Plaudereien Der echte Renoir

miriam
miriam
Mitglied

Re: Der echte Renoir
geschrieben von miriam
als Antwort auf Mareike vom 29.11.2012, 11:12:14
Da ich mittlerweile von den Aktiven des Forums eine der Ältesten bin, frage ich mich - seit ich diese wirklich gelungene Geschichte, die das Leben und Adam schrieben - gelesen habe, wie viele echte Renoirs ich in der letzten Zeit wohl verkauft habe?

Dies – mit oder ohne zusätzliche eigene Pinselstriche.
Und – wo ist denn dieses Geld, verdient im Schweiße meiner Pinselstriche, wohl geblieben?

Miriam
Mareike
Mareike
Mitglied

Re: Der echte Renoir
geschrieben von Mareike
als Antwort auf miriam vom 29.11.2012, 11:37:11
Was ich auch tue, ich bin immer der Dumme, denn entweder erzählt die Dame überall, daß ich ein Kunstbanause sei oder die Nachbarschaft hält mich für einen Trottel, der unfähig ist, sich gegen Dummheit durchzusetzen.
geschrieben von Adam


Aber, aber Adam, wo ist denn nur Dein Selbstbewusstsein geblieben?
Wie wäre es damit: "Es ist wirklich reizend von Ihnen, liebe Frau, aber Ihr Bild passt leider nicht zu meiner Couch."

Mareike
val
val
Mitglied

Re: Der echte Renoir
geschrieben von val
als Antwort auf Mareike vom 29.11.2012, 11:44:54
..oder ihr die Geschichte von dem tatsächlich echten Renoir (Bord de Seine) erzählen, den eine Amerikanerin in den USA bei einem Trödelhändler für ungef. 6€ erstand (es war der barocke Rahmen, den sie mochte).
Das Bild (sie musste sich leider davon trennen) wurde auf 80000€ taxiert.

Das passierte, wenn ich mich nicht täusche, im Frühling dieses Jahres.

Gruss Val

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adam
adam
Mitglied

Re: Der echte Renoir
geschrieben von adam
als Antwort auf Mareike vom 29.11.2012, 11:44:54
Klaro Mareike,

mein Selbst finde ich aus Erhaltungsgründen immer auf der Leiter, von wo aus es auf andere runter gucken kann. Aber unter meinem Selbst steht der Zweifel und wackelt!

Was tun, wenn ein Experte um die Ecke kommt und tönt "Der Renoir ist echt!!" Wo nehme ich dann so schnell 400,- € her?

--

adam
miriam
miriam
Mitglied

Re: Der echte Renoir
geschrieben von miriam
als Antwort auf Mareike vom 29.11.2012, 11:44:54
Aber, aber Adam, wo ist denn nur Dein Selbstbewusstsein geblieben?


Mareike - es gibt manche Renoirs, die das solideste Selbstbewusstsein angreifen können.

Vor einigen Jahren geschehen in unserer Nachbarschaft:

Ich hatte eine gute Bekannte die einge Häuser weiter von uns wohnte.
Ihr gegenüber befand sich das Haus eines [Hobby]malers, der aber anscheinend das Wort Hobby völlig ignorierte.

Der Mann klingelte eines Tages bei meiner Bekannten - und sagte ihr, dass angesichts der langen Nachbarschaft, er ihr eines seiner Bilder schenken möchte. Er fragte zusätzlich auch, ob er sich kurz in ihrem Wohnzimmer umsehen dürfte, um vielleicht auch mitzuentscheiden, wo sein Werk hängen sollte.

Meine Bekannte, höflich wie sie halt ist, gewährte ihm dieses Recht auf Mitbestimmung - und ging dann kurz in die Küche.

Als sie wieder das Wohnzimmer betrat, war die Hauptwand frei, also befreit von den Bildern die dort immer hingen...

Der alte Mann überquerte dann schnell die Straße - und kam strahlend zurück.
In seinen Händen trug er ein riesiges Bild, eine Waldlandschaft mit Hirsch.

Wenn ich in der Folge meine Bekannte besuchte, saßen wir entweder in der Küche - oder in ihrem Schlafzimmer.

C'est la vie...

Miriam
Mareike
Mareike
Mitglied

Re: Der echte Renoir
geschrieben von Mareike
als Antwort auf val vom 29.11.2012, 12:10:01
Ja Val, in diesem Fall stellt sich die Frage: Wer ist denn nun der/die Dumme?
http:Renoir vom Flohmarkt ist gestohlen

Mareike

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Mareike
Mareike
Mitglied

Re: Der echte Renoir
geschrieben von Mareike
als Antwort auf miriam vom 29.11.2012, 12:13:43
C'est la vie...


Jetzt stellt sich mir die Frage: Hat sie den Nachbar gleich mit dazu genommen, sozusagen im Gesamtpaket?

Ich könnte da einiges erzählen, will aber zum Frisör.

