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Plaudereien Club der Nightwriter und Nightreader

johanna
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RE: Club der Nightwriter und Nightreader
geschrieben von johanna

11.09.
Drohne sein, ein erstrebenswerter Beruf?
Die letzte Station unserer Erholungsreise in die Heide war Celle. Angepriesen als eine Stadt mit Europas grösstem zusammenhängenden Fachwerkensemble, einem malerischen Welfenschloss mit Schlosstheater und einigen Museen. Sowie diversen Parkanlagen.
Wir parkten das Auto und liefen in die verhältnismässige kleine Altstadt. Das Schloss war eigentlich unser Ziel. Vorbei an der Touristinformation wo wir einen Stadtplan erbaten, dann weiter bis zum Schlosspark. Gleich von der Strasse aus sieht man das Schloss – und zwar ganz verhüllt, als ob Christo schon vor uns dagewesen ist. Restaurierungsarbeiten an der Aussenfassade. Vor dem Schloss in der Gartenanlage stand ein kleines Bimmelbähnchen mit der Aufschrift: Grosse Stadtrundfahrt – wo Celle am schönsten ist.
Die Tour sollte das Schloss, den Südwall, heiliges Kreuz, Schuhstrasse, Schlosspark, französischen Garten sowie neues Rathaus mit Stadtpark und noch einiges mehr beinhalten. Wir stiegen ein und liessen uns überraschen.
Zuerst fuhren wir durch einen kleinen Teil des Schlossparks, bevor wir dann in die Altstadt abbogen. Schöne alte Fachwerkhäuser – am heiligen Kreuz – das älteste Fachwerkhaus von Celle , dunkelgrün, die oberen Stockwerke immer ein wenig mehr nach vorne gebaut um die Zimmer zu vergrössern. Ein sehr schön restauriertes Fachwerkhaus mit der Aufschrift in einem Querbalken Anna Olfeken, Anno 1620. Neben Ladentüren reich verzierte Längsbalken. Dann fuhren wir durch einen Park – hier war ein grosser See, auf dem Autoreifen schwammern. Man erklärte uns, dass diese Autoreifen am Abend bzw. in der Nacht beleuchtet werden. Auf einer grossen Wiese eins metallene Skulptur, ein aufsteigendes Pferd, welches von einem vor ihm stehenden Mann zum hochsteigen aufgefordert wird. Im französischen Garten ein Denkmal für die Dänenkönigin Caroline Mathilde. Der französische Garten besteht auch aus einem Rosengarten und weist eine doppelte Lindenallee auf. Auch ist hier ein einzigartiger grosser Arbeitgeber zu finden. Das Institut für Bienenkunde. Ganz genau kann ich mich nicht mehr an die Anzahl der weiblichen Arbeitsbienen erinnern, aber wenn viele Bienenstöcke vorhanden sind, dann gibt es auch viele Königinnen und – was braucht man? Natürlich Drohnen…..Uwe meinte, Drohne zu sein wäre ein Beruf, den er sich auch vorstellen könnte. Hier gibt es den Tag der offenen Tür.
Ziel des Tages der offenen Tür ist es, die Öffentlichkeit über die enorme ökologische und ökonomische Bedeutung der Bienenhaltung zu informieren. Die ökonomische Wertigkeit bezieht sich nicht nur auf den Verkaufserlös der Produkte aus dem Bienenvolk, sondern auch auf die Bestäubungsleistung der Bienen. Aus wirtschaftlicher Sicht sind hier vor allem die Kulturpflanzen zu nennen, die dank der Bestäubung durch die Bienen höhere und gesicherte Erträge bringen. Zur Einschätzung des Wertes der Bestäubung der Kulturpflanzen wird die Wertschöpfung aus der Imkerei (Verkauf von Honig und Wachs) mit dem Faktor 15 hoch gerechnet. Aus ökologischer Sicht ist die Bestäubung der wildwachsenden Blütenpflanzen durch Honigbienen von großer Bedeutung.
Die Besucher können sich über die verschiedenen Arbeitsbereiche des Instituts für Bienenkunde durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter informieren lassen. Gezeigt und erläutert werden u.a. moderne Methoden der Führung von Bienenvölkern, der Honig- und Wachsgewinnung, der Königinnenzucht, der Vorbeuge und Behandlung von Bienenkrankheiten sowie die Untersuchungstätigkeit (Qualitätskontrolle von Honig, Krankheitsdiagnose, etc.) als auch zahlreiche Forschungs- und Entwicklungsarbeiten (Honig, Pollen, Bienenbiologie, Bienengenetik, Bienen und Pflanzenschutz). Die Gäste können weiterhin verschiedene Honigsorten probieren und werden staunen, wenn sie einen Tropfen Honig unter dem Mikroskop sehen. Sie werden erfahren, wie die Bienen Nektar und Pollen nach Hause transportieren und können sich Bienen von außen und innen
unter dem Mikroskop ansehen. Wer mehr darüber wissen möchte:
https://www.laves.niedersachsen.de/aktuelles/veranstaltungen/tag-der-offenen-tuer-im-institut-fuer-bienenkunde-in-celle-73836.html
Wir verliessen den Park und kamen wieder zurück in die Stadt. Ein Ortsteil mit würfelähnlichen Häusern, (Bauhaus?) blau und rot im Wechsel. Sehr ungewöhnlich für eine Stadt mit so vielen Fachwerkhäusern.
Wir kamen an einer grossen Kaserne vorbei. Diese Kaserne wurde 1841 erbaut und ist das Gelände der ehemaligen Reiterkaserne des „Cambridge Dragoner“ Regiments. Nach ihrer Stilllegung 1996 ging sie in den Besitz der Stadt Celle über, verbunden mit der Auflage das Gelände zum Zwecke der Jugend- und Kulturarbeit sowie eines Freizeitsportangebots zu nutzen.

