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Plaudereien Ein kleiner Rückblick.....

gerry
gerry
Mitglied

Ein kleiner Rückblick.....
geschrieben von gerry

Nur ganz kurz zurückschauend, kann ich feststellen, daß es mit unserer Kultur und Bildung gar nicht so schlecht bestellt ist, wie uns oft weisgemacht wird.
Auch das Fernsehen wird seinem Bildungsauftrag gerecht.
Sogar das Private!
Da brachte uns doch Dieter Bohlen - der einen Bildungsauftrag vom RTL besitzt - in seiner Sendung "Der Superstar" Kulturen anderer Völker dar.
So aus Großbritannien den Berufsflatulisten - besser "Kunstfurzer" - "Mr. Methan"!
Dem gelang es - mittels seiner Schließmuskulatur - lautstark die ersten Takte der fünften Sinfonie von Beethoven zu furzen.
Sogar notengetreu! Ein Welterfolg!
Da verschmolzen bei Bohlen sofort zwei Kulturen zu einer, der "Bohlenschen Methankultur". Es war eine wahre Sternstunde der Kultur! Beethoven gepupst! Da wird doch jeder Hornbläser blaß! Früher sprach man von Subkultur, nun ist sie zu einer "Pupkultur" verkommen.
Doch eines ist sofort klar geworden: Wer so spricht, kann sich mit jedem Arsch unterhalten! Doch ob das die wahre englische Kultur ist, wage ich mal zu bezweifeln. Welcher Mensch mit Bildung furzt auf Beethoven?
Aber es gibt noch Anderes, nämlich die Hungersnot in Deutschland!
Sie scheint hauptsächlich weibliche Angestellte betroffen zu haben. Leider reagieren viele Arbeitgeber darauf allergisch und mit fristlosen Kündigungen.
Da hat damals zB. eine Verkäuferin zwei Bons von Leergutflaschen verzehrt. Der Fall ist als "Fall Emely" in die deutsche Justizgeschichte eingegangen. Früher hätte man es als Mundraub beiseite getan.
In Schwaben muß eine Angestellte völlig ausgehungert gewesen sein, als sie zwei Maultaschen aß. Wie kann man freiwillig etwas essen, was so heißt? Maultaschen! Auch sie wurde fristlos gefeuert. Als wenn es nicht Strafe genug ist, so etwas gegessen zu haben.
Noch schlimmer war ein Fall - ebenfalls in Schwaben - wo eine Bäckereifachverkäuferin fristlos gefeuert wurde, weil sie den Duft der von ihr gebackenen Brötchen eingeatmet hatte.

Nun, die Dame war nicht clever genung: Ich hätte mit dem Knistern eines Fünf-Euro-Scheines bezahlt und mir den Rest herausgeben lassen. Evtl. mit dem Klang zweier Zwei-Euro- und eines 50-Cent-Stück's.
Was haben Asim T. (Nachname geändert), Guido Westerwelle (Namen stimmen), und ich (Vorname geändert) - gemeinsam?
Richtig, wir können kein Englisch und haben keine Ahnung von Politik.
Während es bei Asim und mir herkunftsbedingt ist - ich bin Ostpreuße und Asim Kirgise, der im Gegensatz zu Guido und mir kein Deutsch versteht - hatte doch Klein-Guido alle Möglichkeiten, die englische Sprache zu erlernen. Schließlich ist er im ehem.englischen Sperrgebiet Bad Honnef geboren und aufgewachsen worden. Und bei den Bildungsmöglichkeiten...
Aber wahrscheinlich hat ihm in der Jugend mal ein Engländer die Freundin weggeschnappt. Nun mag er die Engländer und ihre Sprache nicht mehr und ist damals auch zum anderen Ufer übergetreten. Was Untreue so vermag.....
Nun möchte er mit seinem Lebensgefährten ein Kleinkind adoptieren. Doch Vorsicht, Guido, daß es Dir nicht so ergeht wie damals dem Gerhard Schröder.
Der hatte mit seiner Frau ein Kleinkind aus Rußland adoptiert. dann büffelten sie wie verrückt die russische Sprache, damit sie das Kind verstanden, wenn es anfängt zu sprechen. Des wegen Guido, adoptiere ein deutsches Kind, schon wegen dieser Probleme.
Aber nun ist er Außenminister und Vizekanzler und außerdem Ordensträger.
Ja wirklich, Guido Westerwelle hat einen Orden! Jawoll, seit 2001 trägt er den verdienten "Orden wider den tierischen Ernst".
(Vielleicht kriege ich den auch mal? Ich bin auch so wenig ernst zu nehmen.)
Als solcher ist er nun viel unterwegs und muß sich mit vielen anderen Leuten unterhalten.
Die Anderen sprechen fast alle englisch, er nicht.
Oder nur wenig, das aber schlecht.Vielleicht liegt es daran, daß er nur mittlere Reife hat?
Aber sein Vor-Vorgänger hatte auch kein Abitur und war Taxifahrer und bekennender Steinewerfer. Daran kann es also nicht liegen.
Nun will er, daß die deutsche Sprache im Grundgesetz verankert wird, was er vorher ablehnte.
Vorher tönte er, daß Deutsch in den Schulen wichtiger sei als im Grundgesetz.
Aber so ist die Konsequenz der FDP:
Nicht heute so und morgen so, sondern heute so und morgen so.
Er selbst sieht nun auch die deutsche Sprache bedroht.
Und zwar nicht nur durch die Radebrecher am Rednerpult des deutschen Bundestages, nein ganz allgemein.
Englisch verdrängt die deutsche Sprache nicht nur in Einkaufsmärkten und Universtäten, nein auch in Elite-Kindergärten.

