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Plaudereien Club der Nightwriter und Nightreader

johanna
johanna
Mitglied

RE: Club der Nightwriter und Nightreader
geschrieben von johanna
als Antwort auf pippa vom 25.01.2018, 16:38:37

Danke Pippa, ja wir kamen gut raus aus diesem Chaos. Uwe hat Nerven wie Drahtseile er ist sehr geduldig und grossmütig. Wäre er sonst mit mir unterwegs? Wohl kaum....lol
sein Ausspruch:" Gras wächst nicht schneller wenn man daran zieht"!
Der Wohnwagen ist fast sieben Meter lang, dazu das Auto Pippa du kannst dir sicher vorstellen wie schwierig es für Uwe war. Trotzdem hat er seinen Humor behalten  und meinte: wer in Albanien und Mazedonien damit herumkurven kann der schafft das auch in Athen. Hätten wir  den ersten Parkplatz/Campingplatz gefunden, dann wäre alles nur halb so schlimm gewesen. Verkehr hin oder her.

Roxanna
Roxanna
Mitglied

RE: Club der Nightwriter und Nightreader
geschrieben von Roxanna
als Antwort auf johanna vom 25.01.2018, 20:57:06

Liebe Johanna, deine Berichte sind wirklich spannend zu lesen. Da habt ihr ja einige Aufregungen erlebt in den letzten Tagen. Aber dann Delfi! Hast du auch mal einen Moment darüber nachgedacht das Orakel zu befragen Zwinkern? Es ist wirklich Abenteuer pur, was du erlebst und ich muss Pippa zustimmen. Ich finde auch, dass da eine Menge Mut dazugehört sich auf so eine weite Reise mit so vielen Ungewissheiten zu begeben. Nochmal wieder danke für deine Erzählungen und gute Weiterreise.

Herzlichen Gruß
Roxanna

CharlotteSusanne
CharlotteSusanne
Mitglied

RE: Club der Nightwriter und Nightreader
geschrieben von CharlotteSusanne
als Antwort auf Roxanna vom 25.01.2018, 21:52:21

Liebe Johanna, heute von mir auch nur ein lieber Gruß, gute Weiterreise und ein herzliches Dankeschön
für Deine interessanten  Berichte !
C.S.
 