Mareike
Re: Der echte Renoir
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Mareike vom 29.11.2012, 11:12:14
Hallo Adam,

im Geheimen glaube ich, dass wunderliche Eigenarten nur bei Nachbarinnen stören.
MÄNNLICHE Mitbewohner mit Marotten erregen nur milde Nachsicht, dies nur nebenbei.

Zu der Frau, die mit günstigen Renoirs handelt,
fiel mir die Zunft der Gelegenheits-Gebrauchtwagen-Händler ein.
Es gibt deren erstaunlich viele und alle sind erfolgreiche Experten.

Steht vor der Nachbartür ein neues, gebrauchtes Auto,
stoppen zumindest alle männlichen Passanten.
Der Wagen wird umzirkelt und die leicht zitternde Unterlippe vorgeschoben.
Auch die leicht zusammengekniffenen Augenlider zeugen von Sachverstand.
Egal ob der Kopf der Kenner rauf- und runterkippt oder von rechts nach links,
der Eigentümer erscheint wie aus den Nichts.

Mit stolzer Brust, begeistertem Blick und rudernden Armbewegungen wird kundgetan,
welcher "Fitsch" das Fahrzeug war, wie weise man(n) wirkte,
wie vorzüglich man(n) verhandelt und gehandelt hat.

Vor der Tür eines anderen Nachbarn steht kein Auto mehr.
Die Vorübergehenden wirken verdutzt und verwundert, wollen weiter,
aber werden vom Auftauchen des Autolosen zurückgehalten.
Dieser versichert, welcher "Fitsch" der Verkauf seines Vehikels war.
Er kaufte für nen Appel und nen Ei, fuhr 99.999 km und verkaufte
für ein Vermögen.

Und so schliesst sich der "Kreis der Erfolgreichen".

Freut euch, dass ihr eine Nachbarin mit harmlosen Marotten habt,
es gibt ganz Schlimmes in manchen Nachbarschafts-Hierarchien.

Lasst sie auf ihre Art freundlich sein, und gebt ihr nach einer Karenzzeit ihre Bilder zurück.

Seid ehrlich, ihr braucht die Wandfläche ja wirklich dringend
für die erstaunlichen Wunder-Werke eurer Enkel ?

---
Margarit
pilli
pilli
Mitglied

Re: Der echte Renoir
geschrieben von pilli
als Antwort auf adam vom 28.11.2012, 23:44:53
Wer findet die richtigen Worte?
geschrieben von adam


nicht die richtigen wort im sinne so mancher; aber vielleicht die passenden zur aktuellen situation?

wenn kopp & herz der nachbarin sich einig sind, dem "Lob der Torheit" eine weitere strophe zu widmen, dann darf die datt!

wenn ich jetzt in erinnerung an alle die zahlreichen, malenden hobbytanten grinse, die ausgestattet mit wenig werktechnischem wissen; aber dafür mit reichlich geld, die euronen verwandt haben, sich in ihrer gebärmutterroten phase selbst zu verwirklichen; dann darf ich datt!

wenn andere nachbarn meinen, es fehle dir an intelligenz adam, wenn du die nachbarin netterweise dabei bestärkst, tumben gedanken zu folgen, dann dürfen die datt!

zitiere beim nächsten vollmond Benn vor deren fenster; datt kommt immer juuutt:



Eure Etüden,
Arpeggios, Dankchoral
sind zum Ermüden
und bleiben rein lokal.

Das Krächzen der Raben
ist auch ein Stück -
dumm sein und Arbeit haben:
das ist das Glück.

Das Sakramentale -
schön, wer es hört und sieht,
doch Hunde, Schakale
die haben auch ihr Lied.

Ach, eine Fanfare,
doch nicht an Fleisches Mund,
daß ich erfahre,
wo aller Töne Grund.
(Gottfried Benn)


---
pilli
sammy
sammy
Mitglied

Re: Der echte Renoir
geschrieben von sammy
als Antwort auf adam vom 28.11.2012, 23:44:53
Eine Nachbarin, Mitte 70, versucht geradezu mit aller Hingabe ein guter Mensch und klug zu sein. So mischt sie sich überall ein, kann eigentlich nichts richtig und entsprechend sieht der Output ihrer Bemühungen aus. Sie beklagt sich oft über die nicht sehr freundliche Resonanz, verstärkt ihre Bemühungen und erntet entsprechend verstärkt die Gereiztheit ihrer Mitmenschen. Man merkt, daß sie es gut meint, möchte ihr nicht böse sein, aber weil man immer wieder ungewollt in die Auswirkungen ihrer Taten gerät, geht sie einem entsetzlich auf die Nerven. Ihr reinen Wein einzuschenken hilft nichts, denn sie hört nicht zu und legt deshalb alles falsch aus.
geschrieben von adam


lol adam, ich kann DICH gut verstehen warum ich dich hier im St oft sehe......, denn bei einer solchen Nachbarin hast du HIER im St ja fast den Himmel auf Erden......

sammy

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