Ganz zum Schluss erreichten wir wieder die Altstadt und erfuhren dass es hier auch „sprechende Laternen“ gibt. Wenn man sich unter diese Laterne stellt dann „spricht“ sie wohl. Ausprobiert haben wir das nicht.
Wir verliessen das Bimmelbähnchen vor dem Schloss – betraten den Schloßinnenhof und tranken hier noch in einem „Biorestaurant“ ein kühles Getränk, bevor wir uns dann wieder auf den Heimweg machten.
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johanna
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RE: Club der Nightwriter und Nightreader
geschrieben von johanna

Spurensuche im Nirgendwo…...

Ich habe schon so viel über das Eichsfeld gehört, dass ich einfach herkommen musste……

so oder so ähnlich sind die Worte die man auf dem Videoband hört. Der Besuch des Papstes in Etzelsbach wird heute – 7 Jahre danach – immer noch „hoch gehalten“. Eichsfeld als fast rein katholisches Gebiet zehrt immer noch davon.
Doch von Anfang an: Wir hatten an diesem schönen Sommertag nur ein paar Stunden Zeit uns etwas anzuschauen. Zur Auswahl stand eigentlich nur das Grenzlandmuseum Eichsfeld – kleiner wie Schifflersgrund, doch während der Fahrt fragte mich Uwe ob ich die Wallfahrtskapelle Etzelsbach kenne. Kannte ich natürlich nicht- also machten wir einen Abstecher dorthin.
Der kleine Ort Steinbach war einst ein stattliches Bauerndorf. Der Ortsname hat sich über die Jahrhunderte nicht verändert und ist auch heute noch jedem verständlich.
Die Wallfahrtskapelle wurde 1897 im neugotischen Stil erbaut. Einst soll hier ein pflügender Bauer eine Pietá gefunden haben, das heutige Gnadenbild.
Vor der eigentlichen Kapelle ist ein Platz auf dem ein modernes Gebäude steht – im Vorraum hängt an der Wand ein grosser Fernseher, auf dem der Besuch des Papstes gezeigt wird. Es gibt genügend Sitzmöglichkeiten. Auch ausserhalb auf der Terrasse findet man Tische und Stühle um sich mitgebrachte Verpflegung schmecken zu lassen. Für Besucher sind Toiletten vorhanden.
Schautafeln vervollständigen vor dem Haus das Wissen der Informationshungrigen.
Vor dem Besuch des Papstes gab es hier …..nichts!
„Das ist in der Mitte von Nirgendwo“ so äusserte sich der päpstliche Reisemarschall bei seiner Visite des Wallfahrtsortes im Februar 2011. Von da an stand fest: der Besuch des heiligen Vaters im Eichsfeld wird eine logistische Meisterleistung.
60.000 Menschen haben sich über ihre Kirchengemeinden oder per Internet gemeldet, aber viel mehr Menschen kamen. Auf einer Tafel sind die konkreten Zahlen angegeben: der Helfer, der Ehrengäste, der beteiligten Feuerwehrleute. Die Anzahl der Versorgungsstände, wieviel frisches Trinkwasser kostenlos verteilt wurde, Anzahl der kostenlos verteilten Müsliriegel – und was auch ganz wichtig ist, das neu geschaffene sternenförmige Pilgerwegenetz um Etzelsbach herum. Die Anzahl der Lautsprecher waren auch enorm wichtig, es sollten ja auch alle deutlich hören was der Papst zu sagen hatte.

