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Plaudereien Ein Kommunist im Wald ist keine Beleidigung

Mitglied_5ccaf87
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Re: Ein Kommunist im Wald ist keine Beleidigung
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Marija vom 19.11.2010, 12:03:28
Zur Rechtsprechungspraxis im Amtsgericht Stockach noch dies:
Das gleiche Gericht verhandelte vor ca 3 Jahren mal einen Klage des Ortsamtes Stockach gegen hinterwäldler wegen Verstoß gegen das "Abfallgesetz" (so stand es wörtlich in der Klageschrift), weil dieser 12 größere Pappkartons statt sie in die Blaue Tonne zu werfen, neben den Tonnen zur Mitnahme durch den Abfallsammler platzierte.

http://www.hinterwaeldlers-home.de/Hausmuell/Pappe.JPG[/img]

Natürlich konnte der Hydraulikheber die zusammengeschnürten Bündel nicht fassen. Der Fahrer hätte ja aus seinem Auto aussteigen müssen. Das ist wohl zu viel verlangt und so blieben sie stehen. Daraufhin stellte hinterwäldler die Pakete dem lt. Gesetz zur Abnahme verpflichteten Bürgermeisteramt in [i]Hinterwaldhofen
auf den Hof und schrieb ein Mail, in welcher er sich als "Täter" bekannte. Zu allem Überdruss unterstellte das Ortsamt Stockach (was ging das überhaupt die Leuts an?) hinterwäldler noch, er würde illegale Geschäfte betreiben und sie müssten den Fall dem Finanzamt Singen zur Untersuchung übergeben.

Das war dem Richter dann doch zuviel der Klage und er fragte den Vertreter von Hinterwaldhofen, wo denn geschrieben sei, das Altstoffe immer in die Tonnen passen müsse. Dieser antwortete darauf, das es in der Ortssatzung steht. Auf die Frage des Richters ob er in diese Satzung mal Einsicht bekommen könne, weil er nicht jede Satzung seines Einzugsbereiches im Kopf hat, bekam er zur Antwort, das sie "momentan nicht greifbar" sei.

Zudem erklärte hinterwaeldler, das er die Ordnungsstrafe, die Mahngebühren sowie die zu erwartende Geldstrafe nicht zahlen könne und statt dessen für ein paar äquivalente Tagessätze in den Singener Altmännerknast gänge. Was natürlich auch beim Richter für große Heiterkeit sorgte. Nach ein paar Minuten des Nachdenkens in seinem Büro (und eine Zigarette) hat er die Verhandlung wegen Nichtigkeit abgebrochen.

Zur Erklärung noch dies: Die Gemeinde bekommt von der Papiermühle für gesammeltes Altpapier eine Gutschrift, die im Finanzhaushalt der Gemeinde verrechnet wird.

Es gibt doch noch Gerechtigkeit.
marianne
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Re: Ein Kommunist im Wald ist keine Beleidigung
geschrieben von marianne
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 19.11.2010, 13:24:29
Schon, schon, HW:

du hast also "prophylaktisch" die Kartons aufgenommen?!
Du wusstest im voraus, was geschehen wird?!

Es staunt M
Marija
Marija
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Re: Ein Kommunist im Wald ist keine Beleidigung
geschrieben von Marija
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 19.11.2010, 13:24:29
Hallo HW,

fang mal an, diese Anekdoten zu sammeln und drucken zu lassen. Damit kannst du viele Juristen und andere erheitern.
Das kommt mir vor wie "lustige Amtsgerichts-Geschichten".
Ich wusste gar nicht, dass die da drüben bei euch so "menscheln".

Übrigens, lies dir das mal mit dem Atomlager im Hegau durch ...
Auch so ein Kasperletheater - wenn da das Poppele mal nicht aufwacht !

Grüßle
Marija

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Re: Ein Kommunist im Wald ist keine Beleidigung
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 19.11.2010, 13:24:29
Ich bin eigentlich so erzogen oder sozialisiert worden, dass ich größere Pappkartons, die nicht in die Tonnen passen, passend mache, das geht nämlich auch, indem man sie zerreißt oder zerschneidet.

Aber dazu sind viele "Hinterwäldler" zu faul, oft sehe ich riesige Kartons u. ä. bei uns neben den Papiercontainern stehen, und jedesmal denke ich: Asoziales Gesindel.
Mitglied_5ccaf87
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Re: Ein Kommunist im Wald ist keine Beleidigung
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf marianne vom 19.11.2010, 13:35:20
du hast also "prophylaktisch" die Kartons aufgenommen?!
Du wusstest im voraus, was geschehen wird?!

