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Plaudereien Das Leben ist (k)ein Ponyhof

luchs35
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RE: Das Leben ist (k)ein Ponyhof
geschrieben von luchs35
als Antwort auf Felix1941 vom 10.04.2020, 20:31:52

Ja klar, Felix, wir kraulen dann Deinen Katerbart und können zuschauen, wie blitzschnell Du in jedem Gestrüpp die Ostereier findest ( und uns Mädels ablieferst) 😂 Aber schlaf zuvor gut aus, der Weg wird lang und schwierig sein, wenn ich Klara richtig verstanden habe 😓...Luchs 

 

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RE: Das Leben ist (k)ein Ponyhof
geschrieben von luchs35
als Antwort auf Majorie vom 10.04.2020, 20:23:21

Lange aufgehalten habe ich mich bei den Erklaerungen re. der unterschiedlichsten Karfreitag-
und insgesamt der Osterbraueche. Das meiste war mir nicht bekannt, und ich finde es sehr interessant. Majorie.


Da gibt es noch viel mehr zu erzählen, Majorie, denn schon allein vom Brauchtum her betrachtet ist die Vielfalt groß, auch die Art des Bemalens  je nach Land und Brauchtum. Wie ist das eigentlich in Kanada? Wie wird Ostern dort begangen? Erzähl uns mal davon, Du weißt, wir sind neugierige Leutchen 😉..Luchs
 
diogenes
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RE: Das Leben ist (k)ein Ponyhof
geschrieben von diogenes
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 08.04.2020, 13:44:47

Deine Einladung zur Matzenklösschensuppe, liebe WoSchi,
nehme ich mit Vergnügen an – herzlichen Dank.

Die leckeren Lammgerichte haben wir vor knapp vierzig Jahren bei unseren damaligen türkischen Freunden und Nachbarn in Herrenberg, südlich von Stuttgart, kennen und schätzen gelernt, inzwischen leider vernachlässigt, sollten wir wieder auffrischen.

An unserem neuen Haus im mittleren Schwarzwald haben wir zwar keine Lämmer und Zicklein in der unmittelbaren Umgebung, doch auf der Bergseite direkt angrenzend einen traditionellen Bauernhof mit einer ausgedehnten Sommerweide und einer Rinderherde. Da ist es dann immer mal eine kuriose Begegnung, wenn man bei offenem Küchenfenster gerade was in der Pfanne bruzzelt und plötzlich der Tafelspitz in spe schnaubend vorbei zieht.

Inzwischen hast Du noch den treffenden Gruß zum Pessach-Fest angefügt,
den ich gerne erwidere

diogenes


 

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diogenes
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RE: Das Leben ist (k)ein Ponyhof
geschrieben von diogenes
als Antwort auf luchs35 vom 07.04.2020, 20:26:57

ja, liebe Luchs,

früher hatte ich den aufgehenden Vollmond auch sehr gerne,
vor allem in den warmen Urlaubsnächten an den norditalienischen Seen,
auch mal am Bodensee bei einer Zwischenübernachtung in Arbon,
die reizvollen Spiegelungen auf den sanft heranrollenden Wellen.

Inzwischen rauben Tinnitus und Schlafstörungen immer mal die erhoffte Erholung,
da ist diese aufdringliche Funzel am sternklaren Himmel eher unangenehm beim Versuch, auf dem Balkon kurz durchzuatmen.

In den letzten Jahren haben wir unsere Zelte im Nagoldtal endgültig abgebrochen und ein Häuschen mit Garten im mittleren Schwarzwald in einem ruhigen Seitental der Schiltach gekauft.

Glücklicherweise können wir hier auch unter den aktuellen Verhältnissen direkt vom Grundstück aus in die ausgedehnten Wälder und zahlreichen, aufgelockert besiedelten Täler wandern und auch die Feiertage angenehm gestalten. Erstaunt haben wir dabei heute am Waldrand erste Kirschbäume und an einer Hauswand gar einen Birnbaum am Blühen entdeckt, das bei über 700 Höhenmetern !

