zwei aufgerichtete Löwen als Wappentiere.
1690 gab Kaiser Leopold den Bäckern zum Dank für ihren Einsatz während der zweiten Türkenbelagerung die Erlaubnis Schwerter im Wappen zu verwenden.

Im ersten Raum den wir im Brotmuseum betraten sahen wir Maschinen die nicht nur früher sondern auch noch heute – nur wesentlich moderner – benutzt werden. Eine Brötchenpresse, Mischmaschinen – grosse durch Strom angetriebene Schüsseln für das kneten der Teige usw. Wir sahen einen grossen wannenförmigen Arbeitsplatz auf dessen Deckel kleinere Walzen zum ausrollen des Teiges standen. Darüber hing ein grosses Bild welches den Bäcker zeigt, wie er Brote in den Ofen schiebt.
Auf einer Seite des Raumes stand ein normaler Küchenherd , der noch mit Holz oder Kohle befeuert wurde. Auf der Ofenplatte standen ein grosses Waffeleisen, ein Wasserkessel und ein Bügeleisen, welches auch noch mit heissen Kohlen oder Steinen erhitzt wurde. Ein Butterfaß bzw. die Buttermaschine ergänzte die Einrichtung. Für die Herstellung von 1 Kilo Butter wurden ca. 25 Liter Milch benötigt.

Auf einem Holzgestell hingen dicke Walzen, bei denen Keksformen so ausgestanzt waren, dass man mit diesen Rollen nur über den ausgerollten Teig „fahren“ musste um gleichzeitig viele Teigkekse zum backen zu erhalten.
Die Bretter für die fertigen Brote lagen auf Gestellen, ebenso standen in einer Ecke die Schieber aus Holz, mit denen man die Brote in den Backofen beförderte. Geflochtene Körbe für grössere runde Brote standen da, die mir auch wohl bekannt waren.

Am Eingang des ersten Stocks stand eine grosse Waage die auf einer Seite mit einem Käfig ausgestattet war. Hier wurde der Bäcker inhaftiert, wenn sein Brot oder anderes Gebäck nicht das erforderliche Gewicht hatte.

In einem weiteren Raum war ein grosser Schrank mit sehr sehr vielen flachen Schubladen. Diese hatten wirklich eine sehr geringe Höhe, da in den Schubladen Glasröhrchen lagen, die mit den verschiedenen Getreidesorten gezeigt wurden. Jede Schublade war mit dem Land beschriftet aus dem die Getreideproben gesammelt wurden. Zusammengetragen wurden diese 1800 Getreideproben aus aller Welt in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts von der Bundesanstalt für Getreideforschung. Diese einmalige Zahl der Proben macht deutlich wie zielstrebig der Mensch bei seiner Suche nach der optimalen Getreidesorte vorgegangen ist.

Ägypten, Phillippinen, Schweden, England sind nur einige der Länder die hier vertreten sind.
Das Maß - der Scheffel – ebenfalls aus Holz war neben anderen Erntegeräten für Getreide an einer Wand aufgestellt. Der Scheffel wird bereits in der Bibel erwähnt und hat sich über die Jahrtausende als Maßeinheit behauptet.
Auch Mahlsteine sind Zeitzeugen die hier ausgestellt sind. Vom einfachen Mörser über Steine die durch Drehung die dazwischenliegenden Körner zermahlen ist alles vertreten.
Zu den sieben Hauptgruppen des Getreides gehören Weizen, Roggen, Gerste, Hafer, Reis, Mais und Hirse. Nicht aus jeder Getreideart kann man Brot backen, es wird das Klebereiweiss Gluten benötigt. Glutenfrei sind Reis, Mais, Hirse. Hafer und Gerste werden überwiegend für Brei, Fladen und Bier verwendet.

Häufig wurde das Getreide früher wegen der längeren Haltbarkeit gedarrt. Beim backen des Brotes gingen oftmals Körner verloren, die sich im Boden über Jahrhunderte hielten.

