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Plaudereien Ein halbes Jahrhundert die "Pille der Freiheit"

luchs35
luchs35
Mitglied

Ein halbes Jahrhundert die "Pille der Freiheit"
geschrieben von luchs35
Nur noch wenige unserer Generation 50+ dürfte sich heute noch mit "der Pille" herumschlagen, aber wohl alle sind sich der grundlegenden Veränderung bewusst, die die Antibabypille mit sich gebracht hat.

Die Frauen haben sie 1960 herbeigesehnt, aber auch mit Angst Nachwirkungen erwartet.
Irgendwie waren die Frauen auch "Versuchskaninchen ", denn eine Langzeiterfahrung gab es noch nicht. Immer wieder kam Krebsangst auf, nicht unberechtigt. Und trotzdem hat selten ein Medikament einen solchen Siegeszug erlebt wie die Pille.

Befreit sein von der Angst einer unerwünschten Schwangerschaft brachte auch eine sexuelle Revolution mit sich, die dann die 68er voll für sich verbuchten.
Natürlich ging es auch um Sex, aber erst in zweiter Linie, wenn man bedenkt, dass Abtreibungen Höchstzahlen erreichten.

Wie aber wäre es, wenn heute erst diese Erfindung auf den Markt kommen würde?
Die Grundstimmung ist in Ansätzen zu erkennen, wenn man bedenkt, dass die Pille für den Mann seit Jahrzehnten nicht auf den Markt kommt, denn Pharmafirmen schrecken davor zurück , weil die geforderten Langzeitstudien zu kostspielig sind und die Angst vor Nebenwirkungen zu gross ist.

Nun feiert die Pille für die Frau, die "Pille der Freiheit" ihr 50jähriges Jubiläum.

Wie sehen wir, die wir über die Langzeiterfahrung verfügen, heute diese revolutionäre Entwicklung ?

Luchs
loretta
loretta
Mitglied

Re: Ein halbes Jahrhundert die "Pille der Freiheit"
geschrieben von loretta
als Antwort auf luchs35 vom 14.05.2010, 11:02:09

Die Pille war/ist wirklich eine segensreiche Erfindung.

Inzwischen, 50 Jahre später, sind natürlich einige Alternativen auf dem Markt.
So lässt sich meine Schwiegerfreundin immer, den zeitlichen Abstand weiß ich nicht, ich glaube es sind 2 Jahre, am Unterarm einen Chip unter die Haut schieben.

Eine Methode, die keine merkbaren Nebenwirkungen zeigt, denn vielen Frauen, mir allerdings nicht, war jeden Morgen nach dem Aufstehen übel. Dazu kam der Stress - nur nicht mal vergessen, dann war's vorbei mir der Sicherheit !!!!

loretta
Philine
Philine
Mitglied

Re: Ein halbes Jahrhundert die "Pille der Freiheit"
geschrieben von Philine
als Antwort auf luchs35 vom 14.05.2010, 11:02:09
Hallo,
Ich habe die Pille geschluckt und hatte keine großen
Nebenwirkungen.
Aber zu meiner Zeit war es anonym, keiner sollte so richtig wissen, dass man sie schluckte.
Besonders nicht die Eltern.
Heute muss ich darüber grinsen.
Philine

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dutchweepee
dutchweepee
Mitglied

Re: Ein halbes Jahrhundert die "Pille der Freiheit"
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf Philine vom 14.05.2010, 11:26:44
@Philine

Das war dann wohl im Osten anders. Als die Mutter meiner Freundin (16) erfuhr, dass wir fest miteinander gehen, ist sie sofort mit ihr zur Gyn gelaufen, damit sie die Pille schluckt.

Re: Ein halbes Jahrhundert die "Pille der Freiheit"
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf luchs35 vom 14.05.2010, 11:02:09
die pille für den mann wäre m.e. sowieso nicht zu empfehlen.


sind männer in dieser beziehung (regelmässige tabletteneinnahme)
so zuverlässig wie frauen?

also ICH hätte mich nicht darauf verlassen
luchs35
luchs35
Mitglied

Re: Ein halbes Jahrhundert die "Pille der Freiheit"
geschrieben von luchs35
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 14.05.2010, 11:50:51
Was denkst du, Karin, wieviele Frauen trotz Pille schwanger wurden, weil sie die Einnahme versäumten ? Oder sie nahmen sie sporadisch einige Male, weil sie sich einbildeten, es reiche, wenn man sie kurz zuvor schlucke...
Mit andern Worten, da drehe ich die Hand nicht rum, wenn es um den Vergleich der Zuverlässigkeit bei Mann oder Frau geht.