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Shenaya
Shenaya
Mitglied

RE: Club der Nightwriter und Nightreader
geschrieben von Shenaya

johanna
johanna
Mitglied

RE: Club der Nightwriter und Nightreader
geschrieben von johanna

Freitag 26.1.
Gestern Abend sassen wir noch lange über den Strassenkarten. Wir sind jetzt genau 7 Wochen unterwegs und was haben wir nicht alles gesehen und erlebt! In 5 Wochen müssen wir wieder zu Hause sein, denn dann warten wieder einige Termine auf uns.
Doch zuerst denken wir an die Rückfahrt - welche Strecke sollen wir fahren? Von Patra aus haben wir den Golf von Korinth zu ¾ umrundet und wieder einige Sehenswürdigkeiten mitgenommen. Es erhebt sich die Frage,  ob wir zu den Thermopiles südlich von Lamia fahren oder doch lieber die Route über Messolongi und Agrinio Richtung amvrakischen Golf nehmen sollen. Wir wären dann von der Kälte der 2500berge weg und auch schneller an der albanischen Grenze Richtung Kroatien. Denn wir müssen unbedingt Dubrovnik anfahren um die Fahrräder für die Heimfahrt aufzuladen, die wir in Slano deponierten.
Wir entscheiden uns dafür den Golf von Korinth gänzlich zu umrunden.
Am Morgen haben wir zuerst noch mit Müdigkeit zu kämpfen bevor wir uns um neun Uhr griechischer Zeit auf den Weg machen.
Wir fahren eine Tankstelle an, füllen Diesel auf und besorgen uns eine volle Gasflasche. In Nafpaktos, kurz vor Patra lassen wir den Caravan an der Umgehungsstrasse stehen und fahren in den Ort zum einkaufen. Alles wie gehabt: enge Strassen , kleine Geschäfte und sehr freundliche Menschen. Im ersten Geschäft werden wir gleich herzlich begrüßt:”mein Name ist Christiane und wenn sie etwas möchten wenden Sie sich bitte an mich"
Die Dame bedient Kunden an der grossen umfangreichen Käsetheke, hilft wenn man etwas sucht und bietet Spezialitäten an. Ein Service, der mir sehr gefällt. Wir fragen nach Obst, Gemüse und Fleisch. Sie erklärt, dass sie das Geschäft der Nachbarn damit nicht ruinieren will - aber es gäbe rechts und links Shops mit den von uns gesuchten Artikeln.
Nachdem bezahlen gehen wir in einen der Grünlâden, kaufen Obst, Gemüse und sehen in einer kleinen Theke und auf einem Hackklotz verschiedene Fleischsorten. Wir entscheiden uns für Schweinefleisch, Bananen, Äpfel, Gemüse wie knobi, Paprika, Mangold, Zwiebeln. Der Preis ist moderat und hier gibt es alles in Papiertüten - nicht in der unmöglichen Plastikverpackung!
In einem Elektroladen, ausgeschrieben als Heizung und Sanitärgeschäft (Euronics) sieht Uwe eine Wasserbereitungsanlage mit Solarbetrieb. In Deutschland wurde ihm so eine Anlage für eine horrende Summe angeboten, hier kostet es nur den kleinen Bruchteil davon. Das fasziniert Uwe aber er kann keine zwei Wochen warten, bis der Hersteller die von ihm gewünschte Größe liefert.
Wir haben die hohen, schneebedeckten Berge und die Kälte hinter uns gelassen. Langsam steigen die Temperaturen an. Nach ein paar Kilometern ausserhalb  eines Ortes ein Parkplatz und auf der gegenüber liegenden Seite ein Selbstbedienungsrestaurant. Was von aussen so unscheinbar und einfach aussah, entpuppte sich als Geheimtipp. Belegte Brötchen, frische Pizza gebackene Brotfladen gefüllt mit Käse und Oliven - noch ofenwarm. Jede Menge Schokoladenkuchen, Muffins, Pralinen und auch kleine Naschereien wie ich sie aus Dänemark kenne.
Wir entscheiden uns für eine Pie und ein Stück Pizza dazu Cappuccino und ein Glas Cola. Als Nachtisch sitzt mir mein kleiner Schweinehund im Nacken und ich hole von den süßen Schokoladenköstlichkeiten insgesamt fünf Stücke.
Mit Schokoladencreme gefüllte kleine Törtchen mit einer Kirsche verziert, Schokoladenkugeln mit Lebkuchen und Mandeln verziert, ein himmlisches Vergnügen!
Bei Agrinio fällt mein Navi aus und ich werde nervös, aber wir können die Strassenschilder entziffern und wissen, dass es Richtung Amfilochia und Ioannina geht. Dass wir die Autobahn meiden dürfte jedem klar sein, der weiss wie teuer die Gebühren sind. Die Strasse Nummer fünf ist teilweise wirklich sehr gut zu befahren. Wir kommen an grossen Sumpfgebieten vorbei, sehen auch wieder Schlamm und Geröll welches bei einem Unwetter wieder vieles zerstörte. Sehen grosse Tagebauanlagen von eisenerzhaltiger Erde. Dieses Material wird in riesigen Umfang abgebaut und verschifft. Solche grossen Maschinen sah ich vorher noch nie. Und auch an einer Fischzucht kommen wir wieder vorbei. Den Obstgarten Peloponnes haben wir hinter uns gelassen. Jetzt sind wieder Olivenbäume, allerdings nicht in grosser Zahl zu sehen. Schafherden bestimmen das Landschaftsbild.
Um ca. 15 Uhr haben wir eine Übernachtungsplatz gefunden. Wir stehen abseits der Hauptstraße am Beginn des amvrakischen Golfes und werden sicher im Lauf des Tages Griechenland verlassen.

hatchepsut
hatchepsut
Mitglied

RE: Club der Nightwriter und Nightreader
geschrieben von hatchepsut
Gruss an die nightwriter and nightreader!

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pippa
pippa
Mitglied

RE: Club der Nightwriter und Nightreader
geschrieben von pippa
als Antwort auf hatchepsut vom 27.01.2018, 13:14:56
Wollte die per Anhalter mitgenommen werden? Smiley

(Ein ganz wundervolles Foto - vor allem für Eulenfreunde)

Bitte, schreib doch mal, wie dieses Foto zustande gekommen ist.