In kleinem Abstand vor der Marienkapelle ein grosses überdachtes Holzkreuz. Das Kreuz ist aus Lindenholz und hat mit Fuß eine Länge von 4,5 m, eine Breite von 2,2 m. Die 25 Jugendlichen haben im Rahmen eines Kurses einen Werkstattbesuch zum Holzbildhauer H. Günther aus Hüpstedt unternommen und durften dort auch am Holz arbeiten.

Das Kirchlein klein und schlicht über dem Eingang eine Engelfigur mit einem Palmwedel in der Hand. In der Kirche helle, farbige Fenster. Neben den Nebenaltären Steinfresken von ausgesuchter Schönheit.

Wir fuhren weiter zum Grenzlandmuseum Eichsfeld bei Teistungen. Hier war die deutsche Teilung, der Mauerbau – viele Informationen die man auch in Schifflersgrund bekommt mit Fotos, Zeitungsartikeln usw. untermauert. Ebenso waren die Uniformen sowohl der DDR-Beamten als auch der Westdeutschen Beamten ausgestellt. Hier fanden wir einen tollen Erlebnisführer und sobald ich etwas Zeit und auch Lust habe, werde ich alle Orte und Sehenswürdigkeiten markieren, die wir bereits einmal besucht haben. Den Aussenbereich haben wir uns nicht genauer angesehen – beim vorbeifahren sahen wir dann einen Teil der Grenzbefestigungen.

Weiter ging die Fahrt nach Duderstadt. Der Name sagte mir zwar etwas – ich hatte ihn schon einmal gehört, aber das war es auch schon.

Eine schöne alte Fachwerkstatt. Die Häuser liebevoll restauriert – wieder mit anderen Mustern wie in anderen Regionen. Hier sind es „halbe Räder“ die in Form von Blüten geschnitzt und bemalt sind. Vor dem Rathaus rechts eine Treppe zum ersten Stock – das Dach dieses Aufgangs wird von Holzfiguren gestützt. Der Balkon mit Hängegeranien bepflanzt. Von der Rathausuhr schlug es die Uhrzeit und dazu ertönte eine Melodie. Dort sassen wir eine Zeitlang im Sonnenschein in einer Cafeteria und liessen dieses friedliche Bild auf uns wirken. Spielende Kinder auf einem Trampolin, Spaziergänger mit Hunden (aber ohne Hinterlassenschaften) Da es aber keine Servicekraft für nötig fand, nach unseren Wünschen zu fragen (wir hätten gerne etwas kaltes getrunken) liefen wir weiter bis zur Basilika St. Cyriacus. Diese Basilika wurde in mehreren Phasen gebaut von 1250 bis 1490.
Wer mehr über diese Kirche erfahren möchte – vor allen Dingen auch die wunderschöne Innenausstattung betrachten will:
https://www.kirche-duderstadt.de/kirchorte/duderstadt/
Erwähnen möchte ich noch die Duderstädter Elle.
Vom 13. bis 18. Jahrhundert benutzten die Städte ihre eigenen Maße. Zur Information der Händler hingen eiserne Musterlängenmasse öffentlich aus. Die Duderstädter Elle betrug umgerechnet 58,2 cm.
Vor der Basilika stand eine Bronzefigur – ein Schütze, der den Bogen spannte und ein Ziel anvisierte. Hinter dem Ziel war ein flacher Brunnen, auf dessen Rand Tiere waren. Panther, Löwe usw.


