Plaudereien Das bringt mich auf die Palme!

Hin und wieder würde ich am liebsten einigen Zeitgenossen den ganzen Müll um die Ohren hauen, den sie achtlos hinterlassen, wo sie gehen und stehen. Obwohl es dort, wo viele Menschen unterwegs sind, in der Regel ausreichend Abfallbehälter gibt, entsorgen manche Leute ihren Abfall auf der Stelle da, wo sie sich gerade befinden. Klar, es würde ja auch riesengroße Mühe machen, ein paar Meter bis zum nächsten Mülleimer zu gehen!

Bonbonpapierchen, benutzte Tempotaschentücher, leere Flaschen und Dosen, Zigarettenkippen, Verpackungen von diesem und jenem, Prospekte, angebissene Äpfel und Brötchen...und...und...und...alles liegt auf Straßen, Plätzen und in Grünanlagen, manchmal nur wenige Meter vom Mülleimer entfernt – oder es fliegt einem vor die Windschutzscheibe, weil der Vordermann es einfach zum Fenster hinaus wirft. Leider sind das nicht nur Einzelbeispiele, sondern die Verschmutzung öffentlicher Straßen, Plätze und Anlagen hat gewaltig zugenommen.

Besonders nett ist es, wenn man in einen Kaugummi tritt – oder in Bellos Hinterlassenschaft! (grrr!) Manchmal kommt man sich in der Stadt vor wie auf einer Slalomstrecke für Fußgänger. Wohlgemerkt: ich liebe Hunde und habe selbst einen, aber wenn er ausnahmsweise einmal nicht so lange einhalten kann, bis wir in freier Natur sind, ist es für mich selbstverständlich, alles zu entsorgen. Wie oft sich unser Hund schon die Fußballen aufgeschnitten hatte, weil er in Glasscherben getreten ist, weiß ich gar nicht mehr. In solchen Momenten packt mich die heilige Wut, obwohl ich in aller Regel ein friedliebender Mensch bin.

Eine weitere Unart ärgert mich maßlos: wenn man ganze Müllsäcke zwar säuberlich in die Abfalltonne wirft, aber nicht in seine eigene, sondern in die öffentlichen z.B. an Autobahnrastplätzen. Manche machen sich geradezu einen Sport daraus, auf diese Art Müllgebühren zu sparen, die sie damit der Allgemeinheit aufhalsen. Mich ärgert die Rücksichtslosigkeit, die durch solches Verhalten offenbar wird!

Lalelu

Typisches Beispiel ist der Elbestrand in Hamburg.
Grillkohle...bleibt liegen.
Flaschen...bleiben liegen, sind leer ja schwerer als voll.
Oft auch noch in Scherben.
Es gab schon Berichte, wonach spielende Kinder reintraten.
Reste, Müll, alles bleibt liegen.
Aufgestellte Behältnisse nutzen nur Schwächlinge zur Entsorgung.


Ein Euro Jobber reinigen dann in der Woche den Strand.
Man hat ja seine Leute für die Drecksarbeit.

Ich wäre dafür, es einfach liegen zu lassen.
Nach vier Wochen wäre der Laden so dreckig, da kommt keiner mehr.
Dann gibt es auch keinen Ärger mehr mit den Anwohnern, die nachts irgendwann
auch mal schlafen wollen.

nordstern

ich wohne in der nähe einer schule. was ich da zu sehen bekomme ist auch nicht nett. der rasen vor der schule ist zugemüllt. die müllbehälter immer wieder aus der halterung gerissen, die sitzbänke umgeworfen.
die straßenlampen werden immer wieder als zielscheiben missbraucht. das alles kostet der gemeinde und somit uns viel geld.
manchmal frage ich mich schon ob und was diese zerstörer von zu hause mitbekommen

Es scheint sich im Laufe der Jahrzehnte einiges ins Gegenteil verkehrt zu haben. Ich habe noch gelernt, dass ich mit dem Eigentum anderer Menschen und mit Allgemeineigentum pfleglich umzugehen habe. Heute ist das offensichtlich anders herum, nach dem Motto, gehört ja nicht mir, kann ich kaputt machen und wo kein Kläger, da kein Richter. Und verpetzt mich einer, gibts eins aufs Maul.