Nach unserer Rückkehr haben wir uns dann unseren Forellen zugewandt, zwar kein Quintett, schließlich hat der Herr Ministerpräsident Ansammlungen von mehr als zwei Individuen strikt verboten, somit ein Forellenduett.


IMG_20200410_144837199_HDR.jpg


Auf dem sonnigen Balkon konnten wir damit die Fastenzeit angenehm beenden.

Inzwischen ist es draußen dunkel geworden, deshalb schnell noch eine erholsame Nacht und einen guten Start ins Osterwochenende

diogenes


 
Mitglied_b12f0f2
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RE: Das Leben ist (k)ein Ponyhof
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf diogenes vom 10.04.2020, 22:15:25
Hallole,Diogenes

hast zwar  mit anderen Ponyhöflerinnen"gwschwätzt",

aber gelesen hab ich auch!
Und bei den Orten,die du bewohnt hast,bzw.bewohnst,wird Heimweh nach meiner geliebten Wahlheimat wach!

Ich teile zwar nicht deine Liebe nach Fisch und Fleisch,aber ich war wohlfühlend im Nordschwarzwald verwurzelt.

Einen Gruß an dich und die Wälder!

old_go

 
Felix1941
Felix1941
Mitglied

RE: Das Leben ist (k)ein Ponyhof
geschrieben von Felix1941
als Antwort auf luchs35 vom 10.04.2020, 20:49:00

Hallo  Ponyhof.
@luchs35 um euere Neugierde ei wenig zu befriedigen hier einig kurze Auszüge aus dem Buch von Maria Bresch geb. Natto das ich von ihr mit Widmung bekommen habe , Einblicke in tiefverwurzelte Traditionen.
über Budakeszi / Wudigeß meinem Geburtsort .

Neben Weihnachten zählt Ostern zu den schönsten Feiertagen wie bei allen Festtagen gab es auch das österliche Brauchtum. Ab Gründonnerstag näherte man sich der Passion Christi, ab jetzt verstummte die Orgel , und es schwiegen die Glocken.
Von den Glocken sprach der Volksmund das sie nach Rom fliegen.
Das Grab Christi wurde errichtet und mit vielen Blumen geschmückt
Der Höhepunkt der Karwoche war der Karfreitag , als Zeichen der Trauer legten die Leute dunkle Kleider an ,
Am Nachmittag zogen die Einwohner mit dem Pfarrer zum Kalvarienberg hinauf wo eine Kapelle und die vierzehn Stationen standen.
Auch in der Kapelle wurde ein heiliges Grab mit dem Corpus Christi aufgebaut , hir in der Kapelle wurde Tag und Nacht Wache gehalten . Der Besuch am Grab war gleichzeitig eine Bußtat.
Die Glocken sind am Karsamstag wieder mit großem Geläut angekommen , die Kinder rannten in die Gärten und haben die Bäume geschüttelt
Nach alter Meinung sollte dadurch eine gute Ernte erzielt  werden im Frühlingsgras wurden Osternester gebaut damit der Osterhase auch etwas reinlegen konnte,
Im Osterbrauchtum stand am Ostersonntag das Wünschen an die Knaben und Burschen wünschten vor allem den jungen Mädchen mit dem Spruch " Bleibt frisch und gesund " dabei spritzten sie den Inhalt aus einem Parfümfläschchen auf sie .
Im  Volksglauben spielte das Osterwasser , wie das Weihwasser eine besondere Rolle , vom Osterwasser versprach man sich Wunder und dachte es mache die Menschen schön.
liebe Ponyhofer es wird Zuviel ich schliße hiermit  Frohe - Ostern Wünscht Felix1941. 