In einem der nächsten Räume standen Schaukästen in welchem die diversen Brotformen und Brotarten lagen. Kümmel-Kipf aus Tirol lag neben Butterweck aus Aachen. Eine Reproduktion eines Brotes aus Ägypten von 1200 v. Chr. oder ein Rundbrot aus Pompeij aus dem ersten Jahrhundert. Die Reproduktion eines Normannenbrotes und das Brot mit dem Namenszug von Theoderich dem Großen lag neben dem Franzbrot aus Norwegen und dem Jule Kage Weihnachtskuchen. Der Leidweck aus Fernwald bei Gießen lag unter einer Tafel auf welcher in 56 Sprachen das Wort Brot zu lesen war. Unter anderem auch Amharisch: injera, Hebräisch: lechem, Chinesisch mian bao, Belutschi: doda oder Phrygisch: bekos.
In einem weiteren Schaukasten lag das Lager-Buch des Amts der Weiß- und Fast-Beckere von der Altstadt Hannover von 1754. Die Bäckerzunftordnung mit Original Unterschrift der Maria Theresia von 1744 mit dem entsprechenden Sigel.

Weiter waren Brotteller ausgestellt u.a. ein goldener Teller. Die goldene Getreidescheibe auf der blauen Europakarte und ein Stacheldraht ringsherum zeigen deutlich Europas Haltung zum Brot des Lebens.

Denn Hunger war in der Geschichte der Menschheit immer eine ständige Bedrohung.
Im Freigelände des Museums waren verschiedene Backöfen sowie ein Getreidesilo aus alter Zeit zu sehen und auch die wichtigsten Getreidearten – obendrein Arznei und Heilpflanzen auf den Beeten zur Aussaat bereit. Hier waren die kleinen Karten mit Holzstäbchen bereits in den Beeten befestigt, in denen die Anzucht von statten gehen sollte. Da es noch zu kalt war konnten wir die Pflanzen leider nicht begutachten.
Kutschen mit Aufschriften wie C. Funke Bäckerei Stöckheim oder Bäckerei Fritz Hausknecht zu sehen. Auch eine Mühle ist hier zu besichtigen, was wir aber wegen meiner eingeschränkten Mobilität unterliessen.
Alles in allem ein interessantes Museum, denn wer macht sich schon Gedanken über den Werdegang, die Herstellung über einen wichtigen Teil der (täglichen) Nahrung.



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RE: Club der Nightwriter und Nightreader
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf johanna vom 19.03.2019, 17:40:10

Na Hauptsache du kommst wieder auf die Beine - ääähm Flügel. Ich hinke zur Zeit auch allem hinterher, habe kaum Zeit zum lesen oder schreiben und manchmal, da will ich ganz ehrlich sein,auch keine Lust.
Vor ca. 3 Wochen habe ich mir eine Nacken- Rücken- und Kopfmassage gegönnt, allerdings keine medizinische, sondern eine Wellnessmassage. Ich hatte solche Verspannungen,dass ich abends mit Kopfschmerzen ins Bett ging, nachts vor lauter Kopfschmerzen wach wurde und morgens mit Kopfschmerzen aufwachte. Nach der Massage waren zwar die Kopfschmerzen erträglich aber dafür hatte ich einen saumäßigen Muskelkater Überrascht.
Ich freue mich schon, wenn bei mir die Schwimmsaison eröffnet wird damit das alles wieder ins Gleichgewicht kommt.

Ich wünsche dir weiterhin gute Besserung Rose.

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johanna
johanna
Mitglied

RE: Club der Nightwriter und Nightreader
geschrieben von johanna
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 21.03.2019, 18:58:51

Danke Bruny für Deine Wünsche. Auch ich hoffe dass es Dir mit den Kopfschmerzen durch die Verspannungen mit Massagen besser geht.Rose
 

johanna
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Mitglied

RE: Club der Nightwriter und Nightreader
geschrieben von johanna

Wer sich die Musik erkiest, hat ein himmlisch Werk gewonnen,
weil die lieben Engelein selber Musikanten sein

diesen Spruch schrieb mir meine Lieblingscousine in die früher so beliebten Poesiealben -

