Plaudereien Das hat mich kürzlich amüsiert!..... manchmal ist Querdenken nötig

Meine Assoziationen - das Querdenken - führte einfach dahin, was du und wahrscheinlich andere nicht verstehen:

Haben wir dagegen aber umgekehrt Verständnis dafür, dass Auswanderer, die heute bei uns leben, stolz auf ihre Traditionen, sich gegenseitig unterstützend, heimatverbunden und ihre eigene Sprache pflegend sind?
Es gibt eine viel längere, 160 jährige Geschichte von deutschsprachigen Auswanderern nach Südamerika. Sie ist hier /Sprachinselverein nachzulesen….. Ja, es kann schon lange dauern bis Menschen ihre Herkunft ablegen!

Ja mart,

der alte, z.B. amerikanische, Traum ist schön. Gemeinsam an einer Nation bauen und dabei die eigenen Wurzeln nicht vergessen und pflegen. Das schätze ich und unterstütze es voll und ganz.

Was ich nicht schätze, ist süffisant zur Schau getragene, vermeindlich überlegene Intellektualität, die anderen, einem Automatismus folgend, Denken und Verstehen abspricht. Auch das ist Querdenken. Smilie:

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adam

der alte, z.B. amerikanische, Traum ist schön.

Ob diesen Traum die einheimischen Indios auch geträumt haben?

Mart hat den Nagel doch auf den Kopf getroffen. Immer wird mit ungleichem Maß gemessen. Das Thema hatten wir schon öfters und es wird nicht unwichtiger immer wieder die Augen zu öffnen.

Karl

@karl,

wenn Du von ungleichem Maß sprichst, meinen wir dasselbe. Dann hatte ich den Eingangsbeitrag von mart wohl doch mißverstanden. Darauf richtete sich ja meine Frage.

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adam

im grunde genommen geht es doch nur darum, dass menschen an ihren wurzeln hängen. egal ob diese oder jene. so zumindest habe ich marts beitrag verstanden.

im grunde genommen geht es doch nur darum, dass menschen an ihren wurzeln hängen

Und warum sollte man ihnen die nehmen? Es geht nicht um (Zwangs)assimilation, sondern um Integration. Clara

Was ich nicht schätze, ist süffisant zur Schau getragene, vermeindlich überlegene Intellektualität, die anderen, einem Automatismus folgend, Denken und Verstehen abspricht. Auch das ist Querdenken. Smilie: [grinsen]

Nun, ich bin bei meinem Eingangsbeitrag von meinem persönlichen Erlebnis und einem persönlichen AHA-Erlebnis ausgegangen.
So wie ich mich wie die anderen über die Tatsache gefreut habe, dass aus tiefster wirtschaftlicher Not ausgewanderte Nordtiroler sich ein sehr gr. Stück Tirol in einem fernen Land erhalten haben, inklusive Sprache, Vereinen, Schuhplattlen, Trachten , Schulen, Baustil, Speisen etc. und nun auch wirtschaftlich Erfolg haben, kam mir der Gedanke.... aber halt.... und was ist mit den Leuten in dem Nachbarort.

Messe ich da nicht mit zweierlei Maß? Rege ich mich nicht auch auf, wenn ein türk. Präsident seine (ehemaligen Landsleute) daran erinnert, die Heimat nicht zu vergessen (Ich weiß, er hat es etwas anders, gröber, ausgedrückt.) Frage ich mich nicht auch, warum die es nötig haben, einen eigenen Fußballverein zu gründen, obwohl sie im bestehenden doch alle Möglichkeiten haben?
etc., etc.

Wenn es also für dich, Adam, klar ist, dass Auswanderer sich ihre eigene Kultur erhalten wollen, ihre Begräbnissitten, ihren Glauben, ihre Sprache, ihre Art des Familienlebens und du dich nie darüber geärgert hast, dass diese Türken nicht schon längst im Straßenbild nicht mehr auffallen (sehr vereinfacht zusammengefasst), dass sie eine eigene Kirche haben wollen, die ausschaut, wie eben ihre Kirchen ausschauen, dann gratuliere ich dir zu deinem Verständnis.



Ich habe erst in diesem, oben erwähnten Moment erkannt, wie extrem ungleich ich bewerte..... so wie auch der allergrößte Teil der Anwesenden. Ich versuchte sogar ein Gespräch über dieses Thema, erkannte aber, dass ich außer "Ja, aber!..." und "Ja, aber, .... das ist ganz was anderes" kein annähernd so gr. Verständnis fand, wie du es zuletzt erkennen lässt.

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Und noch ein Gedanke kommt mir jetzt öfters.... Was wäre gewesen, wenn die dortigen Einheimischen gewollt hätten, dass Busenfrei und Penisschutz zu einer ordentlichen Integration dazugehören?

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Erg.: Da fällt mir noch ein kürzlich gelesener Satz von Fontane ein: »Erst die Fremde lehrt uns, was wir an der Heimat besitzen. ..."

mart,

der Vergleich vom Denken her ist natürlich schwierig. Wenn ich hier im Forum die Diskussionen in Erinnerung habe, bei denen immer die Europäer an allem Schuld sind, drängte sich mir vielleicht ein falscher Eindruck Deiner Bemerkungen auf.

Die Tiroler sind aus wirtschaftlicher Not nach Brasilien ausgewandert und haben sich eine Enklave geschaffen, dürften aber inzwischen Brasilianer sein. In den USA feiern sie Oktoberfest, sind aber in erster Linie Amerikaner. Vergessen wir bitte nicht, daß die Kultur der Indios oder Indianer bei der Landnahme einfach nicht beachtet wurde, so bitter das bis heute für die Betroffenen ist.

Die kulturellen Gegebenheiten in Europa waren und sind anders. Wir dürfen nicht vergessen, daß wir in der Bundesrepublik Menschen einer anderen Kultur ins Land geholt haben, damit unsere Wirtschaft weiter florierte. Jetzt sind es 2 Mio, von denen sich viele abgrenzen und ihre Kultur nicht aus Nostalgie hochhalten, sondern eine Überlagerung versuchen oder sie parallel und ausgegrenzt leben. Dazu kommen Ängste und damit Ablehnung der europäischen Bevölkerung gegenüber der eingewanderten Kultur. Wir haben es also mit gegenseitiger Ablehnung zu tun und das schafft mächtig Probleme, die durch immer wieder beschworene Toleranz nicht beseitigt werden können. Erschwerend hinzu kommt die westliche Globalisierung der Welt und die Intoleranz eines sich ausbreitenden Islam.

Meiner Ansicht nach sind wir mitten in einer weltweiten, kulturellen Auseinandersetzung, die beide Seiten nach ihren Maßstäben beurteilen. Das Hochhalten von Traditionen ist schön, solange nicht versucht wird, sie anderen aufzudrängen.

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adam

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Nun, liebe Mart, in Berlin gibt es seit jahren einen türkischen fußballverein, er heißt Türkyemspor Berlin oder so ähnlich.
Der nimmt seit jahren am laufenden punktspielbetrieb teil und niemand regt sich darüber auf.
Nur die Türken (übrigens alle deutsche staatsbürger)regen sich auf, wenn ein guter spieler in einen lukrativeren deutschen verein wechselt und sprechen von landesverrat.