Sogar die Nutten gehen nicht mehr auf den Strich, sondern "professionally online."
Früher Dauerlauf, heute "Jogging".
"Night Auditor" statt Nachtwächter.
Statt Saftladen "Juice-Shop"
und was früher ein Kaffee zum Weglaufen war, nennt sich heute "Coffee to go".
Ja ja, die Welt hat sich verändert, nicht nur für unseren Außenminister.
Aber er wollte den Posten ja haben.
Sein Englisch scheint wirklich miserabel, wenn nicht unter aller Sau zu sein. Er hätte lieber ein Prallkissen statt eines Airbags.
Und statt eines Sandwich's lieber eine Klappstulle.
Aber, nun ist man fest entschlossen, die Deutsche Sprache in's Grundgesetz aufzunehmen.
Dann kann er - vor ausländischen Mikrofonen stehend - verkünden: "Da ich mit beiden Füßen auf dem Boden des Grundgesetzes stehe, bzw. an ihn gebunden bin, meine Damen und Herren, bin ich gezwungen, mich unserer schönen deutschen Sprache zu bedienen und bitte daher um Ihr Verständnis."
Bisher dachte ich immer, er sei von Bodygard's eingekreist, es scheinen aber alles Dolmetscher zu sein. Alle für Englisch?
Nicht daß er mal auf die Idee kommt auf den Salmonellen Urlaub machen zu wollen oder dort eine Rede zu halten.
Zutrauen würde ich es ihm!
Dann noch die Schweinegrippe: Die schien auch hausgemacht. Man muß sich doch nicht wundern, daß mal so etwas passiert.
Fast täglich wird von den Regierenden eine neue Sau durch's Dorf, bzw. Land getrieben. Die Viecher sind doch nicht ganz sauber, da kann immer mal eine mit Grippe dabei sein, die uns dann alle ansteckt.
Oder sollte "Ängschie" mit der Pharma-Industrie einen Deal....aber das glaube ich nicht ernsthaft.



Einen schönen Tag
wünscht Gerry


benny
benny
Mitglied

Re: Ein kleiner Rückblick.....
geschrieben von benny
als Antwort auf gerry vom 19.05.2010, 15:05:57
Einfach Spitzenklasse, selten habe ich mich so gut unterhalten gesehen, Danke.

Schönen Tag auch dir und weiter so.
Gruß
benny
pepa
pepa
Mitglied

Re: Ein kleiner Rückblick.....
geschrieben von pepa
als Antwort auf gerry vom 19.05.2010, 15:05:57
eine super unterhaltsame Glosse!!! Ich bin begeistert!
Gerne mehr davon.
pepa

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miriam
miriam
Mitglied

Re: Ein kleiner Rückblick.....
geschrieben von miriam
Richtig Gerry, weg mit den Lippenbekenntnissen, was unser Ich, man kann auch sagen unseren Körper nicht durchdrungen hat von oben bis nach unten, bis in den tiefsten Tiefen, kann nicht als Büldung bezeichnet werden. Denn Büldung nennt sich nur das, was sich gebüldet hat indem es uns durchdrang, durch und durch drang bis es dann gereift, zum Ausdruck kam.

Und wer ein wenig savoir vivre besitzt, der weiß auch wie unterschiedlich diese Ausdrucksmöglichkeiten letztendlich erklingen, wie viele Varianten es da gibt.

Trotz dieser Variationen - das Thema ist uns gemeinsam - und wir sollen auch nicht vergessen: nur durch diese gemeinsame Ausdrucksmöglichkeit werden alle Menschen Brüder.

Und was Guido betrifft: englisch ist eine schwere Sprache, das kann ich Guido nachempfinden, denn bei mir fiel der Anfang des Englischunterrichts zeitlich zusammen mit dem Anfang der Liebeleien (um es etwas zu verniedlichen…)
Nun ganz ehrlich: zeigt mir die noch sehr junge Frau, die sich bei so einem Dilemma für das Englische entschlossen hätte?

Achso – der Taxi fahrende Vorgänger – ich gestehe, den liebe ich heiß und innig. Ja, auch heute noch. Schon weil er so oft versucht hat abzunehmen – und es ging jedesmal alles in die Hose.

Wobei wir dann beim Anfang wären, mit in die Hosen gehen: das ist ja auch eine mögliche Form in der die Büldung uns durchdringt. Von oben bis nach unten.
Das kann man aber besser beim Bohlen feststellen.

Miriam

luchs35
luchs35
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Re: Ein kleiner Rückblick.....
geschrieben von luchs35
als Antwort auf gerry vom 19.05.2010, 15:05:57
Oh, Gerry, nun weiss ich wieder, was ich so lange vermisst habe: Dich und deine köstlichen Glossen ! Ich bin gehüpft vor Vergnügen. Bitte lass mich noch weiterhin hüpfen !
Luchs
gerry
gerry
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Re: Ein kleiner Rückblick.....
geschrieben von gerry
als Antwort auf miriam vom 19.05.2010, 16:19:30
Das hast Du aber sehr schön und treffend ausgedrückt, Miriam.
Ich hätte gern noch was zur Euro-Krise geschrieben aber der Beitrag war ja lang genug.
Ein anderes Mal.
gerry
gerry
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Re: Ein kleiner Rückblick.....
geschrieben von gerry
als Antwort auf luchs35 vom 19.05.2010, 17:30:15
Ich dachte immer Luchse schleichen und hüpfen nicht.
Doch solange Du Dich wohlfühlst dabei, ist es gut:

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