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Plaudereien Der tägliche Angriff auf unser schlechtes Gewissen

luchs35
luchs35
Mitglied

Re: Der tägliche Angriff auf unser schlechtes Gewissen
geschrieben von luchs35
als Antwort auf mradefeld vom 20.12.2010, 06:51:44
Von der Tatsache, dass auch die Spenden verwaltet werden müssen, damit sie eben NICHT in dunkle Kanäle abfließen, lässt sich doch nicht die Spende als solche abhängig machen. Es gibt Organisationen, die Ihre Einkünfte und Ausgaben offenlegen. Sind da die Verwaltungskosten mit um 5-10% angegeben, sehe ich das als in Ordnung an.
geschrieben von mradefeld:


Es ist selbstverständlich, dass die Spendengelder bereits an der inländischen "Quelle" ordnungsgemäss verwaltet werden müssen, um nicht in sogenannten "Nebenkosten" zu versickern. Da frage ich mich aber, was dann in den Ländern damit passiert, die in den Genuss unserer Spendenfreufigkeit kommen?
Nehmen wir mal Haiti, das nach seinen Riesenkatastrophen fast noch genauso dasteht wie unmittelbar nach der Katasprophe und wo die Regierung noch Geld dafür verlangt, dass Hilfe ins Land kommt. Hier werden Helfer erpresst, um helfen zu dürfen. Und Haiti ist kein Eimzelfall.

mart1 Danke für diesen ausgezeichneten Link, er sich in vielem mit dem deckt, was ich bereits vor vielen Jahren einmal beruflich recherchiert habe. Darüber könnte ich ein Buch schreiben, und das ist auch der Grund, warum ich für Spenden gezielt Organisationen aussuche, die nicht nur Geld in den Ländern abliefern, sondern auch den gezielten Einsatz überwachen und dafür sorgen, dass nicht nur der erste Hunger gestillt wird, sondern Massnahmen ergriffen werden, die es ermöglichen, den Menschen durch Arbeit die Chance bieten, selbst für ihr Auskommen - auch in bescheidenem Rahmen - zu sorgen.

Luchs


adam
adam
Mitglied

Re: Off topic
geschrieben von adam
als Antwort auf hugo vom 20.12.2010, 09:38:55

Meine Güte hugo,

ob die Amerikaner für Waffen oder Getreide Geld verlangen ist wohl egal, Du stempelst sie als Verbrecher ab. Vielleicht ereilt Dich auch mal das schlechte Gewissen?

Ich hoffe, daß die Amerikaner Regime wie in Kuba oder Nordkorea mit Lebensmittellieferungen gnadenlos erpressen, damit die dortige Bevölkerung endlich mehr Rechte bekommt und die Russen über teuere Getreidepreise lernen, ihr Geld in die Verbesserung der Agrarwirtschaft zu stecke, statt in die Modernisierung ihres Militärs. Das ist meine "Philosophie".

@luchs

entschuldige die Themaverfehlung.

Was die Spendenlawine anbelangt, habe ich mir mal überlegt, daß meine Spende wahrscheinlich in Form von irgendwelchem Krimskrams, samt Spendenaufforderung, in einem fremden Briefkasten landet. Von mir gibt es keine Spende und zwar ohne schlechtes Gewissen.

--

adam
hafel
hafel
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Re: Off topic
geschrieben von hafel
als Antwort auf adam vom 20.12.2010, 11:06:04
@ adam:

Es gibt keinen Thread hier, wo nicht Hugo das Thema verfälscht und seine Wut an die USA auslässt. Vermutlich haben die auch am starken Schneefall die Schuld.

Hafel

Sorry Luchsi, das musste mal gesagt werden.

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Lilith
Lilith
Mitglied

Re: Off topic
geschrieben von Lilith
als Antwort auf hafel vom 20.12.2010, 11:09:09
Liebe luchsi,

mit diesem Thread bist Du mir zuvor gekommen – auch ich wollte ihn einstellen….

Was mich außer den Bettelbriefen auch noch sehr stört, ist der allenthalben erhobene moralische Zeigefinger: Man solle doch der Ärmsten gedenken. Wer den Sinn der Weihnacht begriffen hat, wird das ohnehin tun. Auch das Gejammere, dass die Weihnacht eben diesen Sinn verloren habe, stört mich sehr! Es liegt doch an jedem selbst, ob und wie er dieses Fest begeht, ob er sich von Hektik und Kaufrausch beeinflussen lässt, ob er aus der Weihnacht eine Konsumorgie macht oder aber – egal ob Christ oder nicht – sich verzaubern lässt von Kerzenschimmer und zumindest dem Wunsch nach friedlichem Miteinander.

In diesem Sinne wünsche ich Euch allen wunderschöne Weihnachtstage – genau so, wie Ihr sie Euch erträumt. Es liegt in Eurer eigenen Hand, sie in EUREM Sinn zu gestalten.
mradefeld
mradefeld
Mitglied

Re: Der tägliche Angriff auf unser schlechtes Gewissen
geschrieben von mradefeld
als Antwort auf hugo vom 20.12.2010, 09:38:55
Und was ist daran schlecht? Wer verbietet denn den Russen, selbst zu den Getreideexporteuren zu gehören, den bösen USA Konkurrenz zu machen?
VOR 1913 waren die doch auch eine der Kornkammern Europas. Aber 2 Kriege und über 70 Jahre Planwirtschaft hinterlassen eben Spuren.
Ich denke da noch daran, als wir, die kleine DDR, der "mächtigen Sowjetunion" über die Kalamitäten eines absoluten Kartoffelmangels hinweghelfen mussten. Wir durften dafür als Ersatz dann für teuere Devisen Nudeln aus Italien einkaufen, erfanden den Nudelsalat als Ersatz für Kartoffelsalat. So war Hilfe und Spenden früher organisiert.
Nur, dass sich deshalb bei der Masse der DDR-Bürger kaum ein "gutes und beruhigtes" Gewissen einstellen wollte.....
hugo
hugo
Mitglied

