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Plaudereien Die kleinen Dinge unseres Lebens

omaria
omaria
Mitglied

Re: Die kleinen Dinge unseres Lebens
geschrieben von omaria
als Antwort auf luchs35 vom 15.11.2012, 16:45:13
bloß nicht den Hinterbliebenen den ganzen angesammelten Müll hinterlassen.

JA - diese Gedanken hatte ich nach der Haushaltsauflösung meiner Eltern und auch nach der Wohnungsauflösung meiner Schwester...
November-Gedanken
Inzwischen bin ich darüber hinweg!
Fast alle Erben müssen sich mit dem Nachlass der "Vorfahren" irgendwie auseinander setzen und beschäftigen...
Dabei kann auch Trauerarbeit geleistet werden!
Warum soll ich das meinen Kindern *ersparen*?!
Natürlich wird gelegentlich entrümpelt...
Ein "Messie" bin ich sicher nicht!
Aber vieles bleibt - wegen der Erinnerungen!
omaria
pippa
pippa
Mitglied

Re: Die kleinen Dinge unseres Lebens
geschrieben von pippa
als Antwort auf omaria vom 15.11.2012, 21:24:29
Ich finde, Du hast recht, liebe omaria.

Als ich die Wohnung meiner Mutter auflösen musste, gab es fast nichts mehr, was auf sie, meinen schon lange verstorbenen Vater oder gar auf mich hinwies.

Sogar viele Bücher, die ich als Kind und Jugendliche oft gelesen hatte, waren verschwunden.

Ebenso gut hätte ich eine völlig fremde Wohnung auflösen können.

Wenn ich auch vielleicht weniger Arbeit hatte, deprimierender war sie allemal.

Pippa
Seemoeve
Seemoeve
Mitglied

Re: Die kleinen Dinge unseres Lebens
geschrieben von Seemoeve
als Antwort auf pippa vom 16.11.2012, 11:07:16
Hallo zusammen,

ich las gerade mit Spannung was Ihr alles geschrieben habt, und finde es gut!

Ich sehe gerade vor meinem geistigen Auge den Ring, den ich noch von Mutter *ergattern* konnte, ehe meine Schwägerin einschlug...! :D

Mutter hatte einmal einen Tante Emma Laden (danach eine Wohnung) ihr könnt Euch vorstellen was der Keller alles freigab als wir ihn entrümpeln mussten.... Sie lagerte da alles ein.
Schuhcreme in allen Farben, Zahnpasta/+Bürsten, Klobürsten, Seifen.. Waschmittel, aaach ich weiß nicht was noch alles, in Kartons verpackt, aber auch lose, alles durcheinander, und ALt.

Die Kellertür ging gerade noch so weit auf, dass man sich reinquetschen konnte.
Mann hätte einen Laden damit bestücken können.
Nie kam ein Döschen raus, alles wurde neu gekauft wenn nötig!

Ich hatte zwar vorarbeit geleistet, aber den Rest musste meine Schwägerin entrümpeln, da ich in NRW und meine Mutter im Schwabenländle wohnte.
Sie warf alles weg, und meinte, da gabs nix was man verwerten konnte.
An nichts ließ sie ein gutes Haar, (ich fand das nicht gut) aber ich wohnte zu weit weg um daran etwas ändern zu können.
Später erfuhr ich, sie hatte alles ihrer Mutter geschenkt!
Naja.... :D

Ich werde mich demnächst aufraffen, in den Keller schwingen, und alles was nicht Niet- und Nagelfest ist wegwerfen.
Ich möchte nicht dass später jemand über mich sagt--> war das eine *Krämerseele*. :D :D

*lach* aber zuerst fange ich mit meinen Schrank an! :D
LG :D

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schorsch
schorsch
Mitglied

Re: Die kleinen Dinge unseres Lebens
geschrieben von schorsch
Vor etwa 1 Jahr liessen wir eine Schuttmulde vor unsere Garage stellen und misteten Estrich, Keller, Garage und rings ums Haus auf. Als dann der Muldenkipper-Lastwagen kam um die Mulde auf die Fläche zu hieven, war ich gerade dabei, in der Mulde einige Sachen besser zu stapeln. Der Chauffeur warf ein Netz über die Mulde und wollte weg fahren. Der Kerl merkte nicht mal, dass ich (noch) nicht zum Müll gehörte )(
pippa
pippa
Mitglied

Re: Die kleinen Dinge unseres Lebens
geschrieben von pippa
als Antwort auf schorsch vom 16.11.2012, 15:34:46
Da hast Du aber Glück gehabt.

