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Plaudereien Club der Nightwriter und Nightreader

Mitglied_69e81d4
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RE: Club der Nightwriter und Nightreader
geschrieben von ehemaliges Mitglied

Liebe Eulen: Nochmal der Wilhelm:

Oft ist das Denken schwer, indes,
das Schreiben geht auch ohne es.


Also schreibt bedarft oder unbedarft mal hier was zum Nest und für uns Eulen!

Die Tine möchte hier wieder Betrieb im Wald.....

johanna
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RE: Club der Nightwriter und Nightreader
geschrieben von johanna

morgen kommt der letzte Bericht vom Sonntag - das schaffe ich jetzt nicht mehr. Aber das Treffen - das Date mit einer reifen Frau möchte ich Euch nicht vorenthalten......

Mitglied_69e81d4
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RE: Club der Nightwriter und Nightreader
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf johanna vom 19.02.2018, 23:56:54

Liebe Johanna, du bist zur Zeit der Lebensatem der Nightwriter. Danke für alle deine Fürsorge, dass wir teilnehmen können. Ich wollte aber die anderen Eulen auch noch rufen. Klar, die Ehre gehört dir, für so wunderbaren Input. Aber da waren noch Justus et al und die wollte ich auch noch mal herbeirufen...-- Zusammen geht alles vielfältiger. _Danke für deine Reiseberichte... ich lebe geradezu mit


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johanna
johanna
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RE: Club der Nightwriter und Nightreader
geschrieben von johanna

Sonntag 18.02.2018

Date mit einer reifen Frau

Morgens, ca. 9:00 Uhr – es ist ruhig auf Berlins Strassen. Wir sind schon wieder unterwegs – zu zeitig wie wir feststellen.
Auf der Museumsinsel ist noch alles geschlossen – Museen - Ticketverkaufsstellen – Kaffeeshop. Auch die Cafés in den angrenzenden Straßen haben den Betrieb noch nicht aufgenommen. Wir setzen uns auf eine Bank an der Havel. Punkt 10 Uhr öffnet die Ticketverkaufsstelle. Heute ist für uns nur das neue Museum angesagt. Man kann zwar ein Kombiticket kaufen – das gilt für alle auf der Insel stehenden Museen, aber wer kann sich nur an einem Tag alles anschauen? Für uns eine Unmöglichkeit, wir brauchen Zeit und Muße um alles zu geniessen.
Von aussen wirkt der Bau kleiner wie das Pergamonmuseum. Aber das täuscht – es täuscht gewaltig!
Als erstes nehmen wir uns die Abteilung des alten Ägyptens vor. Kunstschätze aus dieser Zeit. Kleine Kostbarkeiten, grosse Skulpturen mit Inschriften der Verdienste, Titel von herausragenden Personen an königlichen Höfen , steinerne Abbildungen, Reliefs. Hatschepsut und ihre lese- und schreibkundigen Beamten, Haushofmeister und Schreiber. Durch die Auswertung der Inschriften sind die Namen und Abfolge der Pharaonen bestens bekannt. Statuenköpfe von 2500 vor chr. Bis 400 v. Chr. zeigen wie meisterhaft man bereits in der Frühzeit mit dem Material Stein (Basalt, Granit, Quarzit und anderes) umgehen konnte. Nur die Haartrachten zeigen verschiedene Ausführungen ist es beim „grünen Kopf um 400 v. Chr. ein glatter, vollständig unbehaarter Männerkopf, so zeigt der Statuenkopf um 2000 v. Chr. kleine eingelegte Locken, einer Perücke ähnlich.
Bei einer sitzenden (mit untergeschlagenen Beinen) Schreiberfigur (des Dersenedj) sieht man auf der auf seinem Schoß entrollten Papyrusrolle auch die eingravierten Schriftzeichen wenn man genau hinschaut. Ein anderer hoher Hofbeamte ist als Würfelfigur dargestellt. Dieser viereckige Würfel ist mit sämtlichen Titeln, Verdiensten und allen seinen Vorzügen und Aufgaben beschriftet. Nur der Kopf ragt aus diesem Würfel hervor – vor ihm ein kleiner Kinderkopf – erkennbar an der Jugendlocke wie sie in Ägypten am Hof des Pharao üblich war. Dieser Hofbeamte war der Erzieher der einzigen Tochter von Hatschepsut. Später fiel dieser Beamte in Ungnade und sein Name wurde überall gelöscht. Man sieht die kahlen Stellen auch auf diesem Würfel.
Die Geschichte des alten Ägyptens wird durch archäologische Funde über die Jahrtausende bestens belegt. Kulturen, Blütezeit Ägyptens bis zur griechisch-römischen Zeit um 400 n. Chr.
Anubis, Hatschepsut, Amenophis, Echnaton Götter und Pharaonen geben sich hier ein Stelldichein. Und alle werden überstrahlt von Nefertiti. Eine Frau, deren Schönheit man nicht beschreiben kann – man muss sie einfach sehen. Durch ihr Abbild erscheint sie alterslos – höchstens 30 Jahre alt. Der schlanke Hals, die gleichmässigen Züge – der Kopfschmuck. Sie wird überall bewundert – Königin Nofretete deren Name bedeutet „Die Schöne ist gekommen“
Die aufgestellte Zeitmaschine verdeutlicht und erklärt anschaulich den Werdegang und die Entwicklung des Menschen. Diese „Zeitmaschine“ ist allerdings bis auf die Zeit des goldenen Hutes begrenzt. Der goldene Hut – auch ein Höhepunkt dieses Museums ist das Symbol eines Würdenträgers oder Königs. Ein sehr hoher spitz zulaufender Hut, von denen es nur noch 4 Stück gibt. Rund um diesen Hut wird die Geschichte und die Bedeutung erklärt. Auf dem Hut sind – genau wie auf der goldenen Scheibe die zusammen mit dem goldenen Hut ausgestellt ist astronomisches Wissen veröffentlicht.
Der Bronzezeit ist eine eigene Abteilung gewidmet.
Trinkgeschirre, Schwerter und Lanzen aus der Bronzezeit, ein Brustpanzer mit ausführlichen Erklärungen aus Slowenien. Pferdekopfschmuck und Gürtelblech aus Bronze – viele Exponate die in der Menge nicht alle einzeln aufzuzählen sind.
Der Schatz des Priamos – der von Schliemann gefunden und seiner Frau verehrt wurde – auch ein Glanzlicht dieser Ausstellung!
Die Krone von Kertsch – von einem reichen Kaufmann gestiftet – und nicht nur die Krone, sondern auch seine überaus wertvolle Sammlung: Goldschmuck vom Schwarzen Meer, silberne Gewandspangen und prächtige Gürtel aus Gräbern des frühen Mittelalters in Frankreich, Italien, Spanien und Deutschland die im Museum ausgestellt sind, kann man bewundern.

