Plaudereien Die Fledermaus

Wie in jedem Jahr, so finden auch jetzt bei uns die "Schlossfestspiele" statt.
Ausstellungen, Konzerte, Theateraufführungen, usw.
In den vier Wochen ist viel los und fast alle Veranstaltungen sind restlos ausverkauft.

Wir hatten Glück, wir bekamen noch Karten für die Premiere der "Fledermaus".
Leider fand kein Vorverkauf statt, anscheinend wollte man sich nicht auf die Unsicherheit dieses "Sommers" verlassen.
Nach einem Anruf wurde uns bestätigt, dass die Aufführung doch im Schlossinnenhof stattfinden würde.
Doppelt schön, bei DER Kulisse!
Kassenöffnung: 18.00 Uhr, Einlass: 19.00 Uhr, Beginn: 20.00 Uhr.

Da unsere Tochter ziemlich vorn in der "Schlange" stand, hatten wir bis zum Einlass noch viel Zeit, holten uns am "Hasseröder"-Verkaufswagen einige Getränke und warteten voller Vorfreude auf den Einlass und den Beginn der
Veranstaltung.
Die Aufführung begann pünktlich und wurde ein voller Erfolg.
Wer kennt nicht die in's Ohr gehenden Melodien?
Unser Philharmonisches Orchester und alle Interpreten gaben ihr Bestes.

Nach anderthalb Stunden eine Umbaupause.
Der Schlossinnenhof leerte sich zusehends, vor allem viele Damen weiblichen Geschlechts gingen das kleine Treppchen hinauf, das zu den Toiletten führte.

Tja, was ergibt ein längerer Aufenthalt am Getränkewagen mit entsprechendem Konsum und anschließend längerem Sitzen?
Richtig! Ein sich langsam steigernder Harndrang....
Auch mir machte plötzlich der Schoppen Weiswein und das große Glas Wasser
zu schaffen.
Also begab auch ich mich in Richtung Toiletten.
An den Damentoiletten die übliche lange Schlange, wie kommt das nur???
Ein Herr vor mir strebte auch dem Herren-WC zu, öffnete die Tür, stutzte kurz, schaute noch mal an das Piktogramm an der Tür, drehte kopfschüttelnd und
"Unerhört" murmelnd, wieder um.

Neugierig geworden riss ich die Tür auf und stand drei kichernden Damen gegenüber, die sich vor dem Spiegel über dem Waschbecken gewissen "Renovierungsarbeiten" unterzogen.
Wortlos und zielgerichtet steuerte ich auf das erste Urinal zu und erleichterte mich. Mich störten die schnatternden Damen so wenig wie ich sie.

In dieser kurzen Zeit erfuhr ich Einiges über den Bekanntenkreis dieser drei Damen:
Dass Elvira sich von ihrem türkischen Freund trennen wollte, was ihr zwei Veilchen und einen abgebrochenen Schneidezahn einbrachte.

Komisch, verstehe einer die Frauen: Erst muss es unbedingt ein Südländer sein,
dann kommen sie mit deren "Temperament" nicht klar.

Ich erfuhr auch, dass Roswitha dauernd das Essen anbrennen ließe, weil sie
internetsüchtig sei und Manuela ihre Männer öfter wechsele als ihre Unterwäsche.

Als ich fertig war, ging ich auf die Damen zu und bat sie Platz zu machen, da ich
unbedingt mein "bestes Stück" waschen wolle.
Empört schnatternd und kreischend verließen sie die Herrentoilette.

Da tun sich mir einige Fragen auf:
Hat der Mario Barth recht mit seiner Aussage, dass Frauen nur zu zweit oder dritt auf die Toilette gehen, weil "Eine die Aktive ist" und die "Anderen Schmiere stehen"?
Sind deshalb die Schlangen vor den Damentoiletten so lang?

Geht nun - im Zuge der Gleichberechtigung - die letzte "Männerbastion" verloren?
Haben damit die Piktogramme an den Toiletten ihre Gültigkeit verloren?

Trotzdem war es ein unvergesslich schöner Abend und ich habe noch die Melodien von Adele und Rosalinde im Ohr.

Einen schönen Tag
wünscht Gerry


Meine Tochter bringt die Karten


Noch waren es wenige Leute


Der Schlossinnenhof füllt sich langsam


Adele und Rosalinde


Gefängnisszene und Schluss.

Ja, dann geh’ ich in’s Maxim, dort bin ich sehr intim, lach,

ich kenn dort alle Namen, ruf’ sie mit Kosenamen, .....Lollo,
Dodo, Schuschu, Margot - usw.

Oder ist das aus einer anderen Operette? Ich kenne mich nicht
so gut aus.

Manchmal bist Du unmöglich.
Sarahkatja

Wieso bin ich unmöglich, liebe Sarahkatja?
Was Du da angeführt hast, stammt aus der Lustigen Witwe und wurde von Jopi Heesters mit Erfolg gesungen.
Ich glaube, er singt es heute noch, obwohl er nicht mehr "hingehen" kann, sondern getragen würde.
Zwar bin ich noch nicht ganz so alt wie er und kann auch nicht so gut singen
aber Operette oder Oper interessieren mich immer noch.
Ich kenne auch nicht "soviele Damen mit ihren Kosenamen" und hätte mit dem "Intimwerden" so meine Schwierigkeiten.
Da würde mein holdes Eheweib schon sehr aufpassen!

Dankeschön, Gerry, dass du uns an dem schönen Erlebnis teilhaben lässt. Mir ist, als wär ich auch dort gewesen!
Nur nicht bis auf die Herrentoilette ... , na wie find ich denn soooowas! Die Damen haben sich ja was getraut, doch du warst clever!
Und du hast bestimmt gesungen: Glücklich iiiist, wer vergiiiisst, was doch nicht zu ändern ist!
LG G.

Oder: "Glücklich iiiist, wer verfriiiisst, was nicht zu versaufen iiiist......."

Noch besser!

Nun, ich weiß nicht so recht, Gerry!
Wenn ich mit Bruder und meinem Sohn unterwegs bin, muß [b]ich [b]immer alleine auf die Pipibox gehen, während Bruder meinen Sohn bittet, ihn zu begleiten!
So viel zu den Gerüchten!

Ich meinte ja auch „ ich kenne alle
Damen“, aber diesmal stand ich unter Druck.
Es pressierte eben, aber anders.

Mein Jüngster holte mich zu seinem runden Geburtstag ab und hatte es so eilig, weil das Spanferkel in seinem selbst gebauten Backofen brutzelte, und mit den Worten:“ Bist Du fertig? „ mich wie immer zur Eile trieb.
Und ich wollte doch antworten.

Dabei warte ich oft
stundenlang vergebens. Keine Zeit, keine Zeit. Das Leid der Mütter.

Übrigens, stimmt die hier angegebene Uhrzeit nicht. Es war schon nach 18Uhr.

Einen schönen Sonntag wünscht
Sarahkatja

Oder kurz vor 18 Uhr.

Nein liebe Ulfhild, es ist kein Gerücht,, dass die Damen die Herrentoiletten benutzten.
Es ist ja auch nichts dagegen einzuwenden, wenn die Schlange vor den Damentoiletten so lang ist,
und es bei einigen Damen dringend ist.
Aber sich auf der Herrentoilette aufzuhübschen, fand ich ein wenig unpassend.
Ebenso unpassend fand ich es, in diesem Örtchen im "Rudel" aufzutreten.
Aber da hat Mario Barth sicher recht: "Eene is die Aktive un die Anderen stehen Schmiere!"