Unser zweiter Besuch am Samstag galt Bad Blankenburg. Nicht geplant sondern spontan.
Das Brotmuseum war klein und übersichtlich. Es war noch genug Zeit, deswegen fuhren wir in den Harz und darüber hinaus.
In Bad Blankenburg erkundigten wir uns bei der Touristinformation über Sehenswürdigkeiten, die man auch mit dem Rollstuhl besuchen kann.
Das Kloster Michaelstein blieb von allen genannten Gebäuden übrig. Der Weg wurde uns auf einem Stadtplan erklärt und eingezeichnet. Übersehen hatte ich den Zusatz „Musikakademie“ sondern nur Museum gelesen.
Deshalb war die Überraschung für mich doppelt so groß als wir aus dem Fahrstuhl im 1. Stock kamen.
Ein Raum in welchem unzählige Geigen hinter Glas sofort ins Auge fielen. Ein Raum voll mit Instrumenten, voll mit imaginärer Musik – ein Raum der mich staunen machte.
Nicht nur Geigen hingen hier – auch die einzelnen Schritte des Geigenbaus wurden plastisch gezeigt. Violas, Bratschen, Zither, Flöten, ein besonderes Akkordeon, Violoncello und Cellos – ein Quinton. Ich war begeistert und konnte mich nicht satt sehen.
Eine Geige – neben ihr hing ein Notenblatt und die Erklärung der minütlichen (Takt)Vorgaben. Diese Geige wurde mit Beschreibungen von allen Seiten dargestellt. Bögen und Saiten, Schnecken, Griffbrett, Steg, Wirbel, der Hals – jedes Detail war aufgezeichnet und beschriftet.
Innerhalb der Saiteninstrumente bildeten sich um 1500 die Gambenfamilie und die Violinfamilie heraus. Während sich mit dem Streichen auf den zart klingenden Gamben wohlhabende Dilettanten die Zeit vertrieben, dienten die Violinen hauptsächlich professionellen Musikern zum Broterwerb.

Die Streichbogen wurden gezeigt und erklärt, dass es bis zur Hälfte des 18. Jahrhunderts vorrangig nur Steckfroschbogen gab. Bei diesen steckt man den Frosch in die Stange hinein und spannt dadurch das schmale Haarband.
Die Bogenstangen sind relativ kurz und fast gerade oder konvex, wie Jagdbogen nach außen gebogen. Die Art der Biegung beeinflusst sehr stark die Spieltechnik.

In einem anderen Raum waren Flöten ausgestellt. Bei Jedermann war die Querflöte allzeit beliebt. Die Spielhaltung quer vor dem Körper gab der Querflöte ihren Namen.
Der alte Fritz liebte dieses Instrument. Block und Querflöte, Rauschpfeifen, Vogelpfeifen, Okarinas, Panflöten, Altflöte – nichts kann unterschiedlicher sein. Doch alle haben eines gemeinsam: die Art der Tonerzeugung. Für das Spielen der Melodien befinden sich in der Röhre Tonlöcher, die mit den Fingern oder Klappen verschlossen oder geöffnet werden. „Klappe halten“ war oder ist hier also die Devise.

Blechblasinstrumente wie Horn oder Trompete usw. waren genauso zahlreich wie die diversen Klavierarten. Vom Hammerklavier über den Flügel, der Hakenharfe, Fußharfe war fast alles vertreten was es in der Musikszene an Instrumenten gibt. Nur das Spinett habe ich hier vermisst.

Auch die automatischen Musikgeräte, Walzenklaviere Drehorgel sind reichlich vorhanden. Die grossen gestanzten Platten mit denen die Musik erzeugt wurde, die Papierrollen die sich wie Lochstreifen um eine Walze legten – alles was in dieser Beziehung jemals erfunden wurde konnten wir hier bewundern.

In einem Raum nur wenige Instrumente, dafür Bilder von Musikgruppen an der Wand. Dazu auf Knopfdruck die Erklärung wen die Bilder darstellten, wem die Personen hier bei der Ausübung der Musik lauschten. Und dann ertönte ein Musikstück von Liszt – bei einem anderen Gemälde ein leichter Chopingenuß. Hier war fürstlicher Musikabend des Herzogs August von Braunschweig zu sehen und zu hören… Bei einem anderen Gemälde lauschte man dem Vortrag eines Dichters…..
Ganz besonders gefiel uns in einem separaten Raum eine Darstellung: Zwei Pauken, Flöten, Geigen und andere Instrumente waren zu sehen. Wir setzten dazu keine Kopfhörer auf, denn wir waren hier die einzigen Besucher und hörten uns ein Stück von Bach an. Zu der Musik wurden die jeweiligen Instrumente angestrahlt.
Ein Vergnügen der besonderen Art und dann ertönte das Forellenquintett – ich war ergriffen und lauschte hingebungsvoll – auch das Pipi in meinen Augen konnte und wollte ich nicht aufhalten.

