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Plaudereien Eine lange Weile Zeit

mane
mane
Mitglied

Eine lange Weile Zeit
geschrieben von mane
Langeweile


Ist Langeweile Ansichtssache und hat, wie in dem Link behauptet, mit der "Einsteinschen Relativitätstheorie" zu tun? Sollte man sich demnach besser außerhalb des "Zuges" aufhalten, damit die Zeit schneller vergeht und die Langeweile gar nicht zum Tragen kommt? Kann man sich, besonders im Alter, überhaupt noch mit solchen Sachen beschäftigen, die keine "Schlaffalten erzeugen?

Was macht Ihr gegen Langeweile. Seid Ihr im "Zug" oder seht Ihr von draußen zu, wie er vorbei rauscht?
Oder ist dieser Zustand eher etwas Schönes, denn er zeigt uns, dass wir eine lange Weile Zeit haben.

LG Mane
Re: Eine lange Weile Zeit
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf mane vom 06.11.2014, 13:30:16
Ich finde den Text seltsam um es vorsichtig zu formulieren und das mit der Relativitätstheorie ist an den Haaren herbei gezogen. Aber das nur am Rande.

Der Text geht auf eine wichtige Frage überhaupt nicht ein, nämlich die, was Langeweile überhaupt ist. Für mich ist die Antwort darauf einfach: Langeweile entsteht dann, wenn ich mit mir selbst nichts anfangen kann, wenn ich es nicht aushalte, nur mit meinen Gedanken allein und beschäftigt zu sein. Damit löst sich meiner Ansicht nach auch das problem der Langeweile. Wenn ich so etwas empfinde, dann kann ich darüber nachdenken, warum das jetzt gerade so ist, warum ich die Situation als unangenehm empfinde. Schon ist die Langeweile fort und ich kann etwas Wesentliches über mich lernen.

det
Mitglied_b12f0f2
Mitglied_b12f0f2
Mitglied

Re: Eine lange Weile Zeit
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf mane vom 06.11.2014, 13:30:16
"Langeweile"

kenne ich nicht!
Hab immer noch Träume und Pläne,und weil alles langsamer als früher geht,
schaffe ich oft nicht,was ich mir vorgenommen habe,
also bleibt immer etwas zu tun,zu lesen,Musik zu hören,
dabei zu handarbeiten,zu schreiben!

Und zwischendurch auch mal etwas zum Streicheln!

Kinder,Enkel und Urenkelkinder,
mein Hund,meine Katzen......

Und hocke ich in meinem Schaukelstuhl,
hab ich Erinnerungen!
--wonderful--
natürlich auch traurige dabei----

Langeweile

wie definiert ihr denn die???

Ich jedenfals habe sie nie!

Gudrun

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Shenaya
Shenaya
Mitglied

Re: Eine lange Weile Zeit
geschrieben von Shenaya
als Antwort auf mane vom 06.11.2014, 13:30:16
Bisher war statt Langeweile neben Phasen der Entspannung vorwiegend "Kurzweil" ein Motto, das mein Leben bestimmte; bleibt zu hoffen, dass sich das mit endgültigem Eintritt ins Rentenalter nicht ändern wird - heißt, dass mir auch dann die Zeit nicht "lang" wird und eher die Klischees, "Rentner hätten niemals Zeit" und somit wohl auch schwerlich "lange Weile", zum Tragen kommen.

LG - Shenaya

Re: Eine lange Weile Zeit
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf mane vom 06.11.2014, 13:30:16
Ein interessantes Thema..

Langweile bedeutet für mich nicht unbedingt Untätigkeit,es gibt etliche Handlungen z.B.im Haushalt,die ich aus diesem Grunde gerne abgeben würde.Ich denke,der Geist muß beschäftigt sein.

Der Philosoph Blaise Pascal schrieb zur Langeweile:

"„Nichts ist so unerträglich für den Menschen, als sich in einer vollkommenen Ruhe zu befinden, ohne Leidenschaft, ohne Geschäfte, ohne Zerstreuung, ohne Beschäftigung. Er wird dann sein Nichts fühlen, seine Preisgegebenheit, seine Unzulänglichkeit, seine Abhängigkeit, seine Ohnmacht, seine Leere. Unaufhörlich wird aus dem Grund seiner Seele der Ennui aufsteigen, die Schwärze, die Traurigkeit, der Kummer, der Verzicht, die Verzweiflung.“

Erinnert mich an sehr frühe Morgenstunden,selten- aber da,diese Momente..
Gruß
Inga
olga64
olga64
Mitglied

Re: Eine lange Weile Zeit
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 06.11.2014, 14:57:19
In meinem Freundeskreis gibt es Menschen, die ihren Tag mit Meditation beginnen und dies seit vielen Jahren und daraus viel Kraft und auch GEsundheit schöpfen.
Bei mir klappte dies bisher noch nie - vermutlich auch deshalb, weil ich der frühen Morgenstunde noch nie was abgewinnen konnte. Und wenn es dann später wird, hat mich der Tag schon voll im Griff und meine Neugierde, was er mir Schönes bringen wird, siegt über die Stille, die es gäbe. Olga

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Gerdd
Gerdd
Mitglied

Re: Eine lange Weile Zeit
geschrieben von Gerdd
Lange Weile Zeit bedeutet für mich, daß ich lang an etwas verweilen darf, endlich kann ich das und bin dankbar dafür!