Gruß Pippa
johanna
johanna
Mitglied

RE: Club der Nightwriter und Nightreader
geschrieben von johanna

Samstag 27.1.
Verhandlungspartner
Heute morgen machten wir uns nach Ioannina und weiter zur albanischen Grenze auf den Weg. Die Nacht war für Uwe ziemlich unruhig, da ständig vorbeigehende Personen und vorbeifahrende Autos sowie mein schnarchen seine Nachtruhe störten.
Die Bucht von Amfilochia schmal aber lang und die Strasse führte uns bis menidi am Ufer entlang. Während der Weiterfahrt fragte mich Uwe ob wir heute frische Forellen essen wollen. Wir fuhren gerade in einer Schlucht zwischen hohen Bergen neben einem kleinen Flusslauf. Ein Schild zeigte eine Forellenzucht an. Wir hielten an, liefen auf das Gelände und fanden unseren ersten Verhandlungspartner: den Besitzer. Wir konnten Forellen kaufen, der Chef nahm einen Kescher fischte Fische aus dem Wasser, zeigte den ersten: gross genug? Ein Schlag zur Betäubung der zweite Fisch auch gross genug. Ebenso betäubt, mit dem Messer aufgeschlitzt, mit einem besonderen Löffel holte er mit einem einzigen Arbeitsschritt die Innereien heraus, salzte die Forellen und wir bekamen unser Essen frisch wie schon lange nicht mehr. Das ganze für nur 3,- €.
Kurz darauf der zweite Verhandlungspartner:
Ein Schild am Strassenrand zeigte den Weg zu einem Militärmuseum. Es war nicht weit und als wir an dem Platz ankamen fragten wir einen jungen Soldaten ob wir in das Museum dürfen. Es war eine Gedenkstätte von 1912 bis 1913. Der Soldat holte seinen Vorgesetzten und wir bekamen eine Privatführung durch die Räume. Die ganze Anlage war sehr gepflegt. Der Chef erklärte uns die Fotos, Waffen und erzählte auch etwas über die Geschichte. So erfuhren wir, dass auch die Türken von den Griechen in dieser Zeit abgewehrt wurden. Bevor wir das Museum verließen schrieb ich einige Zeilen in das ausgelegte Besucherbuch. Der Chef war über unser Interesse hoch erfreut. Als er erfuhr dass wir schon lange unterwegs sind und er unsere Karte sah auf der wir unseren Weg von Deutschland bis nach Griechenland eingezeichnet hatten, war er sehr begeistert. Das wäre auch sein Lebenstraum, wie er meinte. Eine Einladung zu einem gemeinsamen Barbecue lehnte er ab. Als wir das Gebäude verließen bekam ich meinen Personalausweis wieder zurück, den ich bei der Ankunft abgeben musste. Noch vor Ioannina machte Uwe auf einem Schotterplatz halt. Es war ein grosser Platz auf dem Uwe den Grill aufbaute. Ich bereitete Salat zu, Schnitt Brotscheiben ab (diesmal habe ich mich nicht geschnitten) und wir hatten mit den gegrillten Forellen ein fürstliches Essen. Eine Ziegenherde leistete uns für kurze Zeit Gesellschaft.
Vergandlungspartner Nummer drei war ein Verkäufer beim Praktiker Baumarkt. Uwe suchte immer noch nach einer Möglichkeit die Wasserzubereitung Anlage mit Solar zu erstehen. Praktiker hatte es am Industriegürtel in Ioannina im Angebot, aber leider auch nicht vorrätig. Die Komplettanlage sollte hier 500,-- € kosten.
Meine Frage ob sie das auch nach Deutschland liefern wurde verneint. Und dann kam die Feststellung, dass dies das erste Mal wäre, dass so eine Frage gestellt wird. Meine Antwort: alles ist das erste Mal. Und Uwe setzte hinzu: beim ersten Mal da tut's noch weh.
Unser nächster Verhandlungspartner war ein Tankwart.