Und gleich neben der Basilika steht das Tabaluga-Haus. Ein Haus welches benachteiligten Kindern die Möglichkeit bietet, hier fast kostenlos mit Betreuern von ihrem schwierigen Alltag für eine gewisse Zeit Abstand zu gewinnen. Die P. Maffay Stiftung ermöglicht dies bereits seit vielen Jahren.

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johanna
johanna
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RE: Club der Nightwriter und Nightreader
geschrieben von johanna

Scheisse schwimmt immer oben, nach Perlen muss man tauchen…...

Sonntag, verregnet – trotzdem hatten wir uns etwas vorgenommen. Im Volkshochschulenheft des Schwalm-Eder-Kreises war ein interessanter Vortrag über ein Strohhaus angekündigt mit anschliessender Besichtigung. Allerdings war die Zeit ziemlich spät – von 17 bis 20 Uhr – also würde es ein ziemlich langer Tag werden. Die Fahrt nach Bad Zwesten ungefähr 1,5 bis 2 Stunden – zurück ebenso.
Wir suchten uns in Borken eine Sehenswürdigkeit heraus, die wir interessant fanden und fuhren vormittag los. In Borken das Hessiche Bergbaumuseum – ausgezeichnet mit dem Museumspreis der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen wollten wir uns ansehen. Jacken, Regenschirm, festes Schuhwerk, wir hatten an alles gedacht.
Es wurde versprochen, dass die Museumslandschaft Einblicke in die Gewinnung des Rohstoffes Braunkohle gewährt. Ausserdem werden Fragen aufgeworfen wie die Bergbaufolgelandschaft nach Nutzung später aussieht. Im Internet versuchte ich uns anzumelden. Fehlanzeige: Nur ab 15 Personen wäre eine Anmeldung möglich. Wir sind aber nur zwei Personen, woher sollen wir 13 Geister nehmen? Trotzdem wir wollen es wagen. Nach Ankunft die erste Enttäuschung – Museum? Ein Raum der bereits der Öffentlichkeit zugänglich war, im Vorraum Schaukästen mit Artikeln, die auch im Shop angeboten werden. Rechter Hand der Eingang zu einem Restaurant – Klasse, es ist Mittagszeit, jetzt ein Imbiss wäre nicht zu verachten. Wir fragen nach einem Platz für zwei Personen und bekommen ziemlich barsch die Gegenfrage: Gehören Sie zu einer Gruppe? Natürlich nicht – wir sind eine Gruppe mit 2 Personen. Dann wäre das nicht möglich! Haben Sie sich angemeldet? Nein haben wir nicht, weil das nicht geht – wir wären ja keine 15 Personen. Ziemlich abweisend: Also, Nein das geht gar nicht, nicht angemeldet – die Essen wäre abgezählt – da gäbe es kein Essen mehr. Sehr unfreundlich, nicht sehr Kunden-orientiert und von Service wollen wir gar nicht reden! Für uns ein Grund dass wir uns umgehend auf dem Absatz umdrehten und diesen ungastlichen Ort verliessen.
Wir fuhren nach Borken suchten uns eine Gaststätte und fanden einen Griechen. Eine excellente Speisekarte, sehr moderate Preise und als ich die bestellten Teller auf uns zukommen sah, wurde mir Angst und bange. Wer sollte solche Mengen verputzen? Tsatziki, Gyros, Salat – genannt Bauernteller mit vielen Pommes. Uwe hatte auch Gyros mit Tzatziki und Salat – wieso das eine Bauernteller hiess, das andere nicht erschloss sich mir nicht, auch die Menge an Fritten war gleich. Uwe musste sich opfern, ich schaffte nicht einmal die Hälfte, obwohl ich nur Fleisch mit Tzatziki und Salat ass und alles andere obendrein unbeachtet liess. Auch Salat, ein Stück Käse, Fleisch war für Uwe übrig, so dass auch er an seine Grenzen kam.
Beim Bezahlen fragten wir den Wirt nach einem Bergbaumuseum und er wies uns den Weg zu einem Untertagebau für Braunkohle. Es war nicht weit, trotzdem fuhr Uwe mit dem Auto bis vor den Eingang.
Dies war ein nach gebautes Bergwerk für Braunkohle und zum 30. Jahrestag des Grubenunglücks Stolzenbach wird hier der Männer gedacht, die damals ihr Leben liessen.