Eine grosse schmiedeeiserne Tür, die in den einzelnen Kassetten Bilder, Jagdszenen, Kriegsschauplätze und Götteranbetungen zeigen. Diese grosse Anzahl von Exponaten kann man nicht alle im Gedächtnis behalten. Nach über zwei Stunden brauchen wir eine Pause um den schmerzenden Füssen eine Erholung zu gönnen. Im museumseigenen Kaffee bringt eine kleine Mahlzeit unsere Lebensgeister wieder auf Vordermann.
Im Keller sind noch die Sarkophage aus unterschiedlichen Ländern. Römische mit Löwenköpfen an den vier Ecken, aus Memphis mit Göttern und Schriftbildern verziert oder aus Marmor, reliefartige Verschönerungen, Personenabbildungen. Das Steinkistengrab aus Helgoland ganz einfach gehalten – ohne jeglichen Schmuck.
Die reich bemalten Innensarkophage der Ägypter stehen dazu im krassen Gegensatz.
Das Skelett eines grossen Elches von welchem man durch die Radiokarbonmessung weiss, dass dieses Tier in der Übergangszeit von einer milden zu einer kalten Klimaphase gegen Ende der letzten Eiszeit lebte. Auch Angelhaken wurden bereits zwischen 9600 und 5500 vor Chr. hergestellt wie archäologische Funde bezeugen.
Insgesamt waren wir ca. 4 Stunden in den Räumen des neuen Museums und haben uns sehr viele Exponate angesehen – trotzdem war die Zeit dafür zu knapp – die Papyrussammlung haben wir ausgespart.
Am Nachmittag haben wir uns dann noch mit einer Internetbekannten in einem Kaffee getroffen. Hatten eine anregende Gesprächsrunde und sind anschliessend wieder mit S-Bahn und U-Bahn zu unserer Pension gefahren.
Während dieses Kulturwochenendes haben wir wieder sehr viel unternommen – jetzt ist erst einmal eine Pause angesagt, damit man auch alles „verdauen“ kann.
 
SamuelVimes
SamuelVimes
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RE: Club der Nightwriter und Nightreader
geschrieben von SamuelVimes


LG
Sam
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RE: Club der Nightwriter und Nightreader
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf SamuelVimes vom 27.02.2018, 02:17:46
Endlich kann im Eulennest wieder gelacht werden. Danke Sam. Liebe Grüsse von der Tine

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luchs35
luchs35
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RE: Club der Nightwriter und Nightreader
geschrieben von luchs35
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 27.02.2018, 12:15:23
WILDPARK-HUNDSHAUPTEN-Antonia_002a (2).jpg

Das Reise-Intermezzo ist  vorbei,
nun kommen die Eulen wieder herbei,
sie flogen inzwischen nach Athen,
wollten den Reisebus aus der Nähe sehn. Zwinkern

Noch  sind Wald und Nester öde und leer,
also, liebe Eulen, kommt schnell wieder her.
Der "Small Talk" fehlt uns Eulen in der Nacht,
weil jeder der kleinen Schelme gern mal lacht. Lächeln

Luchs35 .jpg
 
Mitglied_69e81d4
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RE: Club der Nightwriter und Nightreader
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf luchs35 vom 27.02.2018, 13:00:18
Ich sag es mal ganz traurig so
Ich hab mich angesteckt mit Noro
wer das noch nie gekannt
der weiss nicht, was mich überrant
Ich pendle ziwschen Bett und 'Häuschen'
Kann daher heut nicht fangen ein Mäuschen
Aber ich rufe mit meiner geflügelten Schwester
wo seid ihr andren, verlasst eure Nester
Ich rufe euch zu, sagt auch mal hej, heeejjjj
und kommt herbei ganz schneijjjj
Bingt Kamillentee oder neue Kraft
Oder, Justus, von dem guten Rebensaft
Damit das Eulennest wieder belebt
und guter Geist über den Bäumen schwebt
Dann werde ich auch wieder gesund
und wir treiben es hier wieder ganz bunt.
Eure Eule Tine
Biri49
Biri49
Mitglied

RE: Club der Nightwriter und Nightreader
geschrieben von Biri49
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 28.02.2018, 23:25:03


Du bist soooooo krank und kannst nicht jagen heut‘ Nacht
Das dauert mich; hab‘ dir flugs ein Mäuschen mitgebracht
Gräm‘ dich nicht, die andern kommen sicher wieder
Werd‘ mal erst gesund und schüttle dein Gefieder
 
Gute Besserung wünscht
Biri

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Monja_moin
Monja_moin
Mitglied

RE: Club der Nightwriter und Nightreader
geschrieben von Monja_moin
als Antwort auf johanna vom 20.02.2018, 13:43:42

Moin Johanna,
Ein schöner und interessanter Bericht von diesem Museumsbesuch.
Es ist zu lesen, daß Du Dir Zeit genommen hast und mit Ruhe die einzelnen Objekte betrachtet hast.
Nofretete scheint Dich auch beeindruckt zu haben.
Hier ein Foto noch aus dem vorherigen Museum:

Nofretete02.jpg
Besonders scheint Dich der Würfelhocker von Senemut beeindruckt zu haben.
Senenmut ist einer der am Besten belegten Privatpersonen der ägyptischen Geschichte. Zahlreiche Titel wurden ihm von Königin Hatschepsut verliehen, u.a. gilt er als "Erzieher der Königstochter Nefru-Ra", "Führer der Großen in Ober- und Unterägypten" und war Baumeister  des Hatschepsut-Tempels in Theben-West, sowie wahrscheinlich verantwortlich für viele bedeutende Bauprojekte in der Regierungszeit von Hatschepsut.

Senenmut_17802.jpg
Senenmut_17702.jpg
Daß auf diesem Würfelhocker sein Name getilgt wurde (auch sonst ist mit nicht bekannt, daß sein Name in Inschriften getilgt wurden), ist mir nicht bekannt und kann ich auf meinen Fotos nicht erkennen.
 
 
Wenn Namen getilgt wurden, dann eher der Name von Hatschepsut.
 
Falls Interesse, hier ausführliche Info zu  Senenmut:
Senenmut

Monja.


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