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Plaudereien Das Böse der Banalität

miriam
miriam
Mitglied

Das Böse der Banalität
geschrieben von miriam
In eigener Sache: dieses Thema ist nicht unbedingt eine "Plauderei", ich kann es aber auch nicht als "Philosophie" betrachten.

Nein, der Titel des Themas ist kein Plagiat – ich habe ganz bewusst den sehr bekannten Titel von Hannah Arendt verwendet, um hier die Frage mal umgekehrt zu stellen:
verbirgt sich nicht auch Böses in der Banalität?

Natürlich kann sich dies nicht auf alles was banal, da es anders ausgedrückt, alltäglich ist beziehen – aber manche Beschäftigung mit dem Banalen, betrachte ich persönlich schon als zumindest im Ansatz böse oder bösartig.

Wenn ich mich zum Beispiel so intensiv mit den Angelegenheiten anderer, (manchmal auch schon privater Natur, da diese zur Privatsphäre gehören), befasse, begehe ich eine Grenzüberschreitung, zu der keiner von uns ein Recht hat.

Ein anderes Beispiel: wenn unreflektiert moralische Normen aufgestellt werden, die eigentlich nicht allgemeiner Natur sind – und eigentlich ist dies der Kern der Frage, die ich mir und auch hier, stelle.

Wir haben selbstverständlich auch so etwas wie eine persönliche Auffassung zu dem, was moralisch, amoralisch oder unmoralisch ist.
Anders ausgedrückt, ich denke, dass wir auch eine persönliche Werteskala besitzen.

Der Begriff obszön zum Beispiel, kann m.E. nur sehr persönlich angewendet werden.
Obszön ist für mich der Krieg, oder die Art wie der Grossteil dieser Welt sich mit dem Problem des Welthungers befasst.
Wenn wir uns selber hinterfragen in Bezug auf Ereignisse, oder auf das was wir lesen oder sehen, wenden wir wahrscheinlich bei der Wertung dessen, in erster Linie diese persönliche Werteskala an.

Sich dessen bewusst zu sein, ist vielleicht der erste Schritt zur Toleranz oder zur Akzeptanz.
Ist es nicht so, dass die Banalität dort anfängt, wo wir unsere höchstpersönlichen Normen als allgemein gültig betrachten?

Miriam
schorsch
schorsch
Mitglied

Re: Das Böse der Banalität
geschrieben von schorsch
als Antwort auf miriam vom 29.08.2011, 11:00:49
Denk nicht zu viel; handle.....
hobbyradler
hobbyradler
Mitglied

Re: Das Böse der Banalität
geschrieben von hobbyradler
als Antwort auf miriam vom 29.08.2011, 11:00:49
Verbirgt sich nicht auch Böses in der Banalität?

Je nach Lust und Laune kann man für ein „ja“, ein „nein“ oder ein „vielleicht“ argumentieren.

Ich entscheide mich mal für „nein“, Banalität ist grundsätzlich nichts Böses. Allerdings können die Umstände, der Kontext in dem die Banalität eingebettet ist, zum Bösen führen.

Ich möchte das aus Sicht eines Hundes erklären. Er geht seit Jahren täglich mit seinem Herrn spazieren. Der Hund ist banal, das Laufen ist banal. Nie gab es einen Vorfall. An einem Tag kommt wild gestikulierend ein Mann auf seinen Herrn zugelaufen. Der Hund glaubt an einen Angriff, will seinen Herrn schützen, und springt den Fremden an.

Da der Fremde nichts Arges vor hatte, sondern lediglich eine Auskunft erbitten wollte, ist die Tat des Hundes etwas Böses. Die Möglichkeit etwas Böses zu tun war also latent vorhanden, wäre aber ohne die entsprechenden Umstände nie zum Tragen gekommen. Aus Sicht des Hundes liegt sogar vorbildliches Verhalten vor. Der Hund war dieser speziellen Situation nicht gewachsen.