Bei Lange Weile Zeit kann das Unterbewußtsein prima arbeiten!
(Gut, es arbeitet sowieso immer, aber mit Lange-Weile-Zeit vielleicht besser?)

Hoffentlich bleib ich noch lange gesund und habe viele Lange Weile Zeit, das einzig Fruchtbare, das letztendlich was "hervorbringt".

Ich pfeife auf die u.g. Ansicht von Blaise Pascal!
(Keine Angst, ich habe Bücher von ihm gelesen und war früher auch von ihm begeistert - hat sich aber für mich erledigt.)

hzl Gerdd
barbarakary
barbarakary
Mitglied

Re: Eine lange Weile Zeit
geschrieben von barbarakary
als Antwort auf Gerdd vom 06.11.2014, 16:53:59
Eine lange Weile Zeit haben, ist angenehm - Langeweile haben nicht!

Für mich entsteht Langeweile, wenn ich mir z.B. bei einer Lesung etwas anhören muss (weil ich nicht einfach weggehen kann!), das mich nicht interessiert oder schlecht vorgetragen ist.

Langeweile kann ich auch mal haben - zum Glück selten - , obwohl ich genügend Hobbys und Interessen habe. Vielleicht sogar, weil ich zu viele Hobbys und Interessen habe und mich gerade nicht für eine Tätigkeit entscheiden kann. Ist dann gleichzusetzen mit Lustlosigkeit.

Traurig ist Langeweile dann, wenn Menschen nichts mit sich anzufangen wissen. Manchmal steckt vielleicht auch eine beginnende Depression dahinter.

Eine ganz lange Weile Zeit wünscht mit lieben Grüßen
barbarakary
pschroed
pschroed
Mitglied

Re: Eine lange Weile Zeit
geschrieben von pschroed
als Antwort auf barbarakary vom 06.11.2014, 17:12:02


Eine lange Weile Zeit haben, ist angenehm - Langeweile haben nicht!

Für mich entsteht Langeweile, wenn ich mir z.B. bei einer Lesung etwas anhören muss (weil ich nicht einfach weggehen kann!), das mich nicht interessiert oder schlecht vorgetragen ist.



Hallo Barbarakary

So empfindet meine Wenigkeit es auch, heute könnte ich es nicht mehr ertragen in einem Saal zu sitzen wo ein monotoner Vortrag oder Rede mit der immer gleichen Laustärke bzw. einschlafender Tonlage abläuft und man aufpassen muß nicht an der falschen Stelle zu klatschen.

Phil.
mane
mane
Mitglied

Re: Eine lange Weile Zeit
geschrieben von mane
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 06.11.2014, 13:52:45
Ich finde den Text seltsam um es vorsichtig zu formulieren und das mit der Relativitätstheorie ist an den Haaren herbei gezogen. Aber das nur am Rande.
geschrieben von Det


Hallo Det,

"Wenn ich mich als Beobachter relativ zu einem anderen Bezugssystem bewege, dann messe ich innerhalb des beobachteten Systems eine Verlangsamung der Zeit. Das war eine epochale Entdeckung. Einfach formuliert, lautet die Schlussfolgerung daraus: bewegte Uhren gehen langsamer als in ihrem Ruhesystem. Das bedeutet, die Zeit dehnt sich.
Das ist der erste Grundsatz der Relativitätstheorie und man nennt es Zeitdilation".

aus: Die spezielle
Relativitätstheorie verständlich erklärt.


Der Vergleich mit dem Thema mag etwas naiv sein, ist jedoch nicht ganz von der Hand zu weisen.

Langeweile entsteht dann, wenn ich mit mir selbst nichts anfangen kann, wenn ich es nicht aushalte, nur mit meinen Gedanken allein und beschäftigt zu sein. Damit löst sich meiner Ansicht nach auch das problem der Langeweile. Wenn ich so etwas empfinde, dann kann ich darüber nachdenken, warum das jetzt gerade so ist, warum ich die Situation als unangenehm empfinde. Schon ist die Langeweile fort und ich kann etwas Wesentliches über mich lernen.
geschrieben von Det


Kann es sein, dass einige von uns Langeweile als unangenehm empfinden, weil dieser Zustand in unserer Kultur negativ besetzt ist/war und fast als persönliches Versagen gilt/galt?
Viele von uns sind so erzogen worden, fortwährend etwas zu tun und ihren Wert hierin zu sehen. Meine Mutter nannte es "gebraucht zu werden" und war ihr Leben lang beschäftigt und kannte wenig Müßiggang. Ich habe lernen müssen, einen anderen Weg zu gehen.

Mane

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