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Plaudereien Deutschland aus der Sicht von ganz oben.

hugo
hugo
Mitglied

Deutschland aus der Sicht von ganz oben.
geschrieben von hugo

hätt ich doch gestern bloß nicht diese "überwältigenden" Reden zur 60-Jahrfete angehört,,das hab ich davon,,eine Nacht lang wirr geträumt:

Sitzt der alte deutsche Kaiser auf seinem Wolkenkukuksheim, die Harve beiseitegelegt, dem Engelschor eine Pause verordnet und guckt sich von oben herab an was aus seinem Deutschland so wird.

Es ist Frühjahr 1945, die "Alliierten Freunde" Roosevelt Churchill und Stalin hocken beisammen in Jalta und teilen die Kriegs-Beute untereinander auf. (schon auf der Moskauer Konfernz hatte Churchill auf einen Bierdeckel geschrieben, welche Länder zu welchen teilen untereinander verscherbelt werden sollten und Stalin hatte ein Häkchen dahinter gemacht,,,der Kaiser schüttelt ein wenig mit dem Kopf, bleibt jedoch noch gaanz ruhig.

die Drei Großen wurden sich nur über bedingungslose Kapitulation und Entnazifizierung sowie die Entmilitarisierung Deutschlands einig, über die Besetzung des Sicherheitsrates bei den Vereinen Nationen und das Vetorecht, alles andere wurde nach Potsdam vertröstet.

Der Kaiser ist untröstlich,,,eine Weltversammlung, bei der die Engländer und die Fanzosen ein hervorgehobenes Mitspracherecht ergatterten und sein Deutschland nicht mal erwähnt wird ?? unvorstellbar

und, es kommt noch schlimmer,,,Sein deutsches Reich wird nun aufgeteilt, es wird geschachert wie beim Pferdemarkt in Havelberg, es werden Stücke heausgerissen wie durch ein Rudel Wölfe aus einem Kadaver, es werden Teile abgetrennt, zugeordnet, übereignet, verramscht, oh Gott wie soll das enden ?

ER reibt sich die Augen,, sind das nun die Totengräber des deutschen Reiches (nee flüster ihm ein Namenloser aus dem Posaunenchor zu, Totengräber war Hitler und zwar sehr erfolgreich.)

Interessiert putzt sich Wilhelm die Brille und beobachtet weiter,,und was muss er sehen ? Die ehemaligen Freunde gehen nun nicht mehr so nett miteinader um, haben jeder so ihre eigenen Gedanken (und die sind gar nicht mehr so friedfertig, antikriegerisch, unisonso,,)

Die Russen "kümmern" sich nun verstärkt um den kleinen verbliebenen gewaltig zusammengeschrumpften Ostteil und holen da raus was nicht niet-, und nagelfest ist.
(ok ist wohl ihr gutes Recht, denkt sich olle Willhelm, schließlich haben sie obsiegt und Deutschland hätte aus seinen Kolonien auch das maximal Mögliche herausgeholt wenn es in dieser Situation gewesen wäre.)

aber, was machen denn die Amis ? sind die noch zu retten ? Das ganze Gegenteil, außer dem Absahnen also dem Abschöpfen der exklusiven Fachkräfte, der Lizenzen, Patente, also des geistigen Restfettgehaltes machen die kaum Anstalten sich an deutschen Industriebetrieben usw zu vergreifen.
Erstaunlich, murmelt Wilhelm vor sich hin. Wo soll das hinführen?

Und noch größere Augen bekommt Er, als er sieht, wie gewaltige Warenströme in der völlig falschen Richtung, nämlich raus aus den USA rein nach Deutschland fließen.

Das das der Anfang eines seltsamen Wettrennens ist, das nun mit der Stunde Null startet, beginnt er nur langsam zu ahnen.
Er machts sichs gemütlich auf seiner Wolke, steckt sich eine gute Zigarre an und harrt der Dinge die er nun zu sehen bekommen wird.

Das die Amis die Startbox ihes Pferdes mit dem Marshallplan ca 3 Meilen weiter vorne postieren und die Russen durch die Reparationen das eigene Ponny eine Runde zurückpfeifen,, neee, solche Spielregeln kannte er noch nicht.

Jede Seite (die amis hüben die Sowjets drüben) sitzt nun fest im Sattel, bzw haben je einen Stellvertreter eingesetzt und der gibt nun die Sporen nach Belieben und läßt das Pferd starten.

Jeder der beiden Gäule nimmt nun Tempo auf, beginnt zu traben

Doch schon 1953 im Juni hat der ostdeutsche einige leichte Flausen im Kopf, beginnt zu scheuen und ihm muss gut zugeredet werden,,,trotzdem schielt er immer mal nach dem gut gefülltem Trog seines Kontrahenten.

Der steht gut im Futter, schlägt auch hin und wieder mal aus, wie das Pferde im Rennen so tun, wird auch von seinem Reiter angehalten so weit das problemlos machbar ist, auch aus der Ostkrippe zu fressen,,

das klappt auch bis zum August 1961,,,der vom Russen eingesetzte Reiter gestattet seinem Gaul, von nun ab im Windschatten einer gewaltigen Mauer etwas vom verlorenen Boden zu gewinnen. Doch ohne direkten Blickkontakt ist dem Ossi nun gar nicht mehr klar, welche Differenzen und Distancen sich vor ihm auftun.

