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Plaudereien Deutschland spricht Denglisch!

olga64
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Deutschland spricht Denglisch!
geschrieben von olga64

Vor vielen Jahren hat es mit dem "Handy"begonnen, wofür die Schwaben dann eine sehr witzige Übersetzung als Frage formulierten: "hän de koi Kabel?"

Dann kamen zu weltbewegenden Fussballspielen die "Public Viewings" - diese Begriffe wurden auch von Leuten verwendet, die ansonsten oft der englischen Sprache aufgrund von bestehenden Barrieren aus dem Wege gingen.
Dabei wurde übersehen, dass Briten und Amerikaner diesen Begriff für "Leichenschau" verwenden.

In Corona-Zeiten werden nun die Begriffe "to go" angewandt. Wenn man es schnell ausspricht, könnte der Zuhörer denken, es würde immer mehr vom afrikanischen Staat Togo gesprochen - ist aber nicht so: früher wurde "nur" millionenfach Kaffee in Pappbechern im to-go-Verfahren erworben; jetzt gibt es fast alles, weil die REstaurants noch geschlossen haben - ergänzt wird das Angebot durch "Drive-Ins", die auch zur Testung in Sachen Corona herhalten mussten.

Aber auch in Familien hält Denglisch Einzug: Home-Office wird gemacht - unbeachtet der Tatsache, dass Briten darunter das Innenministerium verstehen.
Und Home-Schooling, woran mehr und mehr Eltern verzweifeln, wenn sie nun anstatt der Lehrer feststellen müssen ,dass ihr von ihnen als hochbegabt eingeschätztes Kind doch ein recht fauler Typ sein kann und sie auch nicht mehr so fit darin sind, den Lehrsatz des Pythagoras verständlich zu vermitteln.
Und dann gibt es relativ neu den "Doorman", der vor dem Discounter und Supermärkten darüber wachen muss, dass nur Leute mit Maske und nur in begrenzter Anzahl dort eintreten dürfen. Früher nannte man solche Leute mal Türsteher, aber die vermittlen auch die Assoziation derjenigen, die sehr streng Leute vor Clubs und Discos aussortieren.
Aber der Doorman im englischen Urbegriff ist meist ein sehr vornehmer Portier,d er dann doch wieder nicht dem vor dem Discounter ähnelt.
Der verunsicherte und überforderte Kunde hat dann nur noch selbst die Chance, frustriert zu sagen"I think, I spider" (ich glaub, ich spinn)!
(entnommen teilweise der witzigen Glosse von Hans Kratzer in der heutigen SZ "Der Volksmund spricht denglisch) - kleine Aufheiterung von Olga


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