Zum Abschluß dieser Besichtigung betraten wir die schlichte Klosterkirche.
Hier gibt es eine Orgel die 1850/51 von Friedrich Wilhelm Wäldner für die evangelische Kirche in Morl bei Halle/Saale gebaut wurde. In den 80-er Jahren war diese Orgel durch einstürzende Gebäude von der Vernichtung bedroht, deshalb wurde sie 1985/86 in das Kloster Michaelstein überführt und im Refektorium aufgebaut. Die Balganlage erhielt ihren Platz im Kalefaktorium.
Erst 2018 überholte eine Orgelbauwerkstatt aus Halberstadt das Instrument und versetzte die Bälge mit der historischen Tretanlage neben die Orgel.

Die Geschichte des Klosters geht auf das 9. Jahrhundert zurück. 956 übergab Otto I. das Gebiet und 1139 bestätigte Papst Innozenz II. die Schenkung. Von Beatrix von Quedlinburg wurde das Kloster 1146 gegründet ubnd 1152 an den heutigen Standort verlegt. Vom 13. bis 15. Jahrhundert erwirbt das Kloster unter anderem auch Besitztümer in Mecklenburg. 1533 wird die Klosteranlage weitgehend zerstört, wird später wieder aufgebaut und hat wechselnde Besitzer.
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johanna
johanna
Mitglied

RE: Club der Nightwriter und Nightreader
geschrieben von johanna

Der Mensch besitzt nichts edleres und kostbareres als die Zeit
(L.v.Beethoven)

Die Sage vom Schmied aus Ruhla, der seinem Landesherrn die Leviten liest, zeugt von der Zivilcourage der Thüringer. Mutig war auch der Entschluß der Gebrüder Thiel in ihrer kleinen Metallwarenfabrik die Herstellung von Kinderspieluhren und Taschenuhren für den Weltmarkt zu wagen. Der Mechaniker Emil Dürer konstruierte ein aussergewöhnliches Werk mit Figurenautomat. Das Motiv: der furchtlose Schmied. Unter dem Namen fairless wurde die Uhr ab 1891 ein internationaler Erfolg. Sie kostete 3 Mark dank niedriger Löhne in Serienproduktion. Der Grundstein für die Uhrenproduktion in Ruhla war gelegt.

Unter den im ersten Raum ausgestellten Stücken war ein Portemonnaie, ein Voltmessgerät deren Produktionsbeginn ab 1879 datiert ist. Das Portemonnaie hatte die Form einer Taschenuhr, das Innenleben bestand aus diversen kleinen Fächern aus Samt. Ein Kompass mit Trinkbecher, diverse Taschenuhren und das verbesserte Modell von 1904 konnte man genau betrachten. Die gestanzten Teile verbilligten die Herstellung enorm. Die ausgestellten Taschenuhren mit den zum Teil reich verzierten Deckeln erinnerte mich an die Taschenuhr, die mein Großvater bis zu seinem Tod sein Eigen nannte und auch benutzte.

1930 wurde ein neuer Verwaltungsbau errichtet – mehr wie die Hälfte des Umsatzes wurde durch
Export erwirtschaftet.
Die Armbanduhren wurden meist von berufstätigen Frauen gekauft, Männer bevorzugten weiterhin Taschenuhren – vorzugsweise mit Wecker.

Für Sehbehinderte kam zu dieser Zeit eine Glaskugeluhr auf den Markt. Dadurch wurden die Zahlen sehr vergrössert und lesbar, eine Erleichterung.

1939 wurden wie bereits im ersten Weltkrieg Zünder hergestellt. In den Jahren 1911 bis 1915 meldete die Firma Thiel mehrere Zünderpatente an. Dies war die Basis, um Anfang der dreissiger Jahre wieder mit dem Zünderbau zu beginnen.
Auch diese Zeitzünder Uhrwerke in verschiedenen Ausführungen waren auf den Schautischen unter Glas zu sehen.
Ein Registrierballon mit Meteorograph datiert ebenfalls von 1939. Diese Ballons flogen frei in die Höhe bis 36 km. Als Antrieb wurde das Taschenuhrwerk mit Schlüsselaufzug verwendet. Hierbei wurden Luftdruck, Temperatur und Luftfeuchtigkeit aufgezeichnet.

