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Plaudereien Corona: Gedanken - Wehmut - Sehnsucht

val
val
Mitglied

RE: Corona: Gedanken - Wehmut - Sehnsucht
geschrieben von val

Ich glaube, dass Menschen, die 'tactile' sind, die die Nähe und Berührung mit anderen unbedingt brauchen, die gewohnt sind, sich jedesmal lange in den Armen halten, wenn sie sich nur zufällig sehen, es schwerer haben, die Restriktionen auf such zu nehmen.

Die viel ausserhäusig leben.

Hier (in Frkr) herrscht seit heute abend 21 Uhr Ausgangssperre bis morgens 6. Nicht überall - nur in den grossen Städten und Peripherie.

Ich habe damit keine Schwiergkeiten, empfinde aber grosses Bedauern fur viele Berufsgruppen wie Kultur, Theater, Restaurants, Bars und und und...

Liebe Grüsse, und dass wir alle gesund bleiben 😊 Val

RE: Corona: Gedanken - Wehmut - Sehnsucht
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf val vom 17.10.2020, 18:49:47

Die totale Ausgangssperre die mich im Frühjahr in Spanien traf, ließ mich schier verzweifeln. Mit einem großen Schäferhund, der gerne Hasen jagt nur 200 Meter vor dem eigenen Haus sich bewegen zu dürfen, hat mich doppelt und dreifach gelehrt wie sehr ich meine Freiheit brauche. Als ich das erste Mal wieder aus meinem Landkreis raus durfte und sehen musste wie viele Restaurants für immer geschlossen waren wurde mir bewusst, dass es Menschen gab deren Existenz für immer ruiniert war. Was war meine persönliche „Freiheitsstrafe“ gegen diese Schicksale? 
Und leider geht die Tragödie ja noch weiter. Keine Touristen heißt keine Überlebenschance für viele Betriebe.

Jetzt sind wir wieder soweit, dass wir uns alle zurufen bleibt gesund !
Bruny

caya
caya
Mitglied

RE: Corona: Gedanken - Wehmut - Sehnsucht
geschrieben von caya
Die Gedanken von Sweety empfinde ich nicht als wehmütiges Jammerklagen,  eher wie ein Resümee der vergangenen vielen einschränkenden Wochen, bzw. Monate, die wie ja alle doch recht tapfer überstanden haben, ohne zu wehklagen.

Einpaar Gedanken zu der vergangenen Zeit, und auch eine kleine Wunschvorschau ist doch legitim, denn wir sind doch alle vernünftig genug, daß wir wissen, die Einschränkungen MÜSSEN sein und nur Dummköpfe versuchen immer wieder, zum eigenen und zu aller Schaden, sich maskenlos und schrankenlos durchs Leben zu schummeln.

Ich persönlich komme gut mit meinem Leben klar, aber das liegt auch daran, daß ich immer schon sehr gut alleine sein kann und nicht auf Dauernähe und ständiges Miteinander angewiesen bin, um glücklich zu sein.

Die Corona Aufgabe so gut es in meiner Macht liegt, bestens zu meistern, das ist jetzt meine, ist unser aller Aufgabe.
Ich bin beschenkt mit einer wunderschönen Natur um mich herum, mit ein paar Menschen die mich mögen und außerdem ist es
mein Leben das zu bestehen ich auf der Welt bin, egal was gerade ist.

Caya

 

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heide †
heide †
Mitglied

RE: Corona: Gedanken - Wehmut - Sehnsucht
geschrieben von heide †

Also ich selbst empfinde die augenblickliche Situation mehr als bescheiden - und was das *Jammern* anbelangt, so ist mir an manchen Tagen danach schon mächtig zumute. 
Sechsmal  im Monat,  Dienstags und Freitags, muß ich ins Ärztehaus...ach, und welches Glück, da laufen nur kerngesunde Menschen herum. Natürlich schütze ich mich, aber die Gefahr sich dort anzustecken, ist auch nicht gänzlich wegzudenken. Sogar meine Töchter bzw. Schwester oder sonstige Familie betreten ohne Mundschutz nie unser Haus...und wenn wir gemeinsam essen, so ist der erforderliche Abstand immer gewährleistet.

Ich verfluche das Jahr 2020 - ja das tue ich❗️

Heide

RE: Corona: Gedanken - Wehmut - Sehnsucht
geschrieben von ehemaliges Mitglied

Ich danke euch allen, die ihr so rege eure Empfindungen hier schreibt.
Es trifft es, was Caya geschrieben hat - ein Resümee. Und natürlich habe auch ich mich mit der Situation arrangiert aber ich finde es auch legitim, wenn man sich an die Tage am Anfang des Jahres erinnert. 
Auch dachte ich, es wäre doch schön, wenn sich in unserer Gesellschaft etwas verändern könnte, dass wir wieder mehr das WIR sehen und nicht nur das eigene ICH. 
Ein wenig mehr Demut würde uns sehr gut stehen. 
Und das macht mich wehmütig. 
Sweety