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luchs35
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RE: Das Leben ist (k)ein Ponyhof
geschrieben von luchs35
als Antwort auf diogenes vom 10.04.2020, 22:23:24
Soso, Diogenes, Du hast also Dein Domizil im Nagoldtal aufgegeben und Dich nun im Schiltachtal angesiedelt - ist aber genauso schön, Du wirst Dir das bestimmt gut überlegt haben. Kein Wunder habe ich von Dir nichts mehr gelesen. 
Es ist schon einige Zeit her, dass ich dort  die Gegend unsicher gemacht habe, aber die Erinnerungen daran sind noch recht lebendig. Vor lauter Begeisterung haben ich dort mal eine Kuckucksuhr gekauft, die mich allerdings nicht überlebt hat, der Kuckuck musste irgendwann dran glauben.
Schiltach - Hausach- Haslach und überhaupt das Kinzigtal ist schon eine wunderschöne Ecke, und ich denke schon, dass Du Dich da wohlfühlst. Du weißt ja, dass ich ein "Schwarzwaldmädel" bin und auch bleibe. 
Nur Tinitus und Schlafstörungen hättest Du nicht dahin mitnehmen sollen, die sind nicht nur bei Vollmond unangenehm - ich sage das aus eigener Erfahrung, ich verwünsche die Funzel auch regelmäßig, aber der ist das wurscht, und so drehe ich halt dann am Rad!  
Ich freue mich für Dich, dass Du den Schwarzwald mit seinen reizvollen Tälern genießen kannst. Deine Forellen zur Fastenzeit erzählen vom Karfreitag, aber ich mag sie auch sonst! 
Ich wünsche Dir schöne und Corona-freie Osterfesttage ...Luchs


 
Majorie
Majorie
Mitglied

RE: Das Leben ist (k)ein Ponyhof
geschrieben von Majorie
als Antwort auf luchs35 vom 10.04.2020, 20:56:24
Hello Luchs,

zu Deiner Frage:  hier in Canada gibt es andere wichtige? Feiertage als in Deutschland.

Weihnachten ist dasgleiche, wenn auch wesentlich kommerzieller als ich es kennenlernte und mochte.

Ostern ist recht nuechtern, lediglich vor manchen Hauesern steht etwas Handgefertigtes;
das ist sehr schoen und man findet es zumeist vor den Hauesern in denen Kinder leben.

Wie auch in Deutschland ist Ostern an sich hier ein Familienfest,  wird aber wesentich legaerer
und gleichgueltiger begangen, teilweise ueberhaupt nicht.

Wie es um die Gottesdienste bestellt ist weiss ich nicht. Ich bin kein Kirchgaenger und daher unwissend
re. dieser Belange. Ich glaube an Gott - mit anderen Worten an den Erschaffer und 'Leiter' des gesamten Universums -, das aus lebender und manifestierter Energie besteht.

Die meisten Menschen hier gehoeren der Baptistischen Gemeinde an, und normalerweise sehe ich
'Services' (sowas wie Messen) in der gegenueberliegenden Kirche.
Momentan gibt's keine Messen, und der Kirchenvorplatz ist gespenstisch leer.

Ich las in den Weltnachrichten, dass der Papst die Ostermesse in der grossen Kathedrale fast
alleine (nur mit einer Handvoll Glauebigen) celebriert hat. Waere dies nicht so traurig, koennte man es als
'funny' sehen. (Ich bin im kath.Glauben aufgezogen und erzogen worden und schaetze den Papst,
nicht aber sein Gefolge).

Das Pfingstfest kennt man hier ueberhaupt nicht. Niemand weiss, was Pfingsten bedeutet.

Halloween ist ein sehr grosses Ereignis - da bleibt kein Auge trocken - die Strassen und Haueser
lassen Dich vermuten, Du bist in einem Horrorfilm.
Ein kleiner Friedhof wird aufgebaut mit Grabsteinen, auf denen 'RIP' (Rest in Piece-Ruhe in Frieden)
in grossen Lettern steht, und um das noch zu toppen, wackelt ein grausliger Totenschaedel auf dem
Kopfende des Steines hin und her, der Tag und Nacht beleuchtet ist.

Als wir dies zum erstenmal sahen , brach mein Mann in schallendes Gelaechter aus, waehrend ich
es makaber fand und entsetzt war.
Mein Humor geht nicht in diese Richtung. -  War aber kein Grund zur Scheidung 😄.