Ciao
Hobbyradler

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miriam
miriam
Mitglied

Re: Das Böse der Banalität
geschrieben von miriam
als Antwort auf hobbyradler vom 29.08.2011, 12:06:31
Hobbyradler, unsere Kriterien über Gut und Böse, treffen auf die Tierwelt nicht zu.
Wenn wir zum Beispiel das Verhalten eines Hundes als "böse" bezeichnen, ist es unsere Sichtweise die wir wiedergeben.

Sogar beim menschlichen Verhalten wird diese Zuordnung oder dieses Kriterium "Gut" bzw "Böse", nicht von jedem akzeptiert.

Das wäre aber ein ganz anderes Thema, welches tatsächlich ins Philosophische geht.

Miriam
nasti
nasti
Mitglied

Re: Das Böse der Banalität
geschrieben von nasti
als Antwort auf miriam vom 29.08.2011, 12:46:47
"...Ein anderes Beispiel: wenn unreflektiert moralische Normen aufgestellt werden, die eigentlich nicht allgemeiner Natur sind – und eigentlich ist dies der Kern der Frage, die ich mir und auch hier, stelle...."


.....fand ich als extrem Böse Fähigkeit, obwohl der/die Betroffene besitzen nicht mal die leiseste Ahnung davon was Sie so falsch machen, sind überzeugt über Ihre Rechte, sogar meinen Sie , Sie wollen helfen für die Unwissenden.
Also diese Typen kann man NIEEEEEEE in Leben die Augen öffnen, Sie sind totalitär angeboren, verlangen Bewunderung und Lob.
Die Geschichte zeigen wie krank waren die Politiker mit diese Fähigkeiten, langsam sind Beweise dafür da---das Sie echte Psychopathen waren mit gefährliche Geschwülsten in Kopf....ich nenne es---Dämonen.
Und Sie sind fähig ganze Nationen aus Geisel nehmen, die Menschen sind meistens schwach, in privat leben leiden Sie die unglückliche Familienangehörige an Stockholm Syndrom.....
sonnst können Sie nicht überleben mit solche Idioten.

Nasti
hobbyradler
hobbyradler
Mitglied

Re: Das Böse der Banalität
geschrieben von hobbyradler
als Antwort auf miriam vom 29.08.2011, 12:46:47
Hallo Miriam,

meine Meinung steht in dem fett geschriebenen Satz. Und statt des Hundes kannst du beliebig viele Beispiele mit Menschen heranziehen. Mit schien ein Hund am unverfänglichsten. Im Ergebnis macht es keinen Unterschied, der Mensch durchschaut ähnlich wie der Hund auch nicht alles.

Ciao
Hobbyradler

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pschroed
pschroed
Mitglied

Re: Das Böse der Banalität
geschrieben von pschroed
als Antwort auf miriam vom 29.08.2011, 11:00:49
Tag Miriam

Das banale Denken hängt sehr viel mit dem Bildungsstand zusammen. Sowie auch Erfahrungen in verschiedenen Richtungen.

Schnell können Banalitäten in seriöse komplexe Probleme ausarten.

Ein einfaches banales Wort kann je nachdem Bildungsstand des gegenübers ein Angriff oder ein herabsetzen zur Folge haben.

Philippe
Mitglied_bed8151
Mitglied_bed8151
Mitglied

Re: Das Böse der Banalität
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf miriam vom 29.08.2011, 11:00:49
die alles dominierende frage ist doch: warum ist die banane (das böse) krumm (banal)? anders gefragt: macht der biss in die banane (in das böse) den beißer banal? oder, bis zum tiefsten grund gedacht: ist nicht alles banane (also böse)?

--
Wolfgang
Re: Das Böse der Banalität
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 29.08.2011, 13:55:51
Hurz!
Medea
Medea
Mitglied

Re: Das Böse der Banalität
geschrieben von Medea
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 29.08.2011, 14:02:27
Etwas Banales ist nach meinem Verständnis etwas
Alltägliches, Nichtssagendes, Fades, auch Geistloses,
kann aber bei Hochspielen oder Bosheit in der Tat zum Bösen mutieren.

Banalitäten nicht zuviel Raum einräumen - dann paßt's schon.



Medea.

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