Plaudereien Das Leben ist (k)ein Ponyhof
Nur mal ein kurzer dichterischer Morgengruß, denn meine Reimmaschine will einfach nicht anlaufen - natürlich trägt daran nur einer Schuld : Ein grauer Herbstmorgen, der trübe zu mir reinblickt. Also überlasse ich mal das Feld einem wahren Dichter :
Herbstmorgen
Die Wolken ziehn, wie Trauergäste,
Den Mond still – abwärts zu geleiten;
Der Wind durchfegt die starren Äste,
Und sucht ein Blatt aus bessren Zeiten.
Schon flattern in der Luft die Raben,
Des Winters unheilvolle Boten;
Bald wird er tief in Schnee begraben
Die Erde, seinen großen Toten.
Ein Bach läuft hastig mir zur Seite,
Es bangt ihn vor des Eises Ketten;
Drum stürzt er fort und sucht das Weite,
Als könnt' ihm Flucht das Leben retten.
Da mocht ich länger nicht inmitten
So todesnaher Öde weilen;
Es trieb mich fort, mit hastgen Schritten
Dem flüchtgen Bache nachzueilen.
(Theodor Fontane)
Ich wollte mir ein Bild machen von der anderen Seite der Mauer, bekam 2 Wochen später grünes Licht vom Chef und fuhr los, es war wie ein Abenteuer in einer anderen Welt, die ich aber immer als ein Teil meiner Heimat betrachtet hatte.
Ich kann nur sagen, diese erste Fahrt war ein einziges Abenteuer, egal was es betraf ; es begann beim ersten Tanken und endete am Abend mit der Suche nach einer Unterkunft - meist waren es private Unterkünfte, die auch die Interessantesten waren, denn ich hatte Kontakt mit "Normalos" und ihrem Alltagsleben. Herzlichkeit, Neugier, Unsicherheit,Misstrauen, Bedenken, aber auch eine gewisse "Schlitzohrigkeit" schlugen mir entgegen.
Jeder Tag brachte Neues, Unbekanntes. Manches brachte mich zum Lachen, anderes zum Weinen - eine Berg- und Talfahrt der Gefühle.
Es würde mich mal interessieren, wie ihr diese erste Zeit erlebt habt, egal ob von nah oder fern, ob "Wessi oder Ossi". Zwei Jahre lang war ich immer wieder in Ostdeutschland unterwegs, sah bei jeder Fahrt wieder Neues, erlebte die leise Verwandlung, manchmal zum Guten, manchmal zum Schlechten.
Erzählt doch mal... Luchs
Guten Morgen, Ihr Lieben,
Luchsi, da Du so bald schon aufgestanden bist,
lockt ein gekochtes Ei Dich mit List,
daß Du Dich an den Frühstückstisch setzt .
Vielleicht kommen noch andere angehetzt,
die sich vielleicht um die Ponys gekümmert haben,
denn die Tiere sah ich schon über den Hof traben.......
Suchst Du das Ei ? Dann schau mal rechts !
Diejenige, die meist nach der Brezel lechzt,
sitzt schon im Flugzeug drin
und fliegt nach D hin........
Dieser Wunsch ist natürlich nicht für Luchsi allein,
ich schließe da Euch alle mit ein !
Charlie
So langsam wird es munter in meinem Kopf, und da heute der 9. November ist, gehen meine Gedanken 28 Jahre zurück.Das waren meine Gedanken zum Tag der Deutschen Einheit:
1989
Wer erinnert sich nicht,
ein großartiges Jahr,
nicht nur der Mauerfall,
auch einen Sohn ich gebar.
Fünf Monate war er schon
auf unserer getrennten Welt,
als man in Berlin laut rief:
"Die Mauer, sie fällt."
Aufwachsen konnte er
in einer gemeinsamen Nation,
vereint waren zwei Länder,
so wie Mutter und Sohn.
Tag der deutschen Einheit,
daran erinnert man sich,
die Geburt des eigenen Kindes,
vergisst man sicherlich nicht.
Doch sollte mich trotzdem
im Alter die Demenz ereilen,
sag ich jetzt schon: "Mein Sohn,
im Herzen wirst du verweilen."