Naja, nicht überall muß über todernste Dinge diskutiert werden. Die Ansprachen unseres Bundesinnenministers in den letzten Tagen reichen schon. Damit bringe ich euch auf paar andere Gedanken.

Es gab und gibt kein Abfallgesetz. Das müsste dem Ordnungsamt bekannt gewesen sein. Man hätte wenigstens in der Klageschrift das exakte Gesetz mit Paragraphen nennen müssen und so habe ich in der mir zustehenden Klagebeantwortung geschrieben, wo was geschrieben steht. Das fand auch der Richter höchst interessant, denn so musste er nicht erst seine Gesetzessammlung wälzen.

Normalerweise befindet sich in jeder Gemeinde ein Container, in dem solche Mengen gesammelt werden. So kenne ich es auch aus meiner Heimat Kursachsen. Dies gibt es aber bei uns nicht. Wenn die blauen Tonnen im 4-Wochen-Rhythmus abgeholt werden, dann sind sie restlos gefüllt mit Werbung und anderem Altpapier, so das diese Menge Kartons von einem Online-Versender keinen Platz mehr haben. Ich habe die Kartons "sortenrein" ineinander geschoben. Sie standen auch nicht irgendwo in der Landschaft oder lagen im Wald, sondern auf unserem Grundstück. Im Gesetz steht wer zu Abgabe und wer zur Annahme verpflichtet ist. Im Gesetz steht dann noch, das die Gemeinde Dritte zum Sammeln beauftragen kann und das ist die Müllabholung. Die Gemeinde darf nicht die Annahme verweigern. Damit verstößt sie gegen das Gesetz. Und genau so habe ich mich an das Gesetz gehalten. Was ist daran asozial?

Das Ganze findest du übrigens zum Ärger unseres Bürgermeisters und zum Jux des örtlichen Fasnetvereins ausführlich auf http://www.hinterwaeldlers-home.de/Hausmuell/hausmuell.html

@Marija: Klar können wir hier mal ein paar solche absurden Rechts-/Gerichtsfälle veröffentlichen. Bedingung: Sie müssen wahr sein. Das gibt dann auch anderen Mut, mal richtig gegen zu halten. Ich hätte da noch etwas auf Lager. Aber alles zu seiner Zeit.
Urego
Urego
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Re: Ein Kommunist im Wald ist keine Beleidigung
geschrieben von Urego

@ Hinterwaeldler

Wir Hinterharzer sind zwar nicht die Allerschlauesten, aber so schlau wie die Hinterwäldler sind wir allemal.
Und wenn ich Deinen angegebenen Link anklicke und es erscheint, groß und deutlich: "Tut uns Leid, diese Seite ist nicht mehr verfügbar", dann suche ich nicht mehr lange auf der Seite herum, ob ich noch irgendwo was finden.

Wenn ich Dir dann aus kameradschaftlichen Gründen noch eine PN schicke, um Dich auf den vermeintlichen Mangel hinzuweisen, finde ich, es gehört schon eine gewisse Portion Taktlosigkeit dazu, einen solchen Beitrag zu schreiben.


Urego

"Für Urego und andere,..."

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Re: Ein Kommunist im Wald ist keine Beleidigung
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Urego vom 19.11.2010, 14:32:01
Bist du auf Krawall aus? Ich nicht, basta.
Urego
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Re: Ein Kommunist im Wald ist keine Beleidigung
geschrieben von Urego
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 19.11.2010, 14:35:53


@ Hinterwaeldler

Du bist ein ungehobelter Klotz. Wenn du überhaupt weißt, was ich meine.

Urego
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Re: Ein Kommunist im Wald ist keine Beleidigung
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Marija vom 19.11.2010, 13:37:58
Übrigens, lies dir das mal mit dem Atomlager im Hegau durch ...
Auch so ein Kasperletheater - wenn da das Poppele mal nicht aufwacht !

In einer Vulkanlandschaft, in welcher das Oberflächen-Gestein eines dieser Plateaus um ein Grad höhere Temperatur als die restlichen Gipfel aufweist und die zudem noch hin und wieder von Erdbeben der Stärke 4 geschüttelt wird, ist das ein völlig absurder Gedankengang und das weiß man auch im Landratsamt Konstanz. Wir haben schon mit einer solchen hochgiftigen Schlammpfütze zu tun und keiner weiß wohin damit: http://www.suedkurier.de/region/kreis-konstanz/radolfzell/Bohlingen-ist-ueberall;art372455,4415238. Das darf eigentlich kein Tourist wissen. Da will keiner der Hinterwäldler mehr eine strahlende Zukunft für seine Enkel in der Landschaft.

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