1950 erhielt die Firma den Auftrag zur Entwicklung einer Schachuhr die 1951 in Berlin zu den Schachwettkämpfen der III. Weltfestspiele eingesetzt werden sollte. Auch diese erste Entwicklung wurde bereits 1953/54 verbessert, da die Hebung der Fahne an der Schachuhr zu wünschen übrig liess.

Zu den ausgestellten Maschinen gehörten u.a. ein Automat aus dem Baujahr 1974 zum Verschrauben von Krone und Welle, Stanzautomaten zur Nachbearbeitung von Rädern und Kleinteilen, ein Stanzautomat von 1988 für das Verzahnungsstanzen vom Stundenrad.

Ein Tisch präsentierte die Armbanduhren welche für die Versandhäuser Quelle, Klingel, Neckermann usw. hergestellt wurden.

Die Blindenarmbanduhren hatten zuerst ein aufklappbares Gehäuseoberteil, geprägte Zifferblattnoppen, robuste Stahlzeiger und einem verschraubten Minutenzeiger. Hier war der Produktionsbeginn 1999.
Später kamen dann auch sprechende Armbanduhren für Sehbehinderte auf den Markt.

Erst danach kamen Quarzuhren, Zeitschaltuhren, Wechseluhrkassetten an die Reihe. Bei diesen Wechseluhrkassetten waren diverse Rahmen, Armbänder usw. für ein Uhrwerk bestimmt die man selbt austauschen konnte um immer das farblich passende Accessoire tragen zu können.

Valerie Bykowski und Sigmund Jähn nahmen eine Ruhla-Uhr mit auf ihrem Flug ins All.

Alle nur erdenklichen Formen von Kinderuhren, Wecker oder auch die ersten Funkarmbanduhren konnte man betrachten. Die kleinen zusammenklappbaren Reisewecker waren ebenso ausgestellt wie die grossen Wecker, bei denen noch die Glocken den Weckton angaben. So einen grossen Wecker hatte ich auch noch – den stellte ich auf eine Untertasse, legte ein paar Münzen dazu und stellte das Ganze direkt neben die Schlafzimmertür, damit ich auch unbedingt aufstehen musste um den Wecker auszustellen. Neben dem Bett kam von mir schlaftrunken nur ein automatischer Griff zum ausstellen des Gebimmels und ich verschlief dadurch einige Male……

Am Ausgang der Ausstellungsräume stand eine Riefler Präzisionspendeluhr. Diese wurde im Januar 1919 für ca. 3000,-- RM gekauft und wie aus den Unterlagen ersichtlich ist, war diese Uhr das 399. Exemplar von insgesamt 635 Stück der im Zeitraum von 1891 bis 1965 verkauften Präzisionspendeluhren. Die Ganggenauigkeit 1 – 2 Sekunden pro Monat.

Die Zeit verwandelt uns nicht, sie entfaltet uns nur!
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Barbara48
Barbara48
Mitglied

RE: Club der Nightwriter und Nightreader
geschrieben von Barbara48

Hallo Ihr lieben Nightwriter,

möchte mich auch hier bei Euch zurückmelden
und Euch mitteilen, dass ich meine Auszeit auf Grund eines Telefonates
mit Luchs, nun beendet habe.

Warum ich so lange nicht mehr hier war,
habe ich im Ponyhof geschrieben.

Mein Eulenbildchen mit meiner Signature kann ich auch nocht nicht
einstellen, da mir mein Sohn einen neuen PC/Laptop hingestellt hat,
wo ich mit den Funktionen noch nicht klar komme,
ich hatte windows xp, aber der hat den Geist aufgegeben
nun ist es wohl windows 10, also für mich wohl ein zu großer Sprung.

Ist eigentlich Vollmond? Wenn ja, dann wundert es mich nicht,
dass ich senkrecht im Bett sitze.Erschrocken

Die Nachteule Barbara fliegt nun auf ihren Ast und äugt,
wer noch Alles so in ihrer Nähe schlummert. Zwinkern

Ich krächze mal kurz in den Wald hinein,
vllt. fliegt ja ein Eulchen noch hier rein.

Eine Gute Nacht, wünscht Euch - Barbara -

 


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