Dieses Bergwerk ist in zwei Kellern nach gebaut worden, denn Stolzenbach wird als Gedenkstätte nicht mehr betreten. Die verheerende Kohlenstaubexplosion forderte 51 Todesopfer, acht Personen wurden schwer verletzt. Nur sechs Bergleute überlebten diese Kathastrophe und konnten gerettet werden. Beim Eintritt in das Gebäude sah man eine Figur der heiligen Barbara – der Schutzpatronin der Bergleute. Nach der Einführung in die Geschichte des Braunkohlebergbaus konnte man die verschiedenen Geleuchte (Lampen) oder die Gezähe des Bergmanns sehen. Jeder Bergmann hatte sein eigenes Gezäh (Werkzeug), welches nach Abschluß der Arbeit mit einer Vorrichtung zusammengehalten und verschlossen wurde. Die meisten Werkzeuge waren mit einer Nummer versehen, so dass man jedem einzelnen das Werkzeug auch zuordnen konnte. Ebenso hatte jeder Bergmann auch eine Lebensrettungskapsel bei sich, Sauerstoff der u.U. dringend benötigt wurde. Die Erste-Hilfe-Rucksäcke waren verschieden groß – auch unterschiedliche Helme waren ausgestellt. Der Ort an welchem die Steiger und auch die Hauer sitzen konnten, war eng – klein. Die „Sirene“ mit den unterschiedlichen Signalen wurde vorgeführt. Demonstriert wurde auch der Lärmpegel einzelner Maschinen – Bohrer, Abraumräder. Gezeigt wurden dann grosse Maschinen, die später eingesetzt wurden um die Braunkohle abzubauen. Förderbänder, auf denen die Männer nach Abschluss ihrer Schicht bis zum Ende fahren konnten. Jeder Mann hatte eine bestimmte Anzahl von Loren zu befüllen – Es gab eine „Herzschaufel“, die so genannt wurde, weil man mit dieser die Kohle so über die Schulter in die Lore beförderte, dass sie über die linke Seite – die Herzseite – geworfen wurde. Zuerst wurden die Loren geschoben oder auch von kleinen Grubenpferden gezogen, später kamen dann Schienen, auf welchen diese Loren etwas leichter zu bewegen waren. Dass es auch Katzen unter Tage gab, war mir neu. Die Stützen waren nicht nur aus Holzbalken, sondern auch aus Eisen. Aus Holz nur dort wo man den Stollen schnell wieder rückbauen konnte.
Die Grube Stolzenbach ist heute ein Denkmal – sie wurde nach dem Unglück nicht mehr reaktiviert.
Nach dem Besuch dieses Nachbaus – Museums – machten wir uns auf um den eigentlichen Grund unserer Fahrt anzupeilen.
Wir tranken erst in einer Wirtschaft einen Kaffee, dann schauten wir uns eine „Kunstausstellung“ an, klein und nicht besonders originell. Wir sahen, dass ausser uns noch ein Zimmermann, ein jüngeres Paar sowie ein älteres Paar vor der angekündigten Adresse standen. Auch Besucher, die sich den Vortrag anhören und anschließend das Strohhaus besichtigen wollten. Einer der Herren läutete…..die Tür wurde geöffnet und fragende Augen schauten uns an. Wir fragten nach dem Vortrag, der ja hier stattfinden sollte und erhielten die Auskunft, dass dieser Vortrag angeblich abgesagt wurde. Im Internet war auf der Seite der VHS Schwalm-Eder-Kreis davon aber nichts zu lesen. Enttäuschung machte sich breit und ich war wütend!
Uwe meinte nur: „Scheisse schwimmt eben immer oben! Nach Perlen muss man tauchen“ - aber ich merkte deutlich, dass er sich auch sehr geärgert hat. Da bringt eine VHS ein Heft mit ganz tollen Programmen heraus und das erste an welchem man teilnehmen will fällt aus – ohne irgendeine Information.
Nun machen konnten wir nichts, also löste sich alles auf und jeder trat die Heimfahrt an. Doch als ich zu Hause ankam habe ich meinem Ärger mit einer Mail an die VHS Luft gemacht – sonst wäre ich geplatzt!
…...Sie haben in Ihrem VHS Heft weitere interessante Angebote, die sich wohltuend von anderen VHS-Angeboten abheben. Aber wir werden uns trotzdem sehr genau überlegen müssen, ob wir den Zusagen für weitere Kurse und Vorträge in Ihrem Heft Glauben schenken können, wenn Sie bei einem einzigen Vortrag keine Information wegen Ausfall veröffentlichen, so gut Ihr Angebot auch sein mag.