Wenn es heute noch einmal um die Einführung der Pille ginge, würden die Feministinnen zuerst die Pille für den Mann fordern, Naturheiler für die "innere Uhr" der Frau plädieren, Pharmakritiker würden sofort reagieren und den "künstlichen Eingriff in natürliche Abläufe" verurteilen etc..

Heute würde auch keine ethische Kommision mehr zustimmen, dass
20 000 Frauen in Mexiko oder Haiti sich für "Feldversuche" zur Verfügung stellen wie dies 1954 geschah.

Die Pille kam zur richtigen Zeit, heute würde sie bei all den "Bedenkenträgern" schon scheitern. Erkämpft haben sie die Frauen anfangs der 60er Jahre gegen den Druck der Konservativen und indem sie sich - das eher ungewollt - als Probantinnen zur Verfügung stellten. Erst dann gab es noch viele Testläufe wie man die Hormongaben verringern könnte.

Luchs




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libelle
libelle
Mitglied

Re: Ein halbes Jahrhundert die "Pille der Freiheit"
geschrieben von libelle
Schon 1962 bekamen wir in Australien die Antibabypille Anovlar von unseren Gynäkologen verschrieben. Sie hat uns nicht geschadet… (glaube/hoffe ich ))

Aber ich frage mich heute, wie und ob dieses synthetische Hormon die Umwelt belastet. Da es im Körper nicht abgebaut wird, d.h. mit dem Urin wieder ausgeschieden wird, muß es doch eigentlich Auswirkungen auf die Umwelt haben.

Vielleicht weiß Karl etwas darüber……

Gruß
libelle
loretta
loretta
Mitglied

Re: Ein halbes Jahrhundert die "Pille der Freiheit"
geschrieben von loretta
als Antwort auf luchs35 vom 14.05.2010, 17:55:37
Was denkst du, Karin, wieviele Frauen trotz Pille schwanger wurden, weil sie die Einnahme versäumten ? Oder sie nahmen sie sporadisch einige Male, weil sie sich einbildeten, es reiche, wenn man sie kurz zuvor schlucke...
Mit andern Worten, da drehe ich die Hand nicht rum, wenn es um den Vergleich der Zuverlässigkeit bei Mann oder Frau geht.

Luchs


Liebe luchs,
das waren dann aber die, die auch zu blöd waren, einen Eimer Wasser umzukippen und ihn lieber austranken.

Ich kannte kein Mädel, was so blauäugig war, denn schließlich wurden doch auch alle vom Gyn instruiert, denn ohne Rezept lief ja nunmal gar nix

loretta
benny
benny
Mitglied

Re: Ein halbes Jahrhundert die "Pille der Freiheit"
geschrieben von benny
als Antwort auf loretta vom 14.05.2010, 18:42:15
Oder die die es darauf anlegten schwanger zu werden, aus welchem Grund auch immer! Das waren nicht wenige, einige kenne ich schon alleine.

Gruß
benny
dutchweepee
dutchweepee
Mitglied

Re: Ein halbes Jahrhundert die "Pille der Freiheit"
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf benny vom 14.05.2010, 19:02:04
In jedem Fall finde ich das "holländische Prinzip" ganz toll, dass jede Frau bis zum 22ten Lebensjahr die Pille kostenlos verschrieben bekommt - auch die "Einmalpille danach" gibts (für den Notfall) beim Pförtner einer Klinik in Holland auf Zuruf kostenlos (selbst erlebt). Wenn ich mich recht erinnere war die Pille in der DDR von der Krankenkasse auch kostenfrei, aber da sollten mich dann die Ex-DDR-Frauen belehren, wenn ich mich falsch erinnere.

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