Wir werden es nicht ändern, indem wir uns drüber aufregen.

woelfin

.......hier im wunderschönen Mülheim sind die Strassen sauber, und das Wenige, das ab und an im Straßengraben liegt, wird pro Woche einmal von der Straßenreinigungsmaschine entsorgt. In welcher Stadt ‘ liegt’ das Problem?
Heide

Das hat sich anscheinend auch geändert :

Junge Mütter lassen ihre Kleinen mit Schuhen auf Polstern rumturnen, auf die sich der Nächste mit hellen Sachen setzt.

Ob in Tram, Zug, Hotelhallen, in Wartezimmern u.s.w.
da wird nicht ein Ton gesagt. Ob die das zu Hause auf der Couch auch dürfen?

Caya

Zu Hause bleiben die Schuhe vor der Tür!

Klar dürfen die das zu Hause auch, denn in der Regel haben sie eine Wegwerfcouch, wenn sie verschmutzt ist, wird einfach eine neue gekauft, natürlich wieder irgend so ein schreckliches Billigteil.

Nichts, aber auch rein gar nichts hat in der heutigen Zeit noch einen Wert.
Leider auch nicht der Mensch und schon gar nicht das Tier. Hat man sich daran übergesehen, weg mit dem Schaden.

Pippa

Liebe caya,

Du weißt sicher, weshalb kaum mehr Jemand etwas sagt, wenn Kinder mit dreckigen Schuhen auf den Sitzen in Bussen, Trambahnen oder U-Bahnen herumtollen. Man bekommt nichts als dumme und zum Teil sogar aggressive Antworten, die einen noch mehr auf die Palme bringen. Meine Frau geht dieses Risiko ein, ich hingegen scheue solche Konfrontationen und denk mir nur meinen Teil.
Leider sind es nicht nur die Kinder, sondern auch viele Erwachsene und darunter auch solche, die höchstwahrscheinlich noch ordentlich erzogen wurden, die sich einen Dreck um ihre Abfälle kümmern. Mitten in der Fußgängerzone kurz vor dem Marienplatz ließ eine ältere, aber sehr elegant gekleidete Dame ihren riesigen Hund aufs Plaster machen.
Sie drehte sich kurz um und wollte verschwinden. Meine Frau stellte sich ihr in den Weg und sagte: "Sie werden doch sicher den großen Haufen ihres Hundes sofort entfernen, oder?"
Die feine Dame wurde ärgerlich und erwiderte: "Ja mein Gott, wo soll ich die Hinterlassenschaft meines Benny denn hintun?"
Meine Frau gab ihr nur zu verstehen, dass sie so lange hier stehen bleiben würde, bis der Dreck entfernt sei. Nun kramte die Dame voller Wut in ihrer Handtasche und fand ein größeres Briefkuvert, mit dem sie dann unter Protest die Fußgängerzone wieder "entschärfte"
Neben meiner Wohnung befindet sich eine Bushaltestelle, die wöchentlich gereinigt wird, aber einige Stunden später sieht es trotz eines großen Abfallkorbes wieder genau so schlimm aus wie vorher - und da tummeln sich nicht nur Kinder und Jugendliche
Liebe Grüße
aras

Ich erzähle einmal eine Begebenheit, die mein Vater vor bestimmt 20 Jahren beobachtet hat. Er befand sich in einem Kaufhaus auf der Rolltreppe, vor ihm eine Mutter mit ihrem Kind. Das Kind ließ am Ende der Rolltreppe ein Bonbonpapier fallen, sah sich um und bemerkte, dass mein Vater dies beobachtet hatte. Das Kind wollte sich bücken, um das Bonbonpapier wieder aufzuheben. Das bemerkte nun die Mutter und wies das Kind an, das Bonbonpapier liegen zu lassen.

Was hat das Kind in diesem Moment von der Mutter wohl gelernt? Du darst Deinen Abfall immer und überall hinwerfen, egal, wo Du grade bist.

Die Kinder lernen von den Erwachsenen. Und wenn die Erwachsenen schon nicht wissen, was sich gehört, wie sollen es die Kinder dann wissen?

woelfin