Mein Smartphone liess mich total im Stich. Mit 6% Akkuleistung konnte es mir nichts mehr anzeigen. Die Strassenkarte vom ADAC ist der größte Schrott, taugt nur als Klopapier. Wir fuhren nach Ioannina hinein. Zwar hatte ich endlich die Möglichkeit gefunden, bei Google Maps die Autobahn abzuwählen, aber trotzdem wurden uns Strassen für die Fahrt angeboten, die wegen  der Enge und der wild parkenden Fahrzeuge für uns unmöglich waren. Wir fuhren wie blind durch die Innenstadt von Ioannina. Der Verkehr, die Hinweisschilder, wenn man kyrillische Schrift beherrscht, ist ja alles kein Problem. Uwe, die Ruhe selbst, sagte dass wir sowieso tanken müssen, also könnte man auch den Tankwart fragen. Er hätte das Smartphone schon am Vormittag entsorgt als es uns anzeigte, dass ein Empfang nicht möglich sei. Meine Nerven!!
Ioannina ist bekannt für Silberschmiedekunst, hat auch ein Silbermuseum.
Der Tankwart konnte mir der adac Karte auch nichts anfangen, schaute in sein Handy und schickte uns auf den richtigen Weg. Immer Richtung Flughafen und dann links! Endlich waren wir wieder auf ruhigeren Strassen. Ich Stelle immer wieder fest: unbekannte Städte mit viel Verkehr machen mich mürbe. In einem kleinen Ort ausserhalb von Ioannina machten wir eine Pause um einen Kaffee zu trinken. Ein Kioskbesitzer schickte uns zu seinem Nachbarn. Vor dem Kaffee ein Auto an welchem herum gebastelt wurde. Hot chocolate und Cappuccino waren unsere Wünsche, die auch prompt erfüllt wurden. In dem Kaffee ein männlicher Gast, mit dem Uwe ins Gespräch kam und gleich darauf wusste, dass die Höhlen in der Nähe sehenswert sind, dass man überall auch mit dem Caravan über Nacht stehen kann, dass es mit dem Auto vor der Tür keine Probleme gibt. Diese Rostlaube würde ihren Dienst verrichten, man  müsste eben hoffen.
Wir verließen das Kaffee und dann passierte mir ein Missgeschick. Mein rechter Fuss knickte um, einfach so. Leichte Sehnenzerrung. Morgen sieht man bestimmt den Bluterguss.
Trotzdem wollten wir zu den Höhlen. Vor dem Ort ein Schild 400 m. Wir liessen das Auto stehen liefen in den Ort. Wieder ein Schild 400m. Mir fiel nach mehr wie 400 m das laufen schwer also kehrten wir um und hatten heute unseren letzten Verhandlungspartner. Ein Silberschmied. Da wir beim anschauen seiner Auslagen den Alarm auslösten, öffnete er die Ladentür am Sonnabend Nachmittag um ca. 15 Uhr und wir konnten seine Schätze bewundern. Der Besitzer war vor Jahren in Deutschland und kaufte sich  dort eine Maschine für seine Arbeit.
Er bot uns eine leckere Süßigkeit an und ich konnte stöbern. Dann gab er uns noch einen kleinen Snack mit auf den Weg. Jetzt stehen wir an einem See auf einem Parkplatz. Schneebedeckte hohe Berge im Hintergrund. Heute Nacht wird es sicher wieder kalt werden, denn diese Berge mit 2300 bis 2500 m sind nicht weit. Albanien wird noch einen weiteren Tag auf uns warten müssen.

Shenaya
Shenaya
Mitglied

RE: Club der Nightwriter und Nightreader
geschrieben von Shenaya
als Antwort auf johanna vom 27.01.2018, 19:00:34
Samstag 27.1.
[...]
1) Ich Stelle immer wieder fest: unbekannte Städte mit viel Verkehr machen mich mürbe...

2 [..].und dann passierte mir ein Missgeschick. Mein rechter Fuss knickte um, einfach so. Leichte Sehnenzerrung. Morgen sieht man bestimmt den Bluterguss.

johanna
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Schneeflocke


hatchepsut
hatchepsut
Mitglied

RE: Club der Nightwriter und Nightreader
geschrieben von hatchepsut
als Antwort auf pippa vom 27.01.2018, 16:32:21

An Pippa

Das habe ich bei FB gefunden (oeffentlich - keine Rechte verletzt) und dachte, dass es zu Euch "Nachteulen" passsen wuerde. hatchepsut


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