Eins ist ihm klargeworden, nur ein Richtungshinweis vom Reiter, ab und zu die Sporen, die Peitsche und immer fettärmeres Futter,,nee dieses Rennen ist so nicht mehr zu gewinnen,,

Also denkt der Ostgaul immer öfter in eine Richtung, die sein Reiter so gar nicht gerne mag, guckt auch immer öfter seinen Reiter mit sehr
argwöhnischen Augen an, spürt dabei, das der immer unruhiger im Sattel sitzt.

Nun ists nur noch eine Frage der Zeit, braucht nur noch der richtige Moment zu kommen und die nächste halbwegs brauchbare Gelegenheit nutzt der Osssigaul die langsam baufällig gewordene Mauerhürde mit einer letzten gewaltigen Kraftanstrengung zu bezwingen, wobei es auch entgültig seinen eh schon sehr unruhig gewordenen Reiter aus dem Sattel wirft.

das Rennen ist aus und ? erstaunt sieht olle Wilhelm das nun beide Pferde aus der gleichen -nun zusammengelegten- Krippe fressen, sieht auf den ersten Blick sehr friedlich aus, täuscht aber,,viel zu langsam frißt der Kleine und bleibt mikrig wie eh und jeh, obwohl rein äußerlich ,,die neue Decke, der neue Sattel der neue Reiter,,, sieht schon recht schmuck aus,,*g*
--
hugo
rello
rello
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Re: Deutschland aus der Sicht von ganz oben.
geschrieben von rello
als Antwort auf hugo vom 23.05.2009, 08:19:09
Hugo, war wirklich die Rede vom BP der Auslöser für Deinen Albtraum oder vielleicht der Restalkohol vom Vatertag? Vielleicht hatte ja auch eine Maischolle aus dem Schlick der Ostsee was Giftiges gefressen.
--
rello
urmelviech
urmelviech
Mitglied

Re: Deutschland aus der Sicht von ganz oben.
geschrieben von urmelviech
als Antwort auf rello vom 23.05.2009, 08:52:53
Ja Ja so is es, mit der Satire.
Wird oft nicht verstanden, den sie setzt eingewisses Verständis voraus
oder fühlt sich hier jemand direkt angesprochen ?
Die Pferde sind halt verschieden
Habe mich köstlich köstlich amüsiert.

Seht das blos nicht verbissen

--
urmelviech

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hugo
hugo
Mitglied

Re: Deutschland aus der Sicht von ganz oben.
geschrieben von hugo
als Antwort auf urmelviech vom 23.05.2009, 09:20:07
danke, urmelviech,,Du hast es erfasst,,

hm rello was issn nu los mit Deinem Feingefühl ??

musste doch nicht soo laut rausplaudern, das die Ostsee von Jahr zu Jahr immer giftiger wird,,machst unsere ganzen Tourismusträume zur Sau,,
an und durch solche Nachrichten wär der Aufbau Ost fast gescheitert. *g*

--
hugo
arno
arno
Mitglied

Re: Deutschland aus der Sicht von ganz oben.
geschrieben von arno
als Antwort auf hugo vom 23.05.2009, 08:19:09
Hallo, lieber hugo,

Fragen an Dich:

1)"Kann man verschüttetes Wasser einsammeln?"
2)"Was kann man damit erreichen?"

Ich denke, dass dies ein vergebliches Unterfangen sein wird.
Die Politik hat andere Probleme.
Es gibt immer noch keine
"wirtschaftlichen Verkehrsregeln für die Globalisierung!"


Viele Grüße und ein schönes Wochenende
--
arno
luchs35
luchs35
Mitglied

Re: Deutschland aus der Sicht von ganz oben.
geschrieben von luchs35
als Antwort auf hugo vom 23.05.2009, 09:24:59

Hugo, lass dich bloss nicht davon abhalten, die Welt und ihre Kuriositäten durch deine eigene Brille zu betrachten. Und manches Gift wirkt sogar die Sicht erweiternd!
Trotzdem : zieh dich warm an, gleich gibt's Prügel,und ich wette mit mir selbst, wer sich beteiligt! Allerdings bin ich inzwischen sogar überzeugt: Du brauchst das

Aber für heute habe ich mich genug amüsiert! Und ich würde an der Satire kein Komma ändern.


luchs35

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ehemaligesMitglied64
ehemaligesMitglied64
Mitglied

Re: Deutschland aus der Sicht von ganz oben.
geschrieben von ehemaligesMitglied64
als Antwort auf hugo vom 23.05.2009, 08:19:09

--Hugo Klasse, gelungene Satire, in dir steckt mehr!
paris
rello
rello
Mitglied

Re: Deutschland aus der Sicht von ganz oben.
geschrieben von rello
als Antwort auf ehemaligesMitglied64 vom 23.05.2009, 09:45:44
--Hugo....... in dir steckt mehr

Das finde ich auch. Wärst Du der Ghostwriter von Jesus gewesen, Du hättest die Bergpredigt besser hingekriegt.

rello
Karl
Karl
Administrator

Re: Deutschland aus der Sicht von ganz oben.
geschrieben von Karl
als Antwort auf hugo vom 23.05.2009, 08:19:09
Hallo Hugo,


ich habe deinen (Alp)Traum ganz gelesen. Du hast ihn gut rübergebracht. Da er aber so lang ist, kannst Du nicht davon ausgehen, dass jeder Kommentator ihn auch wirklich vollständig lesen wird )
--
karl
rello
rello
Mitglied

Re: Deutschland aus der Sicht von ganz oben.
geschrieben von rello
als Antwort auf Karl vom 23.05.2009, 10:05:49
Jetzt bin ich ganz verwirrt. War es ein montanistischer Traum oder wurde er von "Alben" ausgelöst?
--
rello

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