RE: Corona: Gedanken - Wehmut - Sehnsucht
geschrieben von ehemaliges Mitglied

Auch ich habe hier kein „schlechtes“ Leben. 😊 Ich wohne am Rand eines kleinen Ortes und kann jeden Tag mit meinen Hunden durch die Natur laufen so weit ich will. Ich kann mich im Haus und im Garten frei bewegen. Das Auto steht vor der Tür, so dass ich jederzeit Einkaufen fahren kann, was ich allerdings sehr eingeschränkt habe.
Und doch denke ich mit Wehmut an die Zeit wo man uneingeschränkt unternehmen konnte wonach einem gerade war. Meine Enkelin die bei mir lebt, hatte Ferien. Wir hatten uns eigentlich vorgenommen sehr viel mehr zu unternehmen, z.B. Senckenberg Museum in Frankfurt. Aber da hier im Umkreis die Coronainfektionen rasant steigen, haben wir es nicht getan. Für Wanderungen kann ich sie mit ihren 13 Jahren nicht wirklich begeistern, dann fährt sie lieber zum Reiterhof zu ihren Pflegeponies. Ich weiß zu schätzen dass es uns gut geht, aber trotzdem denke ich mit Wehmut an die "unbekümmerte" Zeit.

Ich habe ein sehr ungutes Gefühl wenn ich daran denke, wie es in der Schule am Montag nach den Ferien weiter geht 😬 .
LG Heidrun
 

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Karl
Karl
Administrator

RE: Corona: Gedanken - Wehmut - Sehnsucht
geschrieben von Karl
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 17.10.2020, 20:46:56

@SweetCaroline,

auch wir haben uns mit der Situation arrangiert und leben kein schlechtes Leben. Wehmütig sind wir aber schon. Wir vermissen die Freunde, die wir sonst gerne zum Essen eingeladen haben. Eine geplante Wanderung mit Freunden im Elsaß wird nicht stattfinden können, Sohn und Enkel können wir nicht in den Arm nehmen.

Das alles hat sehr gute Gründe und ist auch richtig, aber wehmütig darf man sein. Auch wir wünschen uns das alte Leben zurück, aber gerade deshalb werden und wollen wir die notwendigen Verhaltensänderungen auch durchhalten.

Karl

RE: Corona: Gedanken - Wehmut - Sehnsucht
geschrieben von ehemaliges Mitglied

Ich möchte euch gerne noch erzählen, was gestern hier bei mir geschehen ist.
Ich leite die Firmvorbereitung in meinem Heimatort und die Jugendlichen hatten gestern ihren Vorstellungs Gottesdienst. Ich muss noch dazu erwähnen, das einige in häuslicher Quarantäne sind, da an ihren Schulen Corona nachgewiesen wurde, und sie deshalb nicht daran teilnehmen konnten.
Zwei Mädchen (14 Jahre, und wie man so sagt aus guten Hause) .kamen zu Beginn des Gottesdienstes zu mir und fragten, wie lange das denn hier ginge. Ich sagte eine knappe Stunde und fragte nach dem Grund ihrer Frage.
Sie antworteten: wir gehen danach auf Party. Ich fragte sie, ob sie sich der Lage bewusst sind, die wir gerade haben. Sie meinten lapidar, ja und? 
Da der Gottesdienst begann, konnte ich erst danach noch einmal mit den Beiden sprechen. Freundlich, aber doch eindrücklich sagte ich ihnen meine Meinung dazu. 
Ihr Kommentar: Erstens machen das alle und es sei doch alles nicht so wild. Sie verabschiedeten sich von mir zogen demonstrativ ihre Masken (die sie die ganze Zeit in der Hand gehalten hatten. auf) und zogen von dannen.
Sie ließen mich sehr nachdenklich und auch hilflos zurück.
Und ich bin ganz ehrlich, es machte mich auch traurig, dass sie so wenig verstehen ( auch ich mich als Jugendliche nicht an alle Gebote  und Verbote gehalten habe - rebellisch war).
Ich werde es aber zum Anlass nehmen und heute eine Videobotschaft an alle Firmlinge schicken, dass sie sich gut überlegen sollten, was und wie sie ihre Freizeit in sicher für sich und andere gestalten können und das Party gerade nicht das probate Mittel sind, soziale Kontakte zu pflegen.

Eure Sweety
Und danke noch einmal allen, die hier mitschreiben.



 

RE: Corona: Gedanken - Wehmut - Sehnsucht
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 18.10.2020, 09:01:30
Ich will noch erwähnen:
Im Auto hab ich ein Täschle mir Masken im Vorrat.
Zwischen zwei Geschäften kann ich so wechseln
oder wenn ich von zuhause die Masken vergessen
würde.

bleibt gesund!

Clematis


 
Roxanna
Roxanna
Mitglied

RE: Corona: Gedanken - Wehmut - Sehnsucht
geschrieben von Roxanna
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 18.10.2020, 09:01:30
Solange sie nicht direkt einen Fall erlebt haben mit schwerem Verlauf, denke ich, ist es für die jungen Leute so abstrakt und sie können die Gefahr nicht erfassen. In diesem Alter hat man es ja auch noch nicht so mit der Vernunft. Ich sehe das hier in Freiburg auch, dass junge Menschen sehr nachlässig sind im Maskentragen, oft hängt sie auf "Halbmast" und auch hier wird Party gemacht.

Roxanna

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