© Susan Melville
Guten Morgen, in den Ponyhof,
es geht mir wie dir, liebe Luchsi, die Reimemaschine im Kopf will heute noch nicht in Gang kommen. Verschlafen habe ich und freue mich über dein leckeres Frühstück liebe Charlie. Ich habe heute die Ponys rausgelassen
Was den 9. November angeht, liebe Luchs, habe ich die Erinnerung, dass ich es nicht glauben wollte mit dem Mauerfall. Immer und immer wieder habe ich mir die Berichte im Fernsehen angeschaut und als ich es begriffen habe war das ein Gemisch an Gefühlen von großer Freude und Erleichterung. Noch heute gibt es mir ein gutes Gefühl, dass diese Mauer verschwunden ist und dieser Teil Deutschlands mit seinen schönen, geschichtsträchtigen Städten einfach wieder dazugehört und bereist werden kann. Die Holprigkeiten, die es immer noch gibt, werden irgendwann auch verschwunden sein. Man kann nicht erwarten, dass das, was Jahrzehnte getrennt war, eben mal schnell wieder zusammenwächst, aber irgendwann werden sie sich verwachsen haben - die Holprigkeiten -. Es wird geschafft sein, dass es nur noch Thema in den Geschichtsbüchern sein wird. Wie gesagt, ich bin froh darüber. Es hat sich schlecht angefühlt diese Trennung.
Die Sonne überlegt hier noch, ob sie scheinen will oder nicht, schön wär es, sie täte es heute mal wieder nach Tagen, an denen es nicht so richtig hell wurde. Das kann einem dann schon auch mal ein wenig aufs Gemüt schlagen.
Ich wünsche euch allen einen schönen und hellen Tag, der @Bruny nochmal eine gute Reise und will mal fragen, wo ist @Shenaya? Ich vermisse sie.
Roxanna
Bei Klara, die mich eben überholt hat, funktioniert die Reimemaschine. Es langweilt nicht, die Geschichten zu hören, wie es jeder erlebt hat, liebe Klara. Ich winke dir mal eben zu
Guten Morgen in den Ponyhof! -
Heute hab ich heftig verschlafen, aber wenigstens tut mir im Bett nix weh -
das ist doch schee!
Trotzdem tat ich wie jeden Morgen nach den Tieren schauen:
sie sahen ganz zufrieden aus und waren am Fressen und Verdauen!
Luchsi, Du musst nicht denken, wenn wir nichts von den Tieren berichten,
haben wir sie vergessen. Nein, sie müssen auf nichts verzichten!
Allerdings hoffe ich auf´s nächste Quiz von Shenaya sehr,
denn es muss mal wieder neues Futter her!
Jetzt finden sie ja noch draußen was,
aber mit dem ersten Schnee wird die Lage krass!
Ihr habt so schön an den 9.November erinnert.
Bei mir ist die Erinnerung daran etwas verkümmert.
Ich bekomme die Einzelheiten nicht mehr chronologisch zusammen,
es war eine turbulente Zeit: die gewohnte Ordnung stand in Flammen!
Ich weiß nur noch, dass es kalte Novembertage waren
und wir in einer langen Schlange vor der Behörde für einen Stempel angestanden haben.
Damit konnten wir dann in den "Westen" fahren.
Am Grenzübergang sah man die Vorrichtungen gegen Fluchtgefahren.
Hatte es dann wirklich einer geschafft,
haben ihn zum Schluss Rammböcke zur Strecke gebracht!
Einige meiner Verwandten waren vom Mauerfall wenig beglückt,
sie hatten Angst, dass wir ihnen nun näher auf die "Pelle" gerückt.
Deswegen wollte ich auch im Ruhestand wieder in der gewohnten Umgebung sein
und nicht als arme "Ossi"verwandte leben in Prunk und Schein!
Aber es gab auch andere, die haben mich mit offenen Armen aufgenommen -
zu ihnen kann ich heute noch jederzeit gerne kommen.
Ich könnte noch stundenlang erzählen,
aber ich will Euch nicht länger mit Einzelheiten quälen.
Jeder hat andere Erfahrungen gemacht,
es bleibt spannend bis auf den heutigen Tag!
Ich begrüße Susan im Ponyhof, sie hat sich gleich mit Reimen vorgestellt.
Das hat mich gefreut!
Danke Charlie, für das leckere Frühstück,
damit werde ich den trüben Tag überstehen mit Glück
Bis später!
Klara
Was war schlimmer? (;-))................
nicht nur der Mauerfall,
auch einen Sohn ich gebar.
...............
© Susan Melville
Gerüchteweise ist zu vernehmen, dass gewisse D-Menschen die Mauer wieder aufbauen möchten!
Die Mauer wurde abgerissen
die Steine sind gefallen
doch manche sie schon sehr vermissen
das kommt in Intervallen
Ost und West vereint in Frieden
alles soll blühen - sagte Kohl
doch der ist längst dahingeschieden
fühlt sich "saumagenwohl"
Und neue Mauern baut die Welt
doch dafür sind wir nicht zu haben
denn das kostet ein Schweinegeld
- wir schaufeln einen Graben
LG
Sam
Ach, schorsch, Gerüchte, kann man da wirklich was drauf geben? Immer und überall und zu jedemThema gibt es Gerüchteküchen .