Ob ich allerdings eine Antwort bekomme – das bezweifle ich, denn wer nicht einmal eine Information weitergeben kann, der wird sich mit Beschwerden kaum abgeben – so meine Einschätzung
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Majorie
Majorie
Mitglied

RE: Club der Nightwriter und Nightreader
geschrieben von Majorie

Hallo Ihr Eulen,
hoffe, es geht Euch Allen gut und kann nur sagen, habt stets Mut
noch etwas Neues anzufangen, auch wenn am Anfang ist das Bangen,
wird es gelingen oder nicht, denn ich bin jetzt ja in der Pflicht .

Moecht' Euch mein Lama heut' vorstellen, 
hoff' es kann nicht wie Hunde bellen, wenn ihm dann etwas garnicht passt.
Das war schon manchmal eine Last.

Doch Lamas koennen ganz schoen spucken,
geht's in die Augen ist nichts mehr mit 'kucken'.
Dann kann man nur noch hoellisch fluchen
und ganz, ganz schnell das Weite suchen.

Mein Freund und Partner zuechtet sie, und ich hab' Spass dran wie noch nie.
Die Kleinen sind ganz und gar niedlich, und auch die Grossen meistens friedlich.

Sieht noch was struppig aus , mein Kleiner ;
aber ich denk', er wird bald feiner.

Drueckt mir die Daumen in der Runde,
Lamas sind nicht wie meine Hunde. Die waren alle treu ergeben.
Lamas haben ihr eigenes Leben.
Doch lassen sie sich gerne reiten
und werden mich dann oft begleiten.

LLAMAS PORT L'HEBERT APRIL 29 2004 016.jpgLG  Eule  Ruth
OWL BARRED ( YOUNG ) JUNE 10 2010 (8).jpg


 

Majorie
Majorie
Mitglied

RE: Club der Nightwriter und Nightreader
geschrieben von Majorie
als Antwort auf johanna vom 24.09.2018, 22:39:07

Sehr interessant, wenn auch fuer Euch manches Mal enttaueschend zwischendurch.
Aber 'Ende gut, alles gut'.

"Scheisse schwimmt immer oben" muss ich mir mal merken. Kann ich auch hier hin und wieder
mal anbringen :-)

Danke, liebe Johanna, fuer's Einstellen.

LG  und weiterhin interessante und schoene Erlebnisse!

OWL BARRED ( YOUNG ) JUNE 10 2010 (8).jpgEule  Ruth

Majorie
Majorie
Mitglied

RE: Club der Nightwriter und Nightreader
geschrieben von Majorie
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 15.09.2018, 22:19:33

Lese gerade dass Julchen nun hascht, Tine. Jedenfalls besser sie hascht als Du. Ihr hilft es -
Dir wuerde es lediglich schaden :-)  Ausserdem schmeckt es nicht - habe es in meiner Sturm-
und Drangzeit mal probiert. Scheusslich !

Armes Julchen - wohin sie auch kommt mit Frauchen, ueberall Gewittergerauesche. Ich dachte
frueher immer, der Odenwald sei eine Oase der Ruhe. Einmal waren wir dort und waren begeistert.

Trotz 'Gewitter' wuensche ich Dir und Julchen noch weiterhin eine schoene Zeit, und Gottlob hast
Du ja auch einige Plaetzchen gefunden an denen Ruhe herrscht.