Stell' Dir vor, Du wärest in so einer Schrottpresse gelandet.................

Pippa
Waltraud47
Waltraud47
Mitglied

Re: Die kleinen Dinge unseres Lebens
geschrieben von Waltraud47
bloß nicht den Hinterbliebenen den ganzen angesammelten Müll hinterlassen

das sage ich mir auch immer und miste von Zeit zu Zeit aus...
Ich weis wie unangenehm das Ausmisten sein kann. Ich hab vor sieben Jahren die Wohnung meiner Schwiegermutter ausgemistet, was die alles gehortet hat, aber so ganz einfach alles wegwerfen wollte und konnte ich auch nicht. So fallen mir ab und an heute noch Dinge in die Hand. Noch dazu hing mein Mann sehr an seiner Mutter und da wollte ich auch nicht pietätlos sein...
LG Waltraud

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luchs35
luchs35
Mitglied

Re: Die kleinen Dinge unseres Lebens
geschrieben von luchs35
als Antwort auf Waltraud47 vom 16.11.2012, 16:04:44
Es ist schwieriger als man annehmen möchte, sich von vielen Dingen zu trennen. Zu oft hängt an einem kleineren oder größeren Gegenstand auch ein Stück Geschichte des eigenen Lebens dran- manchmal wichtig, manchmal wäre es besser gewesen, sich nicht daran zu erinnern. So unterschiedlich die Menschen sind, so unterschiedlich sind auch die Dinge, an denen sie hängen.

Wenn man das mal von einer Seite betrachtet, in der Menschen durch irgendwelche Umstände einfach alles verloren haben, findet man bei ihnen fast so eine Art von Idenditätskrise, als habe man etwas aus ihrer Vergangenheit gelöscht. Nichts ist mehr da, das mit einer Erinnerung an das bisherige Leben verbunden ist.

Das ist bei vielen sicher unterschwellig verankert, weil es so schwer fällt sich von vielem zu trennen. Irgendwie wirft man ja immer auch ein kleines Stück von sich selbst weg - etwas überspitzt ausgedrückt.

Luchs
KarinIlona
KarinIlona
Mitglied

Re: Die kleinen Dinge unseres Lebens
geschrieben von KarinIlona
als Antwort auf luchs35 vom 16.11.2012, 17:35:04
Ach, seid nicht so hartherzig gegen euch selbst. Hebt die geliebten Dinge auf, wenn es nur der Platz zuläßt. Ich halte es so mit mir, denn mein Sohn sagte mir: "Behalte es, wenn ICH irgendwann einmal eine Entscheidung treffen muß, fällt mir die nicht so schwer wie dir, denn ich kenne Oma + Urgroßmutter gar nicht und verbinde keine Emotionen damit."
Das bestärkt mich nun, einiges mehr aufzuheben und Erinnerungen zu pflegen.
KarinIlona
Re: Die kleinen Dinge unseres Lebens
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Ein sehr schönes Thema!
Ja, Du hast Recht. Es gibt so manche Kleinigkeit, die mich durch Jahrzehnte begleitet hat. So manches stammt noch von meiner Großmutter. Es ist schwer, sich davon zu trennen. Zuletzt habe ich gründlich selektieren müssen, da wir von einem Haus in eine Wohnung umgezogen sind. So manches Teil habe ich von einer in die andere Hand genommen und letztendlich mit sehr schwerem Herzen entsorgt. Es sind oft wertlose Gegenstände, die nur durch die individuelle Erinnerung oder individuelle Beziehung einen immensen persönlichen Wert darstellen. Obwohl ich nicht gläubig (im Sinne der Glaubensrichtungen) bin, bringe ich es nicht fertig, ein Kreuz wegzuwerfen. Warum, das weiß ich selbst nicht! Ich bin froh, dass ich so kleine Erinnerungen noch habe. Zu meiner Überraschung hat sich mein Sohn bei seinem Auszug auch verschiedene kleine Erinnerungszeichen gekrallt (z.B. das Glöckchen fürs Christkind) um sie als Andenken zu behalten. Das hat mich berührt und gefreut!
Liebe Grüße
Ali22

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