Re: Off topic
geschrieben von hugo
als Antwort auf adam vom 20.12.2010, 11:06:04
ob die Amerikaner für Waffen oder Getreide Geld verlangen ist wohl egal, Du stempelst sie als Verbrecher ab. Vielleicht ereilt Dich auch mal das schlechte Gewissen? (adam)

na nun übertreib mal nicht so gewaltig,adam,,,ich hab geschrieben so wie es ist und nicht so wie es Dir gefällt.

und von Verbrechern hab ich nix geschrieben, da hast Du dazu erfunden,

übrigens sind die USA das Land mit der größten Spendentradition. Hier werden pro Jahr knapp 250 Mrd. Dollar gespendet. Das sind pro Einwohner etwa 860 Dollar. Etwa ein Drittel der gesamten Spenden kommt jedoch von Unternehmen. Ein großer Teil der Gelder kommt Bildung und medizinischer Forschung zugute. Etwa zehn Prozent fließen in die Armutslinderung.

10 % bedeuten 25 Milliarden das sind pro Einwohner ca 20 Cent am Tage,,ich glaub da brauchen sich die Deutschen nicht zu verstecken

was interessant aber z.T. blöd is, sind folgende Zahlen: In Deutschland werden etwa drei bis fünf Milliarden Euro pro Jahr (36 bis 60 Euro pro Kopf) an rund 600.000 gemeinnützige Vereine und 15.000 Stiftungen gespendet. Der Deutsche Spendenrat, ein Verband von 64 Organisationen,gab für 2008 ein Spendenaufkommen von 2,16 Milliarden Euro bekannt und davon entfielen mehr als 50 Prozent auf Spender im Alter von über 60 Jahren.

600.000 gemeinnützige Vereine, wenn da jeder im Schnitt nur 5.000 euro für Oranisation usw verbraucht, dann sind schon mal 3 Milliarden € futsch

ich will diese Zahlen nicht glauben

Spenden

hugo





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Felide1
Felide1
Mitglied

Re: Der tägliche Angriff auf unser schlechtes Gewissen
geschrieben von Felide1
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 20.12.2010, 08:36:23


Mart,

ein guter Link.
Hilfe zur Selbsthilfe ist 100x gescheiter als Hilfe die noch mehr Schaden anrichtet.

LG Felide
Mitglied_5ccaf87
Mitglied_5ccaf87
Mitglied

Re: Der tägliche Angriff auf unser schlechtes Gewissen
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Man sollte sich von der Flut der Briefe nicht beeindrucken lassen.

Meine Familie hat eine Patenschaft über ein jetzt 13 jähriges Mädchen in der Sahelzone. Mit ihr haben wir regelmäßig Kontakt. Sie schreibt zwar französisch, aber IM-Translator macht es möglich. Ihre Schulbildung und eine kostenlose Schulspeisung wird aus den 5€ mtl. finanziert. Trinkwasser läuft nun in der Mitte des Dorfes aus dem Wasserhahn und sie müssen nicht mehr die Toilette in den Feldern benutzen. Auch Gemeinschaftsduschen gibt es jetzt und für Jungs einen Bolzplatz.

Bitte bedenkt auch, das es dort keine funktionierende Post gibt und der Transport der Spendenpakete teurer wie sein Inhalt ist. Sg. Care-Pakete werden darum von seriösen Organisationen meist abgelehnt. Oft ist auch der Inhalt auf Grund der langen Transportzeit verdorben. Ein Paket ist in der Regel 1/4 Jahr unterwegs. Das muss der Ehrlichkeit halber auch gesagt werden.

Um einer Hilfsorganisation zu vertrauen muss man sich auf geeigneten Pagen im Internet kundig machen. Eine Empfehlung zu geben ist sinnfrei und würde die vielen ehrlich arbeitenden Organisationen diskriminieren. Auf alle Fälle werden im Internet die Organisationen genannt, denen man eher nicht vertrauen sollte. Wer bsw. nach der heilig gesprochenen Friedensnobelpreisträgerin Mutter Theresa googelt wird eine Erfahrung reicher.
edlihnurb
edlihnurb
Mitglied

Re: Der tägliche Angriff auf unser schlechtes Gewissen
geschrieben von edlihnurb
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 20.12.2010, 12:47:18
Auf meiner Nachbarschaft wohnt ein Mann der arbeitet in den sogenannten armen Ländern wo Wasseraufbereitungsanlagen gebaut werden.Er sagte zu mir:"wenn ihr wüßtet was mit den Spendengeldern geschiet würde keiner mehr spenden."Da werden nicht 100 Wasserhähne gekauft,wie wir sie alle zu Hause haben,sondern ein goldener für das gleiche Geld und der ist bestimmt nicht für die Armen.
Ich lasse mir auch kein schlechtes Gewissen machen.
Bei Spendenaktionen für Tiere gebe ich grundsätzlich nur Futter.
Bei Menschen ,die betteln wegen Hunger,würde ich nur was zu essen kaufen aber das wird immer abgelehnt.

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