Hier wird das Fest re. der Kriegshelden gross gefeiert. Fuer uns Deutsche schwer nachvollziehbar,
denn Canada war nur am Rande in den 2.Weltkrieg involved und erwaehnt kein einziges Wort ueber
die zahllosen anderen Kriegsopfer wie z.B. die Deutschen, die sie auf der anderen Seite so sehr
bewundern und schaetzen.
Uralte Maenner, ueber und ueber mit Abzeichen behaengt, haengen schraeg in ihren Rollstuehlen,
werden durch die Strassen geschaukelt und gefeiert.

Dann feiert man hier das 'Scarecrow-Festival' (woertlich uebersetzt:'Vogelscheuchenfest').
Wahre Kunstwerke stehen, liegen, sitzen an Strassen, auf Wiesen, vor den Hauesern, auf Plaetzen etc.
Mutet alles in allem an wie ein Vergnuegungspark.

Ein schoenes Fest - entspricht der Mentalitaet der Canadier - stark, positiv, lebensbejahend,
froehlich, aber mit wenig Tiefgang. Das liegt wohl daran, dass Canada ein junges Land ist und nicht
viel an alter Kultur aufweisen kann.
Sie sind aber gerade daran sehr interessiert und trauemen ohne Ausnahme von Reisen durch Europa.
Leider absolvieren sie diese oftmals in Touren von 2 Wochen in zig europ.Laender, mit Flugzeug und  
Reisebus.

Mein Mann und ich trafen waehrend eines Deutschlandbesuches in Koeln, im Aufzug auf eine aeltere
canadische Lady, die uns fragte : "Do you know in which Country I am here"? (Weisst Du in welchem
Land ich hier bin)? Wir klaerten sie auf und brachten sie zu dem Bus, da wir besorgt waren re. ihres
Geisteszustandes.
Spaeter erfuhren wir, dass wir nicht die Einzigen waren, die diese oder aehnliche Erlebnisse hatten.

Wieder zuhause erzaehlen sie, sie kennen jetzt Europa - es sei wunderschoen, wie ein 'doll-house'
(Puppenstube). Sie kennen ja nur diese endlose Weite hier und die grandiose Natur, und da
erscheint ihnen Deutschland mit seiner Kultur und den malerischen Plaetzen, Winkeln und den
engen Gassen wie eine Puppenstube.

So- ich denke ich habe Dir und den Anderen einen kleinen 'Glimpse' geben koennen und wuensche
Allen von Euch, dass Ihr gesund bleibt und viele schoene Momente in den Feiertagen habt, trotz
unseres Quaelgeistes. GsD gibt es ja Telefon, der Abstand ist gewahrt und man hat muendlichen
Kontakt.

Liebe Gruesse und haltet die Ohren steif - das tun die Hasen ja auch.
                                               Majorie

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luchs35
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RE: Das Leben ist (k)ein Ponyhof
geschrieben von luchs35
als Antwort auf Felix1941 vom 10.04.2020, 22:43:07

Was Du vom Brauchtum in Deiner Heimat erzählt hast, Felix, ähnelt jenem, wie ich es  im Bodensee- Hinterland erlebte. Es war auch ein bestimmter Ritus, der sich jedes Jahr wiederholte. So haben viele Gegenden ihr eigenes  Brauchtum, das immer an den Nachwuchs weitergegeben wird. Diese Tag haben dann immer etwas Vertrautes, das einen auch später  berührt. Ich finde das schön. Dass am Gründonnerstag die Glocken nach Rom fliegen, erzählte man uns Kindern auch , und sie waren mit ihren Klängen an Ostern auch wieder zurück.  

Ich wünsche Dir und Deiner Familie frohe Ostertage - auch wenn eure Enkel diesmal vielleicht nicht bei euch sein können ...Luchs 
 

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RE: Das Leben ist (k)ein Ponyhof
geschrieben von luchs35
als Antwort auf Majorie vom 10.04.2020, 22:59:03
Liebe Majorie, Du hast so schön und ausführlich über die Osterzeit in Kanada geschrieben, aber ich muss morgen darauf näher eingehen, denn jetzt falle ich gleich vom Stuhl vor Schlaf- Lust. Und Du wirst jetzt erst so richtig munter 😉. Bis morgen also und gute Nacht...Luchs

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