LG von   Eule Ruth

OWL BARRED ( YOUNG ) JUNE 10 2010 (8).jpg


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johanna
johanna
Mitglied

RE: Club der Nightwriter und Nightreader
geschrieben von johanna

Guten Morgen - naja Majorie solche Sprüche kommen meistens von Uwe. Nur merken kann ich mir die allerwenigsten.
Heute werden wir nicht viel unternehmen, Uwe muss arbeiten - aber am Sonntag ist dann der nächste "Ausflug" fällig.....zur "Dame Gloriosa" in Erfurt

RE: Club der Nightwriter und Nightreader
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf johanna vom 27.09.2018, 10:07:54

Boah, jetzt hatte ich aber etliches nachzulesen und gelernt, dass Scheisse im oben schwimmt und nach Perlen getaucht werden muss. Blöd wenn man das im Meer machen muss, denn dann hat man beides. Das heißt, das eine geht nicht ohne das andere in Kauf zu nehmen. 
Danke für deine Geschichten Johanna, die mir wie immer gefallen habe. Majorie das ist ein ganz entzückendes Lama. Ich finde Lamas und Alpakas überaus niedliche Tiere mit schönen Augen und einem neugierigen Gesichtsausdruck. Na ja, ich finde eigentlich alle Tiere schön Daumen hoch.
Meine Morena war wieder einmal krank, aber es geht ihr bereits wieder besser. Mich nimmt das immer ziemlich mit, weil ich ja nie sofort merke, wenn etwas mit ihr nicht stimmt. Sie äußert sich mit keinem Laut. Sie bellt auch nicht. Ich habe einen äußerst ruhigen Hund. Nur wenn hinter unserem Haus, dort wo das Campo beginnt, vorbeigeht, dann bellt sie. Da hat keiner was zu suchen, will sie damit wohl sagen.
So, nun fluege ich wieder nach Hause, wo mein kuscheliges Bett auf mich wartet.
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Mitglied_69e81d4
Mitglied_69e81d4
Mitglied

RE: Club der Nightwriter und Nightreader
geschrieben von ehemaliges Mitglied

Hallo liebe Eulen, ich war euch untreu, hab im PH Sekt getrunken und auch andernorts etwas rumgewittert über den Gebrauch der Grammatik, aber ich möchte euch heute noch etwas erzählen zum Thema Julchen, dem Eulenhündchen. Dazu möchte ich erst mal dir, Bruny, ein riesiges Dankeschön sagen. Ich schrieb ja über Julchens merkwürdige Verhaltensweisen und auch, dass ich beim Tierarzt war, der ein Blutbild gemacht hat. Alles ok war die Aussage. Inzwischen , weil die Julie weiterhin so merkwürdig war und dank deiner Gedanken, Bruny , habe ich eine Beratung gesucht und Juiilein dort vorgestellt. Das erste, was dort geraten wurde war, noch eine 'Zweitmeinung' über Julchens Gesundheit einzuholen. Zweiter Tierarzt. (!) Jetzt habe ich das Ergebnis. Und, Bruny, dein Tipp war richtig. Die Schilddrüsenwerte sind krass zu niedrig und auch die Hypophysenwerte zeigen, dass da nichts mehr rund läuft. - Nun sind unsere 'Ferien' zu Hause im Odenwald zuende und wir fahren morgen zurück in die Schweiz. Dort werde ich nun anhand der Laboranalyse, die ich mitbekommen habe, schauen, dass Jule Medis bekommt. Ich war etwas aufgeregt, das überträgt sich auch auf den Hund, und deshalb bin ich auch dir, Gudrun, dankbar für deine  Hilfestellung und Rat, dem Hund Ruhe zu vermitteln. Danke euch im Eulennest, dass meine Sorgen hier Platz und Antwort gefunden haben. Tine

ahle-koelsche-jung
ahle-koelsche-jung
Mitglied

RE: Club der Nightwriter und Nightreader
geschrieben von ahle-koelsche-jung
als Antwort auf johanna vom 21.09.2018, 17:01:20

@ Johanna

Zunächst nachträglich alles Liebe und Gute zu deinem Geburtstag.

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Ich las gerade durch Zufall deinen interessanten Bericht über Eichsfeld. 
Als kleine Anmerkung:
Im Volksmund wird dieser Ort "das schwarze Eichsfeld" genannt, da hier, im Gegensatz zur der 
übrigen Gegend, wohl früher, ob es heute noch so ist kann ich nicht sagen, überwiegend Katholiken 
wohnten. Bekanntermassen ist ja Sachsen-Anhalt und Thüringen als evangelische Hochburg anzusehen.

Schöne